DE1156781B - Verfahren zur Herstellung von Carbaminsaeureestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von CarbaminsaeureesternInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
F 34832 IVb/12 ο
BEKANNTMACHUNG
PER ANMELDUNG
UNDAUSGABEDER
AUSLEGESCHRIPT:
1. SEPTEMBER 1961
7. NOVEMBER 1963
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Carbaminsäureestern der allgemeinen
Formel:
O R2
R-C = N-O-C-N-Ri
Cl
Cl
In vorgenannter Formel stehen R und Ri für gegebenenfalls substituierte aliphatische, cycloaliphatische,
araliphatische oder aromatische Reste, während R2 Wasserstoff oder einen Alkylrest bedeutet.
Als Substituenten der Reste R und Ri kommen dabei Halogenatome, Alkoxy-, Alkylmercapto-, Amino-,
Alkyl- bzw. Dialkylamino- oder Nitrogruppen in Betracht.
Die Herstellung der Carbaminsäureester obengenannter allgemeiner Formel erfolgt nach an sich
bekannten Methoden entweder durch Umsetzung der entsprechenden aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen
oder aromatischen Hydroxamsäurechloride mit den entsprechenden Isocyanaten bzw. Carbaminsäurechloriden oder durch Phosgenierung
der genannten Hydroxamsäurechloride und Umsetzung der so erhaltenen Chlorameisen- bzw. Biskohlensäureester
mit entsprechenden primären oder sekundären Aminen.
Die als Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemäße Verfahren benötigten Hydroxamsäurechloride
können in an sich bekannter Weise aus den entsprechenden Aldehyden und Hydroxylamin sowie
nachträgliche Chlorierung der gebildeten Hydroxamsäuren erhalten werden.
An Hydroxamsäurechloriden finden insbesondere gegebenenfalls halogensubstituierte Alkyl- sowie
Arylderivate, die im Arylrest durch Halogenatome, Alkyl-, Alkoxy- bzw. Nitrogruppen substituiert sein
können, Verwendung.
Beispielsweise seien genannt: Methyl-, Butyl-, Chlormethyl-, Trichlormethylhydroxamsäurechlorid,
weiterhin auch Benzhydroxamsäurechlorid, 2-Chlor-3-Chlor-,
4-Chlor-, 2,6-Dichlor-, 3-Nitro-, 4-Methoxybenzhydroxamsäurechlorid,
4-Nitrobenzhydroxamsäurechlorid.
Als Isocyanate finden besonders die entsprechenden Alkyl-, Aralkyl- oder gegebenenfalls durch Halogenatome,
Alkoxy-, Alkyl- und/oder Nitrogruppen substituierten Arylverbindungen Verwendung; z. B. Methyl-,
Benzyl-, Hexadecyl-, Phenyl-, 3-Methylphenyl-, Verfahren zur Herstellung von
Carbaminsäureestern
Carbaminsäureestern
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Leverkusen
Dr. Rudolf Heiß, Köln-Stammheim,
Dr. Gerhard Burmeister, Köln-Mülheim,
und Dr. Ferdinand Grewe, Burscheid,
sind als Erfinder genannt worden
4-Methylphenyl-, 2-Chlor-, 3-Chlor-, 4-Chlor-, 3,4-Dichlor-,
4-Nitro-, 4-Äthoxy-, 3-Nitro-4-methyl-isocyanat, während an Carbaminsäurechloriden insbesondere
Dialkyl- und Alkylarylderivate, wie Dimethyl- oder Methylphenylcarbaminsäurechlorid, im
Sinne der vorliegenden Erfindung umgesetzt werden sollen.
Es wurde weiterhin gefunden, daß die gemäß der Erfindung herstellbaren Verbindungen eine ausgezeichnete
.fungicide Wirkung besitzen, was bisher nur von den Thio- oder Dithiocarbaminsäurederivaten
bekannt war. Diese Wirksamkeit erstreckt sich dabei auf eine große Anzahl phytopathogener
Pilze, von denen — ohne daß damit eine Einschränkung bezüglich der bekämpfbaren Erreger von
Pflanzenkrankheiten vorgenommen werden soll — besonders die folgenden erwähnt seien:
Venturia inaequalis (Fusicladium dendriticum), Alternaria solani,
Phytophthora infestans,
Plasmopara viticola.
Phytophthora infestans,
Plasmopara viticola.
Als Beispiel für diese überraschenden, technisch wertvollen Eigenschaften der Verfahrensprodukte
möge die fungizide Wirksamkeit des Benzenylchloridoxim-N'-methylcarbaminsäureesters
der Formel
-CCl = N-O-CO-NH-CH3
bei der Anwendung gegen die Pilze Phytophthora infestans, Alternaria solani und Plasmopara viticola
dienen.
309 747/402
1. Prüfung gegen Phytophthora infestans
Junge getopfte Tomatenpflanzen der Sorte Bonny Best mit vier bis fünf Laubblättern werden mit wäßrigen Präparatemulsionen bzw. -suspensionen in den
unten angegebenen Wirkstoffkonzentrationen bespritzt. 24 Stunden nach der Bespritzung inokuliert
man die Pflanzen mit Zoosporen des Pilzes Phytophthora infestans und inkubiert sie anschließend bei
100% relativer Luftfeuchtigkeit und Temperatur von 18 bis 200C. Nach 5 Tagen wird der Befall auf jedem
Fiederblättchen der in der oben beschriebenen Weise behandelten Pflanzen bestimmt und in % des Befalls
der unbehandelt gebliebenen Kontrolle ausgedrückt, deren Befallsgrad = 100 gesetzt wurde.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt:
Tabelle 1
Fungizide Wirkung gegen Phytophthora infestans an Tomaten
Fungizide Wirkung gegen Phytophthora infestans an Tomaten
Präparat
Befallsgrad in % der unbehandelten Kontrolle bei einer Präparatkonzentration von
0,025%
0,00625%
0,003125%
= NO —C-NHCH3
43
Unbehandelte Kontrolle
100
2. Prüfung gegen Alternaria solani an Tomaten
Die Prüfung geschieht prinzipiell in der gleichen Weise wie gegen Phytophthora infestans, jedoch wird
die Inkubation bei einer Temperatur von 23 bis 25 0C durchgeführt, und die Auswertung des Tests erfolgt
bereits 3 Tage nach der Inokulation mit Sporen von Alternaria solani.
Die Versuchsergebnisse sind aus Tabelle 2 ersichtlich:
Fungizide Wirkung gegen Alternaria solani an Tomaten
Präparat
=N—O—C-NHCH3
Cl O
Unbehandelte Kontrolle
Befallsgrad in %
der unbehandelten Kontrolle bei einer Präparatkonzen tration von 0,00625%
39
100
in mit Feuchtigkeit gesättigter Luft. Die Versuchsauswertung erfolgt nach 6 Tagen, wobei der Befallsgrad in gleicher Weise wie unter 1 beschrieben ermittelt
wird.
Tabelle 3 gibt einen Überblick über die erhaltenen Ergebnisse:
Fungizide Wirkung gegen Plasmopara viticola an Reben
3. Prüfung gegen Plasmopara viticola an Reben
Junge, getopfte Stecklingspflanzen der Rebsorte Müller-Thurgau mit fünf bis sieben entwickelten
Blättern werden in der weiter oben angegebenen Weise bespritzt. Nach dem Abtrocknen der Spritzbrühe
erfolgt die Inokulation mit einer Zoosporangiensuspension des Pilzes Plasmopara viticola. Die
anschließende Inkubation verläuft bei 20 bis 23° C Präparate
C=N-O-C-NHCH3
Unbehandelte Kontrolle
Befallsgrad in % der unbehandelten Kontrolle bei einer Präparat-Konzentration
von
0,0125%
0,003125%
100
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeichnen sich durch hohe Pflanzenverträglichkeit aus. So werden
junge Tomatenpflanzen durch Bespritzen mit 0,3%igen Brühen von Benzenylchloridoxim-N'-methylcarbaminsäureester
nicht geschädigt.
Auch die übrigen der erfindungsgemäß herstellbaren Carbaminsäureester zeichnen sich durch hervorragende
fungizide Eigenschaften aus und sind in dieser Hinsicht dem als fungizides Spitzenpräparat
im Handel befindlichen Zinkäthylen-bis-dithiocarb-
6s amat eindeutig überlegen. Diese technische Überlegenheit
ist aus den in der folgenden Tabelle zusammengestellten Ergebnissen von Vergleichsversuchen
ersichtlich:
Präparat
Fungizide Wirkung bei Anwendung gegen
Phytophthora infestans I Plasmopara viticola
an Tomaten ' an Reben
Befallsgrad in % der unbehandelten Kontrolle bei einer Präparatkonzentration von
0,025%
0,0062%
0,0062%
0,00156%
C=N-O-C-
γ xv_ r· =^ XT c\ ρ mtj —ff χ
O-C-NH
γ N^_ r>
— χτ r\ P XTiJ —ff \
C=N-O-C-NH
Y
\v_ P=M Γ\ ΓΤϊ
XTTJ ff
~\
O-CO-NH
15
30
Vergleichsmittel
(Zinkäthylen-bis-dithiocarbamat)
(Zinkäthylen-bis-dithiocarbamat)
Unbehandelte Kontrolle
15
11
50
100
100
Die Anwendung der verfahrensgemäß herstellbaren Carbaminsäureester als Fungizide kann in Gegenwart
geeigneter Lösungsmittel und Emulgatoren in Form wäßriger Emulsionen erfolgen. Es ist aber ebensogut
möglich, die betreffenden Wirkstoffe zusammen mit geeigneten Suspendierhilfsmitteln und inerten
Trägermaterialien wie Kaolin, Bentonit oder ähnlichen Substanzen zu vermählen und als wäßrige
Suspensionen anzuwenden. Schließlich können die Präparate auch nach Vermischung und gegebenenfalls
Vermahlung mit geeigneten festen Trägerstoffen als Stäubemittel auf die zu schützenden Pflanzen ausgebracht
werden. Die kombinierte Anwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen mit anderen Fungiziden
und/oder Insektiziden ist möglich.
Folgende Beispiele mögen das beanspruchte Verfahren näher erläutern :
V \— P = M — O — Γ — MW —
Eine Lösung von 46,7 g (0,3 Mol) Benzhydroxamsäurechlorid in 18,8 g (0,33 Mol) Methylisocyanat
wird mit 3 Tropfen Triethylamin versetzt. Nach 24stündigem Stehen ist der Benzenylchloridoxim-N'-methylcarbaminsäureester
auskristallisiert. Nach dem Umkristallisieren aus Ligroin schmilzt das Präparat bei 83 bis 84° C.
— XT — η — ρ — XTtT —ff ν
Man suspendiert 10,9 g (0,07 Mol) Benzhydroxamsäurechlorid in 10 ml wasserfreiem Benzol und versetzt
diese Suspension mit 8,35 g (0,07 Mol) Phenylisocyanat sowie 3 Tropfen Triäthylamin. Nach
24stündigem Stehen der Mischung wird das Benzol abdestilliert und der Rückstand aus Ligroin umkristallisiert.
Der Benzenylchloridoxim-N'-phenylcarbaminsäureester
schmilzt bei 136 bis 1370C.
In analoger Weise können folgende Carbaminsäure- Benzenylchloridoxim-N'-benzylcarbaminsäureester
ester hergestellt werden:
BenzenylcMoridoxim-N'-(3-rnethylphenyl)-carbarninsäureester
r V-C=N-O-C-NH
Cl
Fp. 87 bis 89°C
CH3
Benzenylchloridoxim-N'-(2-chlorphenyl)-carbaminsäureester
O /\_c=N—Ό —C—NH-^ ^
Cl
Fp. 85 bis 85,5°C
Benzenylchloridoxim-N'-(3-chlorphenyl)-carbaminsäureester
<fV-C=N-O-C-NH-/
Cl
Fp. 107 bis 108°C
Benzenylchloridoxim-N'-(4-chlorphenyl)-carbaminsäureester
// V
\~\— C=N-O-C-NH-CH2 —^ *
Cl
Fp. 88 bis 9O0C
Auf gleiche Weise werden erhalten:
Benzenylchloridoxim-N'-(3-nitro-4-methylphenyl)-carbaminsäureester
NO2
Fp. 142 bis 143° C
Benzenylchloridoxim-N'-hexadecylcarbaminsäureester
^ ^C=N-O-C-NH-(CH2)I5-CH3
Cl
Fp. 87 bis 88° C
2-Chlorbenzenylchloridoxim-N'-phenylcarbaminsäureester
= N-O-C-NH
Cl
Fp. 141 bis 142° C
Benzenylchloridoxim-N'-(3,4-dichloφhenyl)-carbaminsäureester
= N—O — C —
Cl
Fp. 150 bis 151° C
Benzenylchloridoxim-N'-(4-nitrophenyl)-carbaminsäureester
/~^-C=N—O—C—1
Cl
Fp. 150 bis 151°C
Benzenylchloridoxim-N'-(4-äthoxyphenyl)-carbaminsäureester
= xr — η — r — KTW—<?
Fp. 125 bis 126°C
2-Chlorbenzenylchloridoxim-N'-(4-chlorphenyl)-carbaminsäureester
=N — O — C — NH —/~~N—α
Cl Fp. 116 bis 117°C
4-Chlorbenzenylchloridoxim-N'-phenylcarbaminsäureester
-NO2
a—/ V-C=N- O — C — NH-^~S
Fp. 242 bis 2430C
4-Chlorbenzenylchloridoxim-N'-(3-chlorphenyl)-carbaminsäureester
^^tvt r\ r· TvTtT tr \
OC2H5 f \—P = Xr — η — r — MW—ρ
Fp. 153 bis 1540C Fp. 134 bis 135° C
4-Chlorbenzenylchloridoxim-N'-(4-chlorphenyl)-carbaminsäureester
Cl-/Vc=N-O-C-NH-
Cl
Fp. 124 bis 125°C
Fp. 124 bis 125°C
S-Chlorbenzenylchloridoxim-N'-iS-chlorphenyl)-carbaminsäureester
r V-C=N-O-C-NH
Fp. 102 bis 1030C
S-Nitrobenzenylchloridoxim-N'-phenylcarbaminsäureester
NO2
Cl
10 Fp. 151 bis 152° C
Cl
3-Chlorbenzenylchloridoxim-N'-(4-chlorphenyl)-carbaminsäureester
c=N — 0 —C-
Fp. 137 bis 138°C
4-Chlorbenzenylchloridoxim-N'-methylcarbaminsäureester
Il
:=N—Ο —C-NH-CH3
35
40
45
Cl
Fp. 150 bis 1510C
Fp. 150 bis 1510C
2,6-Dichlorbenzenylchloridoxim-N'-(3-methylphenyl)-carbaminsäureester
C = N-O-C-NH
CH3
Fp. 139 bis 14O0C
55
6o
O CH3
V-C = N-O-C-N
Cl
CH3
Es werden 23,3 g (0,15 Mol) Benzhydroxamsäurechlorid und 16,7 g (0,16MoI) Dimethylcarbaminsäurechlorid
in 90 ml Benzol gelöst. Zu der erhaltenen Lösung läßt man unter Rühren langsam 12,7 g
(0,16 Mol) Pyridin bei Zimmertemperatur zutropfen. Man läßt den Ansatz 24 Stunden bei Raumtemperatur
stehen, saugt vom auskristallisierten Pyridinhydrochlorid ab und wäscht die benzolische Lösung nacheinander
mit verdünnter Salzsäure, verdünnter Sodalösung und Wasser. Man trocknet über Natriumsulfat
und destilliert das Benzol im Vakuum ab. Der Rückstand kristallisiert durch, er wird aus Äther umkristallisiert.
Man erhält analysenreinen Benzenylchloridoxim-N'jN'-dimethylcarbaminsäureester
vom Fp. 60 bis 62°C.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von Carbaminsäureestern, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung von Carbaminsäureestern der allgemeinen FormelR-C=N-O-C-NClR2Riin der R und Ri für gegebenenfalls substituierte aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische oder aromatische Reste stehen und R2 Wasserstoff oder einen Alkylrest bedeutet, nach an sich bekannten Methoden aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische oder aromatische Hydroxamsäurechloride mit entsprechenden Isocyanaten bzw. Carbaminsäurechloriden umsetzt oder zunächst mit Phosgen zur Reaktion bringt und die erhaltenen Chloridoximchlorameisen- bzw. Bis-(chloridoxim-kohlensäure)-ester anschließend mit den entsprechenden primären oder sekundären Aminen umsetzt.© 309 747/402 10.
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Also Published As
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