DE948685C - Verfahren zur Herstellung von Pentaerythrit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PentaerythritInfo
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- DE948685C DE948685C DED12641A DED0012641A DE948685C DE 948685 C DE948685 C DE 948685C DE D12641 A DED12641 A DE D12641A DE D0012641 A DED0012641 A DE D0012641A DE 948685 C DE948685 C DE 948685C
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C31/00—Saturated compounds having hydroxy or O-metal groups bound to acyclic carbon atoms
- C07C31/18—Polyhydroxylic acyclic alcohols
- C07C31/24—Tetrahydroxylic alcohols, e.g. pentaerythritol
- C07C31/245—Pentaerythritol
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Es ist bekannt, Pentaerythritrohlösung, die durch
Kondensation von Acetaldehyd und Formaldehyd unter Verwendung von Kalkhydrat als Kondensationsmittel
hergestellt wird, so aufzuarbeiten, daß die erhaltene Rohlösung nach Neutralisation mit
einer starken Säure, z. B. Schwefelsäure, und Abtrennen des entstandenen Calciumsulfate eingedampft
wird. Hierbei fallen die geringen, bei der Reaktion entstandenen Mengen Calciumformiat
aus, während das Pentaerythrit gelöst bleibt. Das Calciumformiat wird in der Hitze abnitriert und
aus dem Filtrat das Pentaerythrit durch Abkühlen kristallisiert gewonnen. . Es fällt dabei stark verunreinigt
an, da es aus einer gesättigten Calciumformiatlösung auskristallisiert, und muß deshalb
durch Umkristaliisation gereinigt werden. Bei diesem Verfahren ist es notwendig, daß ständig in
einer gesättigten Calciumsulfatlösung gearbeitet wird. Es ist daher schwierig, ein aschefreies Produkt
zu erhalten. Ein weiterer Nachteil besteht in dem Anfallen verhältnismäßig großer Gipsmengen,
die schwierig zu verwerten sind.
Es wurde nun gefunden, daß es überraschenderweise möglich ist, unmittelbar aus der Pentaerythrit-
rohlösung technisch reines Pentaerythrit ohne Umkristallisation zu gewinnen. Nach dem Verfahren
gemäß der Erfindung wird die Pentaerythritlösung zunächst mit Ameisensäure neutralisiert und dann
nur so weit eingedampft, daß nach Abkühlung des Konzentrats das gesamte Calciumformiat in Lösung
bleibt, während ein Teil des Pentaerythrits auskristallisiert. Dieses Pentaerythrit kann z. B.
mittels einer Siebzentrifuge abgetrennt werden, ίο wobei es in reiner Form, die eine Umkristallisation
überflüssig macht, erhalten wird [Pentaerythrit (I) ].
Das vom auskristallisierten Pentaerythrit befreite Filtrat wird nun so weit eingedampft, daß der
größte Teil des Galciumformiats sich abscheidet. Es lassen sich hierbei ohne weiteres 70 bis 80 % des
Calciumformiats gewinnen, ohne daß Pentaerythrit auskristallisiert. Das auskristallisierte Calciumformiat
muß, um eine gleichzeitige Abscheidung von Pentaerythrit zu vermeiden, in heißem Zustand,
durch Filtration z. B. auf einer heizbaren Zentrifuge, von der Lösung abgetrennt werden. Aus dem
Filtrat scheidet sich beim Abkühlen Pentaerythrit aus, das durch Filtration gewonnen wird [Pentaerythrit
(II) ]. Diese Pentaerythritfraktion (II) ist infolge der vorher stattgefundenen Anreicherung
der Mutterlauge an Nebenprodukten weniger rein als (I) und muß umkristallisiert werden. Sie kann
aber auch gelöst und die Lösung in den Aufarbeitungsprozeß an geeigneter Stelle, z. B. zu
neuer Rohlösung, hinzugegeben werden. Im letzteren Falle würde das gesamte hergestellte Pentaerythrit
als Pentaerythrit (I) anfallen.
Bekanntlich entsteht bei der Herstellung von Pentaerythrit als Nebenprodukt Dipentaerythrit in
bestimmten, von den Kondensationsbedingungen abhängigen Mengenverhältnissen. Wenn nun nach
der zuletzt geschilderten Ausführungsform gearbeitet wird, derart, daß das gesamte Pentaerythrit
in einer Fraktion anfällt, so ist darin natürlich auch das entstandene Dipentaerythrit enthalten.
Zur Gewinnung von reinem mono-Pentaerythrit würde es notwendig sein, dieses Produkt umzukristallisieren.
Zweckmäßiger verfährt man zur Gewinnung vom reinem Pentaerythrit so, daß man die Fraktion (II), die an und für sich weniger
Dipentaerythrit enthält, umkristallisiert. Die - größeren mono-Pentaerythritkristalle werden durch
ein entsprechend feinmaschiges Sieb fraktioniert abfiltriert und das die kleineren Dipentaerythritkristalle
enthaltende Filtrat an geeigneter Stelle, z. B. vor Abscheidung der Pentaerythritfraktion (I),
in den Prozeß zurückgeführt, so daß das Dipentaerythrit in der Fraktion (I) mit abgeschieden
wird.
Die bei der Kondensation erhaltene Pentaerythritro'hlösung ist alkalisch. Beim Eindampfen dieser
Lösung treten Verfärbungen auf, und die bei der Aufarbeitung erhaltene Pentaerythritfraktion (I)
enthält noch gewisse störende Verunreinigungen. Diese lassen sich vermeiden, wenn die Kondensationsrohlösung
durch Zugabe von Ameisensäure auf einen pg-Wert von pg 7 bis 8, vorzugsweise 7,2,
eingestellt, die Lösung in der Kälte filtriert und dadurch das bei der Kondensation als unerwünschtes
Nebenprodukt entstandene Polypentaerythrit zugleich mit unlöslichen anorganischen Verunreinigungen
(aus dem Kalk) abgeschieden wird. Die nach der Abscheidung der Pentaerythritfraktion
(II) verbleibende Mutterlauge kann nochmals zur Gewinnung von Calciumformiat und Pentaerythrit
eingedampft werden. Es bildet sich dabei wieder Calciumformiat, das in der Hitze abfiltriert wird,
und bei der Abkühlung des Filtrats kristallisiert wieder Pentaerythrit (III) aus. Diese Pentaerythritfraktion
ist aber naturgemäß stärker verunreinigt als (II). In der hierbei erhaltenen restlichen
Mutterlauge sind die bei dem Kondensationsprozeß entstandenen sirupösen'Nebenprodukte noch stärker
angereichert als in der ersten Mutterlauge, so daß der weiteren Rückführung in den Prozeß Grenzen
gesetzt sind. Es ist möglich, sie durch thermische Druckbehandlung gemäß Patent 919 889 weiter
aufzuarbeiten.
Pentaerythritrohlösung (Dichte 1,09, 8 bis 10%
Pentaerythrit, 7% Calciumformiat) wurde durch Zugabe von 85fl/oiger Ameisensäure auf pH 7,2 eingestellt.
Nach Abkühlung auf 25 ° und 2stündigem Stehen wurde die Lösung durch Filtration von
Polypentaerythrit und unlöslichen Verunreinigungen befreit. Die filtrierte Lösung wurde eingedampft
bis eine Dichte von 1,15 (gemessen bei 55°) erreicht war und die Lösung auf 25° gekühlt.
Das dabei auskristallisierte Pentaerythrit wurde auf einer Zentrifuge abfiltriert, kurz gewaschen
und getrocknet. 6οϋ/ο, des in der Lösung enthaltenen
Pentaerythrits wurden an dieser Stelle erhalten. Das Filtrat wurde weiter eingedampft, wobei sich
Calciumformiat in kristalliner Form abschied. Es wurde eingedampft bis auf einen Feststoffgehalt
von etwa 11 bis i2%>, dann heiß filtriert und das
als Filterrückstand verbleibende Calciumformiat mit heißem Wasser bzw. Dampf gewaschen. 73 %>
des in der Lösung enthaltenen Calciumformiats wurden erhalten. Aus dem Filtrat schied sich beim
Abkühlen Pentaerythrit aus, das abfiltriert wurde. Diese Pentaerythritmenge betrug etwa 301Vo der in
der Kondensationslösung vorhandenen.
Das Pentaerythrit (I), das ohne Umkristallisation aus der Calciumformiat enthaltenden Lösung
gewonnen wurde, war von reinweißer Farbe und hatte einen Aschegehalt von nur 0,05 bis 0,07%.
Der Schmelzpunkt betrug 218 bis 2450, der Gehalt
an mono-Pentaerythrit 85%. Ein Produkt von diesem Reinheitsgrad läßt sich für viele technische
Zwecke, z. B. zur Herstellung von Lackharzen, ohne weiteres verwenden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung bietet eine Reihe beträchtlicher und wirtschaftlicher Vorteile.
Es erfordert im Gegensatz zu den meisten Verfahren keinerlei Chemikalien außer geringfügigen
Mengen Ameisensäure, wobei das Pentaerythrit ohne zusätzliche Maßnahmen in technisch reiner
Form bei gleichzeitig hoher Ausbeute gewonnen wird. Dabei ist es außerdem möglich, im Bedarfs-
falle einen Teil des Pentaerythrits vom mit entstandenen Dipentaerythrit zu befreien und diesen
Reinigungsprozeß in besonders einfacher Weise in das Gesamtverfahren einzuschalten.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Herstellung von Pentaerythrit durch Kondensation von Acetaldehydίο mit Formaldehyd unter Verwendung von Kalkhydrat als Kondensationsmittel, Eindampfen der erhaltenen Rohlösung, Abkühlen der Lösung und Trennung des hierbei ausfallenden Pentaerythrits von der Mutterlauge, dadurch gekennzeichnet, daß die erhaltene Rohlösung mit Ameisensäure neutralisiert und zunächst nur so weit eingedampft wird, daß das entstandene Calciumformiat auch nach Abkühlung des Konzentrats gelöst bleibt und daß die nach der Abtrennung des Pentaerythrits anfallende Mutterlauge weiter eingedampft wird, bis der größte Teil des Calciumformiats auskristallisiert ist, worauf dieses in heißem Zustande abfiltriert wird und aus dem Filtrat durch gegebenenfalls wiederholtes Abkühlen und anschließende Filtration das restliche Pentaerythrit gewonnen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1/ dadurch gekennzeichnet, daß das aus den Mutterlaugen bei der zweiten Kristallisation gewonnene Pentaerythrit (II) durch Wiederauflösen, Umkristallisieren und Abfiltrieren durch ein Filter entsprechender Porenweite vom Dipentaerythrit befreit, und das Dipentaerythrit enthaltende Filtrat in den Verarbeitungsprozeß vor der ersten Kristallisation des Pentaerythrits (I) zurückgeführt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der Rohlösung vor dem Eindampfen durch Zugabe von Ameisensäure auf pH 7 bis 8, vorzugsweise 7,2, eingestellt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung vor dem Eindampfprozeß abgekühlt und zur Abscheidung von Polypentaerythrit und gegebenenfalls vorhandenen nicht löslichen anorganischen Verunreinigungen filtriert wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift ρ 656 IVb/ I2 ο
(Patent 879 093);deutsche Patentschrift Nr. 298 932;
französische Patentschrift Nr. 786 909.1 609 633 9.56
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED12641A DE948685C (de) | 1952-07-03 | 1952-07-04 | Verfahren zur Herstellung von Pentaerythrit |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE316737X | 1952-07-03 | ||
DED12641A DE948685C (de) | 1952-07-03 | 1952-07-04 | Verfahren zur Herstellung von Pentaerythrit |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE948685C true DE948685C (de) | 1956-10-04 |
Family
ID=25798523
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED12641A Expired DE948685C (de) | 1952-07-03 | 1952-07-04 | Verfahren zur Herstellung von Pentaerythrit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE948685C (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE298932C (de) * | ||||
FR786909A (fr) * | 1934-02-14 | 1935-09-14 | Lonza Ag | Procédé de préparation de la pentaerythrite |
DE879093C (de) * | 1953-04-23 | Ici Ltd | Verfahren zur Herstellung von Pentaerythrit |
-
1952
- 1952-07-04 DE DED12641A patent/DE948685C/de not_active Expired
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE298932C (de) * | ||||
DE879093C (de) * | 1953-04-23 | Ici Ltd | Verfahren zur Herstellung von Pentaerythrit | |
FR786909A (fr) * | 1934-02-14 | 1935-09-14 | Lonza Ag | Procédé de préparation de la pentaerythrite |
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