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Sammelmappe für loses Schriftgut Die Erfindung bezieht sich auf eine
Sammelmappe für loses Schriftgut, die aus zwei durch einen Rücken miteinander verbundenen
Umschlagdeckeln und einer auf dem Rücken oder einem Umschlagdeckel aufgenieteten
Aufreihvorrichtung gebildet ist. Mindestens der die Aufreihvorrichtung tragende
Umschlagdeckel oder Rücken besteht dabei aus zwei Deckfolien aus schweißbarem Kunststoff
und einer dazwischen angeordneten Versteifungseinlage. Letztere kann z. B. aus einem
artfremden Werkstoff hergestellt sein.
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Bei solchen beiderseitig mit Kunststoffolien überzogenen Sammelmappen,
bei denen die Kunststofffolien an den Rändern verschweißt sind, ist es eine wesentliche
Bedingung für das gute Aussehen dieser Sammelmappen, daß sich keine Luft in dem
die Versteifungseinlage enthaltenden Raum zwischen der äußeren und der inneren Deckfolie
befindet. Tritt Luft ein, so stehen die Deckfolien in unschöner Weise blasig ab
oder ziehen sogar Falten.
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Bei einfachen Sammelmappen, die nicht mit einer Aufreihvorrichtung
versehen sind, tritt diese Schwierigkeit nicht auf. Es genügt ein genaues Aufeinanderlegen
von Deckfolie und Versteifungseinlage beim Zusammenschweißen derselben. Ist aber
eine Aufreihvorrichtung wie etwa eine Ringbuchmechanik oder eine der bekannten für
Ordner üblichen Aufreihvorrichtungen mit Bedienungshebel eingenietet, so tritt im
Laufe der Zeit Luft an den Nietstellen in das Innere des die Aufreihvorrichtung
tragenden Rückens oder Umschlagdeckels ein, so daß die Deckfolien Blasen bilden,
sich abheben oder Falten ziehen. Diese Verwerfungen der Deckfolie machen sich besonders
unangenehm bemerkbar, wenn feuchte Pappe, d. h. eine nicht genügend in trockenen
Räumen abgelagerte Pappe, als Versteifungseinlage verarbeitet wird. Die Pappe schrumpft
dann durch die Verdunstung eines Teils des Wassergehaltes, der an den Nietstellen
austritt. Derartige Mappen werden nach einigen Monaten unansehnlich. Die Verwerfungen
durch Verdunstung von in der Pappe enthaltener Feuchtigkeit sind bei den bekannten
eine Aufreihvorrichtung enthaltenden Sammelmappen kaum zu vermeiden, da meistens
genügend abgelagerte Pappe nicht zur Verfügung steht.
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Die an den Nietstellen vorhandene Undichtigkeit beeinträchtigt die
Deckfolien auch insofern, als durch sie die Weichmacherwanderung (Verdunstung in
die Luft) verstärkt wird, wodurch ebenfalls Verformungen der Deckfolien begünstigt
werden. Derartige Verformungen machen sich insbesondere dann bemerkbar, wenn die
Aufreihvorrichtung an einem breiten Mappenrücken oder an einem Umschlagdeckel der
Sammelmappe angeordnet ist.
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Durch die Erfindung. soll deshalb die bekannte, im ersten Absatz erläuterte
und mit einer Aufreihvorrichtung ausgerüstete Sammelmappe so ausgebildet werden,
daß zwischen den eine Versteifungseinlage einschließenden Deckfolien der Umschlagdeckel
und des Mappenrückens keine Luft eintreten kann.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die übereinanderliegenden
Werkstofflagen im Lochbereich für den Nietschaft jedes Nietes zum luftdichten Abschluß
des Raumes zwischen den Deckfolien luftdicht miteinander verbunden sind. Im einzelnen
wird die Ausbildung so durchgeführt, daß an jeder Nietstelle die Deckfolien des
Umschlagdeckels oder des Rückens durch die dem Durchtritt des zugeordneten Nietes
dienende Aussparung der Verstärkungseinlage hindurch unter Zwischenlage einer schweißbaren,
vom Niet durchsetzten Auflage aus Hartfolie miteinander verschweißt sind, wobei
die Größe der Auflage der Größe der Grundplatte der Aufreihvorrichtung angepaßt
ist. Die Auflage ist hierbei zwischen der der Aufreihvorrichtung zugekehrten Deckfolie
und der Verstärkungseinlage vorgesehen. Jede Aussparung in der Versteifungseinlage
weist einen größeren Durchmesser als der zugeordnete Nietkopf auf, derart, daß der
zugeordnete Nietkopf unter Einziehung der auf seiner Seite liegenden Deckfolie in
die in der Verstärkungseinlage vorgesehene Aussparungen versenkt ist. Die zwischen
der Deckfolie und der Versteifungseinlage eingenietete Auflage ist zusätzlich noch
mit der Versteifungseinlage, z. B. durch Kleben, verbunden. Außerdem ist die Auflage
mit mindestens einer ihrer Kanten neben oder in einer Gelenk- oder Randverschweißung
des Umschlagdeckels
oder Rückens der Sammelmagpt 0-geordnet. Die
Aussparungen der Versteifungseinlgga können mindestens teilweise mit schweißbarem
Werkstoff ausgefüllt wprdpn.
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In der Zeichnung ist ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht einer mit einer
Aufreihvorrichtung versehenen, mit Kunststoffolie überzogenen Sammelmappe, Fig.
2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1 in vergrößertem Maßstab, Fig.3
die Draufscht auf die Innenseite des die Aufreihvorrichtung tragenden Umschlagdeckels
der Sammelmappe nach Fig. 1 mit längs abgeschnittenen Rücken im verkleinerten Maßstab,
Fig. 4 die der Fig. 3 entsprechende Draufsicht auf einen Umschlagdeckel mit einer
Ringbuchmechanik, Fig. 5 einen Schnitt durch eine der in Fig. 1 sichtbaren, die
Aufreihvorrichtung tragenden Nietstellen in stark vergrößertem Maßstab.
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Jede Sammelmappe nach Fig. 1 wird von einem vorderen Umschlagdeckel
1, einem Rücken 2 sowie von einem hinteren Umschlagdeckel 3 gebildet. Die Umschlagdeckel
sind außen und innen mit einer Deckfolie 8 und 9 überzogen, die aus Polyvinylchlorid
bestehen. Diese Deckfolien sind an den Rändern und an den die Rückenbreite begrenzenden
Gelenkstellen. 4 . und 5 in bekannter Weise miteinander verschweißt. Zwischen den
beiden Deckfolien sind beim Ausführungsbeispiel aus Pappe bestehende Versteifungseinlagen
10 eingebracht, die von den Deckfolien vollkommen eingeschlossen werden. Am hinteren
Umschlagdeckel 3 ist eine Aufreihvorrichtung 6 mittels vier Niete 7 aufgenietet.
Die Aufreihvorrichtung ist nur schematisch angedeutet. Insoweit bildet die Sammelmappe
als bekannt keinen Bestandteil der Erfindung.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, hat die Versteifungseinlage 10 an
jeder Nietstelle eine runde Aussparung 11, in welcher die äußere Deckfolie 8 nach
innen gezogen ist, Wie besonders aus Fig. 5 erkennbar ist, liegt auf der Versteifungseinlage
10 eine als Auflage dienende PVC-FIartfolie 12, die sich unterhalb der inneren Deckfolie
9 erstreckt. Die Grundplatte der Aufreihvorrichtung 6 wird von den Nieten 7 gehalten,
die, wie bekannt als Hohlniete ausgebildet sind. Im Bereich der Aussparungen
11 der Versteifungseinlage 10 sind die äußere Deckfolie 8, die PVC-Hartfolie
12 und die innere Deckfolie 9 miteinander verschweißt, so daß durch die Nietung
auch im Verlauf von Jahren keine Luft in den Zwischenraum zwischen den Deckfolien
8 und 9- eindringen kann. Die Verschweißung ist in Fig. 5 mit der für Maschinenzeichnungen
üblichen Symboldarstellung für Schweißnähte angedeutet. Die in Fig.2 und 5 dargestellte
Vernietung hat den ganz wesentlichen Vorteil, daß die Nietköpfe versenkt sind, so
daß das Verkratzen von Tischplatten durch vorstehende Nietköpfe vermieden wird.
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Ist nur eire kleine Aufreihvorrichtung entsprechend Fig. 1 und 2 einzunieten,
die sich nicht über die ganze Höhe der Sammelmappe erstreckt, so wird vorteilhaft
die in Fig.3 mittels einer gestrichelten Linie dargestellte Form für die Auflage
gewählt. Diese liegt, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, mit ihrer linken Kante an
der Gelenkverschweißung 5 an. Sie kann auch mit dieser verschweißt sein. Bei dieser
Form ist die Auflage 12 in vorteilhafter Weise mit der Versteifungseinlage
10 verklebt, damit die zum Teil auf Abheben wirkenden Biegekräfte, die vom
Gewicht der ton der Aufreihvorrichtung getragenen Papiere ausgeübt werden, im wesentlichen
nicht von den weichen Deckfolien, sondern unmittelbar über die Auflage 12 von der
Versteifungseinlage 10 aufgenommen werden.
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Erstreckt sich die Aufreihvorrichtung über die ganze Höhe der Sammelmappe,
wie etwa die in Fig. 4 gezeigte Ringbuchmechanik 13, so erhält die Auflage 12 die
in Fig.4 durch eine gestrichelte Linie dargestellte Form. Die Auflage liegt mit
ihren Kanten hierbei nicht nur an den Randbereichen 14 der Querränder des hinteren
Umschlagdeckels, sondern auch auf der ganzen Länge an der Gelenkverschweißung 5
an. Bei einer derartigen Form der Auflage erübrigt sich ein Ankleben an die Versteifungseinlage
10, da die steife Auflage 12 durch die dreiseitige Anlage genügend Halt hat.
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Selbstverständlich kann auch eine kurze Aufreihvorrichtung, wie sie
in Fig. 3 gezeigt ist, mit einer Auflage von der in Fig.4 dargestellten Form und
Größe am hinteren Umschlagdeckel 3 befestigt werden. Das hat aber den Nachteil,
daß die in Fig.4 durch die gestrichelte Linie angedeutete, vom Rücken abgekehrte
Längskante der Auflage sich auf ihrer ganzen Länge auch dort von der an sich ebenen
Innenfläche des hinteren Umschlagdeckels abhebt, wo sie nicht in der Nähe der benachbarten
Begrenzungskante der Grundplatte der Aufreihvorrichtung verläuft. Die Auflage kann
auch so bemessen werden, daß eine oder mehrere Kanten gerade noch von der Grundplatte
der Aufreihvorrichtung bedeckt sind. Das ergibt ein besonders vorteilhaftes Aussehen,
.da die bedeckten Kanten dann nicht sichtbar sind.
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Die in Fig. 4 gezeigte Auflage kann selbstverständlich auch ganzflächig
mit der Versteifungseinlage 3 verklebt sein, obwohl das, wie bereits erwähnt, nicht
erforderlich ist, Bei verhältnismäßig dicken Versteifungseinlagen kann es unter
Umständen vorteilhaft sein, im Schweißbereich (Fig. 5) zwischen der äußeren Deckfolie
8 und der als Auflage dienenden Hartfolie 12 eine Seheibe aus PVC-Folie vom Durchmesser
der Aussparung 11 der Versteifungseinlage einzulegen, damit der Kopf des
Nietes 7 nicht allzu tief versenkt ist.