DE98930C - - Google Patents
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
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- C03C17/02—Surface treatment of glass, not in the form of fibres or filaments, by coating with glass
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Zweck vorliegender Erfindung ist die Vervollkommnung
des in der Thonindustriezeitung, Jahrgang 1891, Seite 776 beschriebenen Verfahrens
zur Nutzbarmachung von Glasabfall durch Verschmelzung desselben zu einer zusammenhängenden
Masse für Baumaterialien, Verkleidungen etc.
Nach diesem Verfahren wurden Blöcke mit rauhen Aufsenflächen erzielt, welche zur Her- ■
stellung von bestimmten Gröfsen zerschnitten und bei Verwendung zu Verkleidungszwecken etc.
polirt werden mufsten. Aufserdem konnte das Festbacken des Glases an den Formwänden
nicht verhindert werden; die Formen wurden nach jedesmaligem Gebrauch zerstört und die
Herstellung von Reliefmustern war nur durch Einpressen der noch heifsen plastischen Masse
in entsprechende Formen zu ermöglichen, so dafs im Grunde das Verfahren kostspielig war
und die Producte ein unschönes Aussehen hatten.
Mittelst des vorliegenden Verfahrens können nun die herzustellenden Gegenstände in den
vorgeschriebenen Abmessungen von jeglichem Querschnitt bezw. Profil mit emaillirter Oberfläche
direct in den Formen erzeugt werden, ohne irgend eine Bearbeitung nach Herausnahme
aus denselben zu benöthigen, wobei trotzdem die Formen keineswegs beschädigt
und immer wieder aufs Neue benutzt werden können.
Die Formen bleiben dadurch, unverletzt, dafs
sie mit einer Gipsschicht bekleidet bezw. angestrichen werden. Gips besitzt, wie nach
Leng-Graeger, Benrath etc. bekannt geworden, die Eigenschaft, nicht die geringste
Verbindung mit Schmelzglas einzugehen.
Die äufseren Emailflächen der Gegenstände werden nach einem äufserst einfachen Verfahren
hergestellt, welches darin besteht, die Aufsenseiten bezw. die Oberfläche des aus"
Glasbruch bestehenden Körperkernes, welcher vortheilhaft zur Hälfte aus gestofsenem Glas
und zur Hälfte aus zerkleinertem Steingut, Porzellan, Ziegelabfällen oder anderen feuerfesten
Materialien in gleichmäfsiger Mischung zusammengesetzt wird, aus einer dünnen Schicht
von weichem, fein pulverisirtem Glas herstellt, welches unter Einwirkung der Hitze mit dem
Kern aus Glas- und Chamottebruch in eine fest zusammenhängende Masse übergeführt wird
und auf derselben eine glänzende Emailschicht bildet, gleichviel, ob die Glaspulverschicht freiliegend
oder in Berührung mit der Gipswand der Ofenhitze ausgesetzt wird.
Mittelst dieses äufserst einfachen Verfahrens können unter sehr ökonomischen Bedingungen
bei Benutzung von entsprechend gestalteten Formen alle erdenklichen Gegenstände, wie
Blöcke, Platten, Säulen, Gesimse, Reliefs, Statuetten etc. aus Glasbruch mit fein emaillirter,'
gegen Wetterunbilden etc. durchaus widerstandsfähiger Oberfläche hergestellt werden.
Nun richtet sich naturgemäfs die Ausführung des Verfahrens je nach der Möglichkeit zur
Herstellung von Email auf freiliegenden Flächen
Claims (1)
- oder auf vollständig in der Form eingeschlossenen, mit dem Gips in Berührung gehaltenen Flächen. Für die Herstellung von Platten z. B. mit nur einer Emailfläche kann letztere offenbar freiliegend bleiben und findet dann dabei der Vorgang wie folgt statt:Der Boden einer flachen Form aus entsprechendem Material wird mit einer Gipsschicht belegt und auf letzterer der gröbere Glasbruch bezw. das Gemisch von Chamotte- und Glasbruch in genügender Dicke ausgebreitet, welche dann mit der dünnen Schicht weichen Glaspulvers für die Herstellung der Emailfläche belegt wird.Die in der beschriebenen Weise gefüllte Form wird in einen Muffelofen gebracht, wo sie während einer bestimmten Zeit einer Hitze ausgesetzt bleibt, welche genügt, um alle Fremdkörper auszutreiben, die sich etwa in dem Gemisch befinden könnten. Dieses sintert hierbei zusammen, wobei sich die anderen Materialien vereinigen, so dafs sie einen Körper von dichtem und verwickeltem Gefüge bilden, welcher viel weniger zerbrechlich ist als eine gegossene Glasplatte.Wenn dieses Stadium erreicht ist, dann wird die Form aus dem Ofen genommen und hierauf einen Augenblick in einen Flammofen gebracht, wo die Oberfläche der Emailschicht einer Stichflamme ausgesetzt wird, welche, die Oberfläche bestreichend, dieselbe ebnet und derselben gleichzeitig Glanz verleiht.Wenn man einfarbige Platten erzeugen will, dann wird das Gemisch mit einer Schicht Email oder weichen, dem gewünschten Ton entsprechend gefärbten Glases bedeckt, während der Körper der Platte mit Glaspulvern von verschiedener Farbe bestreut wird, wenn man bunte Platten erhalten will, mit Pulvern gemischter Farben, wenn man marmorirte oder 'Mosaikplatten erhalten will, und je nachdem das Gemisch der Platte mehr oder weniger hell oder dunkel ist, verändert es auch das schliefsliche Aussehen der ganzen Platte, besonders wenn die Emailschicht mehr oder weniger durchsichtig ist.Sollen die Platten zu Wandverkleidungen dienen, so werden die unteren Flächen bekanntlich durch gröbere Glas- und Ziegelstücke, welche unvollkommen schmelzen, gerauht, wodurch dieselben fester in den Mörtel eingreifen.Soll nun die emaillirte Oberfläche in Berührung mit dem Gips erzeugt werden vermöge der oben erwähnten, besonderen Eigenschaften desselben, so erfolgt natürlich in diesem Falle die Zusammensetzung der Platte in umgekehrter Weise, das heifst es wird die Emailschicht auf den den Boden der Form sehr gleichmäfsig bedeckenden Gips, das erwähnte Gemisch auf das Email und die groben Chamotte- und Glasstücke oben aufgebracht.Hierbei vereinfacht sich das Verfahren dahin, dafs die Platte im Muffelofen durch eine einzige Operation gebildet wird, und es ist selbstverständlich, dafs die Schönheit der Waare mehr oder weniger von der Geschicklichkeit, mit welcher das Verfahren ausgeübt wird, und der Erfahrung des ausübenden Arbeiters abhängt. In jedem Falle, wenn die Arbeit nach den bestimmten Regeln vor sich geht, besitzt die emaillirte Oberfläche dieselbe Schönheit, denselben Glanz, welchen sie bei Berührung mit der Flamme erhält.Nach den beschriebenen Vorgängen kannman nun auch Platten, deren beide Oberflächen glatt und emaillirt sind, erhalten. In diesem Falle erhält der Formboden eine gut geglättete Gipsschicht, welche mit Email der gewünschten Farbe bestreut und auf welcher eine Schicht mehr oder weniger pulverisirter Glas-, Porzellan- etc. Abfälle ausgebreitet wird; das Ganze wird mit der zur Bildung der oberen glatten Fläche bestimmten Emailschicht bestreut, hierauf in einen Muffelofen und alsdann in einen Flammofen zur Bildung der oberen Emailfläche übergeführt.Es ist klar, dafs für Reliefs, Gesimse, Säulen, Statuetten und dergl. wegen der einzuhaltenden Conturen derselben unbedingt das Verfahren im Muffelofen angewendet werden mufs; zu diesem Zwecke werden die Formen derart mit Gips ausgelegt, dafs die Conturen und Dimensionen der herzustellenden Gegenstände durch die Oberfläche des Gipsbelages bestimmt werden, das heifst die Form mufs der Stärke der sie bedeckenden Gipsschicht entsprechend tiefer ausgehöhlt werden.Pa τ ε ν τ - A ν s ρ R υ c η :Ein Verfahren zur Herstellung von Gegenständen mit glasirter Oberfläche aus Glas-, Porzellan- und ähnlichen Abfällen, dadurch gekennzeichnet, dafs eine aus Glasbruch und Porzellan-, Steingut- oder Chämotteabfällen bestehende und mit einer dünnen Schicht von Glaspulver auf einer oder mehreren Aufsenseiten umgebene Masse in einer Form zunächst in einem Muffelofen zwecks Sinterung erhitzt wird und darauf die Oberfläche des Gegenstandes zur Erzielung von Feuerpolitur in einem Flammofen einer Stichflamme ausgesetzt wird.
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