DE1146650B

DE1146650B - Kanal zum Gelieren von thermoplastischen Kunststoffschichten

Info

Publication number: DE1146650B
Application number: DEM41408A
Authority: DE
Original assignee: Johannes Menschner Textilmaschinenfabrik
Current assignee: Johannes Menschner Textilmaschinenfabrik
Priority date: 1959-05-02
Filing date: 1959-05-02
Publication date: 1963-04-04

Description

Kanal zum Gelieren von thermoplastischen Kunststoffschichten Die Erfindung bezieht sich auf einen Kanal zum Gelieren von thermoplastischen Kunststoffschichten, die auf eine Trägerbahn, insbesondere eine Stoffbahn, aufgetragen werden und in kontinuierlichem Arbeitsablauf den Kanal durchlaufen, in dem sie unter Einwirkung von Heizkörpern, insbesondere einer Infrarotheizung, einem Gelierprozeß unterzogen werden.
Vielfach verwendet man beim Gelieren von thermoplastischen Kunststoffschichten an Stelle der bisher üblichen Konvektionswärme Heizeinrichtungen, die nach dem Prinzip einer Strahlungsheizung arbeiten. Der Vorteil dieser Strahlungsheizung, speziell einer Infrarotheizung, liegt auf der Hand, denn es läßt sich damit eine zuverlässige, sichere sowie schnelle Regelung der Wärme durchführen.
Hierbei ergibt sich jedoch der Umstand, daß die Erwärmung der zu gelierenden Streichmasse mit Hilfe von Strahlungswärme vorwiegend von der Strahlerseite her, also von oben erfolgt. Insbesondere beim Gelieren dicker Aufstriche ergibt sich dadurch die Notwendigkeit, verhältnismäßig lange Gelierkanäle zu benutzen, vorwiegend deshalb, um etwaigen in der aufgetragenen und zu gelierenden Streichmassenschicht vorhandenen Lufteinschlüssen Zeit zu geben, nach oben aus der Streichmasse auszutreten.
Dieser Gesichtspunkt ist für die Qualität der erzeugten Ware von großer Bedeutung, da Lufteinschlüsse als wertmindernde Fehler in der Ware auftreten können.
Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, unter Vermeidung vorbeschriebener Mängel einen Kanal zu schaffen, der es gestattet, auch Stoffbahnen mit dicker oder dickster Auftragsschicht von Streichmasse zuverlässig unter Berücksichtigung der gestellten Anforderungen auch mit verkürzten Gelierkanälen bzw. vergrößerter Arbeitsgeschwindigkeit gelieren zu können. Erreicht wird dieses Ziel bei einem Kanal der eingangs geschilderten Art erfindungsgemäß durch eine die Trägerbahn von unten erwärmende Vorheizeinrichtung, die dem Kanal vorgeschaltet ist und bis in diesen hineinreicht.
Durch Verwendung einer solchen Vorheizeinrichtung wird in wirkungsvoller Weise vermieden, daß die eingangs erwähnten Mängel eintreten. Die beschichtete Ware wird hierbei vielmehr schon vor dem Einlauf in den eigentlichen Gelierkanal erwärmt und läuft bereits in diesem Zustand in den Kanal ein, wodurch jetzt die Gelierungsverhältnisse wesentlich günstiger liegen. Je nach Zusammensetzung der Auftragsschicht ist es gegebenenfalls zweckmäßig, auch noch innerhalb des Kanals von unten her erwärmend auf die Ware einzuwirken oder gar nur in Abständen an verschiedenen Stellen die Ware auf diese Weise zu beeinflussen.
Außerdem ist es empfehlenswert, diese Vorheizeinrichtung in der Laufrichtung der Ware verschiebbar zu machen, damit gegebenenfalls von der günstigsten Stelle aus auf die Ware eingewirkt werden kann.
Damit auf der Oberseite der Vorheizeinrichtung ein Anhaften von eventuell durchgeschlagenen Streichmassenpartikeln verhindert wird, ist diese mit einer beispielsweise aus Polytetrafluoräthylen erzeugten, glatten, abriebfesten Abweisschicht überzogen, die zur Geringhaltung von Wärmeverlusten ziemlich dünn gehalten ist, da derartige Stoffe bekanntlich schlechte Wärmeleiteigenschaften besitzen. Auf der anderen Seite ist die Dicke der Abweisschicht jedoch so bemessen, daß sie allen Reibungsbeanspruchungen durch die Trägerbahn selbst im Dauerbetrieb vollauf gewachsen ist. Dieses ist um so bedeutsamer, wenn die wärme abgeb ende Seite der Vorheizeinrichtung zur Unterstützung der Warenbahn dient.
Und schließlich wird vorgesehen, die Vorheizeinrichtung schaltungstechnisch mit dem Gelierkanal zu kuppeln, so daß Vorwärmheizung und Gelierkanalheizung in Wirkverbindung stehen. Dabei liegt es selbstverständlich auch im Rahmen der Erfindung, beide Heizeinrichtungen unabhängig voneinander regelnd zu schalten.
In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel in schematischer Darstellung ein Gelierkanal mit Beschichtungseinrichtung und Vorheizung dargestellt.
Dabei ist mit 10 ein Warenvorrat bezeichnet, von dem Ware in Form einer Bahn 11 über eine Umienkwalze 12 einer aus einer Walze 13 und einer Streich- rakel 14 bestehenden Beschichtungseinrichtung zugeführt wird. An Stelle dieser Walzenrakel 13, 14 ließe sich auch jede andere Beschichtungseinrichtung, z. B. eine Luftrakel od. dgl., mit Vorteil anwenden. Hinter der Beschichtungseinrichtung 13, 14 ist eine Vorheizeinrichtung 15 vorgesehen, die nach der vorliegenden Ausführungsform im Bereich vor dem Kanaleinlauf 16 und zumindest im Anfangsteil des Kanals 18 wirksam ist.
Diese Vorheizeinrichtung 15 kann dabei aus einer beheizten Platte od. dgl. gebildet sein, wobei die wärmeabgebende Seite mit einer Schutz- bzw. Abweisschicht 17 aus Polytetrafluortähylen od. dgl. versehen ist, die z. B. aufgesintert oder in ähnlicher Weise aufgebracht ist. Die Vorheizeinrichtung 15 ist unmittelbar unter der Bahn 11 angeordnet und dient gleichzeitig als Bahnträger.
Im übrigen ist der Kanal 18 in bekannter Weise mit einer Infrarotheizung 19 versehen. Hinter dem Kanal 18 sind in bekannter Weise Glätt- und Kühlwalzen 20 angeordnet. Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, daß außer einer Strahlungsheizung durch Infrarotwärme auch eine kombinierte Strahlungsheizung, z. B. Infrarotheizung mit einschließend oder zugeschalteter Hochfrequenzheizung, verwendet werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Kanal zum Gelieren von thermoplastischen Kunststoffschichten, die auf eine Trägerbahn, insbesondere eine Stoflbahn, aufgetragen werden und in kontinuierlichem Arbeitsablauf den Kanal durchlaufen, in dem sie unter Einwirkung von Heizkörpern, insbesondere einer Infrarotheizung, einem Gelierprozeß unterzogen werden, gekemw zeichnet durch eine die Trägerbahn (11) von unten erwärmende Vorheizeinrichtung (15), die dem Kanal (18) vorgeschaltet ist und bis in diesen hineinreicht.
2. Kanal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorheizeinrichtung (15) in der Laufrichtung der Bahn (11) verschiebbar ist.
3. Kanal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorheizeinrichtung (15) aus mehreren in der Laufrichtung der Bahn (11) hintereinander angeordneten Heizkörpern besteht.
4. Kanal nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Teile der wärme abgebenden Seite der Vorheizeinrichtung (15) zur Unterstützung der Bahn (11) dienen.
5. Kanal nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorheizeinrichtung (15) im Bereich der Bahnunterstützung mit einer glatten, abweisenden und abriebfesten Schicht (17) versehen ist.
6. Kanal nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (19) des Kanals (18) mit der Vorheizeinrichtung (15) schaltungstechnisch gekuppelt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 872401; österreichische Patentschrift Nr. 204 255; schweizerische Patentschrift Nr. 325 029.