DE1444219C - Verfahren zum Färben von Cellulose enthaltenden Textilien mit wasserlöslichen Thiosulfosäuren von Schwefelfarbstoffen - Google Patents

Verfahren zum Färben von Cellulose enthaltenden Textilien mit wasserlöslichen Thiosulfosäuren von Schwefelfarbstoffen

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DE1444219C
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Erwin Dipl.-Ing.; Heid Christian Dr.; 6000 Frankfurt. D06p 3-08 Krusche
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Cassella Farbwerke Mainkur AG
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Cassella Farbwerke Mainkur AG
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Description

Die wasserlöslichen Thiosulfosäuren von Schwefelfarbstoffen werden in der Praxis aus Schwefelalkalien, wie Schwefelnatrium oder Natriumsulfhydrat enthaltenden Färbeflotten, auf cellulosehaltige Textilien aufgebracht und durch die Einwirkung der genannten alkalischen Reduktionsmittel unter Spaltung der Thiosulfosäurereste als Leukoverbindungen auf der Faser fixiert.
Aus der deutschen Patentschrift 952 619 ist es bekannt, die Echtheitseigenschaften derartiger Färbungen dadurch zu verbessern, daß man die frisch hergestellten Färbungen nach kurzem Spülen vor der Oxydation mit solchen bi- oder polyfunktionellen Substanzen behandelt, welche mit den Schwefelfarbstoffen stabile Umsetzungsprodukte liefern.
In der deutschen Patentschrift 1 004 586 ist schließlich ein Verfahren beschrieben, nach dem man eine Fixierung der Farbstoffe auch dadurch erreichen kann, daß man Baumwolle und Regeneratcellulose mit den Lösungen der wasserlöslichen Schwefelfarbstoffe, die keine Reduktionsmittel enthalten, klotzt und dann das geklotzte Material auf erhöhte Temperatur erhitzt. Jedoch ist diese Methode bezüglich der Fixation der Farbstoffe und der Echtheitseigenschaften der damit erhaltenen Färbungen den vorhin erwähnten, unter Zusatz von Schwefelalkalien durchgeführten Färbeverfahren unterlegen.
Es wurde nun gefunden, daß man Cellulose enthaltende Textilien mit wasserlöslichen Thiosulfosäuren von Schwefelfarbstoffen auf einfache Weise in einem einzigen Arbeitsgang, ohne Zusatz von Reduktionsmitteln und unter Vermeidung der erwähnten Nachteile färben kann, wenn man die Textilien mit Färbeflotten klotzt, die neben den wasserlöslichen Thiosulfosäuren der Schwefelfarbstoffe bzw. deren Salzen bi- oder polyfunktionelle Substanzen, welche mit den Schwefelfarbstoffen stabile Umsetzungsprodukte liefern, sowie gegebenenfalls saure oder alkalische Katalysatoren enthalten, die so behandelten Textilien gegebenenfalls nach der Trocknung einer feuchten oder trockenen Hitzebehandlung unterwirft und auf übliche Weise fertigstellt.
Für das erfindungsgemäße Verfahren kommen die verschiedensten bi- oder polyfunktionellen Verbindungen in Frage, wie z. B. Di- oder Polyepoxyde bzw. -chlorhydrine, Tris-acryloyl-hexahydro-l,3,5-s-triazin der Formel
OC — CH = CH,
H, C
CH,
H2C = HC · OC — N N — CO · CH == CH2
\ /
CH2
Bis-/3-hydroxyäthylsulfon der Formel
O7S
CH7 · CH2 · OH
CH2 · CH2 · OH
Di- bis Hexamethylolverbindungen des Melamins, Dimethylolderivate des Harnstoffs, Äthylenharnstoffs, s-Triazons und deren Alkyläther, das Dinatriumsalz des Tris-(j3-sulfatohydroxyäthyl)-sulfoniumbetains der Formel
CH2 -CH2-O- SO3
+ S—CH2 -CH2-O- SO3Na.
CH2 -CH2-O- SO3Na
Bis- oder Poly-chloracetylverbindungen von Di- oder Polyaminen, Tris-aziridinyl-phosphinoxyd der Formel
CH,
CH,
N —
P=O
und Di- oder Polyisocyanate bzw. deren Bismutverbindungen.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Färbungen besitzen gute Echtheitseigenschaften, insbesondere sehr gute Naßechtheiten.
Beispiel 1
Ein Baumwollgewebe wird mit einer Lösung, die 50 g/l Hydrosollichtgrün 3 B (Color-Index: SoIubilized Sulfur Green 2, CI Nr. 53 572), 20 g/l Äthylenglykolbisglycidäther und 5 g/l Soda kalz. enthält, imprägniert, bei 80° C getrocknet und dann 1 Minute bei 150° C einer Trockenhitzebehandlung unterworfen; anschließend wird gespült, im Flottenverhältnis 1:20 bei 70 bis 8O0C 10 Minuten mit einer Lösung von 1 g/l Bichromat, 1 g/l Kupfersulfat und 2 ccm/1 Essigsäure (60%) oxydiert und durch Spülen fertiggestellt. Die so erhaltene Färbung weist sehr gute Naßechtheiten, insbesondere eine gute Peroxydechtheit auf.
Beispiel 2
Ein Baumwoll-Polyester-Mischgewebe wird mit einer Lösung, die 40 g/l Hydrosollichtkatechu RL (Color-Index: Solubilized Sulfur Brown 52 CI Nr. 53 321), 30 g/l einer 65%igen Lösung von methylveräthertem Trimethylolmelamin und 10 g/l Ammonchlorid enthält, imprägniert, bei 8O0C getrocknet und
dann 1 Minute bei 2200C einer Trockenhitzebehandlung unterworfen. Anschließend wird gespült und getrocknet. Die Färbung weist eine gute Waschechtheit und eine gute Lichtechtheit auf.
Beispiel 3
Ein Baumwollgewebe wird mit einer Lösung, die .50 g/l Hydrosollichtgelb G (Color-Index: Solubilized Sulfur Yellow 5; wasserlöslicher Schwefelfarbstoff aus Innerdiollichtgelb GWL, dessen Konstitution in »Collection Czechoslov. Chem. Commun.« (1962), Bd. 27, S. 1233 bis 1578 beschrieben ist), 40 g/l Trisacryloyl-hexahydro-l,3,5-s-triazin und 10 g/l Soda kalz. enthält, imprägniert, dann bei 100° C getrocknet und 1 Minute bei 105° C gedämpft. Anschließend wird gespült, wie im Beispiel 1 mit Bichromat-Kupfersulfat-Essigsäure oxydiert, anschließend erneut gespült und fertiggestellt. Die so erhaltene Färbung weist gute Naßechtheiten auf.
Beispiel 4
Ein Baumwollgewebe wird mit einer Lösung, die 40 g/l Hydrosollichtkatechu RL (Color-Index: Solubilized Sulfur Brown 52, CI Nr. 53 321), 10 g/1 Ammonchlorid und 30 g/l Tris-(aziridinyl)-phosphinoxyd enthält, imprägniert, bei 1000C getrocknet und anschließend 1 Minute bei 2000C einer Trockenhitzebehandlung unterworfen. Dann wird gespült, mit Bichromat-Kupfersulfat-Essigsäure, wie im Beispiel 1 angegeben, oxydiert, erneut gespült und getrocknet. Die Färbung weist eine gute Wasch- und Peroxydwaschechtheit auf.
Ein ähnlich günstiges Ergebnis wird erzielt, wenn man das gemäß obigem Beispiel imprägnierte und getrocknete Baumwollgewebe an Stelle der Trockenhitzebehandlung während 40 Sekunden bei 1050C dämpft.
Beispiel 5
Ein Baumwollgewebe wird mit einer Lösung, die 30 g/l Hydrosollichtoliv BBN (Color-Index: Solubilized Sulfur Green 9, CJ. Nr. 53006), 10 g/l Soda kalz. und 20 g/l der Tris-chloracetylverbindung des Diäthylentriamine enthält, imprägniert, bei 100° C getrocknet und 1 Minute bei 2000C einer Trockenhitzebehandlung unterworfen. Anschließend wird gespült und getrocknet. Die Färbung weist eine gute Wasch- und Peroxydwaschechtheit auf.
Beispiel 6
Ein Baumwollgewebe wird mit einer Lösung, die 50 g/l Hydrosollichtoliv BBN (Color Index: SoIubilized Sulfur Green 9, CI Nr. 53 006), 30 g/l einer 65%igen Lösung von methylveräthertem Trimethylmelamin und 10 g/l Ammonchlorid enthält, imprägniert, bei 1000C getrocknet und dann 1 Minute bei 2200C einer Trockenhitzebehandlung unterworfen. Anschließend wird gespült und getrocknet. Die Färbung weist gute Wasch- und Lichtechtheiten auf.
Die Fixierung des Farbstoffs läßt sich mit gleichem Erfolg erreichen, wenn man im obigen Beispiel das imprägnierte und getrocknete Baumwollgewebe an Stelle einer Trockenhitzebehandlung während 60 Sekunden bei 105° C dämpft.
Beispiel 7
Ein Baumwoll-Polyacrylnitril-Mischgewebe wird mit einer Lösung, die 40 g/l Hydrosollichtkatechu RL (Color-Index: Solubilized Sulfur Brown 52, CI Nr. 53 321), 10 g/l Ammonchlorid und 40 g/l methylveräthertes Trimethylolmelamin enthält, imprägniert, bei 8O0C getrocknet und 1 Minute bei 200° C einer Trockenhitzebehandlung unterworfen. Es wird gespült, und getrocknet. Die Färbung weist eine gute Waschechtheit auf.
Beispiel 8
Ein Baumwollgewebe wird mit einer Lösung, die 40 g/l Hydrosollichtbraun BT (Color-Index: Solubilized Sulfur Brown 16, CI Nr. 53 286), 50 g/l Äthylenbis - (2 - hydroxy - 3 - chlor -1 - propyl) - äther und 20 g/l Soda kalz. enthält, imprägniert, bei 1000C getrocknet und 1 Minute bei 22O0C einer Trockenhitzebehandlung unterworfen. Anschließend wird gespült und getrocknet. Die Färbung besitzt eine gute Wasch- und Peroxydwaschechtheit.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Färben von Cellulose enthaltenden Textilien mit wasserlöslichen Thiosulfosäuren von Schwefelfarbstoffen in einem einzigen Arbeitsgang und ohne Zusatz von Reduktionsmitteln, dadurchgekennzeichnet, daß man die Textilien mit Färbeflotten klotzt, die neben den wasserlöslichen Thiosulfosäuren der Schwefelfarbstoffe bzw. deren Salzen bi- oder polyfunktionelle Substanzen, welche mit den Schwefelfarbstoffen stabile Umsetzungsprodukte liefern, sowie gegebenenfalls saure oder alkylische Katalysatoren enthalten, die so behandelten Textilien gegebenenfalls nach der Trocknung einer feuchten oder trockenen Hitzebehandlung unterwirft und auf übliche Weise fertigstellt.

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