DE11574C - Flufsschiffsmaschine - Google Patents
FlufsschiffsmaschineInfo
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- DE11574C DE11574C DENDAT11574D DE11574DA DE11574C DE 11574 C DE11574 C DE 11574C DE NDAT11574 D DENDAT11574 D DE NDAT11574D DE 11574D A DE11574D A DE 11574DA DE 11574 C DE11574 C DE 11574C
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63H—MARINE PROPULSION OR STEERING
- B63H19/00—Marine propulsion not otherwise provided for
- B63H19/02—Marine propulsion not otherwise provided for by using energy derived from movement of ambient water, e.g. from rolling or pitching of vessels
- B63H19/04—Marine propulsion not otherwise provided for by using energy derived from movement of ambient water, e.g. from rolling or pitching of vessels propelled by water current
-
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Description
1880.
Klasse 6 S.
JAN PALECEK in FRANKFURT a. M. Flursschiffsmaschine.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. März 1880 ab.
Der Zweck dieser Maschine ist:
Flufsschiffe ohne Anwendung von Dampf-, Pferde- oder Windkraft durch comprimirte Luft
stromaufwärts zu treiben und auch solche Flüsse für die Schifffahrt nutzbar zu machen, deren geringste
Tiefe ungefähr 40 cm beträgt.
Die Maschine besteht aus zwei neben einander liegenden und zu einem Fahrzeug verbundenen
Schiffen, zwischen denen in kurzen Abständen hinter einander Wasserräder (Mühlräder)
angeordnet sind, welche durch den Wasserstrom umgedreht werden und atmosphärische
Luft comprimiren. Diese comprimirte Luft soll zur Fortbewegung von Schiffen benutzt werden.
Der Tiefgang dieser Fahrzeuge soll 30 cm nicht übersteigen, um in seichte Flüsse einfahren
zu können, und soll grofses Tragvermögen weniger durch grofse Breite als, durch grofse Länge der Schiffe zu erreichen gesucht
werden.
Fig. ι zeigt die Seitenansicht zweier gekuppelter
Fahrzeuge. Weitere Fahrzeuge können nach Art der Eisenbahnwagen angekuppelt werden und
ist jedes mit einem oder mehreren Wasserrädern von entsprechender Breite und Durchmesser
versehen.
Fig. 2 ist eine Oberansicht,
Fig. 3 der Querschnitt der Luftmaschine der linken Grundräder sammt dem Fahrzeug, welches
sie trägt.
Fig. 4 ist der Querschnitt der ersten Kuppelbrücke,
Fig. 5 der Verticalschnitt eines der. Luft-Compressoren,
die sich an den Enden der Radaxen befinden, nebst Zubehör.
Fig. 6 ist der Verticalschnitt einer der Hochdruckpumpen, welche neben den Compressoren
unter der Axe stehen.
Das vorderste Wasserrad wird hier Kopfrad, und das folgende Hebrad genannt. Das Kopfrad
ist als Ruderrad (Zugrad) eingerichtet und führt an den Enden , seiner Axe nebst einem
Compressor, noch eine zweicylindrige Luftmaschine.
ι ist die Wasserradaxe, welche über Bord der beiden gekuppelten Fahrzeuge in vier Lagern
ruht.
2 ist die auf der Axe festgekeilte gufseiserne Radrosette.
3 die Radspeichen.
4 ist der alle Speichen an ihren Enden zusammenhaltende Verbandkranz.
5 sind Schaufeln von verzinktem Eisenblech, welches über eine Rahme von Winkeleisen gespannt
ist. An den beiden oberen Enden der Rahme sind Zapfen angebracht, um welche sich die Schaufeln in einem Viertelkreisbogen
drehen können. Die Zapfenlager lassen sich auf den Speichen verschieben und durch Stellschrauben
feststellen. Durch diese Gelenke wird die kraftabsorbirende Wasserhebung hinter dem
Wasserrad vermieden.
6 ist der Radkasten.
Die Compressoren zeigt Fig. 5.
Es ist 7 der Cylinder, 8 der Kolben, 9 die Kolbenstange, 10 die Leitstange, 11 das Excenter,
12 die Ventile, 13 die Stopfbüchse, 14 ein Luftsaugrohr, 15 ein Luftleitungsrohr
und 16 ein Wasserleitungsrohr, durch welches
in den kesselartigen Raum oberhalb der Stopfbüchse feiner Wasserstaub eingespritzt wird,
welcher mit der Luft in das Innere des Compressors eingesaugt, dort eine Abkühlung bewirken
und eine nachtheilige Reibung des Kolbens verhindern soll.
In Fig. ι und 2 ist 17 die Hebscheibe für
die Grundräder P in Form einer trommelartigen Kettenwinde, welche sich frei um die Radaxe
drehen kann. 18 ist der Zahnkranz, welcher
die Scheibe in zwei Hälften theilt. Die gröfsere Hälfte windet die Hebkette und die kleinere
die Gleichgewichtsseile auf, wenn die Grundräder aus dem Wasser gehoben werden. 19 ist
der Sperrkegel, der die Hebscheibe durch sein Einfallen in den Zahnkranz bei Aufziehen der
Grundräder zum Stehen bringt, und letztere über Wasser hält. 20 ist der Sperrkegelhebel, durch
dessen Anwendung der Sperrkegel aus dem Zahnkranz gehoben wird, wodurch das gehobene
Grundrad wieder auf den Flufsgrund hinabrollt. 21 ist das Hebelseil, durch welches der Sperrkegelhebel
bewegt wird. 22 ist eine Pufffeder, welche den Sperrkegelhebel von dem Sperrkegelkopf
frei hält, damit dieser in den Zahnkranz un-
gehindert einfallen kann. 23 ist eine Klauenauslösung, die sich auf der Radaxe, in einer Nuth
sitzend, rechts und links verschieben läfst. Ihre zahnartigen Griffe greifen beim Andrücken an die
Hebscheibe in ähnliche Griffe dieser Scheibe, wodurch letztere mit der Radaxe verbunden
wird und sich daher mit ihr so lange drehen mufs, bis die Klaue wieder zurückgezogen wird.
24 ist der Klauenhebel, der mit seinem kurzen gabelartigen Arm in die kreisförmige Nuth der
Klaue hineinragt und ihre Verschiebung bewirkt.
25 sind die Klauenhebelseile, durch die der Hebel bewegt wird. Sie reichen von dem
Klauenhebel bis an die Hebelwinde auf der Lenkbrücke, von wo aus ihre Bewegung erfolgt.
26 sind die Hebketten, deren Länge für eine bestimmte Wassertiefe so bemessen werden mufs,
dafs die Grundräder mit ihren Fahrstützrahmen in ihrer tiefsten Stellung, daher auch nach Abwickelung
der ganzen Hebkette noch in einer genügend schrägen Lage zum Schiff verbleiben, um dasselbe vorwärts drücken zu können. Die
unteren Enden dieser Kette sind an den Grundradträgern und die oberen an den Hebscheiben
angeschraubt. 27 sind die Gleichgewichtsseile, welche über eine zur Hebung und Senkung
eingerichtete Rolle laufen. Ihr unteres Ende trägt ein Gewicht, welches so schwer sein mufs,
dafs es die Hubketten, welche den Grundrädern bis zu ihrer gänzlichen Abwickelung von
den Hebscheiben auf die Flufssoole folgen, sofort wieder auf die Hebscheiben zurückwickeln,
wenn die Grundräder aus dem Flufsgrunde wieder aufsteigen. 28 ist der Rollstock mit
Rolle der Gleichgewichtssteine, welcher zur Hebung und Senkung eingerichtet ist. 29 ist
der Rollbock mit Rolle der Hebkette, welcher die gehobenen Grundräder zu tragen bestimmt ist.
Bei den Grundrädern ist 30 die Grundradaxe, welche in ihrer Mitte zu drei Krummzapfen
umgebogen und mit einer kastenartigen Umhüllung von verzinktem Eisenblech versehen
ist. Sie ruht im Fahrstützrahmen in zwei Lagern, die mit Stopfbüchsen gegen den Eintritt
von Schlamm und Sand versehen sind. 31 ist die Grundradrosette. 32 sind die Radspeichen.
^S sind die Radkränze. 34 sind die Grundradgriffe,
welche über den Radkränzen umgebogen und an ihnen vernietet sind. Sie lassen die Grundräder durch ihre breite Fläche in
einem weichen Flufsgrunde nicht nachtheilig einsinken. 35 sind die Fahrstützrahmen. Sie
vermitteln den Druck der Grundräder bei ihrem Vorgehen auf das Schiff. 36 sind die Cylinder
der Luftmaschine. 37 die Kolben. 38 die Kolbenstangen. 39 die Leitstangen mit ihren
Führungen und Stopfbüchsen. 40 sind die Schieberkästen. 41 die Schieber mit ihren
Schieberstangen der Luftsteuerung. 42 sind Luftreservoirs von Stahlblech, welche einem
Drucke von 15 bis 20 Atmosphären widerstehen.
43 sind Triebventile, durch deren Oeffneri der
Gang der Maschine erfolgt. 44 sind Luftleitungsröhren zwischen den Luftreservoirs bis
in die Schieberkästen. 45 sind Luftaustrittsröhren an den Schieberkästen. 46 sind die
zweicylindrigen Luftmaschinen an dem Kopfrad.
47 ist die Rahmenaxe, auf der die Maschine ruht.
48 ist der Rahmenträger, bestehend aus zwei zu einer Säule zusammen genieteten T-Eisenstan'gen;
er theilt sich am oberen Ende in zwei Arme, an deren Enden die Lager der Rahmenaxe angebracht
sind. Das untere konische Ende dieses Trägers ruht in einer Pfanne. Sein oberer Theil
ist festgeklemmt und kann weder gehoben, noch nach irgend einer Seite hin von seiner senkrechten
Stellung abgedrängt werden. Hierdurch ist der erforderliche Spielraum beim Lenken des
Fahrzeuges und beim Auf- und Absteigen der Grundräder auf dem Flufsgrunde gewonnen.
49 ist der Boden der Kuppelbrücke ohne Seitenträger und Deckel. 50 sind die Seilleitungen zu
den Steuerrudern und Hebeln. 51 sind eiserne Bänder an dem Brückenboden. 52 sind Seitenrollen.
53 sind Kuppelungsbolzen, welche durch den Brückenboden gehen und in die Schiffsverbindungen
greifen. Sie sind die unmittelbaren Verbindungen zwischen den Kuppelbrücken und den Fahrzeugen, und bilden für
letztere gleichzeitig den Gelenkkloben beim Lenken. 54 sind Gelenkschläuche (Spiralkautschukschläuche)
in gekrümmter Form, um als Gelenkverbindungen zwischen den Luftleitungsröhren
zu dienen. 55 sind Schlauchkuppelungen unter dem Brückenboden, welche als Bindemittel zwischen den Luftleitungsröhren
und den Gelenkschläuchen dienen. Um die An- und Abkuppelung der Gelenkschläuche zu
bewirken, braucht man nur den Griff der Schlauchkuppelung auf die entgegengesetzte
Seite umzudrehen.
Die Lenkbrücke ist ein erhöhter Standplatz vor dem Kopfrade, von wo aus der Schiffslenker den ganzen Schleppzug leicht übersehen
und lenken kann und ist 56 die erste, 57 die zweite und 58 die dritte Steuerruderwinde.
59 ist die rechte und 60 die linke Trieb ventilwinde.
Die rechte dient für die Ingangsetzung der Grundrad- und die linke für die Ingangsetzung
der Kopfradmaschine. 61 ist die rechte oder Sperrkegelwinde und 62 die linke oder
Klauenhebelwinde. 63 ist das Manometer, welches die Höhe des Druckes in den Luftreservoirs
anzeigt. 64 ist das Sicherheitsventil, welches sich erst einem Drucke von 20 Atmosphären
öffnet. 65 ist die Signalpfeife. 66 der Schlepptaumastbaum. 67 das Schlepptau.
Um die Maschine in Gang zu bringen, setzt man den ganzen Schleppzug so lange der Einwirkung
der Wasserströmung aus, bis das Manometer die erforderliche Spannung der comprimirten
Luft anzeigt. Dann werden die beiden
Hebel der Seilwinden (61, 62) zu den Sperrkegeln
und Auslöshebeln so kräftig nach abwärts gedrückt, bis die Sperrkegel aus den Zahnkränzen austreten und die Klauenauslösung
die Hebscheiben verlassen hat, worauf die Grundräder, welche bisher auf ihren Hebketten
über Wasser schwebten, auf den Flufsgrund hinabsinken. Darauf wird die Triebventilwinde 59
umgedreht, die comprimirte Luft tritt aus den Reservoirs in die gekrümmten Gelenkschläuche
und' aus diesen durch die Triebröhren in die Schieberkästen, von wo sie durch die Steuerung
in die Maschinencylinder gelangt. Hier werden die Kolben und mit ihnen die Kolbenstangen
bewegt, wodurch sich die Grundräder nach vorwärts in Bewegung setzen und das Fahrzeug
mittelst des Fahrstützrahmens vor sich her treiben. Da die Grundräder auf ihren Hebketten
schwebend im Wasser hängen bleiben, wenn sie über eine tiefere Stelle des Flufsgrundes
gehen als ihre Hebketten reichen, was nur selten geschehen kann, so macht der Schiffslenker
das Triebventil der. Grundradmaschinen mit der Winde 59 zu, und das Ventil der
Kopfradmaschinen mit der. Winde 60 wieder auf. Das Kopfrad wirkt sofort als Ruderrad
nach Art der Dampfboträder und der Schleppzug geht ohne Unterbrechung der Fahrt fort. In
solchen Fällen können die Compressoren wegen leichterer Passirung der Tiefe aus dem Betrieb
ausgelöst werden, da sich hierzu die Excenterstangen leicht einrichten lassen. Nach Passirung
solcher Tiefen werden wieder die Grundräder in Bewegung gesetzt.
Claims (3)
1. Die eigentümliche Zusammenstellung und
Anordnung von vielen in kurzen Abständen hinter einander stehenden Wasserrädern
(Mühlrädern), welche mit ihren Axen über dem Bord zweier neben einander stehender
und zu einem Fahrzeug verbundener Schiffe in vier Lagern ruhen, so dafs durch diese
oder ähnliche Einrichtung die Kraft des Wasserstromdruckes, welche sich in der rotirenden Bewegung der Wasserräder äufsert,
auf die atmosphärische Luft mittelst der bekannten Luftcompressoren übertragen und
die hierdurch comprimirte Luft in den Luftreservoirs gesammelt werden könnte, um sie
als treibende Kraft anstatt des Dampfes in der Flufsschifffahrt verwenden zu können.
2. Die eigenthümliche Zusammenstellung und Anordnung der Luftreservoirs 42 und ihre
Verbindungen unter einander 44, 54, 55 im Zusammenhange mit den Compressoren.
3. Die eigenthümliche Zusammenstellung und Anordnung der Grundräder mit ihren Fahrstützrahmen,
sowie die Art und Weise der Einlagerung (Bettung) der bekannten Luftmaschine in diese Rahme, wie auch den
Rahmenträger 48.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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---|---|
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