DE2652457A1 - Verfahren zum giessen von gegenstaenden aus glasartigen produkten mit einer verlorenen form - Google Patents
Verfahren zum giessen von gegenstaenden aus glasartigen produkten mit einer verlorenen formInfo
- Publication number
- DE2652457A1 DE2652457A1 DE19762652457 DE2652457A DE2652457A1 DE 2652457 A1 DE2652457 A1 DE 2652457A1 DE 19762652457 DE19762652457 DE 19762652457 DE 2652457 A DE2652457 A DE 2652457A DE 2652457 A1 DE2652457 A1 DE 2652457A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- glass
- temperature
- sand
- product
- mold
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B19/00—Other methods of shaping glass
- C03B19/02—Other methods of shaping glass by casting molten glass, e.g. injection moulding
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10S—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10S264/00—Plastic and nonmetallic article shaping or treating: processes
- Y10S264/44—Plastic and nonmetallic article shaping or treating: processes using destructible molds or cores in molding processes
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Mold Materials And Core Materials (AREA)
- Glass Compositions (AREA)
- Sampling And Sample Adjustment (AREA)
Description
Eider Straße 17
Fre.ligrathstraße 19 „ . , ;, .. ρ . Eisender Straße
Postfachmo Uipi.-injj. Π. Π. Daklr PaL-Anw. Bettler
Fernsprecher: 51013 f ■ I · 35 3012
hl
51014 Dipl.-Ing. W. Herrmann-Trentepohl
Telegrammanschrift: Telegrammanschrift:
Bahrpatente Herne PATENTANWÄLTE Babelzpat München
Telex 08229853 Λ Telex 5215360
ρ ~l Bankkonten:
Bayerische Vereinsbank München 952 Dresdner Bank AG Herne 7-520
Postscheckkonto Dortmund 558 68-467
L -I
Rnf ·
M 05 778 B-ag
Zuschrift bitte nach:
München
Compagnie Internationale de Minerallurgie - CIM 63, rue de Villiers, F-92200 Neuilly-sur-Seine
Frankreich
Verfahren zum Gießen von Gegenständen aus glasartigen Produkten
mit einer verlorenen Form
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Gießen von Gegenständen aus glasartigen Produkten mit einer verlorenen Form.
Das Gießen mit einer verlorenen Form stellt ein bekanntes älteres metallurgisches Verfahren dar. Man verwendet ein Modell
aus einem vergasbaren Material, wie zum Beispiel Wachs, um das man eine Sandform bildet. Dieses Modell wird durch den
Gießvorgang zerstört und durch Metall ersetzt, während die Gase durch die Hülle entweichen.
Dieses Verfahren hat im Laufe der Zeit zahlreiche Verbesserungen
erfahren und ist, wie den Fachleuten bekannt, in jüngster Zeit wirtschaftlicher geworden, und zwar aufgrund der Verwendung von
Modellen aus relativ billigen Materialien, wie zum Beispiel Polystyrol.
709821/0762 - 2 -
Es ist jedoch noch niemals möglich gewesen, dieses Verfahren bei Produkten, wie zum Beispiel Glas, anzuwenden, das eine
hohe Schmelztemperatur und einen langen Verfestigungsbereich aufweist; tatsächlich ist es so, daß man bisher zu keiner
generellen Regel für ein geeignetes Füllen der Form gekommen ist, ohne eine Beschädigung der Wände hervorzurufen.
Wenn man nämlich beim Gießen bei einer relativ niedrigen Temperatur arbeitet, so besteht die Gefahr, daß das Glas oder
das glasartige Material zu schnell erstarrt, insbesondere in den den Innenwänden der Sandform benachbarten Bereichen, d.h.
in den Bereichen, wo der Sand sich in der Nähe oder in Berührung mit der Oberfläche des vergasbaren Modelles befindet.
Das Glas bildet dann in diesem Bereich, den jeweiligen Gießbedingungen entsprechend, aufeinanderfolgende Schichten mit
geringer Kohäsion bzw. Haftung aneinander. Außer den optischen Mangeln und Fehlern, die der aus Glas gegossene Gegenstand
aufweist, ist er mit Brüchigkeits- und Entglasungsbereichen versehen, welche gelegentlich den Bruch des Gegenstandes nach
sich ziehen. Dies ist dann der Fall, wenn das Glas oder das glasartige Produkt bei einer zu geringen Temperatur gegossen
wird.
Es kann dann beim Gießen auch der Fall eintreten, daß die bei der Zersetzung des vergasbaren Modelles auftretenden Blasen
nicht durch die zu viskose Masse des gegossenen Glases entweichen können und somit weitere Fehler hervorrufen.
Wenn man daher versucht, Glasgegenstände mit einem Gießverfahren mit einer verlorenen Form herzustellen, wobei das
Modell aus einem weichen und bei der Gießtemperatur vergasbaren organischen Polymeren besteht, so kann man nicht mit
Gläsern mit einer Viskosität von 10 bis 10 Poise arbeiten,
d.h. mit Viskositäten, die den höchsten Temperaturen des sogenannten Verarbeitungsbereiches des Glases für die Arbeits-
709021/0762 "3 "
265245?
gänge der Formung entsprechen, wobei der gesamte Verarbeitungsbereich des Glases sich auf Viskositäten zwischen 10
und 10 Poise erstreckt.
Wenn das Glas oder andere glasartige Produkte auf eine Temperatur gebracht werden, bei denen ihre Viskosität nur ungefähr
10 Poise beträgt, so ist diese Viskosität immer noch zu hoch und infolgedessen die Temperatur zu niedrig, um ein
Formgebungsverfahren mit einer verlorenen Form durchzuführen.
Man kann aber nicht aus diesem Grunde das Glas auf eine beliebige Temperatur aufheizen, bei der die Viskosität deutlich
niedriger ist und das Glas sich sehr gut gießt.
Wenn das Glas nämlich zu sehr aufgeheizt ist und auf eine Temperatur gebracht ist, bei der seine Viskosität sehr niedrig
ist, so stößt man auf Schwierigkeiten hinsichtlich der Formhaltigkeit.
Man weiß, daß das Modell aus einem weichen und vergasbaren organischen Polymeren vor seiner Anbringung im
Formsand mit einer dünnen Schicht beschichtet wird, die beispielsweise aus einer Mischung aus Graphit und feuerfestem
Pulver besteht. Diese dünne Auskleidungsschicht wird in geeigneter
Weise aufgebracht, beispielsweise durch Eintauchen, Beschichten, Zerstäuben mit einer Sprühpistole od. dgl.
Wenn nämlich das Glas im Moment des Gießens eine zu niedrige Viskosität aufweist, während es sich in dem vom Modell gebildeten
Raum ausbreitet, so hat die Anmelderin festgestellt, daß das Glas dann die Schutzschicht aus Graphit und feuerfestem
Pulver durchdringt, so-bald es mit dieser in Berührung
kommt.
Das Glas breitet sich in den dem Sand benachbarten Schichten aus und reagiert mehr oder weniger stark mit dem Sand ,^,3 ^3
keinen dem Modell entsprechenden Gegenstand ferhalten. Man kann dieser Schwierigkeit begegnen, in-dem man eine sehr dicke
709821/0762
Schicht aus Graphit und feuerfestem Pulver vorsieht. Die Schwierigkeiten zur Herstellung einer derartigen Schicht verhindern
es jedoch, das Verfahren in industriellem Maßstabe durchzuführen, da zu diesem Zweck die Herstellung mehrerer
aufeinanderfolgender Schichten erforderlich ist, so daß zusätzliche Trockungszeiten für jede Schicht nötig sind.
Man braucht jedoch eine relativ niedrige Viskosität in den Fällen, wo Modelle mit komplizierten Formen verwendet werden,
beispielsweise bei einer Spiral- oder Wendelfeder oder einem kreuzförmigen Modell, das möglicherweise mit bauchigen oder
wulstigen Bereichen an den Enden der Kreuzarme versehen ist etc,
In derartigen Fällen muß die Viskosität des Glases im Moment des Gießens ausreichend hoch sein, um die aufgetragene Schicht
des Modelies nicht zu durchdringen,■und dennoch ausreichend
niedrig sein, um ein korrektes Füllen der Form zu ermöglichen, d.h. ohne Bildung von Hohlräumen im Gegenstand.
Durch gründliche Untersuchungen der Anmelderin wurde festgestellt,
daß zur Durchführung eines Formvorganges eines Gegenstandes aus Glas oder einem glasartigen Material mit einer
sogenannten verlorenen Form mit einem Modell aus einem bei der Gießtemperatur des Glases oder des glasartigen Materials vergasbaren
Material letzteres im Moment des Gießens eine Viskosität zwischen 100 Poise und 20 Poise, vorzugsweise zwischen
60 Poise und 20 Poise aufweisen muß.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Herausnehmen
des Gegenstandes aus der Form, bevor seine Temperatur auf einen Wert unterhalb der unteren Entspannungstemperatur
oder des unteren Kühlpunktes (strain point) gefallen ist, d.h. auf eine Temperatur, oberhalb der die inneren Spannungen
des Glases praktisch innerhalb von 4 Stunden abklingen, wie es in der französischen Norm NF-B 30-010 definiert ist.
_ ET _
709821/0762
Bei Gegenständen aus Glas oder einem glasartigen Material hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, den Sand
anzufeuchten und ihm einen Bindezusatz in Form eines Harzes od. dgl. hinzuzufügen, so daß der Sand während des Gießvorganges
in der Nähe der Oberfläche des Gegenstandes trocknet und sich gemeinsam mit dem Bindemittelzusatz unter Bildung
einer starren Schale um den Gegenstand verfestigt, den man auf diese Weise handhaben kann. Insbesondere wird der geformte
Gegenstand in seiner Schale nach dem Herausnehmen aus der/Form gehalten und auf diese Weise eingehüllt der Kühl behandlung
unterzogen, während die Schutzschale nach der vollständigen Kühlung zerbrochen wird.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das glasartige
Material ein keramisierbares Glas, d.h. ein Glas, das bei einer zur Keramisierung geeigneten thermischen Behandlung
nach dem Herausnehmen aus der Form kristallisieren kann.
Wenn das geformte glasartige Teil aus einem keramisierbaren
Material besteht, so wird die thermische Behandlung zur Keramisierung vorher für das zu formende Material bestimmt.
Nach dem Formvorgang und gegebenenfalls nach dem Kühlen des geformten Gegenstandes wird der Gegenstand der thermischen
Behandlung zur Keramisierung unterworfen.
Besteht der Gegenstand aus keramisierbarem Glas, so kann er
gewünschtenfalls zur Abkühlung in der Sandform gelassen werden,
bis die Temperatur des Gegenstandes etwas niedriger als die Keimbildungstemperatur liegt, was dem ersten Stadium der
thermischen Behandlung der Keramisierung entspricht, jedoch wird der geformte Gegenstand bevor seine Temperatur unter die
untere Entspannungstemperatur (strain point) absinkt, direkt der Keramisierung unterworfen, in—dem der Sand durch einen
heißen Gasstrom zu einem Fließbett ι verwirbelt wird.
Die Gegenstände aus keramisierbarem Glas, die in angefeuchtetem
709821/0762 - 6 .
Sand mit einem hinzugefügten Bindemittel geformt werden,
werden vorteilhafter-weise während der gesamten Dauer der thermischen Behandlung der Keramisierung in ihrer Schale
gehalten, während die Schutzschale anschlMend zerbrochen wird.
Im folgenden sollen verschiedene Ausfuhrungsformen der Erfindung
anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Beim ersten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der gewählten Zusammensetzung um ein glasartiges keramisierbares
Produkt. Es gehört zu dem System SiO_ - Al3O- - B3O3 und
weist Eisenoxid und Alkalioxide CaO und/oder MgO sowie einen Keimbildner in der Form von Chromoxid auf.
Die Zusammensetzung des Glases beträgt nach der Erschmelzung aus den Ausgangsmaterialien und der Läuterung:
SiO2 37 Gew.-%
Fe3O3 22 Gew.-%
CaO 32 Gew.-%
B3O3 4 Gew.-%
Al2O3 4,25 Gew.-%
Cr3O3 0,75 Gew.-%.
Die Modelle, die den gewünschten Gegenständen entsprechen und die aus einem Material bestehen, das sich bei der Gießtemperatur
des verglasbaren Materials rasch verbrauchen und vergasen lässt, werden an ihren Platz in den Formsandkästen
ohne Boden gebracht, welche auf einer gußeisernen Platte angeordnet sind. Die Vorrichtung ermöglicht in an sich bekannter
Weise ein rasches Herausnehmen der Gegenstände nach dem Gießen und Formen.
Der verwendete Sand von hinreichend feiner Körnung, wie er
709821/0762
üblicherweise bei einem Gießverfahren mit einer verlorenen Form Verwendung findet, wird leicht angefeuchtet. Die bei
Gießtemperatur des Glases vergasbaren Modelle bestehen beispielsweise aus Polystyroi-oder Polyäthylenschaum · Die
Modelle sind mit einem Angußstutzen versehen, über dem ein Trichter aus feuerfestem Stahl oder Graphit angeordnet ist,
um die Durchführung des Gießvorganges des Glases zu erleichtern. Dieser wird dann vorgenommen, wenn die Temperatur des Glases
auf einen Wert gebracht worden ist, der einer Viskosität im Bereich zwischen 20 Poise und 60 Poise entspricht.
Das keramisierbare Glas des Ausführungsbeispieles weist folgende
Viskositäten auf:
95 Poise bei 1176°C
57 Poise bei 12000C und
21 Poise bei 12300C.
Sobald die Gegenstände oder Teile erst einmal gegossen sind, ι
werden sie ihrem Volumen entsprechend für 5 bis 10 Minuten im Sand gelassen, bis sie sich abgekühlt haben und in ausreichendem
Maße erstarrt sind, damit sie ohne Deformation gehandhabt werden können. Die Kästen werden anschließend hochgehoben;
der Sand fließt durch den Boden;und die Gegenstände,
deren Temperatur dann in der Größenordnung von .6000C liegt
können dem Kühlyorgang ausgesetzt werden.
Dieser Vorgang erfolgt bei einer um ungefähr 300C oberhalb
der oberen Entspannungstemperatur oder des oberen Kühlpunktes liegenden Temperatur des Glases, d.h. bei einer Temperatur,
bei der die Spannungen des Glases praktisch innerhalb von 15 Minuten abgeklungen sind, wie es in der französischen Norm
NF-B 30-010 angegeben ist. Nach einer Behandlungsdauer von 1 Stunde bei dieser Temperatur, an die sich eine langsame
Abkühlung mit 0,50C bis 10C pro Minute bis zu einer Temperatur
von 5000C anschließt, kann die ,'Annahme der Umgebungstemperatur
mit einer Abkühlgeschwindigkeit durchgeführt werden, die
709821/0762 "8 "
Ίο
nicht 10°C pro Minute überschreiten soll.
Bei diesem Beispiel wird wie beim oben beschriebenen Beispiel vorgegangen, jedoch mit dem Unterschied, daß der Sand einen
Bindemittelzusatz aufweist.
Nach dem Gießen des Glases in die Formen werden die Gegenstände so lange im Sand gelassen, bis eine ausreichende Abkühlung
erfolgt ist, so daß sie ohne Deformation gehandhabt werden können. Anschließend werden die Sandkasten hochgehoben.
Die Gegenstände sind in die feste Schale aus Sand eingehüllt, die sich nach dem Gießvorgang aufgrund der Anwesenheit
des Bindemittelzusatzes im Sand gebildet hat. Die Gegenstände werden dann in ihrer festen Schale direkt in einen Ofen zur
thermischen Behandlung für die Keramisierung gebracht. Die Ofentemperatur wird für die Keimbildung des Gegenstandes
zu einem Zeitraum von 30 Minuten auf einem Wert von 6000C
gehalten. Danach wird die Temperatur auf einen Wert von ungefähr 8500C erhöht, und zwar unter Berücksichtigung des jeweiligen
Glases mit einer Anstiegsgeschwindigkeit der Temperatur von 2°C pro Minute bis 50C pro Minute. Zur Kristallisierung
wird die Temperatur, dem gewünschten Keramisierungsgrad entsprechend, für einen Zeitraum von 10 Minuten bis zu 1 Stunde
auf dem Wert gehalten. Man lässt den Gegenstand dann bei langsamer Abkühlung erstarren, und die den Gegenstand einhüllende
feste Schale wird zerbrochen, sobald der Gegenstand abgekühlt ist.
Der Ablauf der Arbeitsgänge ist der gleiche wie beim Beispiel 1 bis zur Abkühlung des Gegenstandes, die in der Sandform vorgenommen
wird. Man stoppt die Abkühlung, wenn die Temperatur des Gegenstandes etwas unterhalb der Keimbildungstemperatur
liegt, ohne jedoch die Temperatur auf einen Wert unterhalb des unteren Kühlpunktes oder der unteren Entspannungstemperatur
709821/0762
absinken zu lassen, wie sie in der französischen Norm
NF-B 30-010 definiert ist.
Ohne den Gegenstand aus dem Sand herauszunehmen, wird der
Sand durch einen Gasstrom in einen Wirbelbettzustand und auf die für die thermische Behandlung zur Keramisierung erforderlichen
Temperaturen wie beim Beispiel 2 gebracht, d.h. der Sand wird für die Keimbildung für einen Zeitraum von 30 Minuten bei
6000C verwirbelt, anschließend auf eine Temperatur von 8500C
gebracht und auf dieser Temperatur zur Kristallisierung und zur Herstellung des gewünschten Keramisierungsgrades für
einen Zeitraum von einer halben Stunde bis zu einer Stunde gehalten.
Wenn der Sand einen Bindemittelzusatz wie im Beispiel 2 aufweist, kann der Gegenstand in der aus Sand und dem Bindemittelzusatz
bestehenden festen Schale während der gesamten thermischen Behandlung zur Keramisierung im Wirbelbettzustand
gehalten werden. Die Schale wird nach der Keramisierung zerbrochen.
Um die thermischeBehandlung zur Keramisierung des sich im
Sand befindenden Gegenstandes durchführen zu können, verwendet man eine Sandform, die folgendermaßen beschaffen ist:
der Boden der Sandform besteht aus einem porösen Material, wie zum Beispiel porösem Stahl oder aus einem feinen Drahtoder
Metalltuch, dessen Sieböffnungen kleiner sind als der Durchmesser der Sandkörner. Der Boden ist mit dem Kasten verbunden.
Die Wände des Kastens verlängern sich nach oben bis zu einer größeren Höhe als sie überlicherweise Verwendung
findet, um zu vermeiden, daß der Sand nach oben entweicht, wenn er sich jLm Fließbettzustand befindet. Unterhalb des Kastenbodens
aus porösem Material ist ein weiterer dichter Kasten befestigt,in den eine Zuführung für heißes Gas mündet, welches
beim Durchsetzen der Sandform durch den porösen Boden hindurch den Sand in den Eließbettzustand versetzt.
709821/0762 - 10 "
Sobald der Sand in den Wirbelschichtzustand übergeht, senkt sich der geformte Gegenstand aus Glas langsam ab und kommt
auf der Bodenplatte der Form zur Auflage. Erforderlichenfalls wird eine Arretierungs- oder Halteplatte, zum Beispiel
ein Grill, Rost oder ein Dreibein vorher direkt unterhalt des vergasbaren Modells angebracht.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die oben beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt, vielmehr lassen sich eine Reihe von Modifizierungen vornehmen, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen. Wenn beispielsweise das gegossene glasartige Material ein Spiegelglas ist, so entspricht
die Viskosität von 60 Poise einer Gießtemperatur von
ungefähr 15000C. In gleicher Weise kann man Glasgegenstände .
aus Flakon- oder Flaschenglas unter der Voraussetzung gMen und formen, daß die Viskosität des Glases im Moment des
Gießens zwischen 100 Poise und 20 Poise liegt.
Patentansprüche -; - 11 -
709821/0762
Claims (9)
1. Verfahren zum Formen von Gegenständen, bei dem Glas oder
ein glasartiges Produkt in geschmolzener Form in verlorene Formen gegossen wird, die aus einem bei der Gießtemperatur
des glasartigen Produktes vergasbaren Material bestehen und die in eine mit Sand oder kleinen Kügelchen aus feuerfestem
Oxid gefüllte Form eingesetzt sind, dadurch g e k e η η zeichnet , daß das glasartige Produkt im Moment
des Gießens eine Temperatur aufweist, die einer Viskosität des glasartigen Produktes zwischen 100 Poise und 20 Poise
entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Viskosität zwischen 60 Poise und 20 Poise liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß als glasartiges Produkt ein keramisierbares
Glas verwendet wird, d.h. ein Glas, das sich durch die anschließende thermische Behandlung zur Keimbildung und
Kristallisierung zu einem glaskeramischen Produkt verarbeiten lässt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet , daß der Gegenstand aus der Form herausgenommen wird, bevor seine Temperatur
unter die untere Entspannungstemperatur oder den unteren Kühlpunkt abgesunken ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der geformte Gegenstand nach dem fcühlvorgang einer
thermischen Behandlung zur Keramisierung unterworfen wird.
709821/0762 - ™ -
265245?
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenstand in der Form gelassen wird und daß, sobald die Temperatur des Gegenstandes durch
Abkühlung auf einen Wert etwas unterhalb der Keimbilungstemperaturj
aber oberhalb des unteren Kühlpunktes abgesunken ist, der Gegenstand ohne Herausnahme aus der Form
direkt einer thermischen Behandlung zur Keramisierung unterworfen wird, bei der der Sand der Form durch einen
heißen Luftstrom verwirbelt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
bei dem Glas oder glasartige Produkt am Ort der Modelle gegossen wird, die aus einem bei der Gießtemperatur vergasbaren
Material bestehen und die in eine mit Sand gefüllte Form eingesetzt sind, welcher etwas angefeuchtet
ist und einen eine feste Schale aus Sand einstückig mit dem Gegenstand bildenden Bindemittelzusatz aufweist,
dadurch gekennzeichnet , daß der geformte Gegenstand während der anschließenden Arbeitsvorgänge
in seiner Schale gelassen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenstand in seiner Schale gekühlt wird, die erst nach vollständiger Durchführung der Kühlung zerbrochen
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenstand aus einem keramisierbaren glasartigen Produkt besteht, der während der thermischen Behandlung
zur Keramisierung in seiner Schale gehalten wird, während die Schale erst nach vollständiger Durchführung der
Keramisierung zerbrochen wird.
709821/0762
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR7535301A FR2332240A1 (fr) | 1975-11-19 | 1975-11-19 | Coulee d'objets en produit vitreux par le procede dit " en cire perdue " |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2652457A1 true DE2652457A1 (de) | 1977-05-26 |
Family
ID=9162592
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762652457 Pending DE2652457A1 (de) | 1975-11-19 | 1976-11-17 | Verfahren zum giessen von gegenstaenden aus glasartigen produkten mit einer verlorenen form |
Country Status (13)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4115504A (de) |
BE (1) | BE848503A (de) |
DE (1) | DE2652457A1 (de) |
DK (1) | DK519576A (de) |
ES (1) | ES453439A1 (de) |
FR (1) | FR2332240A1 (de) |
GB (1) | GB1522257A (de) |
IE (1) | IE43749B1 (de) |
IT (1) | IT1074287B (de) |
LU (1) | LU76225A1 (de) |
NL (1) | NL7612758A (de) |
NO (1) | NO763941L (de) |
SE (1) | SE7612909L (de) |
Families Citing this family (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2067455A (en) * | 1979-02-20 | 1981-07-30 | Rolls Royce | Composite structure |
EP0197337B1 (de) * | 1985-03-12 | 1990-02-07 | Asahi Glass Company Ltd. | Verfahren zum Formgiessen eines Kalziumphosphatglases |
FR2677906A1 (fr) * | 1991-06-18 | 1992-12-24 | Del Rabal Jean Claude | Procede d'enfournement du moule de cuisson d'un objet de fonderie. |
FR2677905A1 (fr) * | 1991-06-18 | 1992-12-24 | Del Rabal Jean Claude | Procede de preparation du moule de cuisson d'un objet de fonderie realise a partir d'un modele en cire perdue ou analogue. |
US5203398A (en) * | 1992-01-31 | 1993-04-20 | The Board Of Trustees Of Western Michigan University | Low temperature process for evaporative pattern casting |
ES2211293B1 (es) * | 2002-07-11 | 2005-05-01 | Universidad De Granada | Tecnica de moldeo en pasta de vidrio. |
CZ305112B6 (cs) * | 2013-09-02 | 2015-05-06 | Univerzita Tomáše Bati ve Zlíně | Způsob zhotovení duté třídimenzionální skelné plastiky |
US20150353409A1 (en) * | 2014-06-10 | 2015-12-10 | Jay Markel | Mehod for making a seamless glass vessl using resin bonded sand |
CN106082655B (zh) * | 2016-06-28 | 2018-09-11 | 张雪峰 | 一种采用消失模铸造技术制备矿渣微晶玻璃复合管件的方法 |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE639369A (de) * | 1962-10-30 | |||
US3420644A (en) * | 1964-10-19 | 1969-01-07 | Howmet Corp | Method for molding of glass and ceramic materials |
US3520668A (en) * | 1965-10-23 | 1970-07-14 | Owens Illinois Inc | Hollow glass article by module immersion technique |
-
1975
- 1975-11-19 FR FR7535301A patent/FR2332240A1/fr active Granted
-
1976
- 1976-11-12 US US05/741,452 patent/US4115504A/en not_active Expired - Lifetime
- 1976-11-17 DE DE19762652457 patent/DE2652457A1/de active Pending
- 1976-11-17 NL NL7612758A patent/NL7612758A/xx not_active Application Discontinuation
- 1976-11-18 LU LU76225A patent/LU76225A1/xx unknown
- 1976-11-18 IT IT69758/76A patent/IT1074287B/it active
- 1976-11-18 IE IE2546/76A patent/IE43749B1/en unknown
- 1976-11-18 DK DK519576A patent/DK519576A/da unknown
- 1976-11-18 SE SE7612909A patent/SE7612909L/xx unknown
- 1976-11-18 BE BE172493A patent/BE848503A/xx unknown
- 1976-11-18 ES ES453439A patent/ES453439A1/es not_active Expired
- 1976-11-18 NO NO763941A patent/NO763941L/no unknown
- 1976-11-19 GB GB48350/76A patent/GB1522257A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL7612758A (nl) | 1977-05-23 |
GB1522257A (en) | 1978-08-23 |
IT1074287B (it) | 1985-04-20 |
DK519576A (da) | 1977-05-20 |
FR2332240B1 (de) | 1978-04-14 |
SE7612909L (sv) | 1977-05-20 |
LU76225A1 (de) | 1977-06-06 |
US4115504A (en) | 1978-09-19 |
IE43749L (en) | 1977-05-19 |
ES453439A1 (es) | 1977-11-16 |
BE848503A (fr) | 1977-05-18 |
NO763941L (de) | 1977-05-23 |
IE43749B1 (en) | 1981-05-20 |
FR2332240A1 (fr) | 1977-06-17 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3033225C2 (de) | Verfahren zum Entfernen des Behälterwerkstoffes vom heißgepreßten Preßkörper aus Pulver metallischer und/oder nichtmetallischer Zusammensetzung | |
DE69008419T2 (de) | Keramikwerkstoffe für eine Giessform. | |
DE1471162A1 (de) | Keramischer Stoff und Verfahren zur Herstellung | |
DE2659168A1 (de) | Kerne fuer giessverfahren mit gerichteter erstarrung | |
DE1596812A1 (de) | Ballotinen und Kugeln aus entglastem Glas von hoher mechanischer Widerstandsfaehigkeit und ihr Herstellungsverfahren | |
DE3329306A1 (de) | Verfahren zur gerichteten verfestigung einer metallschmelze | |
DE1508668C3 (de) | Masse für hochwarmfeste Gießformen und -kerne | |
DE69316245T2 (de) | Oxidationsbeständige Gussteile aus Superlegierungen | |
DE2652457A1 (de) | Verfahren zum giessen von gegenstaenden aus glasartigen produkten mit einer verlorenen form | |
DE3720110C2 (de) | Verfahren zum Schmelzen und zum Vergießen von beta-Titanlegierungen | |
DE2313498A1 (de) | Verfahren zur herstellung von gussformen fuer praezisions-gusstuecke | |
EP0451467A1 (de) | Sinterverfahren mit einer Form aus einem nachgebenden keramischen Körper | |
DE1771237A1 (de) | Verfahren zur Haertung von Glas | |
EP0028670B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von hochradioaktive Abfallstoffe enthaltenden Formkörpern | |
DE860242C (de) | Verfahren zur Herstellung von Gussstuecken | |
DE2807930C2 (de) | Verfahren und Gießform zur Herstellung von Schleudergießkokillen aus stickstoffhaltigem Gußeisen | |
DE615260C (de) | Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus Basalt und aehnlichen Gesteinsarten | |
DE2738114C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Gießformen aus temperaturbeständigem Formstoff | |
DE2245424A1 (de) | Herstellung von eisenbahnraedern aus gusstahl | |
DE610680C (de) | Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus geschmolzenen Gesteinen | |
AT166245B (de) | ||
DE887694C (de) | Verfahren zum Auftempern von Hohlglaesern | |
DE864377C (de) | Verfahren zur Herstellung von Formstuecken aus Schmelzfluessen von Schlacke | |
DE873383C (de) | Verfahren zur Herstellung einer Umhuellung um einen Diamant-ziehstein und nach diesem Verfahren hergestellter Diamantziehstein mit Umhuellung | |
AT389249B (de) | Zusatz zum regulieren der nach dem giessen zurueckbleibenden festigkeit von wasserglasgebundenen gussformen und/oder kernen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OHJ | Non-payment of the annual fee |