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Transportabler Schweißtransformator Die Erfindung betrifft einen transportablen
Schweißtransformator mit biegsamem Anschlußkabel für die Schweißelektrode.
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In der Praxis ist es erwünscht, die auf der Sekundärseite des Schweißtransformators
entnehmbare Stromstärke bzw. die Schweißspannung in weiten Grenzen den zu verschweißenden
Werkstücken, insbesondere deren Stärke, anzupassen. Bei bekannten tragbaren Schweißtransformatoren,
die im allgemeinen von einem Schutzgehäuse umgeben sind, wird diese Anpassung mit
Hilfe einer Stufenschaltung erreicht, durch die entweder auf der Primärseite oder
auf der Sekundärseite des Transformators einzelne Wicklungsteile zu- oder abgeschaltet
werden können. Wird diese Schaltung auf der Sekundärseite des Transformators vorgenommen,
so müssen die Schalter für erhebliche Stromstärken bemessen sein; die derart ausgerüsteten
Transformatoren sind daher teuer in der Herstellung und bedürfen einer regelmäßigen
Wartung. Die Windungszahländerung auf der Primärseite erfordert andererseits verhältnismäßig
hohe zusätzliche Windungszahlen, und bei den Schaltern kann infolge der hohen zu
schaltenden Spannungen Kontaktbrand auftreten. Auch diese Lösung ist daher nicht
wirtschaftlich.
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Es ist weiterhin ein Verfahren zum Regeln von Schweißtransformatoren
bekannt, bei dem die vom Transformator zur Schweißstelle führenden Kabel je nach
den gewünschten elektrischen Werten mit mehr oder weniger Windungen um Kernteile
des Transformators gewickelt werden. Diese Kernteile müssen daher von außen zugänglich
sein, so daß der gesamte Transformator einschließlich des Kernes nicht in einem
geschlossenen Gehäuse untergebracht werden kann. Da die freien Kernteile außerdem
in einiger Entfernung von den gewickelten Kernteilen angeordnet sein müssen, um
das Aufwickeln der Kabel zu ermöglichen, entsteht ein erheblicher Streufluß, der
in vielen Fällen nicht erwünscht ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Schweißtransformator wird das bei dem geschilderten
Verfahren angewandte Prinzip abgewandelt und verbessert, derart, daß die Streuung
verringert wird und der gesamte Transformator in einem Gehäuse unterzubringen ist,
das den Transformatorkern vollständig umschließt.
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Bei einem transportablen Schweißtransformator mit biegsamem Schweißelektrodenanschlußkabel,
das zur Regelung der Schweißstromstärke auf den Transformatorkern zu wickeln ist,
ist erfindungsgemäß an dem Transformatorgehäuse eine Führung vorgesehen, in der
das Anschlußkabel derart zu lagern ist, daß es eine Wicklung des Transformators
in mehreren Windungen umgibt.
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Durch diese Anordnung der Führung wird es ermöglicht, die Windungen
des Schweißkabels in unmittelbarer Nähe der entsprechenden Transformatorwicklung
aufzubringen, so daß eine enge Kopplung entsteht und die Streuung erheblich vermindert
wird. Weiterhin kann an der Führung, die zweckmäßig parallel zur Primärwicklung
des Transformators angeordnet ist, eine Markierung angebracht sein, die den für
eine Erhöhung oder Erniedrigung der Schweißstromstärke erforderlichen Wicklungssinn
des Kabels angibt. Mit Hilfe dieser Markierung und infolge der engen Kopplung der
zugewickelten Kabelwindungen läßt sich die Regulierung der Schweißstromstärke im
Betrieb sehr leicht durchführen. Zweckmäßig ist die Führung als Schlitz in dem den
Transformator umgebenden Gehäuse ausgeführt.
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Fig. 1 zeigt den Schweißtransformator bei als Zusatzwicklung verwendetem
Anschlußkabel und Fig. 2 mit als Gegenwicklung verwendetem Anschlußkabel jeweils
in perspektivischer Darstellung. Der transportable Schweißtransformator sitzt in
einem prismatischen Blechgehäuse 1 und enthält auf seinem in der Zeichnung mit unterbrochenen
Linien dargestellten Eisenkern 2 auf dem einen seiner beiden Schenkel eine Primärwicklung
3 und auf seinem anderen Schenkel eine Sekundärwicklung 4. Eines der beiden Wicklungsenden
der Sekundärwicklung 4 ist mit einem Massekabel 5 verbunden, das in bekannter Weise
in einer Masseklemme 6 endigt. Das andere Ende der Sekundärwicklung steht mit einem
biegsamen Anschlußkabel7 in Verbindung, das aus mehreren miteinander verseilten
Kabeldrähten besteht, die von einer gemeinsamen Isolierhülle umgeben
sind.
Am Ende des Anschlußkabels 7 sitzt eine in der Zeichnung nicht dargestellte Zange
zur Aufnahme einer ebenfalls nicht dargestellten Schweißelektrode von etwa 1,5 bis
2,5 mm Durchmesser.
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Erfindungsgemäß ist zwischen der Primär- und der Sekundärwicklung
des Transformators ein Zwischenraum solcher Größe gelassen, daß er als Führung für
das Anschlußkabel7 dienen kann und es gestattet, das Anschlußkabel 7 in der in Fig.
1 und 2 dargestellten Weise als zusätzliche Sekundärwicklung in mehreren Windungen
um eine der beiden Transformatorwicklungen, vorzugsweise um die Primärwicklung,
herumzuschlingen. Um das Durchstecken des Anschlußkabels 7 zwischen der Primär-
und der Sekundärwicklung zu ermöglichen, ohne daß das Gehäuse geöffnet zu werden
braucht, sind in den Gehäuselangseiten Schlitze 8 vorgesehen, die etwa in der Mittelebene
der beiden Transformatorschenkel bzw. der Primär- und der Sekundärwicklung liegen.
In Fig. 1 ist dargestellt, wie das Anschlußkabel7 die Primärwicklung 3 umschlingt,
wenn es als zusätzliche Sekundärwicklung dazu dienen soll, die Elektrodenspannung
zu erhöhen und dabei einen höheren Schweißstrom sicherzustellen. Diese Wicklungsrichtung
ist durch einen an der Gehäusebreitseite angebrachten Pfeil 10 markiert,
mit welchem angedeutet ist, daß das Anschlußkabel, wenn es aus dem Schlitz 8 herausgeführt
ist, in Pfeilrichtung weitergewickelt werden muß, damit eine höhere Spannung entstehen
kann.
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In der in Fig. 2 dargestellten Betriebsstellung hingegen ist das Anschlußkabel7
entgegen dem Pfeilsinne durch den Schlitz 8 gewickelt. Beim Betrieb des Transformators
wird dann in den von dem Anschlußkabel7 gebildeten Windungen eine entgegengesetzt
zu derjenigen in der Sekundärwicklung gerichtete Spannung induziert und daher die
resultierende Elektrodenspannung erniedrigt.
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Bei einem nach der Erfindung gestalteten Schweißtransformator ergab
sich ein weiter Regelbereich von 45 bis 90 Amp. für den über das Anschlußkabel 7
entnehmbaren Schweißstrom, wobei der niedrigere Wert bei nach Fig. 2 aufgewickeltem
Anschlußkabel gemessen wurde. Eine Erhöhung des Schweißstromes läßt sich, ausgehend
von der in Fig. 2 dargestellten Betriebsart, durch Ablegen von einzelnen oder mehreren
Windungen des als Gegenwicklung verwendeten Anschlußkabels 7 erreichen. Wenn alle
Wicklungen abgelegt und das Anschlußkabel7 direkt der Schweißstelle zugeleitet wird,
stellt sich ein Schweißstrom von etwa 60-65 Amp. ein, den man dann weiter steigern
kann, wenn man das Anschlußkabel 7 in der in Fig. 1 dargestellten Weise in Form
einer zusätzlichen Sekundärwicklung mit gleichem Wickelsinn wie die Sekundärwicklung
4 in der durch den Pfeil 10 angedeuteten Richtung auf die Primärwicklung 3 aufbringt.
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Der besondere Vorteil des erfindungsgemäß ausgebildeten Schweißtransformators
besteht darin, daß er praktisch keine Störanfälligkeit zeigt und trotz des großen
Regelbereiches eine feinstufige Anpassung der Schweißstromstärke durch Zu- oder
Ablegen einzelner Kabelwindungen je nach den Bedürfnissen des vorliegenden, zu verschweißenden
Werkstückes erlaubt.