DE1151241B

DE1151241B - Verfahren zur Verbesserung der Echtheits-eigenschaften von mit Schwefelfarbstoffen erzeugten Faerbungen und Drucken

Info

Publication number: DE1151241B
Application number: DEC26652A
Authority: DE
Inventors: Dr Christoph Kohl; Dr Karl Schuetz; Dr Arthur Meyer; Dr Otto Troesken; Dr Christian Heid
Original assignee: Cassella Farbwerke Mainkur AG
Current assignee: Cassella Farbwerke Mainkur AG
Priority date: 1962-04-04
Filing date: 1962-04-04
Publication date: 1963-07-11

Description

Verfahren zur Verbesserung der Echtheitseigenschaften von mit Schwefelfarbstoffen erzeugten Färbungen und Drucken Aus der deutschen Patentschrift 907 643 ist ein Verfahren zur Verbesserung der Echtheitseigenschaften von Färbungen und Drucken mit Schwefelfarbstoffen bekannt, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Färbungen oder Drucke im reduzierten Zustand, also vor der Oxydation mit bifunktionellen Substanzen von der Art der Alkyl-, A.ryl- oder Aralkyldihalogenide oder mit aus diesen hergestellten quaternären Ammonium- oder Pyridiniumverbindungen behandelt werden.
Nach der deutschen Patentschrift 929 963 sind für den gleichen Zweck auch substituierte Harnstoffe, wie z. B. N-Stearyl-N',N'-diäthylenhamstoff, sowie die aus 1 Mol 1,6-Hexamethylendiisocyanat bzw. 1-Methylbenzol-2,4-diisocyanat und 2 Mol Äthylenimin herstellbaren Harnstoffderivate geeignet.
In der deutschen Patentschrift 952 619 ist schließlich eine Methode beschrieben, nach der man die Nachbehandlung von mit Schwefelfarbstoffen frisch hergestellten Färbungen und Drucken nach kurzem Spülen vor der Oxydation ganz allgemein mit solchen bi- oder polyfunktionellen Substanzen durchführt, welche mit den Schwefelfarbstoffen stabile Umsetzungsprodukte liefern.
Es wurde nun gefunden, daß man ganz besonders günstige Ergebnisse erzielt, wenn man als Nachbehandlungsmittel dieser zuletzt genannten Art aliphatische, aromatische oder heterocyclische Bis- oder Polyepoxyverbindungen verwendet und die mit Schwefelfarbstoffen gefärbten oder bedruckten Textilien nach kurzem Spülen mit 0,1 bis 2,5°/o ihres Trockengewichtes an diesen Verbindungen imprägniert.
Für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich z. B. die aus 1 Mol Glykol, Glycerin sowie 1,4-Butandiol und 2 Mol Epichlorhydrin zugänglichen Diglycidyläther, ferner die Umsetzungsprodukte von N,N'-Alkylenharnstoffen, wie Imidazohdon, mit Epichlorhydrin und Polymerisate von ungesättigten aliphatischen Glycidyläthern, wie z. B. dem Allylglycidyläther.
Behandelt man Färbungen und Drucke, die mit Schwefelfarbstoffen erhältlich sind, im reduzierten Zustand mit den genannten Epoxydverbindungen, so erhält man Färbungen bzw. Drucke von sehr guten Echtheitseigenschaften, insbesondere hervorragenden Naßechtheiten.
Beispiel 1 Eine Kontinuefärbung von »Hydrosollichtgelb G« (Color Index Solubilised Sulphur Yellow 5 [s. Nachtrag Nr. 14 zu Bd. II, S. 31]) auf Baumwollgewebe, hergestellt mit 50 g/1 des Farbstoffs, 12 g/1 Natriumsulfhydrat und 12 g/1 Soda, wird nach Spülen mit kaltem Wasser auf 80'% Flottenaufnahme abgequetscht, anschließend mit einer Lösung von 20 g11 Glycerinbisglycidäthergeklotzt und auf 90°/o Flottenaufnahme abgequetscht. (Die Aufnahme an Nachbehandlungsflotte beträgt demnach 10% des Warengewichts.) Man bewahrt sodann die Färbung 1 Stunde bei 25 bis 30°C auf, behandelt mit 0,5 g/1 Kaliumbichromat, 1 g/1 Kupfervitriol und 2 ccm/1 Essigsäure (60%ig) 10 Minuten bei 70 bis 80° C im Flottenverhältnis 1 : 5, spült anschließend und trocknet. Man erhält so eine Färbung, die sehr gute Echtheitseigenschaften, insbesondere ausgezeichnete Naßechtheiten besitzt.
Beispiel 2 Baumwolle wird auf dem Egger mit 6% »Hydrosollichtkhaki AL« (Color Index Solubilised Sulphur Green 19 [s. Nachtrag Nr. 14 zu Bd. I1, S. 35]), 6% Schwefelnatrium (krist.), 4 g/1 Soda (calc.) und 10 g/1 Glaubersalz im Flottenverhältnis 1:5 gefärbt. Nach dem Spülen mit kaltem Wasser quetscht man auf 75% Flottenaufnahme ab, klotzt anschließend mit einer Lösung von 30 g/1 Butandiolbisglycidäther, quetscht auf 80% Flottenaufnahme ab und behandelt 10 Sekunden bei 105°C im Dämpfer; anschließend wird die Ware gespült und fertiggestellt. Die Färbung besitzt sehr gute Naßechtheiten, vor allem bei der Peroxydwäsche.
Beispiel 3 Eine Färbung von »Hydronblau R für Sol« (Color Index Nr. 53 630) auf Baumwollgewebe, hergestellt mit 3% des Farbstoffs, 12 ccm/1 Natronlauge 38° B6, 6 g/1 Hydrosulfit im Flottenverhältnis 1: 5, wird nach kurzem Spülen mit 0,75% des Gewichts der Ware an Glycerinbisglycidäther und 5 ccm/1 Essigsäure (60%ig) im Flottenverhältnis 1 :5 5 Minuten bei 30° C und 10 Minuten bei 98° C behandelt. Anschließend wird nach Abkühlung auf 70° C mit 0,5 g/1 Bichromat 10 Minuten bei 70° C oxydiert und wie üblich fertiggestellt.
Die so erhaltene Färbung weist gegenüber einer nicht mit dem Glycerinbisglycidäther nachbehandelten Färbung von Hydronblau R wesentlich verbesserte Naßechtheiten, vor allem eine gute Solokoch- und Peroxydwaschechtheit auf.

Beispiel 4 Eine Färbung von »Hydronblau R für Sol« (Color Index Nr. 53 630) auf Baumwollkreuzspulen, hergestellt mit 4% des Farbstoffs, 6 ccm/1 Natronlauge 38° B6, 5 g/1 Hydrosulfit im Flottenverhältnis 1:10 wird kalt gespült, abgesaugt und sodann im Flottenverhältnis 1:10 mit 10/0, bezogen auf das Trockengewicht der Ware an Athylenglykolbisglycidäther, unter Zirkulation 5 Minuten bei 90° C behandelt. Nach dem Spülen wird die Färbung in üblicher Weise fertiggestellt. Man erzielt so ein ähnlich günstiges Ergebnis wie bei der Arbeitsweise nach Beispiel 3.

Beispiel 5

Eine Druckpaste folgender Zusammensetzung:

80 g »Hydrosollichtkatechu RL«

(Color Index Nr. 53320),

80g Harnstoff,

30g Thiodiglykol,

500 g Weizenstärke-TragantVcrdickung,

20 g benzylsulfanilsaures Natrium,

80g Pottasche,

80 g Glucose,

-f- Wasser,

1000 g

wird auf Baumwollgewebe aufgedruckt, der Druck 10 Minuten im Dämpfer behandelt, anschließend gespült, auf 80°/o Flottenaufnahme abgequetscht, mit 50 g/1 Glycerinbisglycidäther geklotzt, auf 90% Flottenaufnahme abgequetscht und sodann bei 110° C getrocknet. Anschließend wird die Ware gespült und geseift. Die so erhältlichen Drucke zeichnen sich durch sehr gute Naßechtheiten aus.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verbesserung der Echtheitseigenschaften von mit Schwefelfarbstoffen erzeugten Färbungen und Drucken durch Nachbehandlung der frisch hergestellten Färbungen bzw. Drucke nach kurzem Spülen vor der Oxydation mit bis- oder polyfunktionellen Substanzen, welche mit den Farbstoffen stabile Umsetzungsprodukte liefern, dadurch gekennzeichnet, daß man die frisch gefärbten oder bedruckten Textilien nach kurzem Spülen mit 0,1 bis 2,5'% ihres Trockengewichtes an aliphatischen, aromatischen oder heterocyclischen Bis- oder Polyepoxyverbindungen imprägniert und sodann in üblicher Weise fertigstellt.