DE1159365B

DE1159365B - Vorrichtung zum Formen und Absetzen von Teigfiguren

Info

Publication number: DE1159365B
Application number: DEN21364A
Authority: DE
Inventors: Willi Maehler
Original assignee: NIESCHER FA RICHARD
Current assignee: NIESCHER FA RICHARD
Priority date: 1962-03-23
Filing date: 1962-03-23
Publication date: 1963-12-19

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Formen und Absetzen von Teigfiguren, vorzugsweise aus fließfähigen und streichfähigen Teigen und ähnlichen Massen, mittels einer Schabloniereinrichtung. Bei der Herstellung eines Gebäckes aus diesen Massen wurde bisher so verfahren, daß sie in Vertiefungen der Backbleche eingedrückt oder auf Bleche dressiert wurden. Außerdem wurden die Massen mit Schablonen auf Bleche auf gestrichen. Diese Verfahren sind umständlich und erfordern viel Handarbeit.

Es wird angestrebt, das Formen und Absetzen vollselbsttätig ablaufen zu lassen, wobei die abgesetzten Formlinge unmittelbar und fortlaufend dem Backofen zugeführt werden sollen, der, wie an sich bekannt, im Durchlaufverfahren arbeitet.

Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mittels eines über zwei Walzen laufenden flexiblen Bandes mit Durchbrechungen, die den zu erzeugenden Teigfiguren entsprechen. Zwischen Ober- und Untertrum des Bandes ist der Teigkasten vorgesehen, dessen Unterseite von dem flexiblen durchbrochenen Band abgeschlossen wird. Die Anordnung ist außerdem so getroffen, daß der jeweils im Bereich des Kastens befindliche Bandabschnitt dem endlosen, umlaufenden Backblechband oder, wenn mit Einzelbackblechen gearbeitet wird, unmittelbar diesen anliegt, die kontinuierlich zugeführt werden. Das endlose Backblechband in der Form eines Stahlbandes läuft unmittelbar von der Formmaschine in den Backofen ein und durch diesen hindurch. Für die Backbleche gilt sinngemäß das gleiche.

Das mit Durchbrechungen versehene flexible Band hat eine Stärke, die etwa der Höhe der herzustellenden Teigfiguren entspricht. Es wird aus einem Kunststoff, gegebenenfalls mit Gewebeeinlagen, hergestellt. Die Figuren werden in das Band eingestanzt, und es hat sich gezeigt, daß das Gewebe, trotz der Durchbrechungen, dem Kunststoff die notwendige Festigkeit verleiht. Kunststoffe, die in Verbindung mit Lebensmitteln gebracht werden dürfen und hinreichend hohe mechanische Eigenschaften aufweisen, sind an sich bekannt.

Im Teigkasten ist mindestens ein Einstreichmesser vorgesehen. Für Teige, die gehackte Früchte oder Kerne, wie Nüsse od. dgl., enthalten, ist es erforder-• lich, mindestens eine Schlichtwalze vorzusehen. Eine solche Schlichtwalze sorgt dafür, daß selbst feste Bestandteile des Teiges, wie Fruchtschnitzel oder Kerne, dem Messer in einer das einwandfreie Einstreichen ermöglichenden Ausrichtung zugeleitet werden.

Die Achse der angetriebenen Walze der Vorrich-Vorrichtung zum Formen
und Absetzen von Teigfiguren

Anmelder:

Fa. Richard Niescher,
Krefeld, Kuhleshütte 35

Willi Mähler, Friedrichsdorf (Taunus),
ist als Erfinder genannt worden

tung ist in einem Lagerbock gelagert, der gleichzeitig Träger eines um diese Achse schwenkbaren Ausleger ist. Im Ausleger ist die zweite Walze gelagert,

ao und außerdem ist daran der Teigkasten befestigt. Der Teigkasten wird mittels Federn, die sich am Ausleger abstützen, gegen das Band gedrückt. Es ist aber auch möglich, Stellspindeln zu verwenden, um den Druck einzustellen.

In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform des Erfindungsgedankens in einem schematischen Längsschnitt dargestellt. In einem Lagerbock 1 ist eine Achse 2 für eine Walze 3 gelagert. Um diese Achse 2 ist der Ausleger 4 schwenkbar, der die Walze 5 trägt. Die Walze 5 ist in einem Längsschlitz 6 waagerecht verschiebbar, um so ein Spannen des Bandes 7 zu ermöglichen, das über die beiden Walzen 3 und 5 läuft. Der Antrieb für das umlaufende Band erfolgt über den bei 8 angedeuteten Riementrieb. Im Ausleger 4 ist der Teigkasten 9 vorgesehen, der über die Öffnung 10 zugänglich ist. Mittels Federn 11 ist der Teigkasten am Ausleger abgestützt und wird auf das Band 7 gedrückt, das den an sich unten offenen Kasten abschließt.

Das Band 7 wird aus Kunststoff hergestellt und ist vorzugsweise mit einer Gewebeeinlage versehen. In dieses Band sind, wie bei 12 angedeutet, Durchbrechungen eingestanzt, die den zu erzeugenden Figuren entsprechen. Die Stärke des Bandes entspricht der Höhe der Teigfiguren.

Im Bereich des Kastens 9 Hegt das Band 7 dem endlosen Stahlband 13 an, das über Walzen und Rollen, von denen nur 14,15 und 16 angedeutet sind, geführt ist und durch einen nicht dargestellten Durchlaufofen hindurchläuft.

An der in Laufrichtung des Bandes 13 gesehene rückwärtigen Kante des Teigkastens 9 befindet sich

309 769/3

ein in seiner Höhen- und Schräglage einstellbares Einstreichmesser 17. Vor dem Einstreichmesser ist eine Schlichtwalze 18 vorgesehen, die von der Walze 3 aus mittels eines Riemens 19 angetrieben ist.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Durch die Öffnung 10 wird fließfähiger oder streichfähiger Teig in den Kasten 9 gefüllt. Der in der Richtung des Pfeiles 20 schwenkbare Ausleger 4 legt sich unter seiner Eigenschwere mit dem Band 7 auf das Band 13 auf, während gleichzeitig der Teigkasten 9 gegen das Band 7 gedruckt wird. Die Bänder? und 13 werden mit gleicher Geschwindigkeit in Bewegung gesetzt. Infolge der Adhäsion des Teiges an dem Stahlband 13 wird der durch die Durchbrechungen 12 des Bandes 7 hindurchtretende Teig auf dem Stahlband abgesetzt, und zwar in einer Form, die nach Umriß und Höhe den Durchbrechungen 12 entsprechen. Das Streichmesser 17 unterstützt das formgerechte Absetzen, und die Schlichtwalze 18 unterstützt die selbsttätige eintretende Bewegung des Teiges in Richtung auf die rückwärtige Kante des Teigkastens. Außerdem hat die Walze die Aufgabe, etwa im Teig enthaltende Fruchtschnitzel und Kerne auszurichten, so daß sie sich mit dem Teig absetzen, ohne sich an der Kante des Messers zu stauen.

Die Vorrichtung muß, was ihr Arbeitstempo anlangt, abgestimmt sein auf die Backgeschwindigkeit des Durchlaufofens. Dies ist aber ohne weiteres möglich. An Stelle des endlosen Stahlbandes 13 können auch Einzelbackbleche kontinierlich zugeführt werden.

Die Vorrichtung eignet sich besonders zum Verarbeiten von sämtlichen Eierbiskuitmassen, Baiser-Eiweißmassen, Sandgebäckmassen, Makronenmassen und Kokosmakronenmassen, alle mit oder ohne gehackte(n) Kerne(n) oder Früchte(n), sowie ferner Florentinermassen und ähnlichen fließ- oder streichfähigen Massen.

Die Vorrichtung läßt sich sinngemäß auch für die Herstellung von Pralinen verwenden sowie auch für die Herstellung von Käsemassen, die in Formen eingestrichen werden müssen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Vorrichtung zum Formen und Absetzen von Teigfiguren, vorzugsweise aus fließfähigen und streichfähigen Teigen und ähnlichen Massen, mittels einer perforierten Schabloniereinrichtung, gekennzeichnet durch ein über zwei Walzen laufendes flexibles Band mit Durchbrechungen, die den zu erzeugenden Teigfiguren entsprechen, und einen zwischen Ober- und Untertrum des Bandes vorgesehenen Teigkasten, der vom Untertrum abgeschlossen ist, wobei der jeweils im Bereich des Kastens befindliche Bandabschnitt dem endlosen, umlaufenden Backblechband bzw. den kontinuierlich zugeführten Einzelbackblechen anliegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens ein in seiner Höhenlänge und seiner Schräglage einstellbares Einstreichmesser an der in Umlaufrichtung des Bandes gesehen hinteren Kante des Teigkastens.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch mindestens eine innerhalb des Teigkastens vor dem Einstreichmesser vorgesehene Schlichtwalze.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse der angetriebenen Walze in einen Lagerbock gelagert und gleichzeitig Träger des um die Achse schwenkbaren Auslegers ist, der die zweite Walze und den Teigkasten trägt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Teigkasten mittels Federn, die am Ausleger abgestützt sind, oder Stellspindeln gegen das Band oder die Bleche gedruckt wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch ein Band aus Kunststoff, gegebenenfalls mit Gewebeeinlagen, in welches die den Teigfiguren entsprechenden Durchbrechungen eingestanzt sind.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 1 060 813.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 309 769/3 12.63