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Schachtel für Nahrungsmittel, insbesondere für Käse Die Erfindung
betrifft eine Schachtel, deren Seitenwände und deren Boden aus Stroh bestehen, gegebenenfalls
verstärkt mit Karton, und deren Deckel aus Stroh oder aus Karton besteht, wobei
die Schachtel zur Aufnahme von Nahrungsmitteln, und zwar insbesondere von- Käse,
bestimmt ist.
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Schachteln für die Aufnahme von Käse oder anderen, einem Gärungs-
oder Reifungsvorgang unterworfenen Gütern sind bisher aus Karton hergestellt, in
welchem Falle sie recht leicht deformierbar sind und man das aufzunehmende Erzeugnis
vorher einwickeln muß, um eine direkte Berührung mit dem den Boden der Schachtel
bildenden Karton zu vermeiden, oder aber aus Holz, in welchem Falle sie im allgemeinen
recht schwer und teuer in der Herstellung sind. In beiden Fällen sind die Schachteln
hermetisch dicht und gestatten keinen Luftzutritt zu den in der Schachtel verpackten
Erzeugnissen zwecks »Atmens« derselben. Ein solches Atmen ist aber eine notwendige
Bedingung, beispielsweise bei noch im Reifungsprozeß befindlichen Käsearten.
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Es sind allerdings auch bereits Schachteln zur Aufnahme von Nahrungsmitteln
mit luftdurchlässigen Böden und gegebenenfalls luftdurchlässigen Deckeln bekannt
geworden. Es handelt sich hierbei um Kisten aus halbchemischen Holzstoffen, Kunststoffen
oder sonstigen synthetischen Werkstoffen, die im CLuß- bzw. Preßdruckverfahren unter
Anwendung sehr hoher Drücke hergestellt werden, so daß in Wirklichkeit keine nennenswerte
Luftdurchlässigkeit erzielbar ist. Das gleiche gilt für eine andere Kistenbauart,
bei der der Boden und Deckel aus Holzspanplatten bestehen. Die bei diesen Kisten
verwendeten Werkstoffe sind verhältnismäßig teuer und weisen nicht die beispielsweise
zur Verpackung von Käse erforderliche Luftdurchlässigkeit auf. Ihre Herstellung
ist für ausgesprochene Massenerzeugnisse zu teuer.
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Es ist außerdem bekannt, Käsehorden oder Kisten zur Lagerung und
zur Weiterreifung von Käse mit Stroh auszulegen, das ausschließlich zur Auspolsterung
des eigentlichen Trägers oder Behälters dient.
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Auch ist es bekannt, Käse in Körbchen als Verpackung zum Verkauf zu
bringen.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Schachtel für Nahrungsmittel,
insbesondere für Käse, die durch Verwendung von geflochtenem Stroh, d. h. also eines
sehr billigen Werkstoffes, entsprechend billig herstellbar ist; insbesondere ist
Aufgabe der Erfindung eine Anpassung des Aufbaues der Schachtel an die Verwendung
von Stroh zwecks Erzielung einer möglichst einfachen Herstellung.
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Die Schachtel für Nahrungsmittel, insbesondere für Käse, deren Boden
und/oder Deckel durch Verwendung von geflochtenem Stroh luftdurchlässig sind, und
bei der die vertikalen Seitenwände der Schachtel undSoder des Deckels aus Karton
oder Textilstoff, Kunststoff oder anderem Kartonersatzmaterial bestehen, ist gemäß
der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die vertikalen Seitenwände der Schachtel
undloder des Deckels zu zwei Lagen zusammengefaltet sind, zwischen die die Enden
der sternförmig angeordneten Strohhalme des Bodens und/oder Deckels der Schachtel
eigeschoben sind.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung können die beiden Lagen der Seitenwände
zumindest auf ihren mit den Strohteilen in Berührung stehenden Innenseiten mit einem
Harz überzogen und mit den Strohteilen verklebt sein.
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Auf diese Weise ergibt sich eine herstellungstechnisch sehr einfache
Verwendung von Strohhalmen als Baumaterial.
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Zur Herstellung der Schachtel kommen beispielsweise Weizenstroh,
Gerstenstroh, Haferstroh, Schilfstroh usw. in Frage.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt die perspektivische Darstellung des Schachteldeckels
und zwar einer Ausführungsform
mit durch sternförmig angeordnete
Strohhalme gebildetem Deckel.
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Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer Schachtel deren vertikale
Seitenwände entweder aus Stroh oder aus Karton und Stroh bestehen können, wobei
bei dieser Ausführungsform die den Boden der Schachtel bildenden Strohhalme miteinander
verflochten sind, und Fig. 3 stellt einen Schnitt entlang der in Fig. 2 eingetragenen
Linie II-II dar und zeigt die Anordnung der Strohhalme zwischen den Kartonlagen.
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Die Fig. 1 und 2 zeigen, daß die Schachtel von zylindrischer Form
ist und im wesentlichen aus einem Deckel 1 besteht, dessen Innendurchmesser d etwas
größer ist als derAußendurchmesser d' der Schachtel 2, so daß der Deckel auf die
Schachtel aufgeschoben werden kann. Diese beiden Teile bestehen aus genau den gleichen
Werkstoffen. Die Seitenwände beider Teile werden gebildet durch einen Kartonbogen
3, 3' (oder jegliches andere Material, das als Ersatz für Karton verwendet werden
kann, beispielsweise Textilien oder Kunststoff), der derart gefaltet ist, daß er
zwei Schichten 4, 4' (Fig. 3) bildet, zwischen die hinein die Strohhalme 5 verlaufen.
Zwischen diesen beiden Schichten sind die Strohhalme untergebracht, um so wohl an
dem Deckel wie auch an der Schachtel selbst einen sauberen und glatten Außenrand
zu bilden. Die Strohhalme bilden den Boden 6 der Schachtel und/oder den Boden 6'
des Deckels und gestatten, da sie luftdurchlässig sind, den in der Schachtel verpackten
Gütern zu atmen.
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Die Außenflächen 7, 7', 8, 8' aus Karton können mit Harz überzogen
sein. Die Innenflächen 9 und 10 der Lagen 4 und 4' sind vorzugsweise mit Harz überzogen,
derart, daß die Strohhalme zwischen ihnen in einfachster Weise durch Druckanwendung
bei einer Temperatur, die von dem verwendeten Harz und der gewünschten Stärke der
Verklebung abhängt, festgeklebt werden. Jedoch ist es nicht unbedingt erforderlich,
und es kann auch eine einfache verklebung der Flächen 9 und 10 mit den Strohhalmen
ausreichend sein, wenn der verwendete Karton ausreichend stark ist, um zusammen
mit der Strohlage der Schachtel, die nötige Steifigkeit zu gewährleisten. Ein auf
mechanische Weise erfolgter Verstärkungsbund 11 kann zur Verstärkung der Halterung
der Strohhalme zwischen den Schichten 4, 4' vorgesehen werden.
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Die verwendeten Strohhalme, die von jeder beliebigen Art sein können,
beispielsweise aus Weizenstroh, Gerstenstroh, Haferstroh, Flachsstroh, Reis stroh,
Schilfstroh, können entweder zunächst verflochten und vernäht oder abgesteppt, sodann
in Sternform angeordnet werden, wie es am Boden des Deckels gemäß Fig. 1 gezeigt
ist. Die Strohhalme können in gleicher Weise durch Anwendung von Wärme und Druck
miteinander verbunden werden.
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Die Fig. 2 und 3 zeigen ein Ausführungsbeispiel.
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Gleichgültig, wie die Verbindung der Strohhalme unter sich sowie
mit den aus Karton oder einem anderen Stoff bestehenden Seitenwänden erfolgt, haben
die auf diese Weise hergestellten Schachteln nach ihrer Fertigstellung eine wesentlich
größere Steifigkeit als die gewöhnlichen Kartonschachteln und sind wesentlich leichter
als die bekannten Holzschachteln. Ferner ist der Herstellungspreis erheblich geringer.