DE1161870B - Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von CyanwasserstoffInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C3/00—Cyanogen; Compounds thereof
- C01C3/02—Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide
- C01C3/0208—Preparation in gaseous phase
- C01C3/0212—Preparation in gaseous phase from hydrocarbons and ammonia in the presence of oxygen, e.g. the Andrussow-process
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: COIc
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche Kl.: 12 k-3/02
1161 870
Z 8973 IVa/12k
19. September 1961
30. Januar 1964
Z 8973 IVa/12k
19. September 1961
30. Januar 1964
Die Synthese von Cyanwasserstoff durch katalytische Umsetzung von Ammoniak und Methan mit
Luft wird gegenwärtig mit Netzen aus Platin-Rhodium vorgenommen, wobei die Umsetzungstemperatur bei
etwa 1000 bis 1070° C liegt. Die Anwendung höherer Temperaturen wäre wünschenswert, weil dadurch ein
besserer Umsetzungsgrad pro Durchgang und somit höhere Cyanwasserstoffkonzentrationen im Reaktionsgas erreicht werden können. Bei dem bekannten Verfahren
ist jedoch eine Erhöhung der Temperatur mit Rücksicht auf die Haltbarkeit der Platin-Rhodium-Netze
nicht möglich.
Dieser Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch behoben, daß die Umsetzung von Methan und Ammoniak
mit sauerstoffhaltigen Gasen in einem Wirbelbett aus katalytisch aktivem Material bei Temperaturen
von 1000 bis 1700, vorzugsweise 1250 bis 1500° C durchgeführt wird.
Es ist zwar bekannt, Cyanwasserstoff durch Umsetzung von Ammoniak mit Methan oder Kohlenoxyd
ohne Zusatz sauerstoffhaltiger Gase in einem Wirbelbett herzustellen, das indirekt beheizt wird.
Diese Verfahren arbeiten bei Temperaturen, die unter denen liegen, die bei der Synthese unter Zusatz von
Sauerstoff oder Luft an Platin-Rhodium-Netzen üblich sind. Es war daher auch nicht zu erwarten, daß die
Schwierigkeit einer weiteren Temperaturerhöhung bei dem in Gegenwart von Sauerstoff mit Platin-Rhodium-Netzen
arbeitenden Verfahren durch ein Wirbelbett aus ausreichend hitzebeständigem, katalytisch
aktivem Material gelöst werden kann.
Zur Einstellung der gewünschten Reaktionstemperatur werden die sauerstoffhaltigen Gase zweckmäßig
auf einige hundert Grad vorgewärmt. Ebenso können Methan und Ammoniak oder deren Gemische sowie
das gesamte Reaktionsgemisch vorerhitzt werden.
Die Aufheizung der vorgewärmten Reaktionspartner geschieht zweckmäßig im Gegenstrom zu den
heißen Reaktionsgasen. Diese können gegebenenfalls vorher noch in einem Abhitzekessel zur Erzeugung
von Dampf herangezogen werden. Die Vorwärmung der gasförmigen Reaktionspartner ermöglicht in Verbindung
mit der erfindungsgemäßen Durchführung der Synthese des Cyanwasserstoffs in einer Wirbelschicht
eine gleichmäßige Verteilung der Anfangstemperatur und einer geregelten Temperaturführung,
die wegen der guten Wärmeübertragungseigenschaften in der Wirbelschicht durch die Höhe der Vorwärmtemperaturen
festgelegt werden kann. Auf Grund der wesentlich höheren Reaktionstemperaturen lassen sich
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bessere Umsätze von Ammoniak und Methan erzielen. Zur Er-Verfahren
zur Herstellung von Cyanwasserstoff
Anmelder:
Hans J. Zimmer Verfahrenstechnik,
Frankfurt/M., Borsigallee 1-7
Frankfurt/M., Borsigallee 1-7
Als Erfinder benannt:
Dr. phil. Leonid Andrussow, Paris
zielung der höheren Temperaturen des beanspruchten Bereiches oder bei geringerer Vorwärmung empfiehlt
es sich, die Luft ganz oder teilweise durch mit Sauerstoff angereicherter Luft oder konzentriertem Sauerstoff
zu ersetzen. Außerdem wird durch Anwendung höherer Sauerstoffkonzentrationen eine Verringerung
des Gasvolumens erreicht, die eine erhöhte Konzentration der Cyanwasserstoffsäure im Gasgemisch nach
Absorption des Ammoniaks zur Folge hat, so daß auch die nachgeschalteten Anlagen zur Aufarbeitung
der Reaktionsgase kleiner ausgelegt werden können.
2S Es ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ferner
möglich, daß das Methan mehrere Prozente Äthan sowie geringe Mengen höherer Kohlenwasserstoffe enthält.
Ein zu hoher Gehalt an höheren Kohlenwasserstoffen hat jedoch unter Umständen Rußablagerungen
am Katalysator zur Folge. Bei der Mitverwendung von Äthan und höheren Kohlenwasserstoffen für die
katalytische Umsetzung zu Cyanwasserstoffsäure empfiehlt es sich daher, den feinkörnigen Kontakt absatzweise
oder kontinuierlich durch Abbrennen der kohlenstoffhaltigen Ablagerungen zu regenerieren.
Der an sich bekannte Wirbelschichtkontakt des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht vorzugsweise
aus Metallen der Platingruppe auf harten hitzebeständigen Trägern. Als Trägermaterialien eignen sich beispielsweise
Sillimanit, gesintertes Aluminiumoxyd oder Siliciumcarbid. Als besonders geeignet sind
Katalysatoren bekannt, die Platin und Rhodium im Verhältnis von 80 : 20 enthielten. Die Kontakte werden
zweckmäßig in feinkörniger oder körniger Form von etwa 0,5 bis 2,5 mm Durchmesser eingesetzt. Die
einzelnen Kontaktteilchen können hierbei die Form von mehr oder minder regelmäßigen Kugeln besitzen.
Kurze Röhrchen oder Stäbchen sind gleichfalls brauchbar. Ein bei der Umsetzung im Wirbelbett
unter Umständen anfallender Abrieb kann mit an sich bekannten Vorrichtungen, beispielsweise durch
Zyklone, aus den Reaktionsgasen abgeschieden wer-
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den. Anschließend wird das Reaktionsgas der Cyanwasserstoff synthese in bekannter Weise aufgearbeitet.
An Hand des Beispiels sei das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert:
66 Nm3 Luft werden auf etwa 380 bis 400° C vorerhitzt
und mit 16 Nm3 Ammoniak und 18 Nm3 Methan vermischt, das etwa 4% Äthan und höhere
Kohlenwasserstoffe enthält. Die gründlich vorgemischten Gase werden von unten in einen Reaktor geführt
und dienen zum Aufwirbeln des über einem Rost befindlichen Katalysators. Dieser besteht aus gesinterten
Körnern aus reinem a-Aluminiumoxyd von 0,5 bis 2,0 mm Durchmesser, welches vor der Sinterung mit
6% eines Gemisches von 82°/» Platin und 18% Rhodium vermengt ist. Die stündlich durchgesetzte Gasmenge
wurde dem Ausmaß des Wirbelbettes angepaßt und hierbei eine lineare Gasströmungsgeschwindigkeit
von 1,5 bis 1,8 m/s eingehalten. Der Sauerstoff wurde bereits im unteren Teil der Wirbelbettschicht unter
einer Temperaturentwicklung von 1350 bis 1450° C verbraucht. In dem darüber befindlichen Teil des
Wirbelbettes fand die endotherme Umsetzung des nicht verbrauchten Medians mit Ammoniak zu Blausäure
statt, wobei die Temperatur auf etwa 1250° C zurückging. Mitgerissene Körner des Katalysators
wurden aus den Reaktionsgasen in einen Zyklon abgeschieden und die Reaktionsgase über einen Abhitzekessel
in die Absorption geführt. Nach saurer Absorption des unzersetzten Ammoniaks, das in 15 bis 16%
der Anfangskonzentration anfiel, enthielten die Reaktionsgase 13,5 bis 14 Volumprozent Cyanwasserstoff,
bezogen auf das trockene Endgas.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff durch katalytische Umsetzung von Methan
und Ammoniak mit sauerstoffhaltigen Gasen bei hohen Temperaturen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzung in einem Wirbelbett aus katalytisch aktivem Material bei Temperaturen
zwischen 1000 und 1700, vorzugsweise 1250 und 1500° C durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die sauerstoffhaltigen Gase und/ oder Methan und Ammoniak vorgewärmt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als sauerstoffhaltiges
Gas mit Sauerstoff angereicherte Luft oder technisch reiner Sauerstoff verwendet werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 1 058 485, 1 008 719, 971, 919 769.
Deutsche Patentschriften Nr. 1 058 485, 1 008 719, 971, 919 769.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEZ8973A DE1161870B (de) | 1961-09-19 | 1961-09-19 | Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEZ8973A DE1161870B (de) | 1961-09-19 | 1961-09-19 | Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1161870B true DE1161870B (de) | 1964-01-30 |
DE1161870C2 DE1161870C2 (de) | 1968-03-28 |
Family
ID=7620702
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEZ8973A Granted DE1161870B (de) | 1961-09-19 | 1961-09-19 | Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1161870B (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000020333A1 (en) * | 1998-10-08 | 2000-04-13 | L'air Liquide Societe Anonyme Pour L'etude Et L'exploitation Des Procedes Georges Claude | Improved process for cyanic acid production |
US6491876B2 (en) | 1995-09-01 | 2002-12-10 | Imperial Chemical Industries Plc | Hydrogen cyanide process and apparatus therefor |
DE102008002258A1 (de) * | 2008-06-06 | 2009-12-10 | Evonik Röhm Gmbh | Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff an einem als Transportwirbelschicht zyklisch geführten partikulären Wärmeüberträger |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE919769C (de) * | 1940-06-26 | 1954-11-04 | Degussa | Verfahren zur katalytischen Herstellung von Blausaeure und Wasserstoff aus Ammoniak-Kohlenwasserstoff-Gemischen |
DE953971C (de) * | 1954-07-14 | 1956-12-13 | Sueddeutsche Kalkstickstoff | Verfahren zur Herstellung von Blausaeure |
-
1961
- 1961-09-19 DE DEZ8973A patent/DE1161870B/de active Granted
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE919769C (de) * | 1940-06-26 | 1954-11-04 | Degussa | Verfahren zur katalytischen Herstellung von Blausaeure und Wasserstoff aus Ammoniak-Kohlenwasserstoff-Gemischen |
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US6656442B2 (en) * | 1995-09-01 | 2003-12-02 | Imperial Chemical Industries Plc | Hydrogen cyanide process and apparatus therefor |
WO2000020333A1 (en) * | 1998-10-08 | 2000-04-13 | L'air Liquide Societe Anonyme Pour L'etude Et L'exploitation Des Procedes Georges Claude | Improved process for cyanic acid production |
DE102008002258A1 (de) * | 2008-06-06 | 2009-12-10 | Evonik Röhm Gmbh | Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff an einem als Transportwirbelschicht zyklisch geführten partikulären Wärmeüberträger |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1161870C2 (de) | 1968-03-28 |
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