DE1150522B - Verfahren zum Herstellen von Formteilen oder UEberzuegen aus Polyestermassen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Formteilen oder UEberzuegen aus PolyestermassenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F283/00—Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers provided for in subclass C08G
- C08F283/01—Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers provided for in subclass C08G on to unsaturated polyesters
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
B 63748 IVd/39b
ANMELDETAG! 23. AU G U S T 1961
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 20. JUNI 1963
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 20. JUNI 1963
Es ist bekannt, aus (1) harzartigen äthylenisch ungesättigten Polyestern, die als wesentliche Bestandteile
Reste mehrwertiger Alkohole und mehrwertiger Carbonsäuren enthalten, wobei wenigstens eine der
Komponenten über eine äthylenisch ungesättigte, polymerisationsfähige Gruppe verfügen muß, und
(2) äthylenisch ungesättigten monomeren Verbindungen polymerisierbare Gemische herzustellen. Über
solche und ähnliche, unter der Bezeichnung »Polyestermassen« bekannte Gemische liegt ein umfangreiches
Schrifttum vor, z. B. die Sammelwerke »Polyesters and theirApplications« (Bjorksten, Tovey,
Harker und Henning, New York, Reinhold Publishing Corporation, 1956) oder »Polyester-Resins«
(Lawrence, New York, Reinhold Publishing Corporation, 1960).
Die Polyestermassen enthalten im allgemeinen Polyester (1), die aus nicht polymerisierbaren, mehrwertigen
Alkoholen, meist Alkan- oder Oxaalkandiolen, α,/J-äthylenisch ungesättigten Dicarbonsäuren,
meist Malein- oder Fumarsäure, und gegebenenfalls nicht polymerisierbaren mehrwertigen Carbonsäuren,
meist Alkan- oder Benzoldicarbonsäuren, aufgebaut sind, während als Monomere (2) meist Styrol
und seine Homologen, Acryl- und Methacrylsäureester sowie Allylester verwendet werden. Solche
Polyestermassen lassen sich durch Radikale bildende Polymerisationsinitiatoren, ζ. Β. Peroxyde, gegebenenfalls
unter Mitverwendung von Aktivatoren, wie Metallsalzen und Aminen, zu unlöslichen und unschmelzbaren
Produkten polymerisieren. Hierbei ist es in vielen Fällen, insbesondere beim Herstellen von
Überzügen, von Nachteil, daß die während der Polymerisation mit Sauerstoff (Luft) in Berührung
stehenden Oberflächen der Produkte weich und klebrig bleiben, da die Polymerisation durch Sauerstoff
inhibiert wird.
Es hat nicht an Vorschlägen zur Beseitigung dieses Nachteils gefehlt. So ist es z. B. bekannt, in Polyestermassen
solche Stoffe zu lösen, die während der Polymerisation an der Oberfläche der Massen ausgeschieden
werden und dort eine dünne Schicht bilden, die den Sauerstoff fernhält. Es ist so z. B. durch Verwendung
von Paraffin oder Wachs möglich, an der Oberfläche harte Lackfilme auch in Gegenwart von
Luft herzustellen. Ein gewisser Mangel ist hierbei jedoch, daß der Lackfilm durch den ausgeschiedenen
Hilfsstoff unansehnlich und matt wird, so daß meist eine Nachbehandlung nötig ist. Man hat auch schon
vorgeschlagen, Polyestermassen zu verwenden, deren Polyester kristallin bzw. hart ist und einen hohen
Schmelzpunkt hat. Beim Verarbeiten von Polyester-Verfahren zum Herstellen
von Formteilen oder Überzügen
aus Polyestermassen
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Dr. Walter Laiutenschlager
und Dr. Herbert Willersinn, Ludwigshafen/Rhein,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
massen auf dieser Grundlage in Gegenwart von Sauerstoff verdampft das Monomere aus der Oberflächenschicht,
die dann aus nicht polymerisiertem Polyester besteht. Auf diese Weise sind zwar harte
und klebfreie Oberflächen zu erzielen, die jedoch lösungsmittel- und wärmeempfindlich sind, da sie nur
physikalisch, nicht aber chemisch gehärtet sind. Schließlich sind Polyestermassen bekannt, die durch
besondere Zusatzstoffe oder durch den Einbau besonderer chemischer Gruppen die Fähigkeit haben,
auch in Gegenwart von Sauerstoff chemisch zu härten. Die wirksamen Zusatzstoffe bzw. chemischen
Gruppen enthalten dabei meist Allyl- oder Benzylätherreste, Reste von endocyclischen und anderen
polycyclischen Kohlenwasserstoffen oder Reste von Polyglykolen. Aus Polyestermassen der genannten
Art lassen sich auch in Gegenwart von Sauerstoff (Luft) Polymerisate mit unlöslichen, unschmelzbaren
und glänzenden Oberflächen gewinnen. Diese Massen bieten sich daher vor allem zur Verwendung als
Bindemittel für Lacke an, vermögen hierbei aber insbesondere hinsichtlich ihrer Trocknungszeit sowie
der Kratzfestigkeit der Finne den Anforderungen noch nicht im erwünschten Maße zu genügen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen von Formteilen oder Überzügen durch
Aushärten von Form- oder Überzugsmassen, die ungesättigte Polyester, ungesättigte monomere anpolymerisierbare
Verbindungen, Peroxyde und Beschleuniger enthalten. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß man Massen aushärtet, die als anpolymerisierbare monomere Verbindungen 2,5-Dihydrofuran,
gegebenenfalls zusammen mit anderen üblichen Monomeren, enthalten.
309 617/291
Durch dieses Verfahren ist es insbesondere möglich, glänzende, lösungsmittelbeständige Überzüge
herzustellen, die sich durch gute Kratzfestigkeit und vor allem durch sehr kurze Trocknungszeiten auszeichnen.
Als harzartige äthylenisch ungesättigte Polyester (1) können die üblichen und aus dem Schrifttum wohlbekannten
Polyester verwendet werden. Solche Polyester werden in der überwiegenden Zahl der Fälle
aus α,/7-äthylenisch ungesättigten Dicarbonsäuren,
gegebenenfalls unter Mitwirkung nicht polymerisierbarer Dicarbonsäuren, und zweiwertigen Alkoholen
hergestellt. Durch Mitverwendung einwertiger bzw. drei- und höherwertiger Carbonsäuren oder Alkohole
kann der Kondensationsgrad bzw. Verzweigungsgrad der Polyester und damit ihre Viskosität bzw. die
Viskosität ihrer Lösungen im Monomeren eingestellt sein. Die Mitverwendung einwertiger Verbindungen
ist oft dann von Vorteil, wenn auch drei- oder mehrwertige Verbindungen eingesetzt werden.
Besonders hochwertige Überzüge erhält man, wenn man Polyester verwendet, die ausschließlich aus
α,/3-ungesättigten Dicarbonsäuren und kurzkettigen
Glykolen aufgebaut sind. Überzüge auf dieser Grundlage trocknen besonders rasch und unter Ausbildung
hochglänzender, sehr gut kratz- und lösungsmittelfester Oberflächen.
Zum Herstellen der Polyestermassen werden die Polyester nach den üblichen Methoden mit 2,5-Dihydrofuran
homogenisiert. Das Gewichtsverhältnis des 2,5-Dihydrofurans zum Polyester kann in weiten
Bereichen schwanken, doch sollen die Gemische im allgemeinen zwischen 10 und 90 Gewichtsprozent,
vorzugsweise zwischen 20 und 50 Gewichtsprozent, 2,5-Dihydrofuran enthalten.
Es ist möglich, diese Gemische mit nichtpolymerisierbaren flüchtigen organischen Lösungsmitteln, z.B.
Äthylacetat, Butylacetat oder Toluol, zu verdünnen, etwa um ihre Viskosität zu verringern.
Zum Modifizieren der Eigenschaften der Endprodukte kann es zweckmäßig sein, in den Polyestermassen
als Monomere (2) zusammen mit dem 2,5-Dihydrofuran eine oder mehrere andere, bei Polyestermassen
übliche, monomere, äthylenisch ungesättigte Verbindungen mitzuverwenden. Hervorzuheben sind
hiervonAUyl- und Methallyläther von ein- und mehrwertigen Alkoholen oder N-Methylolverbindungen,
z. B. Äthylenglykoldiallyläther, Glycerintriallyläther, Pentaerythrittetraallyläther und der Tetraallyläther
des Tetramethylolglyoxaldiureins. Im allgemeinen sollen jedoch nicht mehr als 80 Gewichtsprozent und
insbesondere nicht mehr als 50 Gewichtsprozent des 2,5-Dihydrofurans durch andere Monomere ersetzt
sein.
Es ist zweckmäßig, die Polyestermassen durch geeignete Polymerisationsinhibitoren gegen vorzeitiges
Geheren zu stabilisieren. Hierfür eignen sich die üblichen Inhibitoren, z. B. ein- oder mehrwertige
phenolische Verbindungen, wie Hydrochinon, Resorcin, Brenzkatechin oder 2,6-Di-tertiär-butyl-p-kresol.
Die Massen enthalten vorzugsweise 0,01 bis 0,1 Gewichtsprozent dieser Polymerisationsinhibitoren.
Die vorgeschlagenen Polyestermassen können in üblicher Weise polymerisiert werden, z.B. durch Einwirkung
von Peroxyden, wie Benzoylperoxyd, Cyclohexanonperoxyd und Methyläthylketonperoxyd. Soll
bei Raumtemperatur gehärtet werden, ist es zweckmäßig, die üblichen Aktivatoren, z. B. Schwermetallverbindungen,
wie Kobaltnaphthenat, oder tertiäre Amine mitzuverwenden.
Aus den vorgeschlagenen Massen lassen sich pigmentierte und nichtpigmentierte Überzüge mit
hervorragendem Glanz, guter Härte und Lösungsmittelbeständigkeit herstellen. Besonders bemerkenswert
sind die außerordentlich kurzen Trockenzeiten, die mit solchen Überzügen erreicht werden können.
Das Aufbringen der Überzüge auf die Unterlagen erfolgt nach den bei Polyesterüberzugsmassen üblichen
Methoden; es können insbesondere solche Methoden angewandt werden, bei denen die Bestandteile des
Lackfilms als zwei Komponenten auf die Unterlage aufgebracht werden, wobei die eine Komponente das
Peroxyd und die andere Komponente den Aktivator enthält. Die vorgeschlagenen Massen können darüber
hinaus auch zum Herstellen von Formteilen, wie glasfaserverstärkten Schichtstoffen, verwendet werden.
Selbstverständlich können in den Massen die üblichen Füllstoffe, Farbstoffe und Pigmente mitverwendet
werden.
Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht.
Aus 60 Teilen eines ungesättigten Polyesters nut
der Säurezahl 50 aus Maleinsäure und Propylenglykol-(l,2) im Molverhältnis 1,0:1,1 und 40 Teilen
2,5-Dihydrofuran wird ein homogenes Gemisch hergestellt. Das Gemisch wird mit 1 Teil Cyclohexanonperoxydpaste
(40%ig inDibutylphthalat) und 4 Teilen einer Kobaltnaphthenatlösung (lO°/oig in Styrol) versetzt
und in einer Schichtdicke von etwa 350 μ auf erne Glasplatte aufgetragen. Man beläßt bei Raumtemperatur
an der Luft. Nach 15 Minuten beginnt das Gemisch zu gelieren; nach weiteren 30 Minuten
sind die Überzüge staubtrocken, klar und glänzend und werden von Aceton, Benzol und Toluol nicht
angelöst.
Es wird ein ungesättigtes Polyester mit der Säurezahl 17 aus Maleinsäure, Diäthylenglykol und 2,2-Dimethylpropandiol-(l,3)
im Molverhältnis 1,00:0,53 : 0,53 hergestellt.
a) 40 Teile des Polyesters werden mit 26 Teilen Styrol und 34 Teilen des Tetraallyläthers des
Tetramethylolglyoxaldiureins homogenisiert(Vergleichsversuch).
b) 40 Teile des Polyesters werden mit 26 Teilen Styrol, 34 Teilen des Tetraallyläthers des Tetramethylolglyoxaldiureins
und 20 Teilen 2,5-Dihydrofuran homogenisiert.
Werden diese Gemische, wie im Beispiel 1 angegeben, zu Überzügen weiterverarbeitet, erhält man
aus Ansatz a) nach 125 Minuten einen staubtrockenen Überzug, während der Überzug aus Ansatz b)
bereits nach 97 Minuten staubtrocken ist. Die kürzere Tfockenzeit der erfindungsgemäß hergestellten Überzüge
nach b) gegenüber den ähnlichen vorbekannten Überzügen nach a) geht aus den Versuchen klar hervor.
Aus 70 Teilen eines ungesättigten Polyesters der Säurezahl 30 aus Maleinsäureanhydrid und Propylen-
glykol-(l,2) im Molverhältnis 1,0:1,06, 30 Teilen
2,5-Dihydrofuran und 0,01 Teil Hydrochinon wird ein homogenes Gemisch hergestellt. Das Gemisch
wird mit 4 Teilen Cyclohexanonperoxydpaste (4O°/oig in Dibutylphthalat) und 4 Teilen einer Kobaltnaphthenatlösung
(10%ig in Styrol) versetzt und in Reagenzgläser (lichte Weite 18 mm) gegossen. Nach
5 Minuten sind die Ansätze geliert. Entfernt man die Proben nach 1 bis 2 Stunden, erhält man zähe,
flexible Formteile. Durch mehrstündiges Tempern bei 70 bis 80° C werden die Formteile zäher und
härter. Sie haben eine widerstandsfähige, harte Oberfläche.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zum Herstellen von Formteilen, oder Überzügen durch Aushärten von Form- oder Überzugsmassen, die ungesättigte Polyester, ungesättigte monomere anpolymerisierbare Verbindungen, Peroxyde und Beschleuniger enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man Massen aushärtet, die als anpolymerisierbare monomere Verbindungen 2,5-Dihydrofuran, gegebenenfalls zusammen mit anderen üblichen Monomeren, enthalten.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 848 501.© 309 617/291 6.63
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE621594D BE621594A (de) | 1961-08-23 | ||
DEB63748A DE1150522B (de) | 1961-08-23 | 1961-08-23 | Verfahren zum Herstellen von Formteilen oder UEberzuegen aus Polyestermassen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB63748A DE1150522B (de) | 1961-08-23 | 1961-08-23 | Verfahren zum Herstellen von Formteilen oder UEberzuegen aus Polyestermassen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1150522B true DE1150522B (de) | 1963-06-20 |
Family
ID=6974119
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB63748A Pending DE1150522B (de) | 1961-08-23 | 1961-08-23 | Verfahren zum Herstellen von Formteilen oder UEberzuegen aus Polyestermassen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE621594A (de) |
DE (1) | DE1150522B (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE848501C (de) * | 1949-12-29 | 1952-09-04 | Koege Kemisk Vaerk | Verfahren zur Herstellung von 2, 5-substituierten 2, 5-Dihydrofuranderivaten |
-
0
- BE BE621594D patent/BE621594A/xx unknown
-
1961
- 1961-08-23 DE DEB63748A patent/DE1150522B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE848501C (de) * | 1949-12-29 | 1952-09-04 | Koege Kemisk Vaerk | Verfahren zur Herstellung von 2, 5-substituierten 2, 5-Dihydrofuranderivaten |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE621594A (de) |
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