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Verfahren zur Herstellung eines photographischen Materials mit diffusionsfest
eingelagertell, optischen g
Aufhellern Für die Aufhellung von photographischein
Material hat man bisher die aus der Textil- und Papierindustrie an sich bekannten,
mehr oder weniger wasserlöslichen, optischen Aufheller eingesetzt, welche d--m menschlichen
Auge nicht sichtbares Licht, insbesondere UV-Licht, absorbieren und als sichtbares
Licht, beispielsweise als blauviolettes bis gelbgrünes Fluoreszenzlicht, wieder
ausstrahlen. Derartige Aufhellersubstanzen können dem Schichtträger, der Barytage
und/oder der photoorraphischen Emulsion zuges.etzt werden.
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Es hat sich aber gezeigt, daß diese Stoffe mehr oder weniger stark
ausbluten und in den Behandlungsbädern bzw. im Wässerungsbad ausgewaschen werden.
Dcr Grad der Aufhellung hängt also nicht allein von der Art des Authellers und dessen
Fluoreszenzstärke sowie der angewandten Konzentration ab, sondern auch von der Art
und Dauer der Nachbehandlung des photographischen Materials, d. h. der Entwicklung,
Fixierung, Wässerung usw. In den Behandlungsbädern reichert sich der optische Aufheller
an und kann dann auf ein Material mit weniger oder gar keinem optischen Aufheller
aufziehen, so daß auch dieses letztere photographische Material dann stärker oder
schwächer aufgehellt ist. Will man diese unerwünschte Aufhellung vermeiden, so muß
man zwei Reihen von getrennten Behandlungsbädern anwenden, wenn photographisches
Material mit optischem Aufheller und photographisches Material ohne optischen Aufheller
nebeneinander verarbeitet werden sollen. Ferner diffundieren die Aufheller z. B.
bei der maschinellen Trocknung in das Trocknungstuch, das dadurch ebenfalls langsam
mit diesen optischen Aufhellern angereichert wird und sie wieder an nicht aufgehellte
Papiere abgeben kann. Sehr unerwünscht ist eine solche zusätzliche Aufhellung insbesondere
dann, wenn sie nicht gleichmäßig über das photographische Material erfolgt, sondern
nur stellenweise auftritt. Andererseits kann auch das Auswaschen bzw. die Abgabe
von Auffiellern aus aufgehelltem photoggraphischem Material auch nur lokal erfolgen,
so daß am Ende des Arbeitsprozesses ein fleckiges Produkt vorliegt.
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Zur Vermeidung eines derartigen Ausblutens oder Auswaschens des Aufhellers
in den Behandlungsbädern ist es bereits vorgeschlag " en, die Aufheller in
Form unlöslicher Salze einzulagern oder aber das Molekül des Aufhellers mit diffusionsfestmachenden.
Gruppen zu versehen.
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Erfindungsgemäß wird demgegenüber die diffusionsfeste Einlagerung
der Aufheller in das photographische Material dadurch erreicht, daß der Aufheller
in einem hochsiedenden Lösungsmittel gelöst und diese Lösung nach an sich bekannten
Methoden mit Wasser emulgiert wird. Unter dem Begriff »hochsiedende Lösungsmittel«
im Rahmen der Erfindung sollen solche organischen Verbindungen verstanden werden,
deren Siedepunkt höher als 1751 C ist. Geeignete hochsiedende Lösungsmittel
sind z. B. Acetophenon, Benzylalkohol, Phthalsäurediäthyloster, Benzoesäur,-benzylester,
Dibenzyläther, Phthalsäure-din-butylester, Phthalsäure-diisobutylester, Adipinsäurebenzylbutylester,
Adipinsäurebenzyloctylester. Weitere derartige hochsiedende Lösungsmittel sind unter
dem Begriff »Weichinacher« bekannt und z. B. im Taschenbuch für Chemiker und Physiker
von D'Ans-Lax, 1941, S. 1394 bis 1401 und 1408, 1409, beschrieben. Wenn die
Löslichkeit der Aufheller in diesen organischen Verbindungen nicht ausreichend ist,
so können niedrigsiedende Lösungsmittel, wie Aceten, Alkohol, Äthylacetat, Benzol
usw., mitverwendet werden. Unter dem Begriff »niedrigsiedende oraanische Lösungsmittel«
im Rahmen der Erfindung sollen solche organischen Verbindungen verstanden werden,
die bei Zimmertemperatur flüssig sind und einen Siedepunkt unterhalb 175' C
haben. Weitere organische Lösungsmittel findet man in dem zitierten Taschenbuch
für Chemiker. Der Anteil an niedrigsiedenden organischen Lösungsmitteln wird so
klein wie möglich gehalten, kann ab-er zwischen 0 und 50 Gewichtsprozent
des gesamten Lösungsmittels liegen. Wird durch die Zugabe solch einer wüßrigen
Aufhellereraulsion
das photographische Material zu weich und gegenüber äußeren mechanischen Einwirkungen
zu anfällig, so kann das hochsiedende Lösungsmittel ganz oder teilweise durch Harze,
Kunststoffe oder Naturstoffe ersetzt werden, die mit Wasser nicht mischbar bzw.
in Wasser unlöslich sind und eine genügende Löslichkeit für den Aufheller besitzen.
Geeignete Harze, Kunststoffe oder Naturstoffe sind solche Produkte, die möglichst
klar durchsichtig und fast farblos sind, wie z. B. helle (iumaronharze, Schellack,
Hamstoffharze, Melaminharze, Polystyrol, Polyacrylsäureester, Polyvinylacetat.
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Als optische Aufhaller sind alle, solche Substanzen verwendbar, die
eine genügende Löslichkeit in den betreffenden Lösungsmitteln, Harzen, Kunststoffen,
Naturstoffen oder deren Mischungen untereinander besitzen. Geeignete optische Aufheller
finden sich unter den Benzidin-, Cumarin-, Stäben-, Benzimidazol-, Benzthialzol-,
Benzexazol- und Pyrazolinderivaten.
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Infolge der Auflösung der Auffieller in den hochsiedenden Lösungsmitteln
sind erfindungsgemäß auch solche Stoffe verwendbar, die nur in Form ihrer Lösung
fluoreszieren. Zur Erzielung eines reinen Weiß oder einer gewünschten, z. B. ins
Rosa gehenden Aufhellung kann man auch Gemische geeigneter Aufheller anwenden.
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Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Herstellung von Aufhelleremulsionen
gemäß der Erfindung: Beispiel 1.
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5 g 1,3,4,5-Tetraphenyhmidazolon-(2) werden in 50
ml Benzylalkohol gelöst. In einem schnellaufenden Rührwerk wird dann mit
90 ml Wasser und 10 ml einer 50/eigen Lösung eines alkylnaphthalinsulfonsauren
Salzes emulgiert. Eventuell behandelt man die Emulsion noch ein- bis zweimal in
einer Kolloidmühle.
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Beispiel 2 1 g 1,3,5-Triphenyl-A2-pyrazolin werden in
50 ral Adipinsäurebenzyloctylester gelöst und mit 5 ml einer 101/oigen
Lösung eines alkylnaphthalinsulfonsauren Salzes (oberflächenaktive Substanz) und
95 ml H20 ernulgiert.
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Beispiel 3
20 g Dammarharz werden in 50 ml Xylol
gelöst, filtriert und im Filtrat 3 g 1,3,4,5-Tetraphenylimidazolon-(2) gelöst.
Anschließend wird mit 10 ml einer 101/eigen Lösung eines alkylnaphthalinsulfonsauren
Salzes und 190 ml Wasser ernulgiert.
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Beispiel 4 5 g 4,5-Diphenyl-1,3-dimethylimidazolon-(2)
werden in 50 g Dibenzyläther gelöst und mit 5 ml einer 101/eigen
Lösung eines alkylnaphthalinsulfonsauren Salzes und 95 ml Wasser emulgiert.
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Die entstandene wäßrige Aufhelleremulsion kann man der Barytage oder
dem Schichtträger oder der photographischen Emulsion in hekannter Weise
zu-
geben. Die, zuzugebende Menge richtet sich danach, welcher Grad der Aufhcllung
erwünscht ist, nach der Stärke des Aufhellers und danach, ob man sie der Barytage,
dem Schichtträger oder der Emulsion zusetzt. Die optimale Konzentration für irgendeine
beliebige spezielle wäßrige Aufhelleremulsion wird am besten so bestimmt, daß man
dem betreffenden Material verschiedene Mengen der Aufhelleremulsion zugibt und davon
Proben nimmt. An Hand dieser Proben ist es dem Fachmann leicht möglich, durch entsprechende
Vergleiche die optimale Konzentration zu ermitteln.
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Ein so hergestelltes photographische Material behält seine optische
Aufhellung auch nach der Behandlung in den photographischen Bädern bei. Ein einfaches
Verfahren zum Nachweis von diffusionsechter Einlagerung der Aufheller ist folgendes:
Das photographische, Material wird 1 bis 2 Minuten lang in Wasser gebadet
und danach gegen ein gleichfalls gewässertes, nicht aufgehelltes Papier gepreßt,
einige Zeit so belassen und dann voneinander getrennt. Unter der Quarzlampe, erkennt
man sofort, ob der optische Aufheller in das nicht aufgehellte Papier überdiffundiert
ist oder nicht.
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Zum Vergleich werden daher als Gegenbeispiele die folgenden Lösungen
hergestellt.
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Beispiel 5
1,5g 4,5-diphenylimidazolon-(2)-sulfonsaures
Natrium werden in 100 ml Wasser aufgelöst.
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Beispiel 6
Zu 100 ml einer 5%igen Gelatinelösung werden
10 ml einer 101/eigen BaC1.-Lösung zugegeben und danach 10 nil einer
20/Gigen Lösung eines Denvats der 4,4-Diaminostilben-2,2'-disulfonsäure zugegeben.
Beispiel 7
Wie im Beispiel 6 stellt man statt des »schwerlöslichen«
Bariumsalzes des 4,4'-Dianünostilben-2,2#-disulfonsäure-Derivats das »schwerlöshche«
Bleisalz her, indem man 10 ml Bleiazetat 100/eig statt der BaC12-Lösung zur
Gelatine zugibt.
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Der erfliidungsgemäß erzielte Fortschritt läßt sich dadurch nachweisen,
daß man einerseits 80 ml einer 10%igen Gelatinelösung 20 ml der nach Beispiel
2 hergestellten AufheReremulsion zugibt und davon in bekannter Weise auf photographischein
Papier einen Handguß herstellt.
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Andererseits werden 80 ml einer 100/eigen Gelatinelösung 20
ml der nach Beispielen 5, 6 oder 7 hergestellten Lösung zugesetzt
und in bekannter Weise auf photographischem Papier ein Handguß hergestellt. In den
letztgenaunten Fällen ist es zweckmäßig, die Schichten mit einem geeigneten Härtemittel
zu
gerben und mit einem Überguß zu versehen.
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Badet man die so hergestellten photographischen Materialien
1- bis 2 Minuten lang in Wasser und preßt sie darauf gegen ein gleichfalls
gewässertes, nicht aufgehelltes Papier und beläßt die Papiere etwa 2 Minuten aufeinander,
so zeigt sich bei der Betrachtung unter der Quarzlampe, daß von dem erfindungsgemäß
hergestellten Papier kein optischer Aufhell-er in das nicht aufgehellte Papier diffundiert
ist, während das nicht aufgehellte Papier, das mit dem nach bekannten Verfahren
aufgehellten Papier zusammengepreßt war, nach der Trennung und Betrachtung unter
der Quarzlampe einen deutlichen Fluoreszenzeffekt zeigt.