DE1160124B - Verfahren zur Herstellung von Hydroxyanthrachinonen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Hydroxyanthrachinonen

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DE1160124B
DE1160124B DEB62910A DEB0062910A DE1160124B DE 1160124 B DE1160124 B DE 1160124B DE B62910 A DEB62910 A DE B62910A DE B0062910 A DEB0062910 A DE B0062910A DE 1160124 B DE1160124 B DE 1160124B
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DE
Germany
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hydroxyanthraquinones
anthraquinone
bromide
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oxygen
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DEB62910A
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English (en)
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Dr Karl Scherf
Dr Hans Nienburg
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BASF SE
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BASF SE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C46/00Preparation of quinones
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C46/00Preparation of quinones
    • C07C46/02Preparation of quinones by oxidation giving rise to quinoid structures
    • C07C46/04Preparation of quinones by oxidation giving rise to quinoid structures of unsubstituted ring carbon atoms in six-membered aromatic rings

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Hydroxyanthrachinonen Es ist bekannt, daß sich Hydroxyanthrachinone durch Kondensation von Phthalsäureanhydrid mit Phenolen nach Friedel-Crafts herstellen lassen. So erhält man z. B. Chinizarin (1,4-Dihydroxyanthrachinon) aus Phtalsäureanhydrid und p-Chlorphenol in Schwefelsäure. Ein anderes Verfahren zur Herstellung von Hydroxyanthrachinonen ist der Austausch von Sulfo-, Nitro-, Halogen- oder Aminogruppen gegen den Hydroxylrest durch Erhitzen der entsprechend substituierten Anthrachinone mit Alkalien, meistens in der Schmelze. Schließlich kann man auch Anthrachinon bzw. seine Substitutionsprodukte direkt hydroxylieren. Das kann in einer alkalischen Oxydationsschmelze, mit hochprozentigem Oleum sowie mit Natriumnitrit oder Braunstein in Schwefelsäure geschehen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Hydroxyanthrachinone in einfacher Weise vorteilhaft erhält, wenn man Anthracen oder Anthrachinon in flüssiger Phase in Gegenwart von Wasser und von Bromidionen mit sauerstoffhaltigen Gasen unter erhöhtem Druck auf Temperaturen von 180 bis 3600 C, vorzugsweise 220 bis 3000 C, erhitzt. Man erhält nach dem neuen Verfahren vorwiegend Hydroxyanthrachinone mit zwei und mehr Hydroxylgruppen, wie 1,4-, 1,5- und 1 ,8-Dihydroxyanthrachinon, neben Monohydroxychinonen, wie 1- und 2-Hydroxyanthrachinon.
  • Es war überraschend, daß sich Anthracen und Anthrachinon zu Hydroxyanthrachinonen oxydieren lassen, weil es bekannt ist, daß die Einwirkung der üblichen Oxydationsmittel auf Anthracen nur bis zum Anthrachinon führt. Dieses wird nur »unter extremen Bedingungen« durch Oxydationsmittel weiter verändert (vgl. Ullmann, Enzyklopädie der Technischen Chemie, 3. Auflage, B. 3, S. 659). Gegenüber den bekannten Verfahren stellt die neue, einstufige Arbeitsweise eine wesentliche Vereinfachung dar.
  • Ein geeigneter Ausgangsstoff für das Verfahren nach der Erfindung ist das technische, etwa 95- bis 970/oige Anthracen. Selbstverständlich läßt sich jedoch auch ein Produkt mit höherem Reinheitsgrad, z. B. das sogenannte hochgereinigte, d. h. etwa 990/obige Anthracen verwenden. Schließlich kann man auch von Anthrachinon ausgehen, das in üblicher Weise, z. B. durch Oxydation von Anthracen mit Chromsäure oder durch Friedel-Crafts-Reaktion von Phthalsäureanhydrid mit Benzol, gewonnen sein kann. Bemerkenswerterweise läßt sich Anthracen im allgemeinen unter milderen Bedingungen umsetzen als Anthrachinon.
  • Es ist wesentlich für das Gelingen des Verfahrens, daß Wasser bei der Umsetzung zugegen ist. Die Menge des Wassers kann innerhalb weiter Grenzen schwanken, zweckmäßig benutzt man etwa die 1- bis 10fach Gewichtsmenge, bezogen auf den Ausgangsstoff.
  • Die Oxydation des Ausgasngsstoffes zu Hydroxyanthrachinonen wird durch Bromidionen katalysiert.
  • So kann man Bromwasserstoff zusetzen, z. B. in Form der handelsüblichen 48gewichtsprozentigen Säure. Man wendet vorteilhaft 0,1 bis 20 Gewichtsprozent dieser 480/oigen wäßrigen Säure, bezogen auf den Ausgangsstoff, an. An Stelle oder neben Bromwasserstoff können auch Bromide von Schwermetallen wechselnder Wertigkeit, insbesondere der VII. und VIII. Gruppe des Periodischen Systems, z. B. Kobaltbromid, Manganbromid, Cerbromid, Bleibromid, Kupferbromid, Quecksilberbromid und Vanadinbromid, in den entsprechenden Mengen verwendet werden. Auch Alkali- und Erdalkalibromide, wie Calciumbromid, B ariumbromid, Natriumbromid und Lithiumbromid, kommen als Katalysatoren in Betracht. Es ist auch möglich, Stoffe zuzusetzen, die unter den Reaktionsbedingungen Bromidionen liefern, z.B. Brom, Alkyl- und Arylbromide, Alkylammoniumbromide, N-Bromsuccinimid, Bromsäure sowie Phosphortribromid Thionylbromid und Carbonsäurebromide.
  • Als Oxydationsmittel verwendet man Luft oder ein anderes sauerstoffhaltiges Gas. Auch reiner Sauerstoff ist verwendbar. Sehr gute Ergebnisse erzielt man bei Verwendung von Luft, die mit Sauerstoff angereichert ist und bis zu etwa 80 Volumprozent Sauerstoff enthält. Man wendet das sauerstoflhaltige Gas zweckmäßig in einer solchen Menge an, daß je Mol Anthracen mindestens 2,5 Mol Sauerstoff und je Mol Anthrachinon mindestens 1 Mol Sauerstoff zugegen ist. Jedoch ist selbst ein größerer Überschuß, beispielsweise 3 bis 20Mol Sauerstoff, nicht schädlich.
  • Druck und Temperatur werden so aufeinander abgestimmt, daß das Wasser zumindest teilweise in flüssiger Form vorliegt. Die Drücke liegen dementsprechend bei den erwähnten Temperaturen zwischen 10 und 250 Atmosphären, vorzugsweise zwischen 10 und 150Atmosphären. Die Reaktionszeit liegt im allgemeinen zwischen 1/2 und 10 Stunden, vorzugsweise zwischen 1 und 4 Stunden.
  • Das Verfahren nach der Erfindung kann auch in Gegenwart von Borsäure durchgeführt werden, wodurch offenbar der Eintritt der Hydroxylgruppen erleichtert wird. Man verwendet vorteilhaft etwa 1 bis 2Mol Borsäure pro Mol Anthracen bzw. Anthrachinon.
  • Zur Aufarbeitung des Reaktionsgemisches trennt man die festen Anteile ab und wäscht sie mit Wasser säurefrei. Die wäßrige Phase kann für einen neuen Ansatz benutzt werden. Die festen Anteile bestehen aus Hydoxyanthrachinonen, vor allem Chinizarin, und Anthrachinon neben einigen Verunreinigungen in untergeordneter Menge. Von diesen Verunreinigungen können die Hydroxyanthrachinone und das Anthrachinon durch Sublimation, vorteilhaft unter vermindertem Druck, abgetrennt werden. Die Hydroxyanthrachinone lassen sich durch Lösen in Alkalilauge, Entfernung der ungelösten Anteile durch Filtration und Ausfällung durch Zusatz einer Säure, wie Salz- oder Schwefelsäure, vom Anthrachinon trennen. Das Anthrachinon wird zweckmäßig in das Verfahren zurückgeführt. Dadurch gelingt es, die Ausgangsstoffe mit hoher Ausbeute in Hydroxyanthrachinone zu überführen.
  • Hydroxyanthrachinone sind bekanntlich entweder selbst Farbstoffe oder wertvolle Zwischenprodukte für die Herstellung von Farbstoffen.
  • Die in dem folgenden Beispiel genannten Teile sind Gewichtsteile.
  • Beispiel 1 40 Teile Anthracen, 360 Teile Wasser und 6 Teile 40/oige wäßrige Bromwasserstoffsäure werden in ein mit Tantal ausgekleidetes Druckgefäß, das geschüttelt werden kann, gefüllt. Das Gefäß ist dadurch zu etwa einem Fünftel gefüllt. Man preßt 12,6 Atmosphären Sauerstoff und 8,4 Atmosphären Stickstoff auf und erhitzt unter Schütteln 3 Stunden auf 2600 C. Dabei stellt sich ein Druck von 88 Atmosphären ein. Nach dem Erkalten wird das Reaktionsgemisch abgesaugt und der Filterkuchen mit wenig Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält 38,5 Teile eines braunen Pulvers, das im wesentlichen aus Hydroxyanthrachinonen und Anthrachinon besteht. Dieses Pulver wird mit verdünnter Natronlauge behandelt und von ungelöst gebliebenen Anteilen abgetrennt. Aus der Lösung werden durch Zusatz von Schwefelsäure die Hydroxyanthrachinone in Freiheit gesetzt. Man erhält 12,2 Teile Hydroxyanthrachinone, die vorwiegend Chinizarin und ein höherhydroxyliertes Anthrachinon sowie geringe Mengen an 1- und 2-Hydroxyanthrachinon enthalten. Chinizarin und die Monohydroxyanthrachinone lassen sich aus dem Gemisch durch Sublimation im Vakuum in Form von leuchtend roten Stoffen gewinnen.
  • Als Rückstand bei der Behandlung des Reaktionsgemisches mit Natronlauge verbleiben 22,0 Teile Anthrachinon.
  • Beispiel 2 20 Teile Anthracen, 180 Teile Wasser und 0,4 Teile Quecksilber(II)-bromid werden in ein mit Tantal ausgekleidetes Druckgefäß, das geschüttelt werden kann, gefüllt. Das Druckgefäß ist dadurch zu einem Fünftel gefüllt. Man preßt 12,6 Atmosphären Sauerstoff und 8,4 Atmosphären Stickstoff auf und erhitzt unter Schütteln 3 Stunden auf 2600 C. Dabei stellt sich ein Druck von 75 Atmosphären ein. Nach dem Erkalten wird das Reaktionsgemisch abgesaugt und der Filterkuchen mit wenig Wasser gewaschen und getrocknet. Man erhält 18,2 Teile eines rotbraunen Oxydationsproduktes, das, wie im Beispiel 1 beschrieben, aufgearbeitet wird. Auf diese Weise erhält man 9,4 Teile Hydroxyanthrachinone, bestehend aus 1- und 2-Hydroxyanthrachinon, 1,2- und 1,4-Dihydroxyanthrachinon (Alizarin und Chinizarin), geringen Mengen an 1,2,4-Trihydroxyanthrachinon sowie einem nicht identifizierten Polyhydroxyanthrachinon. Daneben erhält man 7,9 Teile Anthrachinon.
  • Beispiel 3 40 Teile Anthrachinon, 360 Teile Wasser und 0,8 Teile Quecksilber(II)-bromid werden nach Aufpressen von 12,6 Atmosphären Sauerstoff und 8,4 Atmosphären Stickstoff in einem mit Tantal ausgekleideten Druckgefäß, das zu etwa einem Fünftel mit Flüssigkeit gefüllt ist, 3 Stunden bei 2800 C geschüttelt. Hierbei stellt sich ein Druck von 97 Atmosphären ein. Nach dem Erkalten gewinnt man 36,3 Teile eines dunkelroten Oxydationsproduktes, das wie im Beispiel 1 aufgearbeitet wird. Man erhält 16,7 Teile Hydroxyanthrachinone, enthaltend 1- und 2-Hydroxyanthrachinon und 1,2- und 1,4-Dihydroxyanthrachinon. Ferner erhält man 19,1 Teile unverändertes Anthrachinon.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Hydroxyanthrachinonen, dadurch gekennzeichnet, daß man Anthracen oder Anthrachinon in flüssiger Phase in Gegenwart von Wasser und von Bromidionen mit sauerstoffhaltigen Gasen unter erhöhtem Druck auf Temperaturen von 180 bis 3600 C, vorzugsweise 220 bis 3000 C, erhitzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart von Borsäure arbeitet.
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