DE1162659B - Vorrichtung zum Ein- und Aufrollen von Blechbunden od. dgl. - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: B 21 c

Deutsche KL: 47 k-5/02

Nummer: 1162 659

Aktenzeichen: V 22268 IX c / 47 k

Anmeldetag: 31. März 1962

Auslegetag: 6. Februar 1964

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ein- und Aufrollen von Blechbunden od. dgl. mit zwei parallel nebeneinander angeordneten, gleichsinnig drehbaren Wickelwalzen, auf denen der Bund liegt. Derartige Wickelgeräte werden bei der Blechherstellung und -verarbeitung vielfach verwendet, um beispielsweise den sich im Zuge der Bearbeitung gelockerten Bund vor dem Binden wieder festzuwickeln oder eine Schere mit kontinuierlich laufenden Einzugwalzen von dem sich dabei aufrollenden Bund zu beliefern. Bisher sind die Wickelwalzen als einfache Zylinder ausgebildet, auf deren Oberfläche sich der Bund zwar abwälzen kann, die aber keinen Vorschub in Richtung der Walzen- bzw. Bundachse erlauben. Es muß daher ein Kran oder ein sonstiges Hubwerk herangezogen werden, um das Wickelgut von den Wickelwalzen abzunehmen bzw. gegebenenfalls auf diese aufzulegen.

Beim Herstellen von Rohren ist es bereits bekannt, den Wickeldorn mit Förderrollen zu versehen, die zur Erzielung eines exakten schraubenförmigen Vorschubes dienen.

Es sind zwar auch schon Transportrollengänge bekannt, die zum Transport von Blechbunden od. dgl. aus paarweise stumpfwinklig V-förmig angeordneten Einzelrollen bestehen. Derartige Rollengänge sind aber ausschließlich für die Förderung in Richtung der Bundachse bestimmt, und es ist unmöglich, den Bund auf ihnen um seine Achse zum Auf- oder Abwickeln zu drehen.

Aufgabe der Erfindung ist demgegenüber die Schaffung einer Wickelvorrichtung, die mit einfachen Mitteln einen Vorschub des Bundes od. dgl. in Richtung der Walzen- bzw. Bundachse zum Abnehmen oder Auflegen des Bundes erlaubt.

Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß die Wickelwalzen an ihrem Umfang in bekannter Weise mit Förderrollen versehen sind, deren Achsen in Normalebenen zu den Walzenachsen liegen und die mit einem dem Umfang der Wickelwalzen entsprechenden Radius bombiert sind.

Mit Hilfe dieser Förderrollen kann nun der Bund auf den Wickelwalzen in Achsrichtung bewegt werden, ohne daß das Abwälzen des Bundes auf den Walzen und damit die eigentliche Funktion der Vorrichtung beeinträchtigt ist. Dadurch erübrigt sich auch ein Kran oder ein sonstiges Hebemittel, um das Wickelgut abzunehmen oder aufzulegen. Durch die Bombierung der Förderrollen wird erreicht, daß die vorhandene Abwälzfläche nicht von einer Zylindermantelfläche abweicht und ein einwandfreies Abrollen des Wickelbundes gewährleistet ist.

Vorrichtung zum Ein- und Aufrollen von
Blechbunden od. dgl.

Anmelder:

Vereinigte österreichische Eisen- und Stahlwerke Aktiengesellschaft, Linz/Donau (Österreich)

Vertreter:

Dipl.-Ing. A. Boshart

und Dipl.-Ing. W. Jackisch, Patentanwälte,

Stuttgart N, Birkenwaldstr. 213D

Als Erfinder benannt:

Karl Winkler, Linz/Donau (Österreich)

Beanspruchte Priorität:
Österreich vom 29. September 1961
(Nr. A 7324/61)

Ferner ist es zweckmäßig, wenn jeweils die in einem Kreis angeordneten Förderrollen gegenüber jenen des benachbarten Kreises mit Übergriff auf Lücke versetzt sind, wodurch jegliches Holpern bei der Dreh- und Axialbewegung des Bundes vermieden wird.

Eine vorteilhafte und einfache Gesamtvorrichtung wird erreicht, wenn ein zwischen die Wickelwalzen greifender, an sich bekannter Daumenschieber vorgesehen und den Walzen ein ebenfalls bekannter Rollengang vor- und/oder nachgeordnet ist. Mit Hilfe des Daumenschiebers kann der Bund von den Wickelwalzen auf den nachfolgenden Rollengang zum Weitertransport abgeschoben oder auch, vom vorgeordneten Rollengang kommend, auf die Wickelwalzen aufgebracht werden.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar zeigen

F i g. 1 und 2 eine Wickelvorrichtung schematisch in Stirn- und Seitenansicht und

F i g. 3 einen Teil einer Wickelwalze im größeren Maßstab im Teilschnitt.

Die Vorrichtung besteht aus zwei parallel nebeneinander angeordneten, gleichsinnig drehbaren Wickelwalzen 1, von denen wenigstens eine angetrieben wird. Mit 2 ist ein Blechbund bezeichnet, der verschiedene Größen haben kann, auf die Wickelwalzen 1 aufgelegt wird und auf diesen zum Ein-

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oder Aufrollen in der einen oder anderen Drehrichtung abrollt. Zwischen den beiden Wickelwalzen ist ein hydraulisch betätigbarer Daumenschieber 3 vorgesehen, während ein Rollengang 4 in Vorschubrichtung des Schiebers 3 den Walzen 1 nachgeordnet ist.

Die Wickelwalzen 1 tragen eine Vielzahl von Förderrollen 5a, 5, deren Achsen in Normalebenen zu den Walzenachsen liegen. Die Förderrollen sind mit solch einem Radius bombiert, daß sie mit ihrer jeweils äußersten Erzeugenden auf einer gemeinsamen Zylindermantelfläche liegen. Ferner sind die in einem Kreis angeordneten Förderrollen 5 gegenüber den jeweils im benachbarten Kreis angeordneten Rollen 5a mit Übergriff auf Lücke versetzt, wie dies insbesondere in F i g. 2 angedeutet ist. Mit Hilfe der Förderrollen 5, 5 a und des Daumenschiebers 3 kann der Bund 2 nach vollendetem Ein- bzw. Aufrollvorgang von den Wickelwalzen 1 auf den nachgeordneten Rollengang 4 abgeschoben werden, ohne daß hierfür ein Hebezeug od. dgl. erforderlich wäre.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Ein- und Aufrollen von Blechbunden od. dgl. mit zwei parallel nebeneinander angeordneten, gleichsinnig drehbaren Wickelwalzen, auf denen der Bund liegt, dadurch gekeknnzeichnet, daß die Wickelwalzen (1) an ihrem Umfang in bekannter Weise mit Förderrollen (5, 5 a) versehen sind, deren Achsen in Normalebenen zu den Walzenachsen liegen und die mit einem dem Umfang der Wickelwalzen (1) entsprechenden Radius bombiert sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die in einem Kreis angeordneten Förderrollen (5) gegenüber jenen (5 a) des benachbarten Kreises mit Übergriff auf Lücke versetzt sind.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein zwischen die Wickelwalzen (1) greifender, an sich bekannter Daumenschieber (3) vorgesehen und den Walzen ein ebenfalls bekannter Rollengang vor- und/oder nachgeordnet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Französsische Patentschrift Nr. 402 859;
USA.-Patentschrift Nr. 1 923 284.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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