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Thermoplastische Formmassen Es ist bekannt, Polyäthylentersphthalat
nach dem Spriizgu#verfahren zu verarbeiten. Spritzköprper aus Polyäthylenterephthalat
zeigen, wenn t:ian keine besonderen Ma#nahmen trifft, nach ihrer Entformung die
nachteilige Eigenschaft, daß infolge :Tachkristallisation, besonders bei höheren
temperaturen, ihre Dimensionstabilität nicht gewahrt bleibt.
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Es warden Ma#nahmen vorgeschlagen, Polyäthylenterephthalat zu modifizieren,
um dimensionsstabilie formkörper zu erhalten. Aus der deutschen Patentschrift 1
182 820 ist beispielsweise bekannt, Polyester, insbesondere Polyäthylenterphthalat,
mit Polypropylen oder Poly-4-methyl-penten-1 zu vermischen. Die aus diesen Formmassen
hergestellten Pormkörper haben zar eine verbesserte Pormetabilität verglichen mit
formkörpern aus nicht'mod$fiziertem Polyäthylentharephtalat, jedoch ist sie für
viele Verwendungszwecke noch unbefriedigend.
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Es wurde nun gefunden, da# thermoplastische Formmassn, die lineare
gesättigte Polyester aromatischer Dicarbonsäuren und gegebenenfalls kleine Kengen
aliphatischer Dicarbonsäuren mit gesättigeten aliphatischen oder oycloaliphatischen
Diolen enthalten,
hervorragende 3igenschten haben, wenn die thermoplastischen
Formmassen 0,05 bis 25, vorzugsweise 0,1 bis 10 Gewichtsprozent eines Polytetrafluoräthylenpulvers
enthalten.
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Vorzugsweise verwendet man ein Polyetrafluoräthylen, dessen Korngrö#e
zu mindestens 80 % kleiner als 100 u ist. Besonders bevorzugt sind Pulver, deren
Korngröße kleiner als 50 µ ist.
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Die erfindungsgemä!3en formassen finden mit besonderem Vorteil Verwendung
zur Herstellung von formkörpern nach dem Spritzgu#verfahren.
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Es war überraschend, daß durch den Zusatz von feinverteiltem Polytetrafluoräthylen
zu Polyestern Soramassen. er~halten,. 7urden, die bam Verarbeiten in der ?orm mit
hoher Geschwindigkeit kristallisieren, wobei Formkörper mit sehr guter Dimensionsstabilität
erhalten erden.
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Beim Vorspritzen dieter Mischung erhält man schon bei Formstandzeiten
unter 20 Sekunden Formteile von hoher Kristallinität, die auch bei längeren Formstandzeiten
nahezu unverändert bleibt. Die aus den erfin@ungsgemä#en Formmassen erhaltenen Formteile
zeigen auch bei höheren Temperaturen überraschende Formstabilität.
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Auch nach mehrstündigem tempern bei 120 bis 140°C liegen die Dimensionsenderungen
der gespritzten Formteile unter 1 %.
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Man kann den Polyesterformmassen auch noch anorganische Nuleierungsmittel
zugeben, um die Kristallisationsgeschwindigkeit noch weiter zu erhöhen. So können
in bekannter Weise feinverteiltes Calciumcarbonat, Aluminiumsilikat oder Talkum
mitverwendet werden.
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Die Zumischung des Polytetrafluoräthylens zur Polyesterm;sse kann
in verachiedener eise erfolgen. So kann man beispielsweise das Polytetrafluoräthylen
durch intensives Rühren, ge-ebenenfalis im Vakuum, mit der Polyesterschmelze fein
verteilen Diese feine Verteilung ist wichtig, d-- Polytetrafluoräthylen wegen seiner
hohen Wärmebeständigkeit bei den üblichen Polyesterschmelztemperaturen
den
festen Zustand beibehalt. Eine feine Verteilung kann ferner auch dadurch erreicht
werden, daß man das $Polyestergranulet oder Polyesterpulver möglichst gleichmäßig
mit dem Polytetrafluoräthylen vermischt, im Extruder auischmilzt, unter Kühlung
auspreßt und granuliert.
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Ile linearer gesättigter Polyester aromatischer Dicarbonsäuren wird
dabei vorzugsweise Polyäthylenterephthalat verwendet. Es können aber auch andere
Polyester, beispielsweise Polycyclohexan-1,4-dimethylolterephthalat verwendet werden.
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Man kann auch modifizierte Polyäthylentheraphthalate verwenden, die
neben Terepthalsäure noch-andere aromatische oder auch aliphatische Dicarbonsäuren
als Grundeinheiten, z.B. Isophthalsäure, Maphthalin-dicarbonsäure-2,6 oder Adipinsäure
enthalten. Ferner können modifizierte Pol-Jäthylenterephthalato eingesetzt werden,
die neben Äthylenglykol noch andere aliphatische Diole, wie beispielsweise Neopentytlglykol
oder butandiol-1,4, als alkoholische Komponente enthalten.
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Der Polyesteranteilt der fertigen formmassen soll eine reduzierte
spezifische Viskosität - gemessen in einer 1%igen Lösung in Phenol/Tetrachloräthan
60 : 40 bei 25°C - zwischen 0,6 und ?, vorzugsweise zwischen 0,9 und 1,5 haben.
Ist die reduzierte spezifische Viskosität des Polyesteranteils der Formmassen niedriger,
80 kann die Formmasse nach bekannten Verfahren in fester Phase nachkondensiert werden,
bis die gewünschte reduzierte spezifische Viskosität erreicht ist. Wi-rd die Formmasse
durch Homogenisieren im Extruder hergestellt, so ist eb zweckmäßig, bei der Wahl
des Ausgangspolyesters einen evtl. Abbau des Polyesters und den damit verbundenen
Abfall der reduzierten spezifischen Viskosität zu berüchksichtigen.
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Sowohl die Ausgangspolyester als auch die Mischungen sollen möglichst
wenig Feuchtigkeit enthalten, vorzugsweise weniger als 0,02 %.
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Die genannten guten Eigenschaften der Formkörper erlauben nach dem
erfindungsgemä#en Verfahren die Herstellung technischer Teile hoher Formstahdfestigkeit,
wie z.B. Zahnräder, Zahnstangen, Wasserarmaturen u.ä. Wegen des günstigen Reibungsverhaltens
eignen sich die erfindungsgemäßen Formmassen auch gut für die Herstellung von verschlei#festen
Lagerteilen.
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Beispiel 1 3980 g Polyäthylenterephthalat-Pulver mit einer redzierten
spezifischen Viskosität Ton 1,85 dl/g (gemessen in einer 1%igen Lösung in Phenol/tetrachloräthan
60 : 40 bei 25°C) wurden mit 20 g Polytetrafluoräthylen-pulver, das zu 90 % aus
Körnern mit einer Teilchengrö#e von 20 bis 40 ubestand, intensiv gemischt, in einem
Senkrechtextruder aufgeschmolzen, homogenisiert und granuliert. Aus dem getrockneten
Material wurden Platten mit den Ma#en 120 x 80 x 6 mm gespritzt (Formtemperatur
140°C). Diese Platten wurden auf einer dünnen T@kumunterlage in einem heizschrank
2 Stunden auf 140°C erhitzt. Die Tabelle gibt die Dichte der Platten bei verschiedenen
Formstandzeiten (vor der Temperung) sowie Längs- und Querschrumpf nach der Temperung
wieder.
Formstandzeit Schrumpf in % nach 2 Std. |
in Sek. dichte bei 20°c tempern bei. 140°C |
längs quer |
10 1,371 0,7 0,8 |
30 1,372 0,5 0,6 |
45 1,372 0,5 0,6 |
60 1,372 0,5 0,6 |
Beispiel 2 3960 g Polyäthylenterephthalat-Pulver von einer reduzierten
spezifischen Viskosität von 1,7 dl/g (gemes@en in einer 1%igen Lösung in Phenol/Tetrachloräthan
60 : 40 bei 250C) wurden mit 40 g Polytetrafluor2thylen-Pulver (80 % zwischen 20
und 40 µ) vermischt. Verarbeitung und Ausprüfung erfolgte wie in Beispiel 1 beschrieben.
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Formstandzeit Dichte bei 20°C °chrumpf in % nach 2 Std. in Sek. Tempern
bei 140 C länge quer
15 1,375 0,6 0,7 |
30 1,376 0,4 0,5 |
45 1,377 0,5 0,5 |
60 1,377 0,4 0,5 |
Wie die Beispiel 1 und 2 zeigen liegen die Dimensionsänderungen der Platten beim
Gempern wesentlich unter 1 %. Die im 3eispiel 1, Tabelle I der DAS 1 182 820 angegebenen
Schrumpfwerte liegen, gemessen unter den selben Bedingungen, hingegen zwischen 1,8
und 3,8 %