DE1162379B - Verfahren zur Reinigung von Melamin - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Melamin

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DE1162379B
DE1162379B DES79485A DES0079485A DE1162379B DE 1162379 B DE1162379 B DE 1162379B DE S79485 A DES79485 A DE S79485A DE S0079485 A DES0079485 A DE S0079485A DE 1162379 B DE1162379 B DE 1162379B
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DE
Germany
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melamine
exchanger
sublimation
residue
filtered
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DES79485A
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English (en)
Inventor
Dr Leo Reitter
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SUEDDEUTSCHE KALKSTICKSTOFF-WERKE AG
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
SUEDDEUTSCHE KALKSTICKSTOFF-WERKE AG
SKW Trostberg AG
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Publication date
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J41/00Anion exchange; Use of material as anion exchangers; Treatment of material for improving the anion exchange properties

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reinigung von Melamin Um Melamin von den ihm durch das Herstellungsverfahren anhaftenden Begleitstoffen zu befreien, bedient man sich bekanntlich der Sublimation oder der Umkristallisation aus wäßriger Lösung. Der letztgenannte Weg wird am häufigsten beschritten, wobei folgende Varianten in der Durchführung üblich geworden sind: a) Das durch Abkühlen in kristallisierter Form gewonnene Melamin wird nach dem Abtrennen von der Mutterlauge mit verdünnter Alkalilauge gewaschen. Dabei werden allerdings die von den Melaminkristallen eingeschlossenen Verunreinigungen - es handelt sich im wesentlichen um Ammelin, Ammelid, Melam, Melem - nicht erfaßt; diese können bis zu 0,5 0/o, in Sonderfällen sogar bis zu 1 0/o betragen. b) Die das Melamin gelöst enthaltende Heißlauge wird nach Filtration auf pH 11,5 bis 11,9 eingestellt und dann erst zum Kristallisieren gebracht. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die im Kreislauf geführten Mutterlaugen immer wieder neutralisiert werden müssen, wodurch es zu unerwünschten Salzanreicherungen in den Mutterlaugen kommt. c) Die filtrierte heiße Melaminlösung wird mit Calciumoxvd oder Calciumhydroxyd versetzt, nochmals filtriert und dann abgekühlt. Es ist unvermeidlich, daß das durch Kristallisation gewonnene Melamin etwas Kalk mitreißt, der sich bei der Weiterverarbeitung des Melamins mit Formaldehyd als störende Trübung der Melaminharzlösung bemerkbar macht.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich die genannten Verunreinigungen des Melamins auf einfache Art entfernen lassen, wenn die filtrierte wäßrige Lösung des Melamins bei erhöhter Temperatur mit einem Anionenaustauscher in der OH-Form in Berührung gebracht, von diesem abgetrennt und durch Abkühlen zur Kristallisation gebracht wird, worauf das Kristallisat in üblicher Weise von der Mutterlauge abgetrennt wird. Die maximale Behandlungstemperatur richtet sich nach der Temperaturverträgltchkeit des betreffenden Austauschers, der insbesondere im Fest-oder Fließbett mit der heißen Melaminlösung in Berührung gebracht werden kann.
  • Eine vollständige Regenerierung des Austauschers wird leicht mittels verdünnter Natronlauge erreicht, wobei sich vorteilhafterweise die einfache Gewinnung der »Verunreinigungen«, vor allem des Ammelins, anschließen läßt. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird besonders eine Verunreinigung der im Kreislauf eingesetzten Mutterlauge vermieden, im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren.
  • Überraschend war der gefundene Effekt insofern, als es sich bei den in Frage kommenden Verunreinigungen des Melamins einerseits um schwer entfernbare, dem Melamin in der Konstitution sehr ähnliche Verbindungen und andererseits nicht um üblicherweise mit Ionenaustauschern entfernbare Ionen handelt Wesentlich für die technische Durchführbarkeit des Verfahrens ist die leichte und vollständige Regenerierbarkeit des Ionenaustauschers, wodurch eine dauernde Wiederverwendung gewährleistet ist.
  • Als Maß für die Reinheit des Melamins wurde der Sublimationsrückstand ohne und mit Ionenaustauscher-Behandlung gewählt. Die Sublimation wurde bei 3200 C und 15 mm Hg Vakuum durchgeführt.
  • Unter diesen Bedingungen sublimieren die genannten Verunreinigungen nicht.
  • Beispiel 1 25 g Melamin, welches beim Sublimieren einen Rückstand von 0,5 ovo hatte, wurde bei 70 bis 750 C in 1 1 Wasser gelöst, 25 cm3 Anionenaustauscher aus stark basischem Styrolharz mit quaternärem Stickstoff zugesetzt und 20 Minuten gerührt. Nach dem Abfiltrieren des Austauschers wurde auf 200 C abgekühlt. Das auskristallisierte Melamin hatte nach dem Trocknen einen Sublimationsrückstand von 0,015°/o. Der Austauscher wurde mit 100/o NaOH regeneriert und wiederum wie oben zur Reinigung von Melamin verwendet.
  • Bei zehn durchgeführten Austausch- und Regenerationszyklen wurden Melaminproben erhalten, deren Sublimationsrückstand zwischen 0,030 und 0,0100/o schwankte. Eine Abnahme der Wirksamkeit des Austauschers war nicht festzustellen.
  • Beispiel 2 Es wurde, wie im Beispiel 1, aber unter Verwendung von 25 cm3 eines anderen Anionenaustauschers aus stark basischem Styrolharz mit quaternärem Sickstoff gearbeitet. Die Sublimationsrückstände des gewonnenen Melamins lagen bei 0,01 bis 0,050/0.
  • Beispiel 3 25 g Melamin und 1 g Ammelin wurden in 11 Wasser durch Erhitzen auf 950 C in Lösung gebracht, dann wurde auf 70 bis 750 C abgekühlt, 25 cm3 eines Anionenaustauschers, der nach der Verwendung gemäß Beispiel 1 mit NaOH regeneriert worden war, zugesetzt und etwa 20 Minuten gerührt. Nach dem Abtrennen des Austauschers wurde auf 200 C abgekühlt. Das auskristallisierte Melamin hatte einen Sublimationsrückstand von 0,060/0.
  • Beispiel 4 Durch Zusatz von 10/0 Melam zu gereinigtem Melamin, Auflösen des Melamins in 950 C heißem Wasser und Abfiltrieren des nicht in Lösung gegangenen Teils des Melams wurde durch Kristallisation ein Melamin mit 0,13°/o Sublimationsrückstand erhalten.
  • 25g des 0,130/0 Melam enthaltenden Melamins wurden in 1 1 Wasser gelöst und mit 25 cm3 eines Anionenaustauschers auf 70 bis 750 C erhitzt und 20 Minuten gerührt. Nach dem Abtrennen des Ionenaustauschers wurde durch Kristallisation ein Melamin gewonnen, welches beim Sublimieren einen Rückstand von 0,018eo hatte.
  • Beispiel 5 Wie unter Beispiel 4 wurde durch Zusatz von Melem ein Melamin mit 0,37 0/o Sublimationsrückstand (Melem) erhalten, das auf die gleiche Weise mit einem Anionenaustauscher gereinigtes Melamin mit einem Sublimationsrückstand von 0,003 ovo ergab.
  • Beispiel 6 a) 6 1 Melaminlösung, in welcher bei 70 bis 750 C 150 g Melamin (980/oig) gelöst waren, wurden filtriert und auf 200 C abgekühlt und das auskristallisierte Melmin abgetrennt und getrocknet. Das so gewonnene Melamin hatte einen Sublimationsrückstand von 0,50/0. b) 6 1 Melaminlösung, in welcher bei 70 bis 750 C 150 g Melamin (980/oig) gelöst waren, wurden ffltriert und nach dem Filtrieren mit 25 cm3 eines Anionenaustauschers, der nach der Verwendung wie in Beispiel 3 mit 100/o NaOH regeneriert worden war, noch etwa 20 Minuten gerührt. Nach dem Abtrennen des Austauschers wurde durch Kühlen auf 200 C ein Melamin auskristallisiert, welches bei der Sublimation einen Rückstand von 0,025 ovo ergab.
  • Beispiel 7 7 I Melaminlösung, in welcher 175 g Melamin (980/oig) bei 70 bis 750 C gelöst waren, wurden filtriert und nach dem Filtrieren über eine auf 75 ovo C beheizte Säule von 20 mm Durchmeser, welche mit 70 cm3 eines Anionenaustauschers gefüllt war, von oben nach unten durch den Austauscher geleitet. Die Strömungsgeschwindigkeit betrug 0,2 cm/sec. Die von der Säule ablaufende Lauge wurde auf 200 C abgekühlt. Das auskristallisierte Melamin hatte einen Sublimationsrückstand von 0,017 0/o.
  • Anschließend wurde der Austauscher mit 100 cm3 100/oiger Natronlauge regeneriert und die Regenerationslauge mit Schwefelsäure neutralisiert, wobei sich 0,6 g Ammelin ausschieden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Reinigung von Melamin durch Kristallisation aus wäßriger Lösung d a d u r c h gekennzeichnet, daß die filtrierte, wäßrige Lösung des Melamins bei erhöhter Temperatur mit einem Anionenaustauscher in der OH-Form in Berührung gebracht, von diesem abgetrennt und durch Abkühlen zur Kristallisation gebracht wird, worauf das Kristallisat in üblicher Weise von der Mutterlauge abgetrennt wird.
DES79485A 1962-05-17 1962-05-17 Verfahren zur Reinigung von Melamin Pending DE1162379B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4663387A (en) * 1985-04-02 1987-05-05 Kuwait Institute For Scientific Research Utilization of melamine waste effluent

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US4663387A (en) * 1985-04-02 1987-05-05 Kuwait Institute For Scientific Research Utilization of melamine waste effluent

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