DE1162377A - Verfahren zur Herstellung von 2-Mercaptobenzimidazol - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 2-Mercaptobenzimidazol

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Publication number
DE1162377A
DE1162377A DE1961F0035649 DEF0035649 DE1162377A DE 1162377 A DE1162377 A DE 1162377A DE 1961F0035649 DE1961F0035649 DE 1961F0035649 DE F0035649 DEF0035649 DE F0035649 DE 1162377 A DE1162377 A DE 1162377A
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
mercaptobenzimidazole
mol
hydrogen sulfide
preparation
nitroaniline
Prior art date
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Pending
Application number
DE1961F0035649
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English (en)
Inventor
Dr. Albrecht Schultze und Dr. Hermann WoIz Leverkusen Dr. Karl-Heinz Blöcher
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
Publication of DE1162377A publication Critical patent/DE1162377A/de
Pending legal-status Critical Current

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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C07d
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche Kl.: 12p-9
F 35649 IVd/12 p
23. Dezember 1961
6. Februar 1964
Es ist bekannt, daß man 2-Mercaptobenzimidazol herstellen kann, wenn man o-Phenylendiamin mit Schwefelkohlenstoff und Alkalihydroxyd zum Alkalisalz des Benzimidazols umsetzt und daraus das 2-Mercaptobenzimidazol durch Behandlung mit Säure in Freiheit setzt. Das o-Phenylendiamin wird aus o-Nitranilin durch die Reduktion mit Natriumsulfidlösung erhalten. Dieses Verfahren ist jedoch umständlich und ergibt ausgehend vom o-Nitranilin nur eine Ausbeute von 75%. Die Gesamtreaktionszeit beträgt außerdem etwa 40 Stunden. Aus dem nicht umgesetzten Natriumsulfid entstehen als Nebenprodukte Schwefelwasserstoff sowie Natriumthiosulfat, Schwefel und Schwefeldioxyd.
Es wurde nun gefunden, daß man 2-Mercaptobenzimidazol in einem einstufigen Verfahren wesentlich wirtschaftlicher herstellen kann, wenn man 1 Mol o-Nitranilin mit ungefähr 1 Mol Schwefelkohlenstoff und mit 1 Mol Schwefelwasserstoff oder IV2 Mol eines sauren Salzes des Schwefelwasserstoffs bei Temperaturen im Bereich von 40 bis 2500C und bei Drücken von ungefähr 0 bis 100 atü in Gegenwart von Wasser umsetzt.
Verfahren zur Herstellung von
2-Mercaptobenzimidazol
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dr. Karl-Heinz Blöcher,
Dr. Albrecht Schultze,
Dr. Hermann WoIz, Leverkusen
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei der Verwendung von Natriumhydrogensulfid als saures Salz des Schwefelwasserstoffs durch das folgende Reaktionsschema veranschaulicht werden:
NO2
6 NaHS + H2O
4CS2
- 4
NH2
Vorzugsweise verwendet man für die Umsetzung die sauren Salze des Schwefelwasserstoffs, wie Natriumhydrogensulfid. Man kann jedoch gegebenenfalls die sauren Schwefelwasserstoffsalze im Reaktionsgemisch selbst erzeugen, z. B. durch den Zusatz von einem Äquivalent einer anorganischen oder organischen Base, wie Kaliumhydroxyd, Kalziumhydroxyd, Magnesiumhydroxyd, Pyridin, Piperidin oder Pyrrolidin, und 1 Mol Schwefelwasserstoff. Vorzugsweise führt man die Umsetzung im Temperaturbereich zwischen 100 und 1600C und bei Drücken im Bereich von 10 bis 20 atü durch.
Gegenüber den bisher bekannten Verfahren besitzt
das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, daß das 2-Mercaptobenzimidazol in wesentlich besserer Ausbeute, bezogen auf das o-Nitranilin, erhalten wird, wobei die Reaktionszeit wesentlich verkürzt wird, so daß die Apparatur wesentlich besser ausgenutzt werden kann. Weiterhin kann das 2-Mercaptobenzimidazol nach dem erfindungsgemäßen Verfahren direkt in freier Form und nicht als Alkalisalz erhalten werden, so daß sich das Ansäuern des Reaktionsproduktes erübrigt, wodurch eine kontinuierliche Arbeitsweise ermöglicht wird. Falls jedoch das Salz des 2-Mercaptobenzimidazols als Reaktionsprodukt gewünscht wird, kann es in einfacher Weise
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durch die Zugabe einer Base erhalten werden. Durch die Zugabe einer Säure kann aus dem Salz das freie 2-Mercaptobenzimidazol wieder erhalten werden.
Beispiel 1
138 g o-Nitranilin, feucht, 82%ig (0,82 Mol), 180 ml NaHS-Lösung (39,5 g NaHS/100 ml) = 71 g NaHS (1,27 Mol), 500 ml H2O und 85 g Schwefelkohlenstoff (1,12 Mol) werden in einem Rührautoklav von 21 Inhalt im Laufe einer Stunde auf 1200C erhitzt und weitere 3 Stunden auf einer Temperatur von 120 bis 130°C gehalten. Der Druck steigt zunächst auf 10 atü, fällt dann langsam auf 4 atü (bei 13O0C) ab und ändert sich bei konstant gehaltener Temperatur in den nächsten beiden Stunden nicht mehr. Der Autoklav wird auf Zimmertemperatur abgekühlt, der Inhalt abgesaugt und mit Wasser gewaschen. Der Filterkuchen, der außer 2-Mercaptobenzimidazol eine große Menge von elementarem Schwefel enthält, wird mit 3 1 einer etwa 10%igen wäßrigen Kalkmilchsuspension verrührt, abgesaugt und gewaschen. Das Filtrat wird mit konzentrierter Salzsäure gerade eben angesäuert, der Niederschlag abgesaugt, gewaschen und bei 90 bis 1000C getrocknet.
Ausbeute: 115,3 g = 94% der Theorie; Schmelzpunkt: 300 bis 303°C.
Beispiel 2
Der gleiche Ansatz, wie im Beispiel 1 beschrieben, wird im Autoklav innerhalb einer Stunde auf 1600C erhitzt und 3 Stunden bei 150 bis 1600C gehalten. Der Druck steigt zunächst auf 11,5 atü, fällt im Laufe einer Stunde langsam auf 7 atü (bei 1500C) ab und ändert sich in den nächsten beiden Stunden nicht mehr.
Der Autoklavinhalt wird wie beschrieben aufgearbeitet.
Ausbeute: 120,9 g = 98% der Theorie; Schmelzpunkt: 298 bis 300°C.
Beispiel 3
In eine Suspension von 72 g o-Nitranilin, 96%ig
ίο (0,5 Mol), 200 ml H2O und 60 g Natronlauge, 50%ig = 30 g NaOH (0,75 Mol) wird so lange Schwefelwasserstoff eingeleitet, bis eine Probe des Filtrates den pu-Wert 9,4 erreicht hat. Dann werden 42 g Schwefelkohlenstoff (0,55 Mol) zugegeben, und die Suspension wird im Rührautoklav von 0,71 Inhalt im Laufe einer Stunde auf 1300C angeheizt.
Der Druck steigt auf 8,4 atü an und fällt bei 3stündigem Nachrühren auf 2,0 atü (bei 1300C) ab.
Der Autoklavinhalt wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, aufgearbeitet.
Ausbeute: 70,1 g = 93,5% der Theorie; Schmelzpunkt: 297 bis 3000C.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von 2-Mercaptobenzimidazol, dadurch gekennzeichnet, daß man 1 Mol o-Nitranilin mit ungefähr 1 Mol Schwefelkohlenstoff und mit 1 Mol Schwefelwasserstoff oder P/2 Mol eines sauren Salzes des Schwefelwasserstoffs bei Temperaturen im Bereich von 40 bis 2500C und bei Drücken von ungefähr 0 bis 100 atü in Gegenwart von Wasser umsetzt.
    409 507/427 1.64
    Bundesdruckerei Berlin
DE1961F0035649 1961-12-23 Verfahren zur Herstellung von 2-Mercaptobenzimidazol Pending DE1162377A (de)

Publications (1)

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DE1162377A true DE1162377A (de) 1964-02-06

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