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Alarmanlage Die Erfindung betrifft Alarmanlagen, bei welchen an dem
zu überwachenden Ort eine Alarmauslöseschaltung und an einer davon entfernten Stelle
eine Alarmgeberschaltung angeordnet sind, die miteinander durch eine gegen Eingriffe
besonders zu schützende Übertragungsleitung verbunden sind. Im besonderen betrifft
sie eine Alarmanlage dieser Art, bei welcher der Alarmauslöser im Alarmfall die
Übertragungsleitung über einen am Ort der Auslöseschaltung angeordneten Schalter
unterbricht und auf der Alarmgeberseite der Leitung der Kontakt eines dabei abfallenden
Relais den Alarmgeberstromkreis schließt.
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Die Alarmauslöseschaltung kann z. B. ein Teil einer Sicherheitsanlage
sein, die durch Betätigung einer Detektorvorrichtung, beispielsweise einer Beschleunigungsmeßvorrichtung,
die auf Anschläge auf befestigte Räumlichkeiten anspricht, oder einer auf die Unterbrechung
von Lichtstrahlung ansprechenden Vorrichtung, unterbrochen wird.
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Wie bereits erwähnt, besteht bei derartigen Alarmanlagen das Problem,
die Übertragungsleitung, welche Alarmauslöser und Alarmgeber verbindet, gegen Eingriffe
bzw. Angriffe abzusichern, die bezwecken, die Betätigung des Alarmgebers bei Betätigung
der Alarmauslöseschaltung zu verhindern. So könnte beispielsweise bei der Alarmanlage
der genannten Art versucht werden, die Übertragungsleitung anzuzapfen und kurzzuschließen,
um zu verhindern, .daß die öffnung des am Ort der Auslöseschaltung .angeordneten
Schalters infolge Ansprechens der Alarmauslöseschaltung eine Unterbrechung der Übertragungsleitung
und damit die Betätigung der Alarmgeberschaltung herbeiführt.
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In diesem Zusammenhang ist es bereits bekannt, bei Alarmanlagen bzw.
Alarmübermittlungsanlagen, die in Differential- oder Brückenschaltung betrieben
werden, die Speisespannung der Alarmkreise stetig oder impulsartig in vorgegebener
Weise zu wechseln. Auf dieseWeise können zwarAnschläge vereitelt werden, bei denen
die Übertragungsleitung angezapft und die an ihr liegende Spannung nach Messung
durch eine Gegenspannung aus einer möglichst niederohmigen Spannungsquelle kompensiert
wird. Diese bekannte Sicherung der Übertragungsleitung kann jedoch verhältnismäßig
einfach dadurch umgangen werden, daß an der Anzapfstelle Spannung und Strom gleichzeitig
gemessen werden (die Strommessung kann dabei beispielsweise mit Instrumenten erfolgen,
die elektrisch gar nicht mit der Leitung verbunden zu werden brauchen); sind in
dieser Weise Strom und Spannung für einen gegebenen Zeitpunkt bekannt, so kann daraus
leicht der Wert des Widerstandes berechnet werden, mit welchem die Leitung an der
Anzapfstelle überbrückt werden muß, um den Abgleichzustand der Differential- bzw.
Brückenschaltung aufrechtzuerhalten und damit die Alarmauslösung zu verhindern.
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Durch die Erfindung soll eine Alarmanlage der eingangs näher beschriebenen
Art in möglichst vollkommener Weise gegen Angriffe auf die Übertragungsleitung geschützt
werden.
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Zu diesem Zweck wird die Anlage gemäß der Erfindung so ausgebildet,
daß die Übertragungsleitung zwei Impulsgeneratoren aufweist, welche die Übertragungsleitung
mit zwei Impulsfolgen erregen, zwischen denen eine feste, vorgegebene Phasenbeziehung
besteht, indem einer der beiden Generatoren den anderen über eine einstellbare Verzögerungsschaltung
steuert, welche ein Zeitkonstanten-Glied mit einem Kondensator und einem Widerstand
aufweist, und daß das am alarmgeberseitigen Ende der Übertragungsleitung vorgesehene
Relais auf die Phasenbeziehung der beiden Impulsfolgen anspricht und bei Abweichung
von der vorgegebenen Phasenbeziehung unter Schließung des Alarmgeberstromkreises
abfällt.
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Bei dieser Ausbildung wird jeder Versuch, die Übertragungsleitung
anzuzapfen und an der Anzapfstelle so abzuschließen, daßunabhängig von denVorgängen
in
der Alarmauslöseschaltung eine Betätigung des Alarmgebers verhindert wird, vereitelt;
denn jeder derartige Anzapfversuch wird notwendigerweise die Phasenbeziehung zwischen
den beiden Impulsfolgen, mit welchen die Übertragungsleitung gespeist wird, verändern
und dadurch das alarmgeberseitige Relais unter Schließung des Alarmgeberstromkreises
zum Abfallen bringen. Die Zeitverzögerung, welche die Phasenbeziehung zwischen den
beiden Impulsfolgen festlegt, wird durch die Werte des Kondensators und des Widerstandes,
bestimmt. Ist beispielsweise .der Kondensator .am Ort der Alarmauslöseschaltung,
der Widerstand jedoch am Ort der Impulsgeneratoren angeordnet, so könnte die Alarmauslösung
bei Anzapfung der Übertragungsleitung nur dann verhindert werden, wenn die übertragungsleitung
an der Anzapfstelle mit einer geeigneten Kapazität abgeschlossen würde, um die Phasenbeziehung
zwischen den beiden Impulsfolgen zu erhalten. Selbst wenn die Zeitkonstante, auf
welche die Anlage eingestellt ist, bekannt sein sollte, könnte der erforderliche
Wert des Kondensators nicht berechnet werden, da der Wert des Widerstandes unbekannt
ist.
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Durch die Erfindung wird somit eine sehr weitgehende Sicherung der
Übertragungsleitung gegen Eingriffe erreicht.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß von den
beiden Schaltungselementen Kondensator und Widerstand eines am Ort der Alarmauslöseschaltung,
das andere am Ort der Generatoren angeordnet ist.
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Besondersvorteilhaft ist eineAusführungsform, bei welcher vorgesehen
ist, daß der Kondensator am Ort der Alarmauslöseschaltung der Widerstand am Ort
der Generatoren angeordnet ist.
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Bezüglich der vorgegebenen Phasenbeziehung zwischen den Impulsfolgen
bestehen verschiedene Möglichkeiten. Nach einer bevorzugten Ausführungsform kann,
vorgesehen sein, daß der eine Impulsgenerator ein Impulsdauer/Pausen-Verhältnis
von etwa 1:1 aufweist und daß die Verzögerung der Verzögerungsschaltung einer ungeraden
Anzahl von Impulsperioden entspricht; vorzugsweise kann die Verzögerung einer Impulsdauer
entsprechen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich: aus
der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnung.
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Das Alarmauslöse- bzw. Sicherheitssystem 10 weist einen elektrischen
Schaltkreis auf, der beim Auftreten eines Ereignisses, das durch die Auslösung einer
Alarmgeberschaltung 12 angezeigt werden soll, unterbrochen werden soll. Der elektrische
Schaltkreis des Alarmauslöse- bzw. Sicherheitssystems besitzt ein Relais, dessen
Wicklung 14 im nichtunterbrochenen (normalen) Zustand des Alarmauslöse- bzw. Sicherheitsschaltkreises
erregt ist. Die Spule 14 des Relais steuert die Betätigung des Schalters 16, der
bei Erregang des Relais 14 geschlossen gehalten wird. Der Schalter 16 liegt in Reihe
mit einem Kondensator 18 an zwei Verbindungsleitungen 20, 22, die von dem Sicherheitssystem
ausgehen. Die Leitungen 20 und 22 können im Freien über eine erhebliche Entfernung
bis in die Nähe der Alarmschaltung 12 laufen. Die eine Leitung 20 führt an das eine
Ende eines Widerstandes 24 in Reihe mit einem Kondensator 18; das andere Ende des
Widerstandes ist mit einer Schaltung 26 verbunden, deren Zeitkonstantenglied der
Widerstand 24 und der Kondensator 18 bilden. Die Schaltung 26 erhält elektrische
Impulse von einem Hauptgenerator 28, der abgeflachte Impulse mit einem Impulsdauer/Pausen-Verhältnis
von angenähert 1 : 1 erzeugt. Ein zweiter Impulsgenerator 30 wird durch die Schaltung
26 so gesteuert, daß er Impulse erzeugt, welche den Impulsen des Hauptgenerators
gleichen, jedoch gegenüber diesen um einen gewissen Betrag versetzt sind. Die Ausgangsgrößen
beider Impulsgeneratoren 28 und 30 werden der Wicklung 32 eines Relais zugeführt,
dessen Schaltkontakt 34 normalerweise bei Erregung der Wicklung offen gehalten wird
und den Auslöseschalter der Alarmschaltung 12 bildet.
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Im Betriebszustand halten die Impulsgeneratoren 28 und 30, die auszwei
(nicht dargestellten) Wechselstromquellen versorgt werden, die Wicklung 32 im Erregungszustand,
da die Impulse ein im wesentlichen stationäres Gleichspannungspotential liefern.
Die durch die Schaltung 26 bewirkte Verzögerung wird durch die Kapazität des Kondensators
18 bzw. die Größe des Widerstandes 24, die beim Zusammenbau geeignet gewählt werden,
eingestellt. Die jeweiligen Werte hängen von der Kapazität und dem Widerstandswert
der Übertragungsleitungen 20 und 22 ab und können ferner von Anlage zu Anlage verschieden
sein, um dieselbe Zeitkonstante zu ergeben, die gewährleistet, daß die von dem Generator
30 gelieferten Impulse die Pausen zwischen den von dem Impulsgenerator 28 erzeugten
Impulsen ausfüllen.
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Jeder Versuch, sich an dem Alarmsystem zu schaffen zu machen, führt
zu einer Änderung der Kapazität der Übertragungsleitung außerhalb des Orts der Alarmschaltung,
da der Wert des Kondensators 18 nicht ohne Kenntnis des Widerstandswertes des Widerstandes
24 bestimmt werden kann, selbst wenn der Wert des Produktes R. C. bekannt sein sollte.
Jede Veränderung der Kapazität oder des Widerstandswertes der Übertragungsleitung
verändert die durch die Schaltung 26 bewirkte Verzögerung, so daß die Impulse des
Impulsgenerators 30 nicht mehr die Pausen zwischen den von dem Impulsgenerator 28
erzeugten Impulsen ausfüllen. Sobald dies eintritt, ist die Wicklung 32 nicht mehr
dauernd erregt, und der Relaisschalter 34 schließt, wodurch die Alarmschaltung 12
ausgelöst wird.