DE1157778B - Verfahren zum Herstellen formbarer, durch Waerme und Druck endgueltig haertbarer stabiler Gele aus Polyesterharzmassen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen formbarer, durch Waerme und Druck endgueltig haertbarer stabiler Gele aus PolyesterharzmassenInfo
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Description
INTERNAT. KL. C 08 g
DEUTSCHES
PATENTAMT
H35694IVc/39b
ANMELDETAG: 23. F E B RU AR 1959
B EKANNTMACHUNG
DERANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 21. NOVEMBER 1963
Es ist bekannt, daß gewisse Polyester, gemischt mit anpolymerisierbaren monomeren Verbindungen, Polyestermassen
ergeben, die nach Formgebung bei erhöhter Temperatur und unter Anwendung von Druck
aushärtbar sind. Solche aus einem ungesättigten Polyester und einem Monomeren, wie beispielsweise Styrol,
bestehende Massen enthalten in der Regel noch einen Polymerisationskatalysator und können ferner Zusätze
aus mineralischen Stoffen und/oder Verstärkungen aus mineralischen, pflanzlichen oder synthetischen Fasern
erhalten. Die Härtung dieser Polyestermassen erfolgt in der Regel unter Druck bei Temperaturen von 100
bis 1500C innerhalb einiger Minuten.
Beim Verwenden von flüssigem Polyester und Styrol als Ausgangsstoffe sind die klebrigen Massen schwer 1S
zu handhaben, nur wenige Tage haltbar und sehr empfindlich gegen Temperaturschwankungen. Auch
ergeben sich durch den hohen Schwund Schwierigkeiten bei der Verarbeitung. Gibt man der Masse durch
Verminderung des Gehaltes an Monomeren eine höhere Viskosität, so sind sie zwar leichter zu verarbeiten,
der Mangel an Monomeren führt aber zu einer unvollständigen Vernetzung und damit zu unbefriedigenden
mechanischen Eigenschaften der aus den Massen hergestellten Formkörper. Es wurde auch
versucht, die flüssige Ausgangsmasse zuerst zu gelieren. Für diesen Zweck wurde einem polymerisierbaren. Gemisch
aus ungesättigtem Polyester und Monomerem neben dem Peroxydkatalysator ein zusätzlicher Katalysator
für die Gelbildung und ein Inhibitor zugesetzt, wobei der Inhibitor ein Auspolymerisieren des Gels
verhindern sollte. Als zusätzlicher Katalysator wurde dabei ein organisches Hydroperoxyd und als Inhibitor
ein organisches Metallsalz, wie Kobaltnaphthenat, benutzt. Die auf diese Weise erhaltenen Gele sind jedoch
nicht beständig. Ihre Lagerfähigkeit beträgt nur wenige Stunden, so daß sie sogleich an Ort und Stelle weiterverarbeitet
werden müssen, während anderseits die für die Aushärtung benötigten Zeiten sehr wesentlich verlängert
sind.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zum Herstellen verformbarer, unter dem Einfluß von Wärme
und Druck bei etwa 1000C endgültig härtbarer,
stabiler Gele aus Massen, die ungesättigte Polyester, anpolymerisierbare ungesättigte Monomere, Benzoylperoxyd,
einen zusätzlichen Katalysator sowie gegebenenfalls Füllstoffe enthalten, durch Erwärmen bis
zur Gelbildung. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man Massen erwärmt, die als zusätzlichen
Katalysator Zinnchlorür in einem Glykol gelöst sowie zusätzlich als Inhibitor 4-Methyl-2,6-ditert.-butylphenol
enthalten.
Verfahren zum Herstellen formbarer,
durch Wärme und Druck endgültig härtbarer stabiler Gele aus Polyesterharzmassen
Anmelder:
Houilleres du Bassin du Nord
et du Pas-de-Calais,
Douai, Nord (Frankreich)
Douai, Nord (Frankreich)
Vertreter: Dr. H.Feder, Patentanwalt,
Düsseldorf, Pempelforter Str. 18
Düsseldorf, Pempelforter Str. 18
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 22. Februar, 12. April, 11. September 1958 und 13. Januar 1959 (Nr. 758 889, Nr. 763 021, Nr. 763 023,
Nr. 774 228 und Nr. 783 836)
Robert Fourcade, Chateau Gamot-Gosnay,
Pas-de-Calais,
Marcel Duhoo, Bruay-en-Artois, Pas-de-Calais,
und Claude Haberer, Route de Bruay,
Houdain, Pas-de-Calais (Frankreich),
sind als Erfinder genannt worden
Die so erhaltenen Gele sind gut lagerfähig und bei Temperaturen von 70 bis 8O0C verformbar, während
sie bei Anwendung höherer Temperaturen unter gleichzeitiger Anwendung von Druck in kurzer Zeit aushärten.
Die Gele sind auf Grund ihrer Konsistenz gut verarbeitbar, und die nach der Aushärtung erhaltenen
Gegenstände besitzen gute mechanische Eigenschaften. Als Glykol, in dem das Zinnchlorür gelöst ist, ist insbesondere
Diäthylenglykol geeignet, wobei die Lösung zweckmäßig 1 Teil Zinnchlorür auf 2 bis 8 Teile
Glykol enthält und die Polyestermasse 0,2 bis 2,0% dieser Lösung enthält.
Der Inhibitor ist zweckmäßig in einer Menge von 0,025 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf die die
Polyestermasse, in dieser enthalten.
Die Polyestermasse kann wie üblich zusätzlich pulverförmige, körnige oder faserige anorganische
Füllstoffe sowie gebräuchliche Weichmacher enthalten. Als anpolymerisierbare ungesättigte Monomere können
Styrol und/oder Methylstyrol, Acrylnitril, Methyl-
309 749/437
acrylat, Methylmethacrylat, Vinylacetat, Allylester der Phthalsäure, Adipinsäure, Maleinsäure, Malonsäure,
Cyanursäure oder Pyromellitsäure verwendet werden.
Das lagerfähige Gel kann in mehreren Verfahrensschritten hergestellt werden, wobei zuerst eine Lösung
aus mindestens einem ungesättigten Polyester in mindestens einem an diesen Polyester anpolymerisierbaren
Monomeren hergestellt, dann dieser Masse die Zinnchlorürlösung als Katalysator und das 4-Methyl-2,6-di-tert.-butylphenol
als Inhibitor zugesetzt und endlich die erhaltene Lösung unter Erwärmung so lange gemischt wird, bis die gewünschte Gelierung
erreicht ist. Bei diesem Mischen können gleichzeitig die Füllstoffe oder faserförmigen Stoffe und andere
Zusätze beigegeben werden. Anschließend läßt man die gelierte Masse auf Raumtemperatur abkühlen, und
in diesem Zustand ist die Masse über beliebige Zeit lagerfähig und transportfähig.
Als ungesättigte Polyester kommen die bekannten, durch Polykondensation gebildeten in Frage, insbesondere
solche, die einerseits aus organischen Säuren, wie Maleinsäure, Fumarsäure, Phthalsäure u. ä., und
andererseits aus Glykolen, wie Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Propylenglykol, entstehen. Als Monomere
sind die üblichen Monomere, wie Styrol, Methylstyrol, Acrylnitril, Methylstyrol, Acrylnitril, Methylacrylat,
V;nylacetat oder Allylester, verwendbar.
Die in den folgenden Beispielen angegebenen Mengenangaben sind Gewichtsteile.
Es wurden folgende Polyester verwendet, die der Einfachheit halber in den Beispielen mit den aus der
Tabelle I ersichtlichen Buchstaben bezeichnet werden:
IO
Bestandteile
piäthylenglykol
Äthylenglykol
Propylenglykol
Maleinsäure
Phthalsäureanhydrid ...
Hexachlorendomethylen-
tetrahydrophthalsäure
Ungesättigter Polyester
A I- B I C i D I E I F
2,5
2,5
Die Mischungsverhältnisse dieser Polyester mit Styrol gibt Tabelle II an.
A | B | C | D | E | F | |
Polyester | 100 40 |
100 27 |
100 33 |
100 51 |
100 58 |
100 46 |
Styrol |
Als Katalysator für die endgültige Härtung wurden jedem der Gemische 2 Gewichtsprozent Benzoylperoxyd
zugesetzt. Bei dem als Katalysator für die Gelbildung dienenden Zinnchlorür ist zu beachten,
daß zum Erzielen guter Ergebnisse die Konzentration dieser Lösung der Zusammensetzung des Polyesters
jeweils angepaßt werden soll. Aus Tabelle III ist die Konzentration der für die verschiedenen Polyester
geeigneten Lösung ersichtlich.
20 | Konzentration der Lösung in Diäthylenglykol |
Tabelle III | A | Verwendeter Po B I C I D |
1 | yeste | r F |
1 4 |
S | 1 2 |
1 | ||||
25 | SnCl2- | 2 | |||||
Um ein Gel bestimmter Konsistenz zu erhalten, verwendet man für jeden Polyester eine bestimmte
Menge Zinnchlorür und eine bestimmte Menge Inhibitor. Die Tabelle IV zeigt, welche Mengen von den
in Tabelle III angegebenen Lösungen und vom Inhibitor erforderlich sind, um die jeweils gewünschte
Konsistenz zu erzielen. Der Inhibitor wird dabei in Form einer 6%igen Lösung von 4-Methyl-2,6-di-tert.-butylphenol
in Styrol angegeben. Es sei darauf hingewiesen, daß unter der Konsistenz des Gels das
Gewicht in Kilogramm eines Stoffes verstanden wird, der in 100 Sekunden durch die kalibrierte Öffnung
einer Vorrichtung hindurchfließt, die in der Norm ASTM Standard 1955 unter dem Bezugszeichen
ASTM D 1238-525 beschrieben ist, und zwar bei einer Belastung von 3,160 kg bei einer Temperatur von
20° C und 12 Stunden nach der Herstellung des Gels.
0,05
0,1
Konsistenz, kg
0,2 I 0,3
0,2 I 0,3
0,4
0,5
Lösung in % nach Tabelle III
Inhibitor, 0/0
Inhibitor, 0/0
1,2
0,04
0,04
0,8
0,055
0,055
0,6
0,06
0,06
0,45
0,07
0,07
0,3
0,08
0,08
Die verformbare Masse hatte folgende Zusammensetzung:
Polyester A nach Tabelle 1 100 Teile
Styrol 40 Teile
1000 Teilen dieser Mischung, die bei 20°C eine Viskosität von 14 Poisen hat, wurden hinzugefügt:
Microcalcit, Größe 5 (mineralischer Zusatz) 1500 Teile
Glasfaser (auf 12,5 mm Länge geschnitten) 300 Teile
Zinkstearat 50 Teile
Katalysator zur endgültigen Polymerisation (Benzoylperoxyd) 20 Teile
Beschleuniger zur teilweisen Polymerisation (Zinnchlorür in einer 20%igen
Lösung von Diäthylenglykol) 8 Teile
Lösung von Diäthylenglykol) 8 Teile
Inhibitor (4-Methyl-2,6-di-tert.-butyl-
phenol) 0,6 Teile
Farbstoff 19 Teile
Diese Masse wurde bis zur Gelbildung erwärmt. Das so erhaltene Gel bleibt über lange Zeiträume
verformbar. Die Verformung kann unter folgenden Bedingungen erfolgen:
Einspritzdruck 100 kg/cm2
Temperatur 130°C
Claims (1)
- 5 6Aus diesem Gel wurden Niederspannungsisolatoren Aus der Masse konnten halbfeste Schaumstoffe ohnehergestellt. Füllung und Armierung hergestellt werden. Die noch-ίο formbare Masse konnte gelagert und zwischen zweiB ei spie Zylindern zu Streifen ausgewalzt werden. In einemDie verformbare Masse hatte folgende Zusammen- 5 Wärmeofen wurden diese Streifen auf eine TemperaturSetzung: von 90°C erwärmt. Nach etwa 20 Minuten wurdenPolvester A 100 Teile elastische, vernetzte Schaumstoffbänder mit einery 40 T 'Ie Dichte von °'2 erhalten.J Das Verfahren gemäß der Erfindung läßt sich auch,„„„ — μ j· A.r-1 j ti JT 10 zum Tränken saugfähiger Stoffe wie Papier, Geweben1000 Teilen dieser Mischung wurden folgende Zu- Trikot_ oder Glaffaser S schichten verwen P den'. Ein Beisatze zugegeben: . ^ daf^ ^ dag f olgende.Mineralischer Zusatzstoff 1200 TeileAuf 12,5 mm Länge geschnittene Glasfaser 400 Teile Beispiel 5Zinkstearat 50 Teile 15Katalysator (Benzoylperoxyd) ... 20 1 Die verformbare Masse hatte folgende Zusammen-Beschleuniger 8 > 28,6 Teile setzung:Inhiitor R °'6 ' 17 T ., Polyester A 100 TeileKohlenruß 17 Teile Jund wurde bis zur Gelbildung erwärmt. 20 Styrol 40 TeileDie erhaltene Masse kann nach mehrwöchentlicher 1000 Teilen dieser Mischung wurden zugegeben:BedingUngCn weiterver" Antimonoxyd (Mineralischer Zusatz) ....295 TeileAuf 12,5 mm Länge geschnittene Glasfasern 150 Teile100 kg/cm* 25„ . icno^ Zinkstearat 26 TeileTemperatur 150 C , .,Benzoylperoxyd (Katalysator) 20 TeileEs konnten dünnwandige Röhrchen hergestellt Zinnchlorür in einer 25%igen Lösung vonwerden durch Einspritzen in eine Form mit entfern- Diäthylenglykol (Beschleuniger) 8,5 Teilebarem Kern. 3° 2-Methyl-2,6-di-tert.-butylphenol(Inhibitor) 0,6 TeileBeispiel 3Die Masse wurde bis zur Gelbildung erwärmt. SieDie verformbare Masse hatte folgende Zusammen- konnte wie folgt weiterverarbeitet werden: Zwei setzung: 100 Teile Polyester D wurden mit 51 Teilen 35 Blätter aus 0,3 mm starkem Kraftpapier wurden mit Styrol gemischt. 30 bis 80 Gewichtsprozent dieser noch verformbarenAuf 1000 Teile dieser Mischung wurden zugegeben: Masse getränkt. Die beiden übereinandergelegten Pulverförmiges Ammoniumbicarbonat 80 Teile Blätter wurden dann in einer warmen Form bei 130° CBenzoylperoxyd (Katalysator) 15 Teile und ™ ?™ck v°? .10°^f* 2 ^muten langZinnchlorür in einer 10%igen Lösung von 4° §ePreßt· ^.f diese c Wffe wurd?, fm leichter undTriäthylenglykol (Beschleuniger) 20 Teile widerstandsfähiger Schaltkasten erhalten4-Methyl-2,6-di-tert.-butylphenol (Inhibitor) 10 Teile ^ie nach dem erfindungsgemaßen Verfahren herge-stellten verformbaren Massen lassen sich, gegebenen-Sie wurde bis zur Angelierung erwärmt. falls unter Zugabe von Armierungen, wie Glasfasern,Aus dieser Masse konnte dann ein fester Schaum- 45 zu den verschiedensten Gegenständen verarbeiten,stoff ohne Füllstoffe und Armierung hergestellt werden. wie Rohren, Platten, Isolatoren, KarosserieteilenZu diesem Zweck wurde die Masse in ein Gefäß u. dgl. Es können aus solchen Stoffen auch gefärbtegegossen, bis dieses zu einem Zehntel gefüllt war, oder ungefärbte Kuppeldächer, Fenster, wie z. B.dann das Ganze in einen Wärmeofen gebracht und Kirchenfenster, hergestellt werden, die durchsichtig20 Minuten auf eine Temperatur von 1100C erwärmt. 5° bleiben und ihre Farbe behalten. Die StoßfestigkeitNach dieser Behandlung ist das Gefäß mit einem der Formkörper kann durch Zusatz von Fasern ausfesten, vernetzten und homogenen Schaumstoff gefüllt, Äthylenglykolpolyterephthalat erhöht werden, undder eine gleichmäßige Dichte von 0,10 hat. den Massen können selbstschmierende Eigenschaften,etwa durch Zusatz von Molybdändisulfid oder Graphit,Beispiel 4 55 gegeben werden. Ferner können selbstlöschende Massen erhalten werden, indem der formbaren Masse z. B.Die verformbare Masse hatte folgende Zusammen- chlorierte Paraffine, Vinylchlorürantimonoxyd zugesetzung: 100 Teile Polyester F wurden mit 30 Teilen setzt werden.
Styrol und 15 Teilen Acrylnitril gemischt.Zu 1000 Teilen dieser Mischung wurden zugegeben: 60Glasfasern 50 Teile PATENTANSPRUCH:Treibmittel 20 TeileBenzoylperoxyd (Katalysator) 10 Teile __. „ , „ ,Zinnchlorür (10»/0ige Lösung in Triäthylen- Λ Verfahren zum Herstellen verformbarer, unterglykol, Beschleuniger) 20 Teile 6^ <*em ^1 v°n. Warme und Druck bei etwa4-Methyl-2,6-di-tert.-butylphenol 10 Teile 100° C endgültig hartbarer stabiler Gele aus Massen,die ungesättigte Polyester, anpolymerisierbare un-Sie wurde bis zur Gelbildung erwärmt. gesättigte Monomere, Benzoylperoxyd, einen zu-7 8sätzlichen Katalysator sowie gegebenenfalls Füll- In Betracht gezogene Druckschriften:stoffe enthalten, durch Erwärmen bis zur Gel- Deutsche Patentschrift Nr. 969 750;bildung, dadurch gekennzeichnet, daß man Massen USA.-Patentschrift Nr. 2 642 410;erwärmt, die als zusätzlichen Katalysator Zinn- Modem Plastics, April 1949, S. 101 bis 103, 150chlorür, in einem Glykol gelöst, sowie zusätzlich 5 bis 157;— alslnhibitor—4-Methyl-2,6-di-tert.-butylphenol Bjorksten, Polyesters and their Applications,enthalten. New York, 1956, S. 46 bis 72.© 309 749/437 11.63
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