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Vakuum-Milchfilter Die Erfindung bezieht sich auf ein Vakuum-Milchfilter,
das eine mit den Zitzenbechern einer Absaugemelkanlage verbundene Milchsammelkammer
und eine von dieser durch ein Filterpaket getrennte, mit Behältern für die Milch
verbundene Ablaufkammer aufweist. Beim Melken wird der Milchbehälter mit dem Saugstutzen
eines Kompressors verbunden, so daß dann die Milch über Milchfilter von den Zitzen
abgesaugt wird. Beim Umsetzen des die Zitzenbecher tragenden Melkgeschirrs von einer
Kuh auf eine andere fällt das Vakuum in dem die Zitzenbecher mit der Milchsammelkammer
verbindenden Milchsammelrohr schlagartig ab, wodurch bei der üblichen Dimensionierung
eines Filters auf das eingelegt Filterpaket ein Stoß von etwa 250 kg ausgeübt wird.
Hierbei wird die Milch durch das nunmehr auftretende Druckgefälle zwischen der Milchsammelkammer
und der Ablaufkammer durch das Filterpaket so stark hindurchgesaugt, daß Verunreinigungen
durch das Filterpaket durchgezogen werden.
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Außerdem wird dadurch das Filterpaket mechanisch sehr stark beansprucht,
so daß Beschädigungen des Filters möglich sind.
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Um diesen Nachteil zu beseitigen, ist ein Vakuum-Milchfilter bekannt,
das eine mit den Zitzenbechern einer Absaugemelkanlage verbundene Milchsammelkammer
und eine von dieser durch ein Filterpaket getrennte, mit einem Behälter für die
Milch verbundene Ablaufkammer aufweist, die mit dem oberen Teil der Milchsammelkammer
durch einen Luftdurchtrittskanal verbunden ist. Beim bekannten Vakuum-Milchfilter
bewirkt der Kanal, daß in beiden Kammern immer etwa der gleiche Druck herrscht.
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Dies hat den Nachteil, daß der Milchdurchlauf nur durch die Schwerkraft
verursacht wird, so daß insbesondere bei beginnender Verstopfung des Filters der
Milchdurchfluß stark abfällt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Vakuum-Milchfilter
zu schaffen, bei dem der Durchfluß gegenüber einem reinen Schwerkraftfilter erhöht
ist, ohne aber, daß hierbei der Nachteil auftritt, daß beim Umsetzen des die Zitzenbecher
tragenden Melkgeschirres von einer Kuh auf eine andere das Vakuum in dem die Zitzenbecher
mit der Milchsammelkammer verbindenden Milchsammelrohr schlagartig abfällt.
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Gemäß der Erfindung ist dies dadurch erreicht, daß der Kanal an mindestens
einer Stelle einen Querschnitt aufweist, der kleiner ist als der Querschnitt des
das Filter mit den Zitzen und dem Milchbehälter verbindenden Milchsammelrohres.
Hierdurch wird der Vorteil erreicht. daß der Durchfluß gegenüber einem nur durch
die Schwerkraft verursachten Milchdurchfluß durch das Filterpaket erhöht wird, da
der Kanal eine die Ausgleichsströmung drosselnde Wirkung aufweist, so daß ein Teil
des Vakuums noch für den Filtervorgang zur Verfügung steht.
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Da bei längerem Betrieb die Durchlässigkeit des Filters durch die
Verunreinigungen geändert wird. kann im Luftdurchtrittskanal eine regelbare Drossel
vorgesehen sein, die es ermöglicht, einen gewünschten Druckabfall zwischen den beiden
Kammern des Filters entsprechend den gegebenen Verhältnissen einzustellen.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann in der
Milchsammelkammer ein Milchzulaufstutzen vorgesehen sein, dessen Mündung in die
Sammelkammer unter der Mündung des Luftdurchtrittskanals liegt. Dadurch wird mit
Sicherheit vermieden, daß Milch aus der Sammelkammer durch den Luftdurchtrittskanal
in die Milchsammelkammer hindurchgesaugt wird.
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Der Vakuumausgleichskanal kann in beliebiger Art und Weise z. B.
als ein außerhalb der beiden Kammern verlaufendes, vorzugsweise durchsichtiges Luftdurchtrittsrohr
oder als im Innern des Filters angeordnetes Rohr ausgebildet sein.
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Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
an Hand der Zeichnung im einzelnen erläutert.
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Die Zeichnung zeigt einen Diametralschnitt durch ein Ausführungsbeispiel
des Vakuum-Milchfilters gemäß der Erfindung, wobei eine Abwandlung dieses Ausführungsbeispieles
strichpunktiert angedeutet ist.
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Das dargestellte Vakuum-Milchfilter besteht aus einem Zylinder 1
aus einem durchsichtigen Stoff. z. B. Glas, oder einem geeigneten Kunststoff, auf
dessen
beide Enden zwei Fassungen 2 aufgesetzt sind, die mit drei Stangen 3 aneinandergezogen
und damit auf die Enden des Zylinders 1 gedrückt sind. Diese Fassungen dienen dazu,
den Zylinder 1 mit einem Deckel 4 und einem Auslauftrichter S unter Zwischenschaltung
von Dichtungsringen 6 bzw. 7 zu verbinden. Zwischen dem Auslauftrichter 5 und der
unteren Fassung 2 ist ein an sich für diese Zwecke bekanntes Filterpaket 8 angeordnet.
Durch dieses Filterpaket 8 wird das Ganze vom Zylinder 1, dem Deckel 4 und dem Trichter
5 gebildete Vakuum-Milchfilter in eine obere Milchsammelkammer 9 und eine untere
Ablaufkammer 10 unterteilt. Der Deckel 4 weist einen Einlaufstutzen 4' auf, der
beim Betrieb mittels eines in der Zeichnung nicht darge stellten Sammelrohres mit
den Zitzenbechern eines Melkgeschirres verbunden wird. Ebenso weist der Auslauftrichter
5 einen Stutzen 5' auf, der dazu dient, mit einem ebenfalls in der Zeichnung nicht
dargestellten Milchsammelrohr verbunden zu werden, das die Ablaufkammer 10 mit mindestens
einem in der Zeichnung nicht dargestellten Milchbehälter verbindet, dessen Hohlraum
mit einem Vakuumerzeuger, z. B. mit dem Saugstutzen eines Kompressors, verbunden
ist.
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Der obere Teil der Milchsammelkammer 9 ist durch einen als Luftdurchtrittskanal
dienenden Schlauch 11 mit der Ablaufkammer 10 verbunden.
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Zu diesem Zweck ist in einer Bohrung des Deckels 4 unter Zwischenschaltung
von Dichtringen 12 und 13 ein Stutzen 14 befestigt, an den das obere Ende des Schlauches
11 angeschlossen ist. Das untere Ende des Schlauches 11 ist mit einem Stutzen 15
verbunden, der seitlich in ein Rohrstück 16 mündet, das mit dem Stutzen 5' des Auslauftrichters
5 fest verbunden, z. B. an diesen angeschweißt ist. Das untere Ende des Rohrstückes
16 dient als Anschlußstutzen für das obenerwähnte Milchsammelrohr. Der Querschnitt
des Schlauches 11 ist etwa ein Viertel des Querschnittes des Milchsammelrohres.
Mit dem Deckelstutzen 4' ist ein Milchzulaufstutzen 17 z. B. durch Schweißung fest
verbunden, der in das Innere des Milchfilters bis zu einer Stelle hineinragt, die
sich in einem angemessenen Abstand unterhalb der Mündungen des Rohrstutzens 14 in
dem Milchfilter befindet.
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Durch den Schlauch 11 wird erreicht, daß in der Milchsammelkammer
9 und in der Ablaufkammer 10 des Milchfilters immer im wesentlichen der gleiche
Druck herrscht, so daß das Filterpaket 8 auch bei schlagartiger Anderung der Druckverhältnisse
in der Milchsammelkammer durch diese Druckänderungen praktisch überhaupt nicht belastet
wird. Auch wird dadurch erreicht, daß die Milch, im wesentlichen der Schwerkraft
folgend, durch das Filterpaket 8 hindurchgedrückt wird, so daß die im Filterpaket
festgehaltenen Verunreinigungen nicht in die Ablaufkammer 10 hineingerissen werden.
Dadurch, daß der Querschnitt des Schlauches 11 kleiner ist als der Querschnitt des
Milchsammelrohres, wird wiederum erreicht, daß durch diese Drosselwirkung des Schlauches
11 ein beherrschbarer Druckunterschied
zwischen der Milchsammelkammer 9 und der Ablaufkammerl0
entsteht, der den Durchlauf der Milch durch das Filterpaket 8 in einem angemessenen
Maße fördert.
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Um diesen Druckunterschied zwischen der Milchsammelkammer9 und der
AblaufkammerlO regeln zu können, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform im Schlauch
11 eine DrosseLklappe 18 vorgesehen, mittels deren die Drosselwirkung des Schlauches
11 in gewünschten Grenzen nach Bedarf geregelt werden kann.
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An Stelle des Schlauches 11 kann als Luftdurchtrittskanal im Inneren
des Filters ein Rohr 19 vorgesehen sein, das in der Zeichnung strichpunktiert dargestellt
ist.
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Vorzugsweise bestehen der Schlauch 11 oder das Rohrstück 19 aus einem
durchsichtigen Stoff, z B. aus einem durchsichtigen Kunststoff, so daß Verunreinigungen
dieser Leitungen leicht beobachtet werden können.