DE2163089B2 - Ungesaettigte polyesterformmasse - Google Patents

Ungesaettigte polyesterformmasse

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DE2163089B2
DE2163089B2 DE19712163089 DE2163089A DE2163089B2 DE 2163089 B2 DE2163089 B2 DE 2163089B2 DE 19712163089 DE19712163089 DE 19712163089 DE 2163089 A DE2163089 A DE 2163089A DE 2163089 B2 DE2163089 B2 DE 2163089B2
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G63/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain of the macromolecule
    • C08G63/66Polyesters containing oxygen in the form of ether groups
    • C08G63/668Polyesters containing oxygen in the form of ether groups derived from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds
    • C08G63/676Polyesters containing oxygen in the form of ether groups derived from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds in which at least one of the two components contains aliphatic unsaturation
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L67/00Compositions of polyesters obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain; Compositions of derivatives of such polymers
    • C08L67/06Unsaturated polyesters

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Description

Gegenstand der Erfindung ist eine ungesättigte Polyesterformmasse, bestehend aus
(A) einem ungesättigten Polyester,
(B) einem mit (A) mischpolymerisierbaren Vinylmonomeren,
(C) 1 bis 25 Gewichtsprozent, bezogen auf die Summe der Komponenten (A) und (B) eines Homo- und/oder Copolymeren, bestehend aus mindestens Gewichtsprozent Vinylacetateinheiten, wobei dieses Polymere in dem Gemisch von (A) und (Ii) löslich ist,
(D) einem Aktivatorsystem, welches oberhalb 80"C anspringt,
(E) üblichen Hilfs- und Zusatzstoffen, wie beispielsweise Inhibitoren, Füllstoffen.
Ls ist bekannt, aus ungesättigten Polyesterformmas- <h> sen, welche gegebenenfalls noch Glasfasern einhalten, im 1 leißpreßverfahren Formteile herzustellen. An diesen Teilen stört häufig die rauhe, wellige Oberfläche, welche durch aufwendige Nachbearbeitungsverfahren geglättet werden muß. Störend ist ferner die Schrump- <>s fung, die insbesondere an Formteilen mit Verstärkung-, rippen unebene Oberflächen und ungenügende Maßhaltigkeit ergibt.
Es ist bekannt, daß ungesättigte Polyesterformmassen mit verringerter Schrumpfung durch Zusatz von 5 bis 15% eines Thermoplasten erhalten werden können. Nachteil solcher Mischungen int es, daß sich der Thermoplast nicht in dem Gemisch Polyester/Styrol löst.
Deshalb können solche Massen nur als Zweikomponentenharze verkauft werden (Kunststoff-Berater 15, [ 1970], 962). Aus dieser Druckschrift ist es auch bekannt, Polyvinylacetat als Zusatz zu ungesättigten Polyesterformmassen zur Herstellung von nicht schrumpfenden Formteilen zu verwenden.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 21 04 575 sind ungesättigte Polyesterformmassen bekannt, denen u. a. carboxylgruppenhaltige Vinylacetate zugemischt werden. Ob und inwieweit diese Massen schrumpffrei aushärten können, ist der Auslegeschrift nicht zu entnehmen.
In der deutschen Auslegeschrift 12 41983 werden Mischungen aus ungesättigten Polyestern, Vinylmonomeren und einem Äthylen-Vinylacetat-Mischpolymeren beschrieben. Der Zusatz der Thermoplasten soll Formmassen ergeben, welche keine Lunker oder Risse, die durch Schrumpfung entstehen, ergeben. Es wird jedoch nur eine Verminderung der Schrumpfung, jedoch keine Vermeidung erreicht.
Die deutsche Auslegeschrift 11 66 467, insbesondere Beispiel 4, beschreibt den Zusatz von Polyvinylacetat in styrolischer Lösung zu üblichen Polyesterharzen. Diese Formmassen schrumpfen zwar weniger als Vergleichsmischungen ohne Polyvinylacetat. Die Schrumpfung bei der Aushärtung ist jedoch immer noch so deutlich, daß die Produkte für viele Einsatzzwecke nicht geeignet sind.
Die DT-OS 16 94 857 beschreib: schrumpfarme Polyesterharze, welche jedoch den Nachteil aufweisen, daß sie in ihrer Lieferform noch keinen Härter enthalten und zudem meist als Zweiphasensysteme vorliegen. Vor ihrem Einsatz ist deswegen der Verarbeiter gezwungen, den Härter erst einzuarbeiten und die stark viskosen Einzelkomponenten mit großem Rühraufwand homogen zu vermischen.
Weiterhin sind schrumpfarme Massen (DT-AS 10 08 487, 11 15 923, DT-OS 2108 390) bekannt, die kaltausgehärtet werden müssen. Als wärmehärtbare Massen sind sie nicht geeignet.
Aus der BE-PS 6 03 067 sind hochgefüllte Formmassen bekannt, die u. a. als Füllstoffe Thermoplaste enthalten. Ein Hinweis, ob diese Massen aufgrund einer spezifischen Auswahl der Ausgangskomponenten für den Polyesterharz ein besonders schrumpfarmes Verhalten aufweisen, kann der Druckschrift nicht entnommen werden.
Aufgabe der Erfindung war es, eine Polyeslerformmasse zu suchen, welche im Lieferzustand als Einkomponentenmasse vorliegt und welche bei der Aushärtung eine Ausdehnung zeigt.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der ungesättigte Polyester (A) ein Kondensationsprodukt ist aus
(a) einer oder mehrere Dicarbonsäuren, wobei mindestens 50 Mol-% der Säuren <\,/i-ungesättiglt Dicarbonsäuren sind, sowie
(b) einem Gemisch aus einem verzweigtketligen um einem geradkettigen Diol, wobei jeweils eines dei beiden Diole Äthergruppen enthält und eil Molgewicht von 100 bis 170 hat, während da:
andere, keine Äthergruppen enthaltende Diol ein Molgewicht von 60 bis 100 besitzt, und - sofern das verzweigtkettige Diol das äthergruppenhaltige ist - es zu 40 bis 70 Mol-% bzw. — sofern es keine Äthergruppen enthält - es zu 55 bis 95 Mol-% im Diolgemisch enthalten ist.
Die erfindungsgemäß eingesetzten ungesättigten Polyester (A) werden durch übliche Schmelzkondensationen oder azeotrope Kondensation bei 150 bis 2500C in Inertgasatmosphäre von Fumarsäure, Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid, ferner auch Itaconsäure oder Citraconsäure mit einem Dioigemisch hergestellt, tiis zu 5Oö/o der «,^-ungesättigten, copolymerisationsfähigen Dicarbonsäuren können durch gesättigte Dicarbonsäuren wie vor allen o-Phihalsäure oder o-Phthalsäureanhydrid, ferner Tetrahydrophthalsäure, Isophthalsäure, Bernstein- und Adipinsäure, Tetrachlor- oder Tetrabromphthalsäure oder Hexachlorendomethylentetrahydrophthalsäure oder deren Anhydride ersetzt sein.
Zur Herstellung der ungesättigten Polyester eignen sich nthylenglykol-(l,2), Propandiol-(1,3), Butandiol-(1,4) oder Hexandiol-(1,6) als unverzweigtkettige, iithergruppenfreie Diole; Propandiol-(l,2), Butandiol-(1,2) oder Butandiol-(1,3), ferner Neopentylglykol als verzweigtkettige äthergruppenfreie Diole; als äthergruppenhaltige unverzweigtkettige Diole eignen sich vor allein Diäthylen-, ferner auch Triäthylen- oder Tctraäthylenglykol; als verzweigtkettige äthergruppenhaltige, vor allem Dipropylenglykol oder auch Tripropy- !.englykol.
Insbesondere bestehen die ungesättigten Polyester aus Fumarsäure (oder Maleinsäure) und Phthalsäureanhydrid im Molverhältnis 1,5 : 1, ferner 2 : 1 oder 3 : 1. Besonders hochreaktive Polyester enthalten diese Komponenten im Molverhältnis 5:1. Geeignete erfindungsgemäße Kombinationen an Diolen bestehen aus Propandiol-(1,2) und Diäthylcnglykol im Molverhältnis 1.5 : 1 und 2 : !,besonders geeignet sind Molverhältnisse 3 : 1 oder 4 : 1. Ferner geeignet sind Kombinationen aus Äthylenglykol als äthergruppcnfreies, unverzweigtkettiges Diol und Dipropylenglykol als äthergruppcnhaltiges, verzweigtkettiges Diol, im Molverhältnis 1,5 : 1 und 2 : 1. Besonders bevorzugte ungesättigte Polyester bestehen aus folgenden Bestandteilen:
1,5MoI Fumarsäure,
1 Mol Phthalsäureanhydrid,
1,875MoI Propandiol-(1,2),
0,625 Mol Diäthylenglykol
oder
3 Mol Fumarsäure,
1 Mol Phthalsäureanhydrid,
3,4 Mol Propandiol-(l,2),
0,b Mol Diäthylenglykol.
Die Herstellung dor ungesättigten Polyester erfolgt durch übliche azeotrope oder Schmelz.kondcnsation der Komponenten, bei Temperaturen von lr>() his etwa 250"C. Im allgemeinen werden die Diole in einem etwa 2- bis 10%igen molaren Überschuß gegenüber den Dicarbonsäuren eingesetzt. Bei einem Einsatz der Polyesterharze zusammen mit Magnesiumoxid enthallenden mineralischen Füllstoffen zum Vorimprägnieren von Glasfasermatten kann es nützlich sein, die Diole und Dicarbonsäuren im äquimolaren Verhältnis einzusetzen. Das Molverhältnis Diole und Dicarbonsäuren ist jedoch nicht kritisch.
Die Säurezahlen der ungesättigten Polyester liegen im allgemeinen zwischen 10 und 70, vorzugsweise bei 20-50, insbesondere bei 25-40. Dementsprechend liegt das Molekulargewicht, das nicht kritisch für die Erfindung ist, zwischen 5500 und 800, vorzugsweise zwischen 3000 und 1000, insbesondere bei 2500 und 1500.
Als ungesättigte polymerisationsfähige Vinylmonomere (B) eignen sich die üblichen mit der Maßgabe, daß sie allein sowie im Gemisch mit den ungesättigten Polyesterharzen das thermoplastische Vinylacetat-Polymere lösen. Das Monomerensystem kann aus Styrol, substituierten Styrolen, wie tert.-Butylstyrol oder a-Methylstyrol, vor allem aus Mischungen der letzteren mit Styrol bestehen. Andere äthylenisch ungesättigte Monomere, die in Kombination mit Styrol in Mengen von weniger als 50 Gew.-%, bezogen auf das Monomerengemisch, verwendet werden können, sind niedere (Ci -OJ-Alkylester von Acrylsäure oder Methacrylsäure sowie halogenierte Styrole wie Chlorstyrol, Dichlorstyrol, ferner auch Diallylphthalat.
Beispiele für Homo- und Copolymerisate des Vinylacetats (C) ist vor allem Polyvinylacetat mit einem Molekulargewicht (gemessen durch Lichtstreuung) von 30 000 bis 1 000 000, vorzugsweise 50 000 bis 200 000, insbesondere 100 000 bis 150 000. Der Erweichungspunkt nach der Ring- und Kugelmethode (DlN 1995) beträgt allgemein 80 bis 180°, vorzugsweise 100 bis 1300C.
Geeignet sind ferner Copolymerisate gleichen Molekulargewichts mit einem Anteil von höchstens 10 Gewichtsprozent an anderen copolymerisationsfähigen Monomeren wie Vinylchlorid, Vinylbromid, anderen Vinylestern wie Vinylformiat, Vinylbutyrat, Vinylisobutyrat, Vinyllaurat, Vinylstearat, ferner (Ci-Ct)-Alkylester der Acryl- oder Methacrylsäure, Glycidylacrylat oder -methaerylat, Acrylamid, Acrylsäure oder Methacrylsäure, Crotonsäure, Malein- oder Fumarsäure sowie ihren Mono- und Dialkylestern von (Ci -C1)AI-koholen, beispielsweise Fumarsäuremono und/oder -dibutylester. Selbstverständlich können Gemische derartiger Copolymerisate verwendet werden. Die Thermoplasten werden vorteilhaft als 20- bis 50%ige Lösung in Styrol den Polyestern zugesetzt. Die Komponente (C) ist zu 1 bis 25 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf die Summe der Komponenten (A) und (B) in den Polyesterformmassen enthalten.
Das Verhältnis der Komponenten
(A) ungesättigtes Polyesterharz,
(B) ungesättigtes Vinylmonomeres,
(C) Vinylacetat-Homo-oderCopolymeres
im erfindungsgemäßen Dreistoffsystem kann — je nach Verwendungszweck und den Anforderungen — erheblich schwanken. Der ungesättigte Polyester kann, bezogen auf das Dreistoffsystem in Anteilen von 20-80 Gew.-%, vorzugsweise 25-60 Gew.-0Ai. insbesondere 30-50Gew.-%, vorliegen. Die Vinylmonomeren können in Anteilen \oi\ 20 —80Gew.-%, vorzugsweise 30 — 75 Gcw.-%, insbesondere 40 —60 Gew.-% vorliegen. Das thermoplastische Polymere kann in Mengen von 1 —25 Gew.-% vorhanden sein. Bevorzugt werden 5-20 Gew.-".-'ί, während in ganz bevorzugter Weise 10- 15 Gew.-% eingesetzt werden. Ein besonders geeignetes Dreistoffsystem besteht aus
40 Gew.-% eines Polyester,
48Gew.-% Styrol,
12Gew.-% Polyvinylacetat.
Die erfindungsgemäßen Formmassen werden in s Gegenwart von Katalysatoren, die oberhalb von 8O0C genügend schnell freie Radikale liefern, in üblicher Weise gehärtet. Als derartige Härtungskatalysatoren eignen sich Benzoylperoxid, Lauroylperoxid, tert.-Butylpcrbenzoat, tert.-Butylperoctoat, ferner auch Dicumyl- ι ο peroxid, Di-tert.-butylperoxid, Cumolhydroperoxid, tert.-Butylhydroperoxid oder auch Azodiisobuttersäuredinitril. Die Menge der Härtungskatalysatoren beträgt 0,5 - 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmischung. Es ist ferner der Zusatz von Härtungsbeschleunigern möglich, ι s so z. B. von tertiären aromatischen Aminen zur Kombination mit Diacylperoxiden oder auch Kobaltsalze zur Kombination mit Hydro- oder Ketonperoxiden. Bei der Anwendung dieser Kombination muß die Formoder Überzugsmasse eine Härtungstemperatur von über 8O0C erreichen.
Die Polyesterformmassen enthalten ferner übliche Polymerisationsinhibitoren, beispielsweise Hydrochinon, tert.-Butylcatechol, Benzochinon, Di-tert.-butylbcnzochinon und dergleichen, im allgemeinen etwa 0,001 bis etwa 0,1 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmischung.
Die erfindungsgemäßen Polyesterformmassen können durch übliche Warmpi^,erfahren in der Naßpreßtechnik, insbesondere aber zur Verarbeitung als vorimprägnierte Harzmatten (Prepregs) oder Preßmassen verwendet werden.
In der Naßpreßtechnik werden Glasfasermatten — gegebenenfalls auch Glasfaserstränge (Rovings) oder -gewebe —, die durch sog. Vorformbinder in die gewünschte Form vorgeformt sein können, in der is Preßform mit der katalysierten Polyesterformmasse übergössen und durch Erwärmen auf ca. 80-170°, insbesondere auf 110-130°, in der geschlossenen Form gehärtet. Die Polyesterformmassen können insofern die flüssige, gießbare Koniistenz erhalten bleibt, noch mineralische Füllstoffe wie Kreide, Kaolin, Asbestmehl, Talkum, Kieselgur, Quarzmehl, Siliziumdioxid oder auch Mikroglasperlen, ferner Pigmente wie Titandioxid, enthalten.
Der Gehalt an Verstärkungsfasern beträgt in diesem Fall 5 bis 60%, bezogen auf das gehärtete Formteil.
Bei der Verarbeitung als vorimprägnierte Harzmatten (Prepregs) oder Preßmassen werden die flüssigen Harze mit Polymerisationsinitiatoren, inerten mineralischen Füllstoffen, ferner Farbstoffen und Gleitmitteln sowie Eindickungsmitteln wie Magnesiumoxid, Calciumoxid, Gemische aus Magnesiumoxid und Calciumoxid ferner auch Zinkoxid, Bariumoxid, Magnesiumhydroxid oder Calciumhydroxid verrührt. Mit der noch flüssigen Masse können mattenartige Glasfasermäterialien oder auch geschnittene Glasfasern getränkt werden. Die gereiften, trockenen, teigähnlichen Massen können durch Verpressen bei 100—150° und 50 bis 150 kp/cm3 unter Formgebung gehärtet werden.
Die Eindickungsmittel werden in Mengen von 0,'' bis («> etwa 10%, vorzugsweise 0,5 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des ungesättigten Polyesters, eingesetzt.
Die Zusammensetzung der vorimprägnierten Massen beträgt im allgemeinen 20 — 60Gew.-Teile des Gemisches aus ungesättigtem Polyester, Vinylmonomeren <'s und Thermoplasten, 20-60Gew.-Teile Füllstoffe und 5-40 Gew.-Teile Verstärkungsfasern.
Die erfindungsgemäßen Formmassen zeichnen sich dadurch aus, daß das Vinylacetatpolymtrisat in dem Gemisch aus ungesättigtem Polyester und Vinylmonomeren sehr gut löslich ist. Es ist daher möglich - im Gegensatz zu dem bisher bekannten — daß die erfindungsgemäßen Formmassen in ihrer Handelsform als Einkomponentenmassen vorliegen.
Andererseits ist aus den Druckschriften des Standes der Technik bekannt, daß nur dann sogenannte schrumpffreie Polyesterharze erhalten werden, wenn der zugemischte Thermoplast im ausgehärteten Produkt dispers vorliegt. Die aus den erfindungsgemäßen Formmassen hergestellten Produkte besitzen eine hervorragend glänzende, glatte Oberfläche. Beim Erkalten nach dem Heißhärten zeigen die Formteile keinerlei Schrumpf, sondern bleiben maßhaltig.
Es war überraschend und nicht vorhersehbar, daß durch die einfache Maßnahme — nämlich der Verwendung spezieller, leicht zugänglicher Diole in bestimmten Mengenverhältnissen — das Vinyiacetatpolymerisat im ungehärteten Zustand des Polyester/Vinylmonomeren-Gemisches vollständig löslich ist, während es nachher im gehärteten Zustand dispers vorliegt.
Beispielel—2 sowie Vergleichsbeispiele I - V111
Es werden Polyesterharze aus den in Tabelle 1 genannten Komponenten hergestellt. Beispielsweise erfolgte die Herstellung des Polyesters gemäß Beispiel 1 wie folgt: 464 Teile Fumarsäure, 296 Teile Phthalsäureanhydrid, 258 Teile Propandiol sowie 276 Teile Diäthylenglykol — das Molverhältnis dieser Komponenten beträgt 2:1 :1,7 :1,3 — werden unter Durchleiten eines Stickstoffstromes bei 195 —200°C verestert, bis die Säurezahl 33 mg KOH/g Substanz beträgt. Der erhaltene Polyester wird nach Zusatz von 0,17 g Hydrochinon im Verhältnis 67 :33 mit Styrol gemischt. Auf die gleiche Art werden die in Tabelle 1 zusammengestellten Polyester hergestellt und mit Styrol gemischt. Es wird ferner eine Lösung eines Polyvinylacetates mit einem Molekulargewicht von ca. 130 000 (gemessen durch Lichtstreuung) in Styrol hergestellt, wobei das Mischungsverhältnis Polyvinylacetat zu Styrol 30 :70 beträgt. Die Lösung wird mit 0,01% Hydrochinon stabilisiert.
Jeweils 70 Teile der Polyester/Styrol-Lösung und 30 Teile der Polyvinylacetat/Styrol-Lösung werden intensiv gemischt. Das Mischungsverhältnis der 3 Komponenten beträgt
Polyester 46,9%
Styrol 44,1%
Polyvinylacetat 9%
Die Polymerlösung wird 24 Stunden stehengelassen. Danach wird das Aussehen der Lösung auf Transparenz beurteilt.
Zur Härtung werden jeweils 50 g der Polymerlösung mit 25 g Quarzmehl und 0,5 g Dibenzoylperoxid-Paste (50%ig in Weichmacher verrührt; die Hälfte dieser Formmasse wird bei 90°C während 15 Minuten gehärtet. Es wird ferner die Dichte der gehärteten und ungehärteten Formmasse gemessen und aus den Meßdaten die Schrumpfung nach folgender Gleichung berechnet:
Schrumpfung (%)
Dichte der gehärteten Formmasse Dichte der ungehärteten Formmasse Dichte der ungehärteten Formmasse
100.
Positive Zahlenwerte bedeuten somit eine Schrumpfung, negative Zahlenwcrte bedeuten eine Ausdehnung bei der Härtung. Die Daten sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Es ergibt sich, daß die erfindungsgemäßen Beispiele 1 und 2 aus Polyestern, die Propandiol und Diäthylenglykol in einem bestimmten Mengenverhältnis enthalten, klar homogene Formmassen ergeben, die sich bei der Härtung um 2 - 4% ausdehnen.
Die Vergleichsbeispiele 1 und 2 zeigen, daß ein Mengenverhältnis Propandiol-Diäthylenglykol, das unterhalb bzw. oberhalb des kritischen erfindungsgemäßen Bereichs liegt, zu Formmassen führt, die entweder vor der Härtung inhomogen sind (Vergleichübeispiel I) oder bei der Härtung deutlich schrumpfen (Vergleichsbeispiel II).
Beispiel 3 verdeutlicht die Erfindung an Polyestern mit der Diolkombination Glykol-Dipropandiol im erfindungsgemäßen Mengenverhältnis. Die Vergleichsbeispiele III und IV zeigen demgegenüber, daß Mengenverhältnisse Glykol —Dipropandiol, die außerhalb des kritischen Bereichs liegen, entweder zu vor der Härtung inhomogenen Formmassen oder zu bei der Härtung schrumpfenden Formmassen führen.
Die Vergleichbeispiele V-VIlI zeigen,daß Kombinationen aus äthergruppenfrcien und äthergruppenhaltigen Diolen, die beide verzwcigtkettig oder unvcrzweigtkettig sind, keine Polyesterformmassen mit der gewünschten Eigenschaftskombination ergeben, d. h. entweder liegen inhomogene Formmassen vor oder bei der Härtung tritt starke Schrumpfung auf.
Beispielc4 — 7 sowie Vcrgleichsbcispiele IX — X
In gleicher Weise wie in Beispielen 1 und 2 werden Polyestermassen hergestellt, deren Zusammensetzung in Tabelle 2 zusammengestellt ist. Die Polyester werden mit Styrol im Gewichtsverhältnis 67 :33 gemischt, jeweils 60 Teile einer Polyester-Lösung werden mit 40 Teilen einer 3%igen Polyvinylacelai-Lösung in Styrol (stabilisiert mit 0,01% Hydrochinon) intensiv verrührt.
Die Zusammensetzung der Polymerlösungcn besteht in jedem Beispiel aus
Polyester 40,2%
Styrol 47,8%
Polyvinylacetat 12%
Die Polymcrlösungen werden nach 24s4ündigem Stehenlassen hinsichtlich Homogenität beurteilt. Zur Härtung werden jeweils 50 Teile der Polymerlösung mit
ι s 25 Teilen Quarzmehl und 0,50 Teilen Benzoylpcroxidpaste (50°/oig in Weichmacher) vermischt; die Hälfte dieser Formmasse wird bei 900C während 15 Minuten gehärtet. Durch Messen der Dichte der gehärteten und ungehärteten Masse wird die Schrumpfung gemäß Beispiel 1 berechnet. Die Zahlenwerte sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Beispiel 4 und 5 sind Erfindungsbeispielc aus Polyestern, deren Diolkomponenten Propandiol-(1,2) und Diäthylenglykol im kritischen, erfindungsgemäßen Bereich liegen. Die Formmassen sind vor der Härtung klar homogen; bei der Härtung dehnen sich die Formmassen aus.
Die Vergleichsbeispiele IX und X aus Polyestern ohne Diäthylenglykol geben zwar homogene, aber bei der Härtung schrumpfende Formmassen. Es war zu erwarten, daß der Einbau von Diäthylenglykol gemäß Erf. Beispielen 4 und 5 eine höhere Löslichkeit des Polyvinylacetats in der Formmasse und somit höhere Schrumpfwerte gegenüber Vergleichsbeispielen IX und
is X bewirkt. Es war nicht zu erwarten, daß im Gegenteil eine wesentlich verringerte Schrumpfung ohne Beeinträchtigung der Löslichkeit erreicht werden konnte.
Tabelle
ErI'.-
Ucispiclc
Nr.
Vcrgl,-
Bcispiclc
Nr.
Fumar
säure
'hthalsiiurc- Verzweigt kcltigcs
inhyilrkl Diol
Propan- Dipropan-
Oiol-1,2 diol
(Mol) (iermlkcttigcs Diol
(ilykol DiglyKol
(Mol) I'olyestcr-Styrol-
IVilyvinykicclat-l.iisung
Aussehen*) Sclminip
Ring14)
(Mol) Mol) (Mol) (Mol) 1,3
1 2 1,7 0,625 klar-homogen -2,1%
2 1,5 1,875 1,5 klar-homogen -4,5%
1 2 1,5 2 Schichten -4,5%
Il 2 3 M klar-homogen +1,2%
3 2 0,625 1 (1 klar-homogen -1,3%
III 1,5 1,875 1,875 2 Schichten -5,1%
IV 1,5 0,625 0,75 klar-homogen +4,1%
V 2 2,25 1.25 2 Schichten -2,8%
Vl 1,5 0,75 1,25 2 Schichten 6,3%
VII 2 2,25 1,25 klar-homogen 8,3 %
VIII 1,5 1,25 klar-homogen 6,5%
*) Hcurleilung mich 24 Stunden.
**) Nach Härtung eines (iemisdics uns 25 μ lOlyesler-Styrol-IOlyvinyliiccUil-Losung iiiul 12,5 1: Qiuir/mchl; 0,25 g llen/oylpcmxid-l'iislc (5()%ig) hei WC
709 636/193
Tabelle 2
HrI".- Vergl.-
Hcispiolc Beispiele
4 IX 1,25
5 X I
1,25
1
6 2
7 3
10
Fumarsäure Phthalsäure- Propan- Diiilhylen-
iinhydrid diol-(IJ) ijlykol
(Mol) (Mol) (Moll (Moll
Higenschallen der l'olyesler-Styrnl-I'olyvinylacotat-I.üsung
Aussehenf) Schrumpfung")
1,8 0,45 klar-homogen - 3,2 %
l.d 0,4 klar-homogen 3,4%
2,25 - klar-homogen 1,2%
2 - klar-homogen 6,2%
2,5 0,5 klar-homogen -6,5%
3,4 0,6 klar-homogen -7,5%
*) Beurteilung nach 24 Stunden.
**) Messung nach lliirtung eines Gemisches aus 25 g I'olyester-Styrol-I'olyvinylacetat-Lösung, 12,5g Quar/mehl und 0,25 g Benzoylperoxid-Paste.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Umgesättigte Pi iyesterformmasse, bestehend aus
    (A) einem ungesättigten Polyester,
    (B) einem mit (A) mischpolymerisierbaren Vinylmonomeren,
    (C) 1 bis 25 Gewichtsprozent, bezogen auf die Summe der Komponenten (A) und (B) eines Homo- und/oder Copolymeren, bestehend aus mindestens 90 Gewichtsprozent Vinylacetateinheiten, wobei dieses Polymere in dem Gemisch von (A) und (B) löslich ist,
    (D) einem Aktivatorsystem, welches oberhalb 80°C anspringt,
    (E) üblichen Hilfs- und Zusatzstoffen,
    dadurch gekennzeichnet, daß der ungesättigte Polyester(A)ein Kondensationsprodukt ist aus
    (a) einer oder mehreren Dicarbonsäuren, wobei mindestens 50 Mol-% der Säuren oc,/J-ungesättigte Dicarbonsäuren sind, sowie
    (b) einem Gemisch aus einem verzweigtkettigen und einem geradkettigen Diol, wobei jeweils eines der beiden Diole Äthergruppen enthält und ein Molgewicht von 100 bis 170 hat, während das andere, keine Äthergruppen enthaltende Diol ein Molgewicht von 60 bis 100 besitzt, und — sofern das verzweigtkettige Diol das äthergruppenhaltige ist — zu 40 bis 70 Mol-% bzw. — sofern es keine Äthergruppen enthält — zu 55 bis 95 Molpro/ent im Diolgemisch enthalten ist.
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