DE1282957B - Formmassen, die ungesaettigte Polyester und ein thermoplastisches Polymerisat enthalten - Google Patents
Formmassen, die ungesaettigte Polyester und ein thermoplastisches Polymerisat enthaltenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. Cl.:
C08g
Deutsche Kl.: 39 b5 - 39/00
Nummer: 1282 957
Aktenzeichen: P 12 82 957.1-43 (D 46541)
Anmeldetag: 18. Februar 1965
Auslegetag: 14. November 1968
Die Erfindung betrifft wärmehärtbare Formmassen. Unter dem hier verwendeten Ausdruck »Formmassen«
sind solche zu verstehen, die für eine Formgebung unter Anwendung von Wärme und Druck, z. B. durch
Pressen in einer erhitzten Form oder Strangpreßform, zu harten, nicht schmelzbaren Formstücken geeignet
sind. Beispiele dafür sind teigige Formmassen, vorimprägnierte Matten oder andere Verstärkungen
durch Vorimprägnierung, Formmassen für aufeinanderpassende Formen, Verstärkungsmatten oder vorgeformte
Formmassen.
Ungesättigte Polyester als Bestandteile von wärmehärtenden Formmassen sind bekannt. Ein Polyester
dieser Art ist normalerweise ein Kondensationsprodukt eines Glykols mit einer Mischung einer a,/?-ungesättigten
zweibasischen Säure (z.B. Malein- oder Fumarsäure) und einer gesättigten zweibasischen Säure, wie
Phthalsäure, das gegebenenfalls durch die Anwesenheit einer geringen Menge eines mehrwertigen Alkohols
(z.B. Pentaerythrit) modifiziert ist.
Geeignete übliche, an Polyester anpolymerisierbare monomere Stoffe sind beispielsweise Styrol und
Diallylphthalat. Polyester dieser Art und geeignete derartige monomere Stoffe werden in den britischen
Patentschriften 497175, 592 046, 540169, 656138 a5
beschrieben. Wärmehärtende Formmassen enthalten normalerweise einen Peroxydkatalysator, einen Inhibitor,
wie z. B. Hydrochinon oder tert-Butylkatechin, und einen Anteil an nichtverstärkenden und
verstärkenden Füllstoffen sowie gegebenenfalls Pigmente und andere übliche Zusatzstoffe. Als Füllstoffe
können Glasfasern, feinzerteilte Mineralstoffe, wie Calciumcarbonat oder Cellulosearten, einschließlich
Sisal, und — was oft der Fall ist — Mischungen solcher Füllstoffe verwendet werden.
Ein Nachteil der bekannten wärmehärtenden Formmassen ist die Tatsache, daß sie zur Rißbildung und
zu Schrumpfungen neigen, und zwar insbesondere dann, wenn sie zu Gegenständen mit relativ dickem
Querschnitt verarbeitet werden.
Erfindungsgegenstand sind Formmassen, die ungesättigte Polyester, gegebenenfalls daran anpolymerisierbare
organische Verbindungen, ein organisches Peroxyd sowie ein thermoplastisches Polymerisat enthalten.
Die erfindungsgemäßen Massen sind dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich einen gesättigten
flüssigen Polyester, der durch Veresterung eines mehrwertigen Alkohols mit einer mehrwertigen Säure erhalten
worden ist und einen Schmelzpunkt unter 3O0C
hat, in einer Menge von 1 bis 20 Gewichtsprozent enthalten.
Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Form-Formmassen, die ungesättigte Polyester und ein
thermoplastisches Polymerisat enthalten
Anmelder:
The Distillers Company Limited, Edinburgh
(Großbritannien)
Vertreter:
Dr. W. Schalk, Dipl.-Ing. P. Wirth,
Dipl.-Ing. G. E. M. Dannenberg
und Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte,
6000 Frankfurt, Große Eschenheimer Str. 39
Als Erfinderbenannt:
David Philip Fry, Cardiff, Glamorgan
(Großbritannien)
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 19. Februar 1964 (6850)
massen als thermoplastisches Polymerisat feinzerteiltes Polyvinylchlorid oder ein Mischpolymerisat, das einen
Hauptgewichtsanteil an polymerisierten Vinylchlorideinheiten enthält.
Unter dem Ausdruck »gesättigter flüssiger Polyester« sollen hier Substanzen verstanden werden, die hauptsächlich
als Weichmacher für verschiedene thermoplastische Harze bekannt sind. Beispiele solcher Substanzen
sind die durch Veresterung von Propylenglykol mit zweibasischen Säuren, wie Adipinsäure
oder Sebacinsäure, hergestellten Polyester. Vorzugsweise werden 3 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf
die Gesamtmenge der Formmasse an gesättigtem Polyester, verwendet.
Ohne das thermoplastische Polymerisat neigen die gesättigten flüssigen Polyester dazu, sich während der
Heißverformung aus den wärmehärtenden Formmassen auszuscheiden. Überraschenderweise wurde
festgestellt,· daß die Anwesenheit relativ geringer Mengen dieses thermoplastischen Polymerisats, für
den der gesättigte flüssige Polyester als Weichmacher wirkt, diese; Ausscheidung verhindern kann.
Der gesättigte flüssige Polyester und das. thermoplastische Polymerisat können der wärmehärtenden
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Formmasse während, jeder. Stufe des Herstellungsverfahrens
zugegeben werden. Diese beiden'wesentliehen
Bestandteile können sowohl getrennt voneinander als auch zusammen zugegeben werden.
Die erfindungsgemäßen wärmehärtenden.. Formmassen
enthalten vorzugsweise einen Katalysator,' um das Wärmehärten !des ungesättigten-Polyesters und
des anpolymerisierbaren Monomeren,zuamterstützen.
Jedes beliebige übliche Peroxyd ist geeignet.,
Erfindungsgemäß werden vorzugsweise solche ungesättigten
Polyester eingesetzt, die in wärmegehärtetem Zustand eine relativ hohe Steifigkeit in der Hitze
besitzen, so daß jede Verringerung der Steifigkeit auf Grund der Anwesenheit -des gesättigten Polyesters
ausgeglichen wird. Ungesättigte Polyester dieser Art sind beispielsweise die, die veresterte Isophthalsäurefeste'enthalten;
eine'-VOizügsweise Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.betrifft somit eine, wärmehärtende
Formmasse, bei der der größte Teil des vorhandenen ungesättigten Polyesters veresterte Isophthalsäurereste
enthält. ' *
Die Teile in den folgenden Beispielen, beziehen sich
auf das. Gewicht. ;,:,.· V;v ·
Der ungesättigte Polyester I wurde aus ""■
7,3 molaren Anteilen Propylenglycol, .·.-0,5molaren Anteilen Diäthylenglycol,
1,0 molaren Anteilen Phthalsäureanhydrid, ljOmolaren Anteilen Isophthalsäure und
5,0molaren Anteilen Maleinsäureanhydrid
Masse so lange vermischt,1 bis alle Glasfasern dispergiert
waren.
Aus der so erhaltenen teigigen Formmasse wurden Probestücke hergestellt, bei denen die nachfolgenden
Eigenschaftenfestgestellt wurden: Während des Wärmehärtens schied 'aus" der Formmasse kein gesättigter
flüssiger Polyester aus. Das vorgeformte Präparat besaß ausgezeichnete-Verarbeitungseigenschaften.
Biegefestigkeit, kg/cm2 1085
Kerbschlagzähigkeit, ft. lb/in. notch 6,1
Zugfestigkeit, kg/cm2 518
Wasserabsorption pro Tag 25 mg
~ Schrumpfung, cm/cm ."..:..... 0,0010 '
Spezifischer Widerstand-, (Volumen),
Ohm · cm Γ ... .. 101*·8"
: Spezifischer Widerstand der Oberfläche*
Durehschlagsspannung bei 90°G, · - ' : ':
Leistungsfaktor bei T Mc/s (MHz) 0,030.
Dielektrizitätskonstante' bei 1 Mc/s
(MHz) ..:.:.......:........ j
(MHz) ..:.:.......:........ j
auf übliche Weise hergestellt, bis ein Säurewert von
40 erhalten worden-war: Hierauf wurden 200 Teile Hydrochinon je Million Teile zugegeben. Der Polyester
wurde dann in; mqnomerem Styrol in solchem
Verhältnis gelöst, daß eine Lösung von öO.Gewichts- prozent
erhalten wurde. '
Der ungesättigte-Polyester II wurde aus -
3,3molaren Antejlen Propylenglycol, 0,3 molaren Anteilen Diäthylenglycol,
0,9molaren Anfeilen Endomethylentetra-
hydrophthalsäure und
2,5molaren Anteilen Maleinsäureanhydrid
2,5molaren Anteilen Maleinsäureanhydrid
hergestellt. Diese Stoße wurden auf bekannte Weise
miteinander umgesetzt'ünd so ein ungesättigter Polyester mit einer Säurezahl von 40 erhalten, worauf auf
je Million Teile 10Ö:Teile Hydrochinon zugegeben
wurden. Der Polyester-wurde hierauf zur Herstellung
einer 63 gewichtsprozentigen Lösung in monomerem >
Styrol gelöst. ί ■
Die in den folgenden Beispielen beschriebenen
teigigen Formmassen1^wurden in Übereinstimmung
mit dem British Standard Test Nr. 2782, 1958,; geprüft. ' "".
■' ·
Beispiel 1 -.'_■■ 1^ y~
35 Gewichtsteile der oben beschriebenen Lösung des ungesättigten Polyesters I und 1 Teil einer Paste
aus Benzoylperoxyd lind 2 Teile eines Innetischmiermittels
wurden zusamttien mit 1,5 Teilen feinzerteiltem
Polyvinylchlorid, 7# Teilen Polypropylenadipat und
38,2 Teilen eines Gärbonat-Füllstoffes in einem »Z-Schaufele-Mischer·- gründlich vermischt. Dieser
Paste wurden 15 Teile auf eine Größe von 6,35mm zerhackte Glasfasern zugegeben- und die gesamte
- Die aus diesem Präparat hergestellten Formstücke '"'■ besaßen keinerlei Riffelung oder 'Risse auf der Oberfläche
und keine inneren Hohlräume oder Fehlen Ferner wurde ein ausgezeichneter Oberflächenglanz
erhalten.
"' Vergleichsversuch
Eine auf gleiche Weise, jedoch ohne den Zusatz von Polypropylenadipat hergestellte teigige Formmasse
wies bei den hieraus hergestellten Formstücken ähnliche physikalische Eigenschaften auf. Der Unterschied
bestand jedoch darin, daß bei diesen Formstücken ein stärkeres Zusammenziehen in der Form
von O5OO35 cm/cm und eine beachtliche Bildung von
Riffelung und häarärtigen Rissen auf der Oberfläche
eintrat. Außerdem besaßen diese Formstücke eine weniger glänzende Oberfläche, und bei dickeren
Proben zeigten sieh ausgedehnte innere Hohlräume.
Eine auf die gleiche Weise hergestellte teigige Formmasse, die jedoch an Stelle von Polypropylenadipat
einen thermoplastischen Zusatzstoff, wie z. B. Polystyrol, enthielt, besaß viele Vorteile wie das
Präparat gemäß Beispiel 1. Die Biegefestigkeit und die Kerbschlagzähigkeit waren jedoch geringer, und
das vorgeformte Präparat war bei der Verarbeitung zu zäh. Außerdem besaßen die hieraus hergestellten
Formstücke nicht den ausgezeichneten Oberflächenglänz,
wie die aus dem Präparat gemäß Beispiel 1 hergestellten Gegenstände.
^'- Aus den folgenden Bestandteilen wurde eine teigige
Formmasse hergestellt:
Teile
Polypropylensebacat 3,0
Styrollösung des ungesättigten Polyesters I 20,0
Zusätzliches menomeres Styrol .......... 2,0
Katalysator 1,3
Inhibitor 0,05
Zinkstearat V. 1,45
Mineralische Füllstoffe, insgesamt ... 54,2
Auf 6,35 mm zerhackte Glasfasern 15,0
Polyvinylchlorid 3,0
Claims (2)
1. Formmassen, die ungesättigte Polyester, ge-
Hieraus hergestellte Formstücke zeigten bei dem gebenenfalls daran anpolymerisierbare organische
Schrumpftest eine geringe Ausdehnung und besaßen Verbindungen, ein organisches Peroxyd sowie ein
ein hochglänzendes Aussehen. 40 thermoplastisches Polymerisat enthalten, da-
Hiermit zu vergleichende Mischungen, die jedoch durch gekennzeichnet, daß sie zu-
keine gesättigten flüssigen Polyester enthielten, wiesen sätzlich einen gesättigten flüssigen Polyester, der
bei dem Schrumpftest eine Schrumpfung von etwa durch Veresterung eines mehrwertigen Alkohols
drei Tausendstel auf, und die hieraus hergestellten mit einer mehrwertigen Säure erhalten worden ist
Formstücke besaßen eine geriffelte Oberfläche. 45 und einen Schmelzpunkt unter 3O0C hat, in einer
. . Menge von 1 bis 20 Gewichtsprozent enthalten.
B e 1 s ρ 1 e 1 4
2. Formmassen nach Anspruch 1, dadurch ge-
20 Teile der Lösung des ungesättigten Polyesters I, kennzeichnet, daß das thermoplastische Polymeri-
die zusätzlich 1 Teil monomeres Styrol enthielt, zu- sat feinzerteiltes Polyvinylchlorid oder ein Misch-
sammen mit 1 Teil einer Paste aus Benzoylperoxyd 50 polymerisat ist, das einen Hauptgewichtsanteil an
und 1,7 Teilen Innenschmiermittel wurden sorgfältig polymerisierten Vinylchlorideinheiten enthält.
mit 2,0 Teilen feinvermahlenem chloriertem Poly-
phenyl, 4 Teilen Polypropylenadipat und 55,3 Teilen In Betracht gezogene Druckschriften:
mineralischem Füllstoff vermischt. Zu dieser Paste Deutsche Auslegeschrift Nr. 1003 379.
809 637/926 11.68 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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---|---|
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Legal Events
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BHN | Withdrawal |