DE1165431B - Vorrichtung zur automatischen lastabhaengigen Bremsdruckverteilung in Fahrzeugen - Google Patents
Vorrichtung zur automatischen lastabhaengigen Bremsdruckverteilung in FahrzeugenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: B62d
Deutsche KL: 63 c - 53/07
Nummer: 1 165 431
Aktenzeichen: A 38896 II / 63 c
Anmeldetag: 29. November 1961
Auslegetag: 12. März 1964
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur automatischen lastabhängigen Bremsdruckverteilung auf
die Räder eines Fahrzeugs, das mit Druckmittelfedern und Druckmittelbremsen versehen ist.
Derartige Regelvorrichtungen, bei denen zwischen einem vom Federdruck beaufschlagten Organ und
einem vom Bremsdruck beaufschlagten Organ eine Ausgleichsvorrichtung zur Betätigung eines Steuerorgans
zur Regelung des Bremsdrucks und eine Betätigungsvorrichtung zum Verstellen des Übersetzungs-Verhältnisses
der Ausgleichsvorrichtung vorgesehen sind, sind bekannt.
Bei Fahrzeugen mit Druckmittelfedern, die unabhängig voneinander auf die verschiedenen Räder wirken,
müssen zusätzlich mechanische Stabilisatoren, wie Querstabilisatoren od. dgl., vorgesehen sein, wobei
aber der Federdruck und damit auch der mittels der bekannten Regelvorrichtung eingesteuerte Bremsdruck
nicht exakt proportional zu den Radlasten ist, da ein Teil der zwischen dem Rad und dem Fahrgestell
auftretenden Kräfte durch diese Stabilisatoren übertragen wird.
Werden dagegen Differentialkolbenfedern mit kreuzweise verbundenen Differentialräumen verwendet,
so kann die Einrichtung sowohl federnde Bewegungen als auch Querneigungen und Längsneigungen
aufnehmen, so daß zusätzliche Stabilisatoren entbehrt werden können und die Federkraft daher genau proportional
zur Radlast ist.
Eine exakte lastabhängige Bremsdruckverteilung wird mit der eingangs erwähnten Regeleinrichtung
im Verein mit dem vorgenannten Federsystem gemäß der Erfindung dadurch erzielt, daß das Federdruckorgan
der Bremsdruckregelvorrichtung aus einem Differentialkolben mit einander entgegenwirkenden
Kolbenflächen besteht, die dasselbe Durchmesserverhältnis haben wie die Differentialkolbenfeder
des dazugehörigen Rades, daß die größeren Kolbenräume des Federdruckorgans und der Differentialkolbenfeder
miteinander in Verbindung stehen und daß auch ihre kleineren Kolbenräume miteinander
in Verbindung stehen.
Die automatische Verteilung der Bremskraft auf alle Räder im Verhältnis zur Belastung der Räder
ergibt sich sowohl für statische Belastungsänderungen als auch für dynamische Änderungen der Radlasten
beim Bremsen, wenn die Radlast der Vorderräder zunimmt und die Radlast der Hinterräder geringer
wird, als auch beim Fahren durch Kurven, wobei die Belastung sich von den inneren auf die äußeren Räder
verschiebt. Die Erfindung ermöglicht daher eine maximale Bremswirkung, ohne daß auf ebener Fahrvorrichtung
zur automatischen lastabhängigen
Bremsdruckverteilung in Fahrzeugen
Bremsdruckverteilung in Fahrzeugen
Anmelder:
Aktiebolaget Volvo, Gotenburg (Schweden)
Vertreter:
Dr.-Ing. E. Hoffmann und Dipl.-Ing. W. Eitle,
Patentanwälte, München 8, Maria-Theresia-Str. 6
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Fritz Alexander Wettstein, Gotenburg (Schweden)
Beanspruchte Priorität:
Schweden vom 7. Dezember 1960 (Nr. 11 855) --
bahn ein einzelnes Rad vor den anderen Rändern blockiert wird.
Die Erfindung ist näher unter Hinweis auf die Zeichnung beschrieben, in der Fig. 1 schematisch
und teilweise im Schnitt eine Regeleinrichtung für ein Fahrzeug zeigt, das mit einem Druckmittelfedersystem
mit kreuzweise verbundenen Differentialkolbenfedern versehen ist, während F i g. 2 teilweise im
Schnitt eine perspektivische Ansicht einer Bremsregelvorrichtung darstellt.
In F i g. 1 bezeichnet 34 die Achse eines Fahrzeugrades. Die Achse 34 lagert in einem Halter 35, der
mittels Querlenker 36 und 37 im nicht dargestellten Rahmen des Fahrzeugs aufgehängt ist. Der obere
Querlenker 37 ist gelenkig mit einem Teleskopelement verbunden, das aus einem Zylinder 38 und
einem darin beweglichen Differentialkolben 39 besteht, der den Zylinderraum in einen größeren Raum
40 und einen kleineren Raum 41 unterteilt. Das obere Ende des Differentialkolbens 39 ist gelenkig mit dem
Fahrzeugrahmen verbunden. Das Teleskopelement ist mit einer Druckflüssigkeit gefüllt. Der Raum 40
steht in Verbindung mit dem Flüssigkeitsraum eines Druckbehälters 42, der durch eine Membran in einen
Flüssigkeitsraum und einen Gasraum unterteilt ist. In der Verbindungsleitung zwischen dem Raum 40
und dem Druckbehälter 42 ist eine Dämpfungsvorrichtung 43 eingeschaltet. Das beschriebene System
ist auch an einen Höhenregler 44 angeschlossen. Eine auf der Radachse 34 angebrachte Bremsscheibe 45
4C9 538/308
kann mittels Bremsbacken gebremst werden, die durch einen Radbremszylinder 46 zu betätigen sind,
der mit Hilfe einer Druckflüssigkeitsleitung 47 mit der Bremsregelvorrichtung verbunden ist.
Gleiche Teile wie die oben beschriebenen sind auch für die anderen Fahrzeugräder vorgesehen und
brauchen daher nicht näher beschrieben zu werden. Der größere Raum des zu einem anderen Rad gehörigen
Teleskopelements ist mit 49 und der kleinere Raum mit 50 bezeichnet.
Die Bremsregelvorrichtung enthält zwei als Differentialkolben ausgebildete Federdruckorgane 51 und
52, die in Zylindern im Gehäuse beweglich sind und kleinere Differentialräume 53 bzw. 54 sowie größere
Differentialräume 55 bzw. 56 begrenzen. Ferner sind in Zylindern im Gehäuse der Vorrichtung Bremsdrucksteuerkolben
57 beweglich, wobei die hinter den Kolbenboden liegenden Zylinderteile Bremsdruckkammern
58 bilden, die je über die Leitung 47 mit dem betreffenden Radbremszylinder 46 verbunden
sind. Die Enden der Kolben 51, 52 und 57 stützen sich an Waagebalken 59 ab, die ihrerseits an einer
Rolle 60 anliegen, die in Schlitzen 61 des Gehäuses geführt ist und in den Schlitzen mit Hilfe eines
Hebels 62 verschoben werden kann, der mit einem Bremspedal 63 gelenkig verbunden ist. Eine Druckfeder
64 strebt das Pedal 63 und den Hebel 62 in einer Lage zu halten, in der die Rolle 60 sich gegenüber
den Kolben 51 und 52 befindet. Gegenüber den Bremssteuerkolben 57 ist zwischen den Waagebalken
59 eine Druckfeder 65 eingesetzt. Die Räume 41, 49, 53 und 56 sind untereinander mittels eines
Leitungssystems 66 verbunden, während die Räume 40, 50, 54 und 55 mittels eines Leitungssystems 67
miteinander verbunden sind.
Die beschriebene Regeleinrichtung arbeitet wie folgt: Der Höhenregler 44, der mit der Druck- und
Rücklaufseite einer Druckflüssigkeitsquelle verbunden ist, wird durch einen verlängerten Teil des unteren
Querlenkers 36 in bekannter Weise derart beeinflußt, daß der Kolben 39 der Druckmittelfeder
in der Ruhelage stets dieselbe Lage einnimmt, wodurch die Bodenfreiheit des Fahrzeugs in der Ruhelage
unabhängig von der Belastung immer den gleichen Wert hat. Der Druck in den Zylindern 38 und
im Behälter 42 ist ein Maß für die Belastung des Fahrzeugs bzw. für die Radlast. Dieser Druck pflanzt
sich auch zu den Federdruckorganen 51, 52 fort, so daß die Kraft, mit der die Kolben an die Waagebalken
59 angepreßt werden, ebenfalls proportional zur Radlast ist. Druck- und Rücklaufleitungen von
einer Druckflüssigkeitsquelle stehen mit den Bremsdruckkolben 57 in Verbindung, wobei eine Einwärtsbewegung
dieser Kolben von einer mittleren Lage infolge verstärkter Beaufschlagung des einen Kolbens
oder beider Kolben und infolge der Schwenkbewegung der Waagebalken 59 um den Angriffspunkt
der Rolle 60 zur Folge hat, daß die Bremsdruckleitung mit der Leitung 47, dem Radbremszylinder
46 und dem Raum 58 hinter dem Kolben 57 verbunden wird. Der erhöhte Druck bewirkt eine erhöhte
Bremsleistung. Gleichzeitig ist der Kolben bestrebt, wieder seine mittlere Lage einzunehmen, was
dann erfolgt, wenn die Kraft, mit welcher der Kolben 57 an den Waagebalken 59 gepreßt wird, mit der
vom Kolben 51 ausgeübten Kraft im Gleichgewicht steht, wobei somit der Druck im Bremszylinder 46
und im Raum 58 sich selbsttätig dem zum Federdruck proportionalen Druck auf den Kolben 51 anpaßt.
Infolgedessen ist auch der Bremsdruck proportional zum Federdruck. Das Verhältnis zwischen
Federdruck und Bremsdruck wird dabei durch die Schwenkachse des Waagebalkens 59, also durch die
Lage der Rolle 60, bestimmt. Je weiter die Rolle 60 mit Hilfe des Bremspedals 63 und des Hebels 62 in
Richtung zum Kolben 57 verschoben wird, desto größer wird der Bremsdruck, während die Bremse
ίο gelöst ist, wenn die Rolle 60 sich gegenüber dem Kolben
51 befindet.
Da die Kolbenelemente 39 als Differentialkolben ausgebildet und die somit gebildeten Differentialräume
zweier Federelemente kreuzweise miteinander verbunden sind, ergibt sich eine weiche Federwirkung
bei paralleler Durchfederung der beiden Elemente, während bei entgegengesetzten federnden Bewegungen
eine steifere Federwirkung erhalten wird. Falls das Federpaar jeder Fahrzeugachse in der beschriebenen
Weise kreuzweise gekuppelt ist, hat das Fahrzeug eine verhältnismäßig große Querstabilität
und im übrigen gleichzeitig eine weiche Federung. Werden dagegen diametral gegenüberliegende Räder
kreuzweise gekuppelt, so ergibt sich sowohl eine hohe Querstabilität wie auch eine hohe Längsstabilität.
Wie erwähnt, sind die Federdruckorgane 51, 52 als Differentialkolben ausgebildet, wobei die größeren
Räume der Fahrzeug-Federelemente und der Druckorgane miteinander in Verbindung stehen,
während ihre kleineren Differentialräume ebenfalls miteinander verbunden sind. Da das Durchmesserverhältnis
der Differentialkolben der Federelemente und der Druckorgane gleich groß ist, so ist die von
den Federdruckkolben 51 und 52 auf die Waagebalken 59 ausgeübte Druckkraft immer proportional
zu den Kräften der dazugehörigen Federelemente. Die auf das betreffende Federelement wirkende Kraft
setzt sich zusammen aus der reinen Federkraft sowie der Quer- und Längsneigungskraft, so daß die Bremskraft
proportional zur gesamten Federkraft ist.
Die Bremskraft sollte eigentlich proportional zur Radlast und nicht zur Federkraft sein. Die Radlast ist
gleich der Summe der Federkraft und des gesamten ungefederten Gewichts des Rades. Durch Einsetzen
der Feder 65 als zusätzliche Belastung der Bremssteuerkolben 57 wird der Bremsdruck in der Kammer
58 um einen konstanten Wert erhöht, so daß eine geeignet abgestimmte Spannung der Feder 65 eine
volle Proportionalität zwischen Bremsdruck und Radlast gewährleistet.
Fig. 2 zeigt eine abgeänderte Ausbildung der Bremsregeleinrichtung. In einem Gehäuse 70 sind
Federdruckorgane in Form von Differentialkolben 71 in je einem Zylinder beweglich, der durch den KoI-ben
in einen größeren Differentialraum 72 und einen kleineren Differentialraum 73 geteilt wird, wobei der
Raum 72 durch eine Leitung 74 mit einem dem Leitungssystem 66 in F i g. 1 entsprechenden Leitungssystem
verbunden ist, während der kleinere Differentialraum 73 durch eine Leitung 75 in gleicher Weise
mit einem dem Leitungssystem 67 entsprechenden Leitungssystem verbunden ist. Die Bremssteuerkolben
76 in jedem Zylinder des Gehäuses 70 sind als Kolbenschieber ausgebildet und öffnen und sperren
mit einer Druckflüssigkeitsquelle verbundene Druck- und Rücklaufleitungen 77 bzw. 78, wobei der Zylinder
mit dem Radbremszylinder durch eine Leitung 79 und mit einem Raum 80 unter dem Kolben 76
verbunden ist. Der Bremssteuerkolben 76 und der Federdruckkolben 71 ragen aus dem Gehäuse 70 heraus
und liegen mit ihren Enden an einem Waagebalken 81 an, an dessen Oberseite eine Rolle 82 sich
abstützt, die als verstellbare Schwenkachse des Waagebalkens 81 dient. Die Rolle 82 erstreckt sich quer
zum Waagebalken und ist in Schlitzen 83 in seitlichen Platten 84 des Gehäuses 70 geführt. Sie ist in der
Längsrichtung des Waagebalkens 81 mit Hilfe von Gabeln 85 verschiebbar, die mit einer Welle 86 fest
verbunden sind. Diese Welle ist mittels eines Bremspedals 87 drehbar, das durch eine Druckfeder 88 in
Richtung zu einer bestimmten Ruhelage beeinflußt wird.
Im Gehäuse 70 sind vier verschiedene Gruppen der oben beschriebenen Bremsregelorgane eingebaut,
wobei jede Gruppe einem Fahrzeugrad zugeordnet ist. Die auf die Waagebalken 81 wirkende Rolle 82
und ihre Betätigungsorgane sind jedoch gemeinsam für das ganze System.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur automatischen lastabhängigen Bremsdruckverteilung für Fahrzeuge mit
hydropneumatischen Differentialkolbenfedern, die je zwei einander entgegenwirkende Kolbenflächen
verschiedener Größe aufweisen und deren größere Differentialkolbenräume auf der einen Fahrzeugseite
mit den kleineren Differentialkolbenräumen auf der anderen Fahrzeugseite in Verbindung
stehen, wobei die Vorrichtung zur Bremsdruckverteilung zwischen einem vom Federdruck beaufschlagten
Organ und einem vom Bremsdruck beaufschlagten Organ eine Ausgleichsvorrichtung zur Betätigung eines Steuerorgans zur Regelung
des Bremsdrucks enthält und wobei eine Betätigungsvorrichtung zum Verstellen des Übersetzungsverhältnisses
der Ausgleichsvorrichtung vorgesehen ist, dadurchgekennzeichnet, daß das Federdruckorgan der Bremsdruckregelvorrichtung
aus einem Differentialkolben (51 bzw. 52) mit einander entgegenwirkenden Kolbenflächen
besteht, die dasselbe Durchmesserverhältnis haben wie die Differentialkolbenfeder (39)
des dazugehörigen Rades, daß die größeren Kolbenräume des Federdruckorgans und der
Differentialkolbenfeder (55 und 40; 56 und 49) miteinander in Verbindung stehen und daß auch
ihre kleineren Kolbenräume (53 und 41; 54 und 50) miteinander in Verbindung stehen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise
das Bremsdruckorgan aus einem Kolben (57) besteht und mit dem aus einem Kolbenschieber bestehenden
Steuerorgan zu einer Einheit vereinigt ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter
Weise die Regelglieder für den Bremsdruck mehrerer Fahrzeugräder in einem gemeinsamen
Gehäuse untergebracht sind und daß eine achsparallel verschiebbare Rolle (82) vorgesehen ist,
die eine gemeinsame Schwenkachse für alle Waagebalken (81) der Regelvorrichtung bildet.
4. Vorrichtung nach einem der Voransprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsdruckorgan
(57) durch eine gegen den Bremsdruck wirkende Feder (65) belastet ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 809 029;
französische Patentschrift Nr. 1121 624.
Deutsche Patentschrift Nr. 809 029;
französische Patentschrift Nr. 1121 624.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Also Published As
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