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Strickreihenzählvorrichtung, die auf Stricknadeln aufschiebbar ist
Die Erfindung betrifft eine Strickreihenzählvorrichtung, die mit einer inneren Hülse
auf Stricknadeln aufschiebbar ist und in der Längsbohrung der Hülse mindestens einen
zur Festlegung der Vorrichtung auf der Stricknadel dienenden, in radialer Richtung
gegen dieselbe federnden Lappen aufweist.
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Bei einer bekannten derartigen Vorrichtung (britische Patentschrift
678 597) sind innerhalb der inneren Hülse in axialer Richtung sich erstreckende
Lappen vorhanden, die aus Stahl bestehen. Federstahlteile sind aber verhältnismäßig
schwer und stellen daher einen hohen Gewichtsteil der Zählvorrichtung dar. Die Lappen
führen außerdem infolge ihrer Härte und des von ihnen ausgeübten hohen spezifischen
Anpreßdruckes zu Beschädigungen der Oberfläche gewisser Stricknadelarten, und zwar
besonders der Schäfte von Nadeln aus Aluminium mit chemisch behandelter Oberfläche.
Während Aufrauhungen und Kratzer an den Oberflächen der Nadeln bereits unerwünscht
sind -, weil sie das Gleiten der Fäden behindern, führt das verhältnismäßig hohe
Gewicht der Zählvorrichtungen zu einer Behinderung beim Stricken. Ein weiterer bedeutender
Nachteil der be-
kannten Zählvorrichtungen ist der, daß ihre Verwendung bei
Stricknadeln mit erheblich unterschiedlichen Durchmessern praktisch nicht zweckmäßig
oder zulässig ist. Die aus Federstahl bestehenden Lappen müßten nämlich verhältnismäßig
lang ausgebildet werden, wenn der von ihnen ausgeübte Anpreßdruck bei Nadeln unterschiedlichen
Durchmessers keinen zu großen Schwankungen unterliegen soll. Trotzdem läßt sich
aber nicht vermeiden, daß Nadeln größeren Durchmessers zu fest eingeklemmt und Nadeln
kleineren Durchmessers ungenügend gehalten werden. Auch die Fertigung derartiger
Vorrichtungen ist auf Grund der in einem besonderen Arbeitsgang anzubringenden Klemmittel
verhältnismäßig aufwendig.
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Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch yerinieden, daß der
parallel zur Längsbohrung der inneren Hülse angeordnete Lappen mit der aus Kunststoff
hergestellten Hülse aus einem Stück be-
steht und längs einer Mantellinie
derselben mit der Hülse verbunden ist. Dadurch läßt sich ein geringes Gesamtgewicht
erreichen, so daß bei der Verwendung der Zählvorrichtung keine Behinderung der Strickarbeit
eintritt. Eine gute Klemmwirkung auf Nadeln unterschiedlichen Durchmessers wird
dadurch erzielt, daß die Lappen nicht punktförmig wie die bekannten Federstahlfinger
an den Nadeln anliegen, sondern sie längs einer verhältnismäßig langen Linie berühren.
Der spezifische Anpreßdruck ist dadurch vergleichsweise gering, so daß selbst dann,
wenn die Lappen aus einem Material hoher Härte bestehen, keine Beschädigungen der
Nadelschäfte eintreten. Der niedrige spezifische Anpreßdruck der Lappen ist eine
wesentliche Voraussetzung für die Verwendung von aus Kunststoff bestehenden Lappen.
Diese Kunststofflappen haben zugleich die wichtige Eigenschaft, daß die Oberfläche
der Nadelschäfte geschont wird, und sie ermöglichen auf Grund ihrer besonderen Anordnung
ferner, daß sie nach einem bekannten Preß-oder Gießverfahren in einem Arbeitsgang
und in einem Stück mit anderen Teilen der Vorrichtung hergestellt werden können.
Dies führt zu einer sehr wirtschaftlichen Fertigung, wie es bei Massenartikeln wünschenswert
ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist mindestens ein Paar in
entspanntem Zustand paralleler, gegeneinander federnder Lappen vorgesehen, die an
diametral gegenüberliegenden Mantellinien der Längsbohrung der Hülse mit der letzteren
verbunden sind. Sie können sich im wesentlichen über die ganze Länge der Bohrung
erstrecken. Diese Ausführungsform der Erfindung ist besonders einfach herzustellen.
Im Vergleich zu Vorrichtungen mit nur einem längsgerichteten Lappen wird es durch
die paarweise angeordneten Lappen ermöglicht, im Durchmesser stärker voneinander
abweichende
Stricknadeln in Verbindung mit der Zählvorrichtung zu benutzen, da die Stricknadeln
nicht nur zwischen den Lappen, sondern auch zwischen Hülsenwandung und Lappen in
die Hülse eingeschoben werden können und so verschieden weite Einschieböffnungen
zur Festlegung verschieden starker Nadeln zur Verfügung stehen.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
in Längsrichtung der Bohrung zwei Paar Lappen hintereinander, unmittelbar aneinander
anschließend und parallel zu zueinander senkrechten Ebenen angeordnet. Für diese
Lappenanordnung gilt dasselbe wie für die Anordnung nur eines Lappenpaares, mit
dem Unterschied, daß in noch höherem Maße verschieden starke Nadeln verwendbar sind,
da noch mehr verschieden große Einschieböffnungen vorhanden sind.
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Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Zeichnungen
beschrieben. In diesen zeigt Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Zählvorrichtung
vor dem Einbau einer der Muffen in das hülsenartige Mittelteil, Fig. 2 eine Seitenansicht
der zusammengebauten Vorrichtung, Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie
3-3 in Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie 4-4 in Fig.
3,
Fig. 5 einen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform der Zählvorrichtung
und Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie 6-6 in Fig. 5.
Die
in Fig. 1 bis 4 gezeigte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Strickreihenzählvorrichtung,
die auf Stricknadeln aufschiebbar ist, besteht aus einer Halterungshülse
10 mit endseitig eingesetzten Muffen 11. Die Muffen 11 sind
mit Ziffern 12 versehen, die auf dem ganzen Umfang des zylindrischen Muffenteils
verteilt sind.
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Die Halterungshülse 10 besitzt außen mehrere Rippen
13, welche ihr Griffigkeit beim Anfassen und Halten verleihen; außerdem hat
die Hülse 10 ein Paar fensterartige öffnungen 14, die dazu dienen, eine der
auf den beiden eingesetzten Muffen 11 vorhandenen Ziffern sichtbar zu machen.
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Die Hülse 10 weist außerdem in der Längsmitte mit einem sich
radial nach innen erstreckenden Ringsteg 15 auf, der mit einer inneren Hülse
16 aus einem Stück besteht. Die Hülse 16 ist zur Hülse 10 koaxial
angeordnet und ist beidseitig länger als diese.
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Die Enden 17 der Hülse 16 werden nach dem Einsetzen
der Muffen 11 in die Hülse 10 auswärts gebördelt, derart, daß ein
radialer Flansch entsteht, welcher die Muffen stirnseitig übergreift, so daß sie
gegen axiale Verschiebung in der Hülse 10 festliegen.
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Um die Zählvorrichtung auf der Stricknadel festzulegen, sind beim
Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 4 Haltemittel vorgesehen, welche
aus zwei Paaren von Lappen 18, 19 bestehen. Die Lappen ein und desselben
Lappenpaares sind parallel zueinander. Jedoch sind die Lappen 18 des einen
Paares im rechten Winkel zu den Lappen 19 des anderen Paares angeordnet.
Jeder Lappen ist mit einer seiner axial zur Hülse 16 verlaufenden Längskanten
mit dieser Hülse 16 verbunden. Die jeweils andere Längskante ist frei. Die
beiden Lappen jedes Paares sind an entgegengesetzten Längskanten mit der Hülse
16 verbunden, wie dies Fig. 3 zeigt. Es ist ebenfalls zu sehen, daß
die vier Lappen das Innere der Hülse 16
in eine Anzahl von verschieden großen
Abteilungen unterteilen, in welche Stricknadeln eingeführt werden können. Die jeweils
ausgewählte Abteilung hängt von dem Durchmesser der Stricknadel ab, welche
je nach gewählter Abteilung einen oder mehrere der Lappen seitlich aus der
in Fig. 3 gezeichneten Lage verdrängt, wodurch eine Klemmwirkung auf die
Stricknadel ausgeübt wird. Dies ist eine Folge der elastischen Verformbarkeit des
verwendeten Kunststoffes, aus dem die Lappen 18, 19 bestehen. Lappen und
Hülse 16
sind aus einem Stück hergestellt. Da die Hülse 16
auch mit
der Hülse 10 aus einem Stück und dem gleichen Werkstoff besteht, bilden die
Hülsen 10, 16
und die Lappen 18, 19 einen einzigen Kunststoff-(z. B.
Polythene), Guß- oder Preßkörper.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung ist in den Fig.
5 und 6 dargestellt. Dieselbe gleicht der ersten Ausführungsform.
bis auf die Ausbildung der Haltemittel; als solche sind nur zwei Lappen 20 vorgesehen.
Aus den Fig. 5 und 6 ist ersichtlich, daß diese parallel zueinander
angeordnet sind und sich quer durch die Bohrung der Hülse 16, und zwar von
einander diametral gegenüberliegenden Mantellinien der Hülse aus, erstrecken. Außerdem
erstreckt sich jeder Lappen im wesentlichen über die ganze Länge der Bohrung der
Hülse 16. Bei der Verwendung wird die Stricknadel wie vorher in eine der
durch die Lappen begrenzten Abteilungen eingeführt, wobei analog zum ersten Ausführungsbeispiel
ein Lappen 10
oder auch beide Lappen seitlich verbogen werden. Die Lappen
sind wieder mit der Hülse 16 einstückig aus Polythene gegossen, so daß sie
die elastische Nachgiebigkeit besitzen, die ein Aufklemmen der Vorrichtung auf eine
Stricknadel ermöglicht.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 4 ist das Innere der
Bohrung der Hülse 16 in eine größere Anzahl von Abteilungen unterteilt als
bei der in den Fig. 5 und 6 dargestellten. Die erstere Bauart ist
daher in noch höherem Maße für die Verwendung für verschieden starke Stricknadeln
geeignet als die zweite.
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In beiden Fällen handelt es sich um eine Zählvorrichtung ohne Metallteile,
die Haltemittel besitzt, die aus einem Stück mit anderen Teilen der Vorrichtung
angefertigt sind. Daher hat die Vorrichtung nur geringes Gewicht, und es gibt Federn
oder andere Teile, die sich lockern und die Ursache von Geräuschen sein könnten,
wenn die Vorrichtung benutzt wird. Außerdem werden durch das Fehlen von metallischen
Federn Beschädigungen der glatten und oftmals weichen Oberfläche der Stricknadeln
vermieden, insbesondere dann, wenn die Zählvorrichtung auf der Nadel verschoben
wird.