DE115811C - - Google Patents
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- B44C—PRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
- B44C5/00—Processes for producing special ornamental bodies
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-
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 32 6.
in BRUXELLES.
und gerauhter Rückseite.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung von Glasdecorationsstücken
zur Verwendung an Zimmerdecken, als Getäfel zur Verzierung von Wänden, Säulen etc. Auf der Vorderseite dieser Glas-,
stücke soll ein vorzüglicher Gianz und eine spiegelglatte Oberfläche, auf der einzumauernden
bezw. einzukittenden Rückseite jedoch eine gerauhte bezw. unebene Oberfläche erzielt werden,
um die Befestigung in dem Mörtel, Cement etc. äufserst fest zu gestalten. Die Herstellung von
ähnlichen Decorationsstücken ist mehrfach vorgeschlagen und versucht worden; so findet sich
z. B. in der Patentschrift 98930 der Klasse 32 ein Verfahren zur Verarbeitung von Glas, Porcellan
und Steingutabfällen zu Formstücken, welche durch Verschmelzen hergestellt werden.
Diese Decorationsstücke besitzen indefs wesentliche, durch das Verfahren und Material bedingte
Nachtheile. Den verschiedenen Stoffen, Porcellan, Glas, Steingut etc., kommen ebenso
viele verschiedene Ausdehnungscoefficienten zu, und so ist es erklärlich, dafs die aus denselben
hergestellten Formstücke selbst bei sorgfältiger Kühlung ein mangelhaftes inneres Gefüge
aufweisen, was sich auch durch den relativ hohen Procentsatz an Bruch bei der Fabrikation bestätigt. Weiterhin ist es erforderlich,
den Formstücken eine spiegelglatte und darum widerstandsfähige und ansehnliche Oberseite, sowie eine möglichst rauhe Unterseite
zwecks leichter und sicherer Befestigung zu ertheilen. Beide Bedingungen waren nach
dem erwähnten Verfahren in nur unvollkommener Weise zu erzielen, besonders die Herstellung der glatten Oberfläche vermittelst
einer über die erstarrten Formstücke geleiteten kräftigen Stichflamme gab Veranlassung zu
vielem Bruch, ohne dafs das Resultat ein völlig befriedigendes wurde.
Diesen Uebelständen wird durch das vorliegende Verfahren abgeholfen. Es gelangen
hierbei ausschliefslich Glasscherben von gleicher Zusammensetzung und physikalischer Beschaffenheit
wie die hinzugefügte Glasmasse zur Verwendung, wodurch ein Glaskörper von vorzüglichem
Gefüge und grofser Festigkeit erhalten wird. Die Erzeugung der rauhen Unterseite
geschieht durch die Eintragung einer Schicht zerkleinerter Scherben vom Materiale
der Hauptmasse, welche, obgleich durch den eigenartigen Schmelzprocefs innig mit der in
flüssigem Zustande aufgegossenen Grundmasse vereinigt, doch ihre eckige und kantige Structur
beibehalten und hierdurch die gewünschte rauhe Unterseite in ebenso einfacher wie zuverlässiger
Weise liefern. Die spiegelglatte Oberfläche wird ohne besondere Vorrichtung durch
ruhiges Stehen und allmähliches Erkalten der flüssigen Masse unter der Einwirkung der
Schwerkraft von selbst und in tadelloser Güte erzeugt, ohne dafs ein Wiedererhitzen mit dem
sich hierdurch ergebenden Aufwand an Brennstoff und Materialverlust durch Bruch erforderlich
ist.
Eine mechanische Nachpolirung zur Herstellung der spiegelglatten Oberfläche ist nicht
nöthig, sondern die letztere, wie auch die mit Erhöhungen und Vertiefungen versehene Rückseite
wird bei der Herstellung der Decorationsstücke selbst schon erzielt. Die Gläser können
von verschiedener Farbe, einfarbig oder mehrfarbig hergestellt werden.
Zwecks Ausführung des Verfahrens verfährt man in folgender Weise:
Man stellt zuerst die Glasmasse von der geeigneten Zusammensetzung und der geeigneten
Farbe her. Dieselbe bringt man nun, je nach der anzuwendenden Menge, in einem Tiegel
oder in einem Ofen zum Schmelzen und giefst die flüssige Glasmasse in bereitstehende Formen,
die wie unten beschrieben vorbereitet sind. Die Abmessungen dieser Formen entsprechen
der Gröfse der herzustellenden Decorationsstücke. Diese aus Gufskörpern bestehenden
Formen sind mit breiten Rändern versehen und von einer Höhe, welche der Dicke der
herzustellenden Glasstücke entspricht. Ehe das Glas in die Formen eingegossen wird, sind
dieselben in ihrem Inneren mit einer geeigneten Masse versehen worden, welche das Anhaften
der Glasmasse an der Form verhindern soll; ferner ist der Boden der Formen mit einer
leichten Decke von ausgeglühtem weifsen Sand bedeckt. Auf die Lage des weifsen Sandes
sind Glasscherben von verschiedener Gröfse ausgestreut. Diese Glasscherben müssen von einer
Glasschmelze herrühren, welche die gleiche Zusammensetzung hat, wie die Glasmasse des
zu erzielenden Decorationsstückes, um eine äufserst innige Vereinigung der geschmolzenen
Glasmasse mit den Glasscherben einerseits herbeizuführen, und um andererseits zu erreichen,
dafs die GlasstUcke nicht in Staub zersplittern, wenn die Glasmasse auf dieselben
gegossen wird. Dies letztere namentlich würde der Fall sein, wenn die flüssige Glasmasse und
die festen Glasscherben von verschiedener chemischer und physikalischer Beschaffenheit
wären.
In die so vorbereiteten Formen wird nun die flüssige Glasmasse bis zur Höhe der breiten
Ränder gegossen. Um dem Decorationsstück nun die glänzende, gleichmäfsige, spiegelglatte
Oberfläche zu geben, welche gewöhnlich durch mechanisches Poliren erhalten wird, vermeidet
man sorgfältig und im Gegensatz zu den früheren Verfahren, dafs die Masse zu erstarren
beginnt.
Die Formen befinden sich zu diesem Zwecke auf leicht transportablen kleinen Wagen, und
sobald die flüssige Glasmasse in die Formen ausgegossen ist, werden die Wagen so rasch
als möglich in einen eine sehr hohe Temperatur besitzenden Ofen gebracht, welcher nicht
allein die Glasmasse in geschmolzenem Zustande erhält, sondern die Oberfläche' noch
dünnflüssiger macht, so dafs sie die spiegelglatte Beschaffenheit und den lebhaften Glanz
einer Flüssigkeitsoberfläche annimmt. Hierauf bringt man die Wagen mit den Formen in
einen Ofen mit etwas niederer Temperatur, so dafs der Glasmasse Gelegenheit gegeben ist,
sich langsam abzukühlen. Diese verschiedenen Arbeitsvorgänge bewirken zuerst eine leichte
Schmelzung an der Oberfläche der zuerst in die Formen hineingestreuten Glasscherben,
worauf bei der langsamen Abkühlung die innige Vereinigung der Glasplatte, die von der
Glasschmelze herrührt, mit den darunter liegenden, in die Form hineingestreuten Glasscherben
stattfindet.
. Die Vereinigung wird auf diese Weise eine derart gleichmäfsige, als ob das ganze Decorationsstück
ursprünglich durch eine einzige Schmelzung hergestellt worden wäre.
Sobald man die Decorationsstücke aus den Formen herausnimmt, besitzen dieselben auf
ihrer Oberfläche eine spiegelgleiche Beschaffenheit, während sie auf der ganzen Rückseite
mit unzerstörbaren Verankerungen versehen sind.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von Belagplatten und dergl. aus Glas mit glatter Oberfläche und gerauhter Rückseite, dadurch gekennzeichnet, dafs man flüssige Glasmasse in Formen giefst, auf deren Boden Glasscherben von der gleichen Zusammensetzung wie das Glas der Schmelze gestreut sind, worauf man unmittelbar nach dem Eingiefsen der Glasmasse die Formen bis zum Dünnflüssigwerden der Oberfläche der Glasmasse in einen Ofen von sehr hoher Temperatur bringt, zu dem Zwecke, der Oberfläche des Glases ohne nachträgliche Bearbeitung Spiegelglanz zu geben und zugleich die Glasscherben sehr fest mit der Glasmasse zu verbinden.
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