DE1156610B - Raketentriebwerk mit zwei Treibmittelladungen - Google Patents
Raketentriebwerk mit zwei TreibmittelladungenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
J18071Ia/46g
ANMELDETAG: 4. MAI 1960
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 31. OKTOBER 1963
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 31. OKTOBER 1963
Langbrennende Raketentriebwerke verwenden entweder ein langsam abbrennendes Treibmittel, das
radial abbrennt, oder ein verhältnismäßig rasch abbrennendes Treibmittel, das als Stirnbrenner nach
Art einer Zigarette abbrennt. Begrenzungen der radialen Abmessungen und die Schwierigkeit, Antriebsmittel
zu erzeugen, welche eine für die jeweils vorliegenden Abmessungen geeignete Abbrenngeschwindigkeit
haben, und entsprechende Brennzeitfaktoren sprechen gegen die radial abbrennenden
Antriebsmittel. Bei Verwendung von Treibmitteln, die zigarettenartig abbrennen, finden andererseits
Veränderungen der Schwerpunktslage während des Abbrennens statt. Es wurde schon vorgeschlagen,
diesen Nachteil dadurch zu überwinden, daß eine *5 zigarettenartig abbrennende Antriebsmasse verwendet
wird, bei der eine einzige Ladung von beiden Enden gleichzeitig abbrennt. Die an dem Kopfende der
Ladung erzeugten Gase gelangen dann durch ein axial angeordnetes Übertragungsrohr an das Düsenende
des Triebwerkes. Hierbei treten jedoch wiederum andere Nachteile auf, und zwar hinsichtlich
der Stützmittel, welche die Ladung innerhalb der Rakete halten, wobei Leitwerke vorgesehen sein
müssen, die verhindern, daß die heißen Gase über die Umfangsoberfläche der Ladung strömen. Diese
Stützmittel werden gewöhnlich an oder in der Nähe der Enden der Ladung angeordnet, und sie werden in
den Anfangsstadien des Abbrennvorganges schnell unbrauchbar. Infolgedessen kann sich die Ladung
bald frei bewegen, und die heißen Gase, welche an dem Kopfende erzeugt werden, streichen zwischen
der Ladung und dem Gehäuse entlang, wobei dieses erwärmt wird und eine Zündung der Umfangsoberfläche
der Ladung stattfindet. Darüber hinaus muß das Übertragungsrohr, welches die Gase von dem
Kopfende zu dem Düsenende des Raketentriebwerks leitet, aus einem Material bestehen, das nicht nur
wärmebeständig ist, sondern das auch gegenüber der Erosionswirkung der heißen strömenden Gase beständig
sein muß. Diejenigen Materialien, welche eine genügende Wärme- und Erosionsbeständigkeit besitzen,
lassen sich schwierig fest an der Antriebsladung anbringen, und darüber hinaus sind ihre Ausdehnungskoeffizienten
verschieden von dem der Ladung. Dieser letztere Faktor ist insofern bedeutungsvoll,
als die Triebwerke häufig großen Temperaturunterschieden ausgesetzt werden, die zwischen
arktischen und tropischen Bedingungen schwanken, und es hat sich beim Prüfen derartiger Anordnungen
gezeigt, daß sich die Ladung häufig von dem Ubertragungsrohr trennt, so daß die Ladung leicht an
Raketentriebwerk mit zwei Treibmittelladungen
Anmelder:
Imperial Chemical Industries Limited, London
Vertreter: Dr.-Ing. H. Fincke, Dipl.-Ing. H. Bohr
und Dipl.-Ing. S. Staeger, Patentanwälte,
München 5, Müllerstr. 31
Frederick James Porcher, Edgbaston, Birmingham, Warwickshire
(Großbritannien), ist als Erfinder genannt worden
einer anderen Fläche als an einer Endfläche gezündet wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft nunmehr ein Raketentriebwerk mit zwei Treibladungen, die in
einem Abstand voneinander angeordnet sind und zwischen denen sich die Zündvorrichtung befindet.
Derartige Raketentriebwerke mit zwei in dieser Weise angeordneten Treibmittelladungen sind an sich bekannt.
Diese hatten jedoch den Nachteil, daß sich in dem Hohlraum zwischen den beiden Treibmittelladungen
ein sehr hoher Druck entwickelte, so daß es leicht zu einer Verformung bzw. Verschiebung der
Treibmittelladungen kam, wodurch die Lagestabilität der Rakete gestört wurde.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist nunmehr jede Treibmittelladung, mit Ausnahme der einander
gegenüberliegenden Flächen, mit einem eine Zündung verhindernden Überzug versehen, wobei die Außen-
und Innenflächen der Ladungen, welche entgegengesetzt sind, durch Ableitungen aus dem Zündraum
unter einem im wesentlichen statischen Gasdruck stehen. Zündungsverhindernde Schutzüberzüge bei
Raketentreibladungen sind an sich bekannt.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung werden zwei Antriebsladungen verwendet, die innerhalb des
Triebwerkgehäuses axial ausgerichtet angeordnet sind, und zwar mit einem Zwischenraum. In einem
Teil des Zwischenraums zwischen den benachbarten
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Enden der beiden Ladungen, die die Zündoberfiächen derselben darstellen, befindet sich ein Zündmittel,
das, wenn es gezündet wird, die beiden inneren Endflächen der Ladungen im wesentlichen gleichzeitig
zündet. In der zweiten oder rückwärtigen Ladung ist ein zylindrischer axialer Hohlraum vorgesehen,
durch den sich ein Gasübertragungsrohr erstreckt, welches dazu dient, die beim Abbrennen beider
Ladungen entstehenden heißen Gase der Atmosphäre
Isolierung dieser Endwandungen des Gehäuses von einfacher Art sein.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch das Triebwerk und
Fig. 2 einen ähnlichen Schnitt durch die am Ende des Triebwerkes befindliche Antriebsdüse.
Die Düse ist mit dem Übertragungsrohr, das in außerhalb der Rakete zuzuführen, und zwar durch io Fig. 1 dargestellt ist, entweder direkt oder durch eine
eine Öffnung, die im rückwärtigen Wandende des Verlängerung an dem Übertragungsrohr angebracht
Gehäuses vorgesehen ist. Die beiden Ladungen sind oder durch ein getrenntes Ausblasrohr, das in der
an den Endwandungen des Gehäuses an ihren vor- Zeichnung nicht dargestellt ist. deren oder rückwärtigen Enden befestigt, und die ^ei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform
Befestigungsmittel bleiben auf diese Weise im wesent- 15 sind an ejnem zylindrischen Triebwerkgehäuse vorlichen
während der ganzen Abbrennperiode wirksam. dere und hintere Verschlußteile 2, 3 angebracht und
Darüber hinaus ist das Gasübertragungsrohr an der an farn beispielsweise durch Bolzen 4 befestigt. InnerWandung
gasdicht angeordnet und stellt die einzige haft>
des Gehäuses 1 befindet sich am vorderen Austrittsöffnung für die heißen Gase dar, so daß Ende desselben eine erste Antriebsladung 5, und in
sämtliche Abbrenngase von beiden Teilen der Ladung 20 ejnem gewissen Abstand von derselben ist im rückdurch
die ganze Länge des Rohres hindurchströmen wärtigen Ende des Gehäuses axial eine zweite Anmüssen
und aus diesem durch die Antriebsdüse aus- triebsladung 6 angebracht. Die rückwärtigen Enden
treten. dieser beiden Ladungen liegen in einem gewissen Ab-
Die zweite Ladung wird ebenfalls gegenüber einem stand von den Endverschlüssen, wie sich aus der
Gasdruckunterschied an den Enden der Ladung ge- 25 Zeichnung ergibt. Die einander gegenüberliegenden
sichert, und zwar dadurch, daß ein Teil des Antriebs- Oberflächen 7, 8 der beiden Ladungen 5 und 6 sind
gases, das zunächst durch den Zwischenraum zwi- die Zündoberflächen, und jede Ladung ist auf der
sehen dem Übertragungsrohr und der Ladung hin- gesamten Oberfläche mit Ausnahme der die eigentdurchströmt,
in einen Raum geführt wird, der sich liehe Zündvorrichtung tragenden Fläche mit einem
hinter der Ladung befindet und dort als im wesent- 30 eine Zündung verhindernden Material, wie beispielslichen
statisches Gas in Berührung mit dem rück- weise Celluloseacetat, versehen,
wärtigen Teil der Ladung verbleibt. Wenn nunmehr die erste Zündladung betrachtet
Die vordere Ladung kann gegenüber wesentlichen wird, so liegt das eine Zündung verhindernde Mate-Gasdruckunterschieden
in der gleichen Weise abge- rial in Form von Schichten 9 und 10 vor, wobei der stützt werden, d.h. durch Anwendung eines Über- 35 rückwärtige Randteil durch einen Einsatz 11 gebiltragungsrohres,
das das Antriebsgas an das Ende der det wird. Dieser Einsatz 11 ist mit einer ringförmigen
Ladung führt, die dem Zündende derselben gegen- Nut 12 versehen, und die Ladung 5 wird mit Hilfe
überliegt. Vorzugsweise ist jedoch die vordere La- eines Ringes 13 in ihrer Lage gehalten, der an das
dung durchgehend massiv, und der Antriebsgasstrom Ende des Endverschlusses 2 angeschraubt ist. Der
tritt zum Abstützen der Ladung durch einen ring- 40 Ring 13 weist einen Klauenteil 14 auf, der in eine
förmigen Zwischenraum zwischen der äußeren Ober- Nut 12 des Einsatzes 11 eingreift. Innerhalb der Nut
fläche der Ladung und der inneren Oberfläche des
Triebwerkgehäuses hindurch. Um zu ermöglichen,
daß das Gas an das vordere Ende dieser Ladung gelangen kann, sind die Mittel, die die Ladung in dem 45
Gehäuse abstützen, mit einem Durchgang versehen,
durch den das Gas hindurchtreten kann.
Triebwerkgehäuses hindurch. Um zu ermöglichen,
daß das Gas an das vordere Ende dieser Ladung gelangen kann, sind die Mittel, die die Ladung in dem 45
Gehäuse abstützen, mit einem Durchgang versehen,
durch den das Gas hindurchtreten kann.
Ein Raketentriebwerk gemäß der Erfindung besitzt gegenüber den bisher vorgeschlagenen Raketentriebwerken
verschiedene Vorteile. So wird beispiels- 5° Zwischenraum zwischen der äußeren Oberfläche der
weise die Verbindung der Ladung mit dem Übertra- Ladung 5 und der inneren Oberfläche des Gehäuses 1,
gungsrohr verbessert und damit das Problem gelöst, und die Anordnung desselben ist derart getroffen, daß
daß die Verbindung immer noch wirksam bleibt, ein Strömungsraum für das Antriebsgas aus dem
nachdem die sich über hohe Temperaturunterschiede zwischen den beiden Ladungen liegenden Zwischenerstreckende
Prüfung durchgeführt worden ist. Da 55 raum entlang dem ringförmigen Zwischenraum 18 gedie
gesamten heißen Gase durch das Übertragungs- schaffen wird, und zwar durch die Löcher 17 hinrohr
geleitet werden und keine kontinuierliche Strö- durch und den Zwischenraum 16 in den Raum 19,
mung der heißen Gase durch den Zwischenraum der zwischen der vorderen Endfläche der Ladung 5
zwischen der Ladung und dem Gehäuse oder durch und dem Endverschluß 2 liegt. Der Endverschluß 2
den Zwischenraum zwischen der Ladung und dem 60 ist bei 20 mit einem Deckel versehen, so daß in dem
Übertragungsrohr erfolgt, können auch die üblichen Raum 19 ein totes Ende für den Gasfluß geschaffen
Mittel angewandt werden, welche ein ungeregeltes wird.
Abbrennen der Ladung verhindern. Hierdurch wird Die zweite Ladung 6 ist ebenfalls mit Umhüllunerreicht,
daß der Schwerpunkt des Triebwerkes wäh- gen 9 aus nicht zündfähigem Material versehen und
rend des Abbrennens innerhalb einer annehmbaren 65 einem Einsatz 11 aus nicht zündfähigem Material,
Grenze beibehalten werden kann. Da keine Strömung wobei die Bezugszeichen für diese Teile die gleichen
der heißen Gase über die inneren Oberflächen der sind wie für die entsprechenden Teile der bereits
Endwandungen des Gehäuses stattfindet, kann die erläuterten ersten Ladung 5. Die Ladung 6 wird in
12 befindet sich ein Stöße absorbierender Ring 15, der gleichzeitig eine gasdichte Verbindung zwischen
dem Klauenteil 14 und dem Einsatz 11 schafft.
Der Ring 13 ist derart ausgebildet, daß ein Zwischenraum 16 zwischen ihm und dem Einsatz 11 geschaffen
wird, und er ist mit einer Anzahl von über den Umfang verteilten Löchern 17 versehen. Wie
sich aus der Fig. 1 ergibt, besteht ein schmaler
ähnlicher Weise wie die Ladung 5 in ihrer Lage gehalten, und zwar mittels eines Ringes 21, wobei
dieser Ring 21 sich von dem entsprechenden Ring 13 für die Ladung 5 insofern unterscheidet, als dieser
keine den Löchern 17 des Ringes 13 entsprechende Löcher aufweist. Zwischen dem Ring 21 und dem
Verschluß 3 befindet sich eine gasdichte Dichtung 22, so daß also die Ladung 6 mit ihrer äußeren Fläche
derart unterstützt wird, daß ein kontinuierlicher Fluß der Gasströmung entlang dem Zwischenraum
zwischen der äußeren Oberfläche der Ladung 6 und der inneren Oberfläche des Gehäuses 1 unterbunden
wird.
Die Ladung 6 ist mit einer zentralen Öffnung versehen, welche sich von einem Ende derselben bis zur
anderen erstreckt und in der sich ein Übertragungsrohr 23 befindet. Die Oberfläche der Ladung 6, die
das Durchgangsrohr aufnimmt, ist mit eine Zündung verhinderndem Material 24 versehen, und es besteht
ein Zwischenraum 25 zwischen diesem Material 24 und dem Übertragungsrohr 23.
Das Übertragungsrohr 23 ragt durch den Endverschluß 3 des Gehäuses 1 hindurch und ist in dem
Verschluß mittels einer Stopfbuchse 26 gasdicht eingesetzt. Das Rohr 23 ist somit mit dem Triebwerkgehäuse
an der Rückseite der Ladung 6 durch eine gasdichte Verbindung verbunden, und der Zwischenraum
27 zwischen der Ladung 6 und dem Endverschluß 3 stellt ein totes Ende für das Antriebsgas
dar, das in diesen Raum durch den ringförmigen Zwischenraum 25 eindringt.
Am inneren Ende des Ubertragungsrohres 23 befindet sich innerhalb des Zwischenraumes zwischen
den beiden Ladungen 5 und 6 eine Zündvorrichtung 28, an der Leitungsdrähte 29 angebracht sind, die
sich durch das Übertragungsrohr 23 an die Außenseite der Rakete erstrecken und die mit einer in der
Zeichnung nicht dargestellten elektrischen Stromquelle verbunden sind. Das Übertragungsrohr ist an
seinem äußeren Ende mit einer üblichen Antriebsdüse 30 versehen, wie sie beispielsweise in Fig. 2 dargestellt
ist.
Um das Raketentriebwerk in Gang zu setzen, wird die Zündvorrichtung 28 mittels der Drähte 29 unter
Strom gesetzt, wodurch eine Zündung der Ladungen 5 und 6 an den Zündendflächen 7 und 8 erfolgt. Der
Zünder 28 brennt rasch ab, so daß das vordere Ende des Ubertragungsrohrs 23 geöffnet wird, um die
durch das Abbrennen der beiden Ladungen 5 und 6 entstehenden Antriebsgase austreten zu lassen. Wenn
diese Ladungen 5 und 6 abzubrennen beginnen, strömt zunächst Antriebsgas entlang dem Zwischenraum
18 zwischen der Ladung 5 und dem Gehäuse 1 und gelangt auf dem beschriebenen Weg in den
Kopfraum 19. In ähnlicher Weise gelangt ein Zündgasstrom in den Raum 27 hinter der Ladung 6, der
hierbei durch den Zwischenraum zwischen dem Austrittsrohr 23 und der inneren Hülse 24 der Ladung 6
hindurchtritt. Auf diese Weise werden beide Ladungen 5 und 6 an ihren Enden, die den Zündenden gegenüberliegen,
durch ein im wesentlichen statisches Gas abgestützt, dessen erodierende Wirkung auf das
die Zündung verhindernde Material vernachlässigt werden kann.
Die Hauptmenge des erzeugten Gases tritt durch das Übertragungsrohr durch die Düse 30 aus, und das
vordere Ende des Übertragungsrohres 23 ist derart angeordnet, daß keine Erosion des die Zündung verhindernden
Materials 24 in der zentralen Bohrung der Ladung 6 stattfindet.
In dem Maße, wie die Ladungen 5 und 6 fortlaufend abbrennen, entfernen sich die Abbrennoberflächen
der beiden Ladungen voneinander, wobei jedoch der Schwerpunkt des Systems in praktisch konstanter
Lage gehalten wird. Da die Ladungen 5 und 6 ständig gegenüber einem sich ändernden Gasdruck
abgestützt sind, kann kein Bruch der Ladungen stattfinden, wodurch sich neue zündbare Oberflächen
bilden würden und die Kontrolle der gleichmäßigen Abbrennung verlorengehen würde.
Der Erfindungsgegenstand wurde in der Zeichnung der Einfachheit halber in Verbindung mit einem
Raketentriebwerk erläutert, der zwei Ladungen des Antriebsmaterials enthält. Es ist jedoch darauf hinzuweisen,
daß der Erfindungsgegenstand auch auf drei oder mehr Ladungen des Antriebsmaterials angewandt
werden kann. Bei derartigen Anordnungen kann in dem Triebwerk eine beliebige Anzahl von
Ladungen angebracht sein, wobei zweckmäßig der Aufbau, der oben bezüglich der zweiten Ladung 6
beschrieben wurde, angewandt wird, d. h. also, daß die Ladungen durch Übertragungsrohre durchdrungen
werden und daß ein Druckausgleich an den Enden der Ladungen stattfindet, die den Zündenden gegenüberliegen,
indem dort in der oben beschriebenen Weise ein statisches Gas zur Wirkung kommt. In
diesem Falle wird ein Teil der Übertragungsrohre zweckmäßig an einem inneren Zwischenstück angebracht
und wird nicht direkt mit der Düse verbunden, sondern dazu verwendet, das Gas von einer Kammer
in eine andere Kammer des Triebwerkes überzuleiten. Es ist darauf hinzuweisen, daß die Ladungen derart
angeordnet werden, daß der Schwerpunkt des Systems weitgehend während des Abbrennens der Antriebsladungen erhalten bleibt. Die Anordnung der Zündflächen
der Ladungen ist dabei derart, daß die Gasströme in ein Übertragungsrohr gelangen können,
ohne daß eine Erosion der Oberfläche der benachbarten Ladungen stattfindet. Die Anwendung von
mehr als zwei Ladungen ist bisweilen dadurch erforderlich, daß ein Gehäuse angewandt wird, welches
an einer oder mehreren Stellen seiner Länge einen reduzierten Querschnitt besitzt.
Claims (4)
1. Raketentriebwerk mit zwei Treibmittelladungen, die in einem Abstand voneinander angeordnet
sind und zwischen denen sich die Zündvorrichtung befindet, dadurch gekennzeichnet, daß
jede Ladung (5, 6) mit Ausnahme der einander gegenüberliegenden Flächen mit einem eine
Zündung verhindernden Überzug (9, 10) versehen ist, wobei die Außen- und Innenflächen der
Ladungen (5, 6), welche den Zündflächen (7, 8) entgegengesetzt sind, durch Ableitungen aus dem
Zündraum unter einem im wesentlichen statischen Gasdruck stehen.
2. Raketentriebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in dem Raum zwischen
den Ladungen (5, 6) gebildete Antriebsgas durch ein Rohr (23) der Schubdüse zugeführt wird, wobei
dieses Rohr (23) zentral in der rückwärtigen Treibmittelladung (6) angebracht ist.
3. Raketentriebwerk nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung des
Druckausgleichs an den beiden Ladungsenden von dem inneren Zündraum Zweigleitungen (25,
17, 18) vorgesehen sind und eine Zweigleitung (25) als das Abgasrohr (23) umgebende Ringleitung
ausgebildet ist, wobei die Fläche der Ladung (8) durch einen Belag (24) gegen direkte
Berührung mit den austretenden Gasen geschützt ist.
4. Raketentriebwerk nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungsgase
aus dem inneren Zündraum um die vordere
Antriebsladung (5) außen herumgeführt werden, wobei die Außenfläche der Ladung gegen Einwirkung
durch die Gase durch eine Umhüllung (9) geschützt ist und diese Ladung (5) in einen
Halter (11) eingesetzt ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 884 466;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1003 516;
französische Patentschrift Nr. 1123 880.
Deutsche Patentschrift Nr. 884 466;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1003 516;
französische Patentschrift Nr. 1123 880.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 309 730/99 10.63
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEJ18071A DE1156610B (de) | 1958-11-25 | 1960-05-04 | Raketentriebwerk mit zwei Treibmittelladungen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB38021/58A GB866997A (en) | 1958-11-25 | 1958-11-25 | Improvements in or relating to rocket motors |
DEJ18071A DE1156610B (de) | 1958-11-25 | 1960-05-04 | Raketentriebwerk mit zwei Treibmittelladungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1156610B true DE1156610B (de) | 1963-10-31 |
Family
ID=25982267
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEJ18071A Pending DE1156610B (de) | 1958-11-25 | 1960-05-04 | Raketentriebwerk mit zwei Treibmittelladungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1156610B (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE884466C (de) * | 1951-10-25 | 1953-07-27 | Oerlikon Buehrle Ag | Raketengeschoss |
FR1123880A (fr) * | 1955-03-23 | 1956-10-01 | Soc Tech De Rech Ind | Propulseur |
DE1003516B (de) * | 1954-05-14 | 1957-02-28 | Soc Tech De Rech Ind | Antrieb fuer pulvergetriebene Raketen oder Geschosse mit Eigenantrieb |
-
1960
- 1960-05-04 DE DEJ18071A patent/DE1156610B/de active Pending
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE884466C (de) * | 1951-10-25 | 1953-07-27 | Oerlikon Buehrle Ag | Raketengeschoss |
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