DE1146875B - Verfahren zur Gewinnung von reinem Desmethylchlortetracyclin - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von reinem Desmethylchlortetracyclin

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DE1146875B
DE1146875B DEA36246A DEA0036246A DE1146875B DE 1146875 B DE1146875 B DE 1146875B DE A36246 A DEA36246 A DE A36246A DE A0036246 A DEA0036246 A DE A0036246A DE 1146875 B DE1146875 B DE 1146875B
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DE
Germany
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desmethylchlorotetracycline
urea
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Application number
DEA36246A
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English (en)
Inventor
Siegfried Arthur Mueller
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Wyeth Holdings LLC
Original Assignee
American Cyanamid Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C233/00Carboxylic acid amides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von reinem Desmethylchlortetracyclin Die Erfindung betrifft ein neues, verbessertes Verfahren zum Reinigen von Desmethylchlortetracyclin, wobei hohe Ausbeuten an Produkten von hoher Reinheit erhalten werden.
  • Die Desmethyltetracycline, Desmethyltetracyclin selbst und Desmethylchlortetracyclin (7-Chlordesmethyltetracyclin) gehören einer neuen Familie von Tetracyclinantibiotica an. Diese Desmethyltetracycline werden von bestimmten Mutanten von Streptomyces aureofaciens gebildet, die sich von einem Chlortetracyclin erzeugenden Stamm streptomyces aureofaciens A-377 ableiten, welcher bei dem Northern Regional Research Laboratory, Peoria, Illinois, unter der Hinterlegungsnummer NRRL 2209 hinterlegt wurde. Die neuen Desmethyltetracyclin erzeugenden Stämme werden durch Behandlung des Stammes Streptomyces aureofaciens A-377 mit mutagenen Mitteln erhalten. Kulturen der neuen Desmethyltetracyclin erzeugenden Stämme von Streptomyces aureofaciens sind bei der American Type Culture Collection, Washington, D. C., unter den ATCC-Hinterlegungsnummern 12551, 12552, 12553 und 12554 hinterlegt.
  • Desmethylchlortetracyclin hat im Vergleich zu dem bekannten, mit einem breiten Wirkungsspektrum ausgestatteten Antibioticum Tetracyclin in weit geringeren Mengen in hervorragender Weise wesentlich stärkere antibiotische Wirksamkeit gegen empfindliche Organismen; es besitzt in überraschender Weise größere Stabilität in Körperflüssigkeiten; es wird weniger rasch durch die Niere ausgeschieden. Im Körper wird daher nach seiner Injektion über eine längere Zeit hinaus ein therapeutisch wirksamer Desmethylchlortetracyclinblutspiegel aufrechterhalten.
  • Desmethylchlortetracyclin wird jedoch fast immer zusammen mit geringen Mengen Desmethyltetracyclin und einer epimeren Form von Desmethylchlortetracyclin, 7-Chlor-6-desmethyl-4-epitetracyclin, die ebenfalls Fermentationsprodukte sind, gebildet. Man muß dann diese Antibiotica trennen oder wenigstens Desmethylchlortetracyclin in einer hochgereinigten und von Desmethyltetracyclin und der epimeren Form von Desmethylchlortetracyclin freien Form gewinnen. Diese Antibiotica können zwar papierchromatographisch wirksam getrennt werden; das ist aber in technischem Maßstab nicht günstig, und es wurde daher versucht, ein technisch anwendbares Verfahren zur Gewinnung von praktisch reinem Desmethylchlortetracyclin zu entwickeln.
  • Eines der besten Verfahren zur Reinigung von Chlortetracyclin und Tetracyclin ist das von Winterb o tto m beschriebene Verfahren. Bei diesem Verfahren wird rohes Chlortetracyclin z. B. in einem hydroxylgruppenhaltigen organischen Lösungsmittel, z. B, einem niederen Alkanol, unter Verwendung einer stickstoffhaltigen Base, z. B. Triäthylamin, die dazu dient, das Chlortetracyclin zu neutralisieren und löslich zu machen, gelöst. Die nicht gelösten Verunreinigungen werden abfiltriert, und durch Wiedereinstellung des pH-Werts des Filtrats mit Salzsäure auf den gewünschten Wert wird gereinigtes Chlortetracyclinhydrochlorid gefällt.
  • Dieses Verfahren ist zwar zur Reinigung von Chlortetracyclin oder Tetracyclin hervorragend geeignet, da ein therapeutisch wertvolles Produkt von hoher Qualität gewonnen wird, es hat aber bestimmte Nachteile, da hydroxylgruppenhaltige organische Lösungsmittel und organische Basen verwendet werden müssen, so daß die Kosten des Reinigungsverfahrens hoch sind. Außerdem, und das ist bezüglich Desmethylchlortetracychn von größter Wichtigkeit, bewirkt das Umkristallisieren von Desmethylchlortetracyclin aus den von Winterbottom vorgeschlagenen organischen Lösungsmitteln, z. B. Butanol und 2-Äthoxyäthanol, keine wesentliche Verminderung der Menge an Desmethyltetracychn oder des Epimeren von Desmethylchlortetracyclin. Wenn man daher dieses Verfahren auf die Umkristallisation von Desmethylehlortetracyclin anwendet, enthält das Endprodukt einen zu hohen Prozentsatz dieser anderen unerwünschten Antibiotica.
  • Die Erfindung betrifft nun ein verbessertes Verfahren zum Reinigen von Desmethylchlortetracyclin, wobei eine Desmethylchlortetracyclin-Harnstoffsulfat-Komplexverbindung - aus wäßrigen Rohdesmethylchlortetracyclin enthaltenden Lösungen gebildet wird und aus diesen hochgereinigtes Desmethylchlortetracyclinhydrochlorid oder ein anderes Säuresalz oder neutrales Desmethylchlortetracyclin leicht gebildet werden kann. Das Endprodukt hat eine hohe Wirksamkeit, .gute Farbe und ist praktisch frei von Desmethyltetracyclin und dem Epimeren von Desmethylchlortetracyclin.
  • Die neue Komplexverbindung wird gebildet, indem man rohes, dunkelgefärbtes Desmethylchlortetracyclin mit vorzugsweise etwa 3 bis etwa 20 Äquivalenten einer 10°/oigen bis vollständig gesättigten (60°/o Gewicht/Volumen) wäßrigen Harnstofflösung pro Äquivalent Desmethylchlortetracyclin in Berührung bringt. Dann werden Sulfationen, vorzugsweise als Schwefelsäure, vorzugsweise in einem Überschuß von 1 Moläquivalent zugegeben, um den pH-Wert auf etwa 0,5 bis 2,0, vorzugsweise etwa 0,5 bis 1,0, einzustellen, worauf die Desmethylchlortetracyclin-Harnstoffsulfat-Komplexverbindung gefällt wird und die dunkelgefärbten Verunreinigungen, Desmethyltetracychn und 7-Chlor-6-desmethyl-4-epitetracyclin in Lösung bleiben. Die Komplexverbindung wird abfiltriert, mit Alkohol gewaschen und getrocknet.
  • Die Desmethylchlortetracyclin-Harnstoffsulfat-Komplexverbindung besteht aus 2 Mol Harnstoff zu 1 Mol saurem Sulfat pro Mol Desmethylehlortetracyclin.
  • Hochgereinigtes Desmethylchlortetracyclin kann aus dieser Komplexverbindung leicht wiedergewonnen werden, indem man sie in Wasser aufschlämmt und die Suspension mit einer Säure, wie Salzsäure, auf einen pH-Wert zwischen 0,1 und 1,0 ansäuert, worauf gereinigte, hellgelbe Kristalle des Hydrochlorids mit hoher biologischer Wirksamkeit erhalten werden.
  • Die Desmethylchlortetracyclin-Harnstoffsulfat-Komplexverbindung kann auch in neutrales Desmethylchlortetracyclin umgewandelt werden, indem man sie in. Wasser aufschlämmt und den pH-Wert mit einer wäßrigen Base, wie Ammoniumhydroxyd, unter Bildung von gereinigtem neutralem Desmethylchlortetracyclin auf etwa 3 bis 6 einstellt.
  • Aus der deutschen Auslegeschrift 1045 392 ist es bekannt, Tetracyclin bei einem pH-Wert von 2,5 bis 6,0 mit wäßriger Harnstofflösung in eine schwerlösliche Komplexverbindung zu überführen und aus dieser, z. B. durch Behandlung mit Säure, das freie Tetracyclin-Antibioticum zu gewinnen.
  • Beim pH-Wert von 2,5 bis 6,0 bildet sich jedoch ein Desmethylchlortetracyclin - Harnstoffsulfat- Komplex nicht, so daß es nicht gelingt, Desmethylchlortetracychn über das Harnstoff'addukt zu reinigen, wenn man in diesem pn-Bereich arbeitet.-Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Beispiel 1 1/2 g Desmethylchlortetracyclin-Base wurde in 4 ml 0,25 n-Schwefelsäure aufgelöst, hierzu wurden 0,5 g H2NCONH2 und anschließend 1 ml 3,6 n H2S04 gegeben. Der pH-Wert betrug 2,0. Nach 1/2 Stunde wurde das entstandene kristalline Produkt abfiltriert und mit 1,5 ml Alkohol (Gemisch aus 98 °/o Äthanol und 2 °/o Butanol) gewaschen. Es wurden 0,55 g getrocknetes Produkt erhalten, welches 17,50/, Harnstoff enthielt; die spektrophotometrische Prüfung ergab 750 »y/mg Desmethylchlortetracyclin.
  • Beispiel 2 2,4g Desmethylchlortetracyclinhydrochlorid wurden in 3,6 ml gesättigter wäßriger Harnstofflösung gelöst; dann wurden 2 ml 18 n-Schwefelsäure zugegeben. Der pH-Wert betrug l,32.` Nach 3/4 Stunden wurden die entstandenen Kristalle abfiltriert, mit Alkohol (Gemisch aus 98 °/o Äthanol und 2 °/o Butanol) gewaschen und im Vakuum getrocknet. Die Prüfung der getrockneten Desmethylchlortetracyclin-Harnstoffsulfat-Komplexverbindung ergab 730 y/mg Desmethylchlortetracyclin, mikrobiologisch; die Verbindung enthielt 17,4°/o Harnstoff und 13,7°/o Sulfat. Ausbeute 1,1 g. Beispiel 3 4 g braunes rohes Desmethylchlortetracyclinhydrochlorid (875 y/mg Desmethylchlortetracyclin, mikrobiologisch) wurden in 15 Minuten mit 5 ml gesättigter wäßriger Harnstofflösung verrührt. Es trat praktisch vollständige Auflösung ein. 0,5 ml 36 n-Schwefelsäure wurden dann tropfenweise zugegeben, wobei die Harnstofflösung in einem Wasserbad gekühlt wurde. Durch die rasche Kristallisation des Produkts wurde die Mischung dick. 2 ml gesättigte wäßrige Harnstoff> lösung wurden noch zugegeben, um den Brei dünnflüssiger zu machen; dann wurde mit 1 ml 36 n-Schwefelsäure versetzt. Der Brei wurde über Nacht beim pH-Wert 0,7 gerührt. Das erhaltene Produkt wurde abfiltriert, mit 6 ml 80 °/oigem Äthanol gewaschen und im Vakuum getrocknet. Die so erhaltenen 4,65 g Desmethylchlortetracyclin - Harnstoffsulfat- Komplexverbindung wurden in 14 ml Wasser und 0,2 ml 50 °/oigem Cetyltrimethylammoniumchlorid aufgeschlämmt. Dann wurden 4,5 ml Salzsäure zugegeben, und der rasch kristallisierende Brei wurde 1 Stunde stehengelassen. Das Produkt wurde abfiltriert, mit 0,4 n-Salzsäure und Wasser gewaschen und im Vakuum getrocknet, wobei 3,05 g hellgelbe Kristalle des Hydrochlorids erhalten wurden. Die mikrobiologische Prüfung ergab 914 y/mg Desmethylchlortetracyclin. Beispiel 4 Zu einer Lösung von 500 g der Desmethylchlortetracyclin-Harnstoffsulfat-Komplexverbindung (702y/mg Desmethylchlortetracyclin, spektrophotometrisch) in 31 Wasser wurden 12 ml 31°/oige wäßrige Cetyltrimethylammoniumchloridlösung und eine ausreichende Menge konzentriertes Ammoniumhydroxyd zugegeben, damit nach 2stündigem Rühren der pH-Wert 3,9 erhalten wurde. Das Produkt wurde abfiltriert, mit 1,21 Wasser gewaschen und bei 50°C im Vakuum getrocknet. Die Ausbeute betrug 276g neutrales Desmethylcblortetracyclin (1046 y/mg Desmethylchlortetracyclin, spektrophotometrisch).

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von reinem Desmethylchlortetracyclin, dadurch gekennzeichnet, daß man rohes Desmethylchlortetracyclin in an sich bekannter Weise mit einer wäßrigen Harnstoff lösung vermischt, dann jedoch Sulfationen zusetzt, daß der pH-Wert der Lösung etwa 0,5 bis 2,0 beträgt, die gebildete Desmethylchlortetracyclin-Harnstoffsulfat-Komplexverbindung abfiltriert und in üblicher Weise mit Säuren bei einem p$ Wert von 0,1 bis 1,0 oder mit einer wäßrigen Base beim pH-Wert von etwa 3 bis 6 zersetzt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1045 392.
DEA36246A 1959-12-09 1960-12-09 Verfahren zur Gewinnung von reinem Desmethylchlortetracyclin Pending DE1146875B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1045392B (de) * 1955-12-09 1958-12-04 American Cyanamid Co Verfahren zur Herstellung von reinen Verbindungen des Tetracyclins

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1045392B (de) * 1955-12-09 1958-12-04 American Cyanamid Co Verfahren zur Herstellung von reinen Verbindungen des Tetracyclins

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