DE1165506B - Vorrichtung zum Aussteifen der Waende von Baugraeben, Rohrgraeben u. dgl. - Google Patents
Vorrichtung zum Aussteifen der Waende von Baugraeben, Rohrgraeben u. dgl.Info
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Description
- Vorrichtung zum Aussteifen der Wände von Baugräben, Rohrgräben u. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aussteifen der Wände von Baugräben, Rohrgräben u. dgl., die aus zwei durch Spindelstreben verbundenen Wandtafeln besteht und im zusammengebauten Zustand in den Graben einsetzbar ist.
- Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art bestehen die Wandtafeln aus Drahtgeflecht oder Blech, mit welchen Längsträger verbunden sind. Dabei sind die Enden der Spindelstreben mit schuhförmigen Profilen versehen, welche während des Betriebes der Vorrichtung sich gegen die Längsträger formschlüssig abstützen. Diese formschlüssige Verbindung hat zur Folge, daß bei Baugräben u. dgl., deren Wände nicht absolut parallel zueinander liegen, in den Spindelstreben erhöhte Spannungen auftreten, wodurch die Lebensdauer der Spindelstreben herabgesetzt wird.
- Auch hat sich in der Praxis gezeigt, daß das Drahtgeflecht der Wandtafeln erhöhten Bodendrükken nicht standhält. Zwar hat man zur Verminderung von Gräbeneinstürzen bereits vorgeschlagen, zwischen die Wandtafeln aus Drahtgeflecht und die Grabenwände Bohlen u. dgl. zu legen. Ganz abgesehen davon, daß diese Vorkehrung umständlich ist, bleibt es dem technisch nur wenig vorgebildeten Schachtmeister überlassen, zu beurteilen, wann das verwendete Drahtgeflecht zur Aufnahme erhöhter Bodendrücke mit zusätzlichen Versteifungen, z. B. Bohlen u. dgl., versehen werden muß. Erhöhte Bodendrücke treten auch schon dann auf, wenn der Baugraben in einer Straße verlegt werden muß, bei der unmittelbar neben der Baugrube der Verkehr aufrechterhalten werden muß. Es ist also bei dieser bekannten Vorrichtung erforderlich, jeweils eine genaue Untersuchung der Bodenverhältnisse vorzunehmen und auf Grund des Ergebnisses zu entscheiden, ob eine zusätzliche Aussteifuiqg notwendig ist. Es ist nicht immer leicht,. diese Frage von vornherein zu entscheiden. Ganz abgesehen davon, ist die zusätzliche Versteifung nur dann möglich, wenn die eingebrachte Vorrichtung versehentlich enger als die Breite des Baugrabens ist. Damit ist aber eine Einsturzgefahr der Seitenwände gegeben.
- Es ist ferner eine Vorrichtung bekannt, die aus einem steifen räumlichen Gerüst besteht, dessen Breite kleiner als die Grabenbreite ist und an dem die Bohlen für den Verbau der Grabenwände lösbar befestigt sind. Das Gerüst wird nach dem Anbringen der Bohlen in den Graben abgesenkt, danach werden die die übereinanderliegenden Bohlen haltenden Riegelstangen entfernt -und die Spindelstreben nachgespannt, und das Gerüst wird zur Wiederverwendung herausgehoben. In dem Baugraben verbleibt dann ein aus einzelnen Teilen bestehender Verbau, der sich von den allgemein bekannten Verschalungen mit Bohlen, lotrecht angeordneten Brusthölzern und Kanalstreben nicht unterscheidet. Insbesondere beim Ausbauen der Verschalungen im Zuge der Verfüllung des Grabens besteht dabei eine Unfallgefahr.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Aussteifen der Wände von Baugräben u. dgl. zu schaffen, welche alle diese Mängel der herkömmlichen Konstruktionen vermeidet. Die Erfindung besteht darin, da.ß bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art die Wandtafeln aus waagerecht angeordneten, an mindestens zwei im eingebauten Zustand lotrecht stehenden Gurtträgern befestigten Bohlen bestehen und daß die Spindelstreben um zu den Bohlen parallele Achsen begrenzt schwenkbar an den Gurtträgern angelenkt sind, wobei die ineinander verschiebbaren Teile jeder Spindelstrebe durch eine Schleppkupplung miteinander verbunden sind.
- Vorteilhaft bestehen die Gurtträger aus Stahlprofilstäben, vorzugsweise mit U-förmigem Querschnitt.
- Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist der eine Teil der Spindelstrebe an dem dem zur Verbindung mit dem Gurtträger ausgebildeten Ende gegenüberliegenden Ende einen Flansch auf, über den eine Hülse greift, die einen Teil der auf dem anderen Teil der Spindelstrebe angeordneten Spindelmutter bildet und einander gegenüberliegende, sich über einen Teil des Umfangs erstreckende parallele Schlitze zum Einstecken eines Sicherungsbügels aufweist, der hinter den Flansch der anderen Strebe greift, so daß ein Trennen der beiden Teilstreben bei eingesetztem Sicherungsbügel verhindert ist. Durch die Maßnahme gemäß der Erfindung ist die Gefahr des Auseinanderfallens der Vorrichtung ausgeschlossen. Darüber hinaus können auch Baugräben ausgesteift werden, deren Wände nicht absolut parallel zueinander liegen. Auch entfällt die Notwendigkeit der vorherigen Beurteilung der Festigkeit des Erdbodens. überdies kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch in sandigen Böden angewandt werden, ohne daß ein Einsturz des Baugrabens zu befürchten ist.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Aussteifungsvorrichtung gemäß der Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 schaubildlich ein Ende einer Aussteifungsvorrichtung und F i g. 2 einen Längsmittelschnitt durch eine Spindelstrebe.
- Mehrere Bohlen 1, von denen in F i g. 1 für jede Seite der Vorrichtung vier eingezeichnet sind, sind durch Schrauben 2 und Gurtträger 3 aus U-Profilstäben miteinander verbunden, so daß sich für jede Seite der Vorrichtung eine Wandtafel 4 bzw. 5 ergibt. An den Gurtträgem 3 greifen Spindelstreben 6 an, von denen F i g. 2 eine im Längsmittelschnitt zeigt.
- Die Spindelstreben 6 (F i g. 2) bestehen aus zwei Teilen 7 und 8, die durch eine Mutter 9 mit Hülse 10 in Verbindung gebracht werden können. An ihren äußeren Enden weisen die Teile 7, 8 U-förmige Bügel 11 bzw. 12 auf, deren lichte Weite so bemessen ist, daß sie die Gurtträger 3 im Querschnitt übergreifen. Zur Aufnahme eines Bolzens 13 (F i g. 1), mit dem die Spindelstreben 6 mit den Gurtträgern 3 verbunden werden können, dienen Bohrungen 14 bzw. 15 in den Schenkeln der Bügel 11 bzw. 12 und entsprechende Bohrungen in den Schenkeln der Gurtträger 3.
- Die Spindelstreben 6 sind mit den Gurtträgern 3 um die zu den Bohlen 1 parallelen und im eingebauten Zustand waagerechten Bolzen 13 schwenkbar verbunden. Der Drehwinkel ist begrenzt durch den Anschlag, den die inneren Querflächen der Bügel 11, 12 an den äußeren Kanten der Gurtträger 3 finden. Dank dieser drehbaren Verbindung können auch Kanalwände mit einem von der Lotrechten abweichenden Böschungswinkel verschalt werden. Durch die Begrenzung des Drehwinkels wird vermieden, daß die Vorrichtung beim Transport völlig zusammenklappt.
- Der eine Strebenteil 7 besteht aus einem Rohr, an dessen einem Ende der Bügel 11 angeschweißt ist und dessen anderes Ende einen Flansch 16 trägt. In das Rohr paßt der andere Strebenteil 8, der mit einem Gewinde versehen ist, auf dem unverlierbar die Mutter 9 sitzt. Eine mit der Mutter 9 einen Teil bildende Hülse 10 hat einen Innendurchmesser, der etwas größer ist als der Außendurchmesser des Flansches 16. Die Hülse 10 kann somit über den Flansch 16 geschoben werden. An zwei gegenüberliegenden Seiten weist die Hülse 10 parallele Schlitze 17 auf. In diese Schlitze 17 kann ein U-förmiger Sicherungsbügel 18 eingeschoben werden. Der Innenabstand beider Schenkel des U-förmigen Sicherungsbügels ist kleiner als der Außendurchmesser des Flansches 16. Beim Auseinanderziehen der beiden Strebentefe 7,8 legen sich die Schenkel des Bügels 18 gegen den Flansch 16 und verhindern ein völliges Trennen der beiden Strebenteile. An der Mutter 9 ist eine Handhabe 19, die zum Drehen der Mutter 9 dient, angebracht. Bei einer bewährten Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung betragen die Abmessungen der Wandtafeln 4, 5 etwa 1 mX 5 m, wobei die Spindelstreben 6 und die Gurtträger 3 nahe den beiden Enden und in der' Mitte der Wandtafeln, also etwa 2,5 m von den Enden entfernt, angeordnet sind.
- Bei größeren Kanalbreiten können die Spindelstreben 6 dadurch verlängert werden, daß die Bügel 18 gelöst werden. Der Strebenteil7 der Spindelstrebe 6 kann dann durch einen längeren Strebenteil ersetzt werden. Der Verbau breiterer Kanäle ist dann möglich.
- Der Verschalungsvorgang mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung verläuft wie folgt: Nachdem die aus den Bohlen 1, den Gurtträgern 3 und den Schrauben 2 bereits vorgefertigten Wandtafeln 4 und 5 mit den Spindelstreben 6 zu einer Einheit zusammengefügt sind, wird durch Drehen der Muttern 9 der Abstand der Wandtafeln 4, 5 voneinander kleiner als die Breite des ausgehobenen Grabens eingestellt. Der für das Ausschachten des Grabens benötigte Bagger, ein Kran od. dgl. ergreift die Vorrichtung als Ganzes und bringt sie in den Graben oder Kanal an die zu verschalende Stelle. Hier werden durch entsprechendes Drehen der Muttern 9 die Spindelstreben 6 gelängt, so daß die Wandtafeln gegen die Kanalwände gedrückt werden und sich dort festklemmen.
- Ist der Kanal tiefer, so werden mehrere Vorrichtungen übereinander zum Verschalen eingebaut, wobei zunächst die untere Vorrichtung auf die Kanalsohle gestellt wird; darauf werden die anderen Einheiten abgestellt; die obere wird nun in der beschriebenen Weise im Kanal festgeklemmt; danach wird die nächst tiefere gegen die bereits festsitzende Einheit hochgezogen und durch Längen der Streben befestigt; dieser Vorgang wird fortgesetzt, bis auch die untere Einheit an ihrem Platz verankert ist; auf diese Weise entsteht auch bei tiefen Kanälen über der Kanalsohle der gewünschte unverschalte Arbeitsraum.
Claims (3)
- Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Aussteifen der Wände von Baugräben, Rohrgräben u. dgl., die aus zwei durch Spindelstreben verbundenen Wandtafeln, besteht und im zusammengebauten Zustand in den Graben einsetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandtafeln (4, 5) aus waagerecht angeordneten, an mindestens zwei im eingebauten Zustand lotrecht stehenden Gurtträgem (3) befestigten Bohlen (1) bestehen und daß die Spindelstreben (6) um zu den Bohlen (1) parallele Achsen begrenzt schwenkbar an den Gurtträgern (3) angelenkt sind, wobei die ineinander verschiebbaren Teile (7, 8) jeder Spindelstrebe (6) durch eine Schleppkupplung miteinander verbunden sind.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gurtträger (3) aus Stahl-Profilstäben, vorzugsweise mit U-förmigem Querschnitt bestehen.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Teil (7) der Spindelstrebe (6) an seinem inneren Ende einen Flansch (16) trägt, über den eine Hülse (10) greift, die einen Teil der auf dem anderen Teil (8) der Spindeistrebe (6) angeordneten Spindelmutter (9) bildet und einander gegenüberliegende, parallele Schlitze (17) zum Einstecken eines Sicherungsbügels (18) aufweist, der hinter den Flansch (16) greift und dadurch ein Trennen der beiden Strebenteile (7, 8) verhindert. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1038 993; österreichische Patentschrift Nr.197 284; schweizerische Patentschrift Nr. 172 991; britische Patentschrift Nr. 352 261.
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