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Einrichtung zur Abstützung einer Tafel oder Bahn aus Glas od. ähnl. thermoplastischen Materialien
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Abstützung einer Tafel oder Bahn aus Glas od. ähnl. thermoplastischen Materialien mit Hilfe einer von einem festen Tragkörper getragenen Flüssigkeit.
Bei Verwendung von flüssigen Trägern zum Abstützen von noch in plastisch verformbarem Zustand befindlichen Tafeln oder Bahnen aus Glas od. ähnl. thermoplastischen Materialien kann den Oberflächen dieser Tafeln oder Bahnen eine besondere Oberflächengüte, bei Glas auf geschmolzenem Metall der so- genannte"Feuerglanz", verliehen werden und ausserdem werden Beschädigungen der Unterseite der Tafeln oder Bahnen mit Sicherheit vermieden, weil diese nicht mit festen Trägern in Berührung kommen. Hiebei wird ausserdem bei Glas die Möglichkeit einer thermischen Behandlung des Glases während des Vorschubes der Tafel oder Bahn auf dem flüssigen Träger geboten.
Bei bekannten Einrichtungen der eingangs erläuterten Art befindet sich die Tragflüssigkeit in einer Wanne, deren Seitenwände über die Oberfläche der Tragflüssigkeit hinaufragen. Die Glastafel oder Glasbahn liegt hiebei während einer relativ langen Dauer auf dem flüssigen Träger auf. Beim Abführen der Glastafel oder Glasbahn von der Badoberfläche muss die Glastafel oder Glasbahn, um eine Berührung mit den Rändern der die Flüssigkeit enthaltenden Wanne zu vermeiden, aus der Horizontalebene des Badspiegels auf ein höheres Niveau gehoben werden. Das Glas muss also in diesem Stadium schon so stark abgekühlt sein, dass diese Richtungsänderung keine Verformung der Oberfläche zur Folge hat.
Ferner wird zwischen den Rändern der Glastafel oder Glasbahn und den Wänden der das Bad enthaltenden Wanne ein beträchtlicher Zwischenraum aufrechterhalten. Wenn nun als flüssiger Träger ein an der Luft oxydierbares geschmolzenes Metall, wie Zinn, verwendet wird, so muss dieses durch eine neutrale oder reduzierendeAtmosphäre geschützt werden, was einen bedeutenden Aufwand an Vorrichtungen erfordert und ausserdem schwierig durchführbar ist.
Diese Schwierigkeiten können gemäss der Erfindung gänzlich oder wenigstens weitgehend behoben werden, die eine Vorrichtung zum Gegenstand hat, die es ermöglicht, die zum Tragen der Glastafel oder Glasbahn erforderliche Flüssigkeitsmenge zu verringern und ausserdem die Dauer der Berührung zwischen der Flüssigkeit und dem Glas zu verkürzen und damit auch die Gefahr schädlicher Einwirkungen der Flüssigkeit auf das Glas herabzusetzen.
Gemäss der Erfindung wird dieses Ziel im wesentlichen erreicht, dass bei einer solchen Einrichtung auf der Oberseite des gemeinsamen festen Tragkörpers oder mehrerer getrennter fester Tragkörper flüssige, zumindest in dem Niveau, in dem die Tafel bzw. Bahn mit der Oberfläche der flüssigen Stützkörper in Berührung steht, voneinander getrennte Stützkörper angeordnet sind, deren Oberfläche über die Oberseite des bzw. der festen Tragkörper vorragt, so dass die Tafel bzw. Bahn die Trennstellen zwischen den Stützkörpern freitragend überbrückt.
Die Glastafel oder Glasbahn kann sich hiebei ohne weiteres in plastisch verformbarem Zustand befinden, ohne dass ihre Ebenheit durch die Zwischenräume zwischen den Trägern beeinflusst wird, vorausgesetzt, dass das Glas nicht auf den Trägern ruhig liegenbleibt,
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sondern relativ zu ihnen bewegt wird.
Die erfindungsgemässe Einrichtung kann in vorteilhafter Weise verschiedenen Betriebserfordernissen besonders angepasst werden.
Bei einer bevorzugten Ausbildung der erfindungsgemässen Einrichtung sind die flüssigen Stützkörper durch eine mit dem Glas od. dgl. nicht reagierende und dieses nicht benetzende Stützflüssigkeit gebildet, die zufolge ihrer Oberflächenspannung Kuppen bildet, die zur örtlich begrenzten Abstützung der Glastafel oder Glasbahn dienen. Bei Verwendung einer das Glas nicht benetzenden Stützflüssigkeit ist nach weiteren Merkmalen der Erfindung entweder auf der Oberseite des bzw. jedes festen Tragkörpers mindestens eine Vertiefung für die Stützflüssigkeit vorgesehen, oder es ist auf der Oberseite des bzw. jedes festen Tragkörpers mindestens eine von die Kuppen bildenden Stützflüssigkeit benetzbare Zone vorgesehen, die zum lagerichtigen Festhalten der Stützflüssigkeitsmenge dient und durch eine von dieser Flüssigkeit nicht benetzbare Zone begrenzt wird.
Solche benetzbare Zonen können aus festen Metallen hergestellt werden, die mit der tragenden Flüssigkeit eine Grenzschichtlegierung bilden. Gegenüber Zinn ist dies besonders bei Eisen oder Kupfer der Fall. Es wurde jedoch festgestellt, dass vorzugsweise Metalle ausgewählt werden sollen, bei denen, wie z. B. Molybdän, an der vollständig verzinnten Oberfläche keine Korrosionsrisse auftreten.
Die Auswahl des Materials, das als feste, nicht benetzbare Unterlage dient, hängt von der Art der benutzten Flüssigkeit und der Temperatur, der der Tragkörper ausgesetzt wird, ab. Bei Verwendung von geschmolzenem Zinn als Tragflüssigkeit sind bis zu Temperaturen von 10000C oder etwas darüber Materialien wie Silika oder agglomeriertes Sillimanit, die durch das geschmolzene Zinn nicht angegriffen und nicht benetzt werden, verwendbar.
Es kann auch Graphit verwendet werden, welcher die Vorteile hat, dass er sehr leicht verarbeitet werden kann, infolge seiner guten thermischen Leitfähigkeit bei thermischen Stossbeanspruchungen nicht zerbricht und es ermöglicht, durch Einführen von Heiz- oder Kühlmittel in das Innere des Tragkörpers eine thermische Behandlung, der das Glasband unterworfen werden soll, einfach zu steuern oder zu regeln. Die oberhalb der Ausnehmungen durch die Oberflächen der Flüssigkeit gebildeten Flüssigkeitskuppen tragen durch die Oberflächenspannung die in Bewegung befindliche Glastafel, ohne dass diese mit der darunterliegenden festen Oberfläche des Tragkörpers in Berührung kommt.
Bei der erfindungsgemässen Einrichtung ist es nicht in jedem Fall nötig, dass die relative Bewegung der Glastafel in bezug auf die Flüssigkeitskuppen durch eine Verlagerung der Glastafel erzeugt wird.
Wenn die Tafel im plastischen Zustand, z. B. während der Dauer einer thermischen oder chemischen Behandlung, unbeweglich gehalten werden soll, so kann bei der gemäss der Erfindung ausgebildeten Einrichtung eine Berührung der Glastafel mit der darunterliegenden Oberfläche des festen Tragkörpers in den Zwischenräumen zwischen den Flüssigkeitskuppen verhindert werden, wenn die Flüssigkeitskuppen unter der Glastafel verlagert werden, indem ihre Berührungszone mit der Glastafel, beispielsweise durch Hinund Herbewegen des die Flüssigkeitskuppen tragenden festen Tragkörpers dauernd verändert wird.
Die erfindungsgemässe Einrichtung ermöglicht eine Abstützung der Glastafel ohne jede Berührung ihrer Unterseite mit festen Tragkörpern, die das Glas beschädigen oder zerstören könnten. Sie ermöglicht so den Transport der Tafeln im plastischen Zustand und gleichzeitig mechanische oder chemische Behandlungen, denen die Tafeln in diesem Zustand unterworfen werden können. Die erfindungsgemässe Einrichtung ermöglicht es ferner das Glas ohne Veränderung seiner Oberflächen durch Zonen mit abnehmenden Temperaturen zu führen und fortschreitend bis zu seiner Verfestigung abzukühlen.
Bei einer andern Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung mit im festen Tragkörper angeordneten Durchlässen zum Zu- bzw. Ableiten des Stützmediums sind diese Durchlässe für die Stützflüssigkeit beispielsweise durch Kanäle oder im Falle eines porösen Tragkörpermaterials durch die Poren des Tragkörpermaterials gebildet, wobei vorzugsweise zum Ableiten der kontinuierlich zugeführten Stützflüssigkeit in der Oberfläche der festen Tragkörper Sammelrinnen vorgesehen sind.
Wenn die Tafel oder Bahn in vorgegebener Richtung bewegbar ist, sind zweckmässig die flüssigen Stützkörper in Bewegungsrichtung der Tafel oder Bahn langgestreckt ausgebildet, oder es sind die flüssigen Stützkörper quer zur Bewegungsrichtung der Tafel oder Bahn angeordnet und etwas kürzer als die Breite der Tafel oder Bahn, wobei die Kuppen bildenden flüssigen Stützkörper die Form von schmalen, nahe nebeneinanderliegenden und quer zur Bewegungsrichtung der Tafel oder Bahn auf den festen Tragkörpern angeordneten Stäben haben. Hiebei können die flüssigen Stützkörper die Form gerader Stäbe oder die Form von Pfeilspitzen, deren Spitzen auf der Symmetrieachse der Tafel oder Bahn liegen und in die Bewegungsrichtung der Tafel oder Bahn weisen, oder die Form von gekrümmten, z.
B. kreisförmig gekrümmten Stäben oder auch die Form von Stäben haben, die in ihrer Längsrichtung in mehrere
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getrennte Abschnitte unterteilt sind, die gegebenenfalls ineinander verschachtelt angeordnet sind. Bei einer andern Ausführungsform haben die Kuppen bildenden flüssigen Stützkörper die Form von z. B. kugeligen Tropfen.
Wenn die Tafel oder Bahn in vorgegebener Richtung bewegbar ist, so wird zweckmässig der flüssige Stützkörper in der Bewegungsrichtung der Tafel oder Bahn nach unten oder nach oben geneigt angeordnet, so dass die von den flüssigen Stützkörpern auf die Tafel oder Bahn ausgeübte Bremskraft verkleinert bzw. vergrössert wird, oder es sind feste Tragkörper mit einer zylindrischen Hüllfläche vorgesehen, deren Krümmungsachse quer zur Bewegungsrichtung der Tafel oder Bahn verläuft, wobei die flüssigen Stützkörper geradlinig und waagrecht entlang von Erzeugenden der zylindrischen Hüllfläche angeordnet sind.
Die Veränderungen der Krümmung einer Glastafel um eine quer zur Vorschubrichtung verlaufende Krümmungsachse sind, solange sich die Glastafel im plastischen Zustand befindet, ohne Nachteil für die Oberflächenglätte des Fertigproduktes, und wenn die Glastafel anschliessend während des Überganges vom plastischen Zustand in den festen Zustand auf einem ebenen Träger geführt wird, so wird auch die Ebenflächigkeit des fertigen Produktes nicht beeinträchtigt, wenn der Krümmungsradius des Tragkörpers, auf dem die Flüssigkeitskuppen vorgesehen sind, relativ gross ist.
Wenn die Glastafel eine Relativbewegung in bezug auf die sie tragende Flüssigkeit ausführt, so wird der Rand oder Meniskus der die Tafel tragenden Flüssigkeit unsymmetrisch verändert. Die leichte Zugwirkung, die bei einer relativen Vorschubbewegung auf die Oberfläche der Flüssigkeit ausgeübt wird, bewirkt nämlich eine Verkleinerung des Krümmungsradius des Meniskus an der stromabwärtigen Seite und eine Vergrösserung des Krümmungsradius an der stromaufwärtigen Seite. Infolge dieser zweifachen Deformationsarbeit ergibt sich eine Bremsung der Glastafel, die umso stärker ist, je grösser die Vorschubgeschwindigkeit der Tafel ist. Diese Erscheinung hat demnach eine selbstregulierende Wirkung.
Ausserdem wirkt diese Bremskraft der zum Weiterbewegen der Glastafel aufgewendeten Kraft entgegen, so dass, wenn sich das Glas noch im plastischen Zustand befindet, die im Glas erzeugte Zugspannung der Glastafel unter Verkleinerung ihrer Dicke in Längsrichtung streckt, ohne dass die Glastafel am stromaufwärtigen Ende der Dehnungszone durch mechanische Mittel festgehalten werden muss. Zur Vermeidung eines seitlichen Zusammenziehen der Glastafel ist es hiebei nur erforderlich, ihre Ränder in Querrichtung festzuhalten, wofür entweder übliche Mittel, z. B. Randhalterollen, wie sie in Vertikalziehmaschinen vorgesehen sind, oder gemäss der weiteren Erfindung ausgebildete Einrichtungen, die später näher beschrieben werden, angewendet werden können.
Die Bremswirkung kann beeinflusst werden, indem, wie vorhergehend erläutert, die Neigung der Tragkörper der Flüssigkeitskuppen oder indem die Zahl und die Grösse der Flüssigkeitskuppen verändert wird.
So kann z. B. die Bremskraft gänzlich aufgehoben oder sogar eine Antriebskraft auf die Glastafel ausgeübt werden, wenn die feste Oberfläche der Tragkörper in Richtung der Bewegung der Glastafel genügend stark nach unten geneigt wird. Wenn diese Oberfläche anderseits nach oben geneigt und dadurch die Bremskraft erhöht wird, so wird die auf die Glastafel einwirkende Zugspannung vergrössert und gegebenenfalls eine Streckung der Glastafel erzielt, wenn sie in dieser Zone noch genügend plastisch ist, wobei gleichzeitig die Dicke der Glastafel herabgesetzt wird.
Es wurde gefunden, dass es zur Erzielung starker Wirkungen dieser Art vorteilhaft ist, die Anzahl der Flüssigkeitskuppen zu vervielfachen, um auf diese Weise auch die durch die Verformung der Menisken erzeugte Bremswirkung zu vervielfachen. Die Bremsung durch jede einzelne Flüssigkeitskuppe ist zwar sehr gering, doch kann durch Vervielfachung solcher Einzelwirkungen insgesamt eine starke Bremskraft auf die Glastafel ausgeübt werden, wenn genügend viele Flüssigkeitskuppen vorhanden sind.
Die Grösse und Anzahl der Flüssigkeitskuppen und die Zwischenräume, die sie trennen, sind so bestimmt, dass das noch weiche Glas während seines Überganges zwischen zwei benachbarten Flüssigkeitskuppen sich nicht einsenken und mit dem festen Tragkörper, auf welchem die Flüssigkeit ihrerseits aufliegt, in Berührung kommen kann.
Wenn die Glastafel in bezug auf den flüssigen Träger unbeweglich wäre, so würde dieses Einsenken früher oder später eintreten. Es ist also nötig, dass das Glas in Bewegung gehalten wird, um ständig die Punkte, auf welchen das Glas aufliegt, zu wechseln, damit dieses Einsenken nicht eintreten kann. Das gleiche Resultat kann erzielt werden, wenn die Träger mit den Flüssigkeitskuppen mit genügender Geschwindigkeit unter einer unbeweglichen Glastafel weiterbewegt werden.
Zwischen der relativen Verschiebungsgeschwindigkeit der Tafel und dem freien Zwischenraum zwischen den Flüssigkeitskuppen in Richtung der Relativbewegung besteht eine bestimmte Beziehung, die
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natürlich eine Funktion der Viskosität und demnach der Temperatur der Glastafel ist. Die Erfahrung hat gezeigt, dass bei üblichem Spiegelglas, das auf 9000C erhitzt ist, die Tafel keine Verformung erleidet, wenn sich das Glas mit einer Geschwindigkeit von zirka 1, 50 m je Minute weiterbewegt und wenn die Grösse der Zwischenräume zwischen den Flüssigkeitskuppen in der Grössenordnung eines Zentimeters liegt.
Bei der erwähnten pfeilspitzenartigen Ausbildung der flüssigen Stützkörper wirken die erwähnten von den Flüssigkeitskuppen erzeugten Bremskräfte schräg nach der Aussenseite hin und haben eine Komponente, die der Zusammenziehung der Glastafel entgegenwirkt und ein Strecken derselben begünstigt.
Das gleiche Ergebnis kann mit den gekrümmten, z. B. in Form eines Kreisbogens verlaufenden Rinnen erhalten werden.
Wenn die Einrichtung zur Herstellung einer Tafel oder Bahn mit einem in Querrichtung ungeradlinigen Profil, z. B. einer Tafel mit zylindrischer oder gewellter Oberfläche, dienen soll, so wird das Hüllprofil der festen Tragkörper, auf deren Oberfläche flüssige Stützkörper angeordnet sind, dem ungeradlinigen Profil der herzustellenden Tafel oder Bahn entsprechend ausgebildet.
Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung sind in der Oberfläche des Tragkörpers entlang von waagrecht und parallel zur Achse der Bewegungsrichtung der Tafel oder Bahn verlaufenden Geraden durchgehende oder in mehrere Näpfe unterteilte Rinnen für die Stützflüssigkeit ausgebildet.
In allen Fällen ist es bedingt erforderlich, dass das Glasband die mit Flüssigkeit gefüllten Ausnehmungen vollständig überdeckt und leicht über deren seitliche Ränder herausragt, weil andernfalls die Gefahr besteht, dass die Flüssigkeit durch den vom Glas ausgeübten Druck teilweise aus den Ausnehmungen heraus verdrängt wird.
Bei der erfindungsgemässen Einrichtung können zweckmässig in verschiedenen aufeinanderfolgenden Abschnitten der Einrichtung die Stützkörper aus Flüssigkeiten unterschiedlicher Beschaffenheit bestehen, die in Abhängigkeit von den Temperaturen gewählt sind, denen die Glastafel oder Glasbahn in den verschiedenen Abschnitten ausgesetzt ist.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind bei einer Einrichtung, bei der die Tafel oder Bahn in vorgegebener Richtung bewegbar ist, in Bewegungsrichtung der Bahn hintereinander liegende feste Tragkörper quer zur Bewegungsrichtung gegeneinander versetzt angeordnet, so dass die Ausbildung von durchgehenden Längsfugen parallel zur Bewegungsrichtung der Tafel oder Bahn vermieden ist. Hiebei können die Tragkörper ein Karreemuster bilden, bei dem dieSeitenkanten der Quadrate schräg zur Bewegungsrichtung der Tafel oder Bahn liegen.
Bei der Inbetriebnahme einer Vorrichtung nach der Erfindung oder bei aus irgendeinem Grunde erforderlicher Ergänzung der Flüssigkeit genügt es, Flüssigkeit im Überschuss an hoch gelegenen Stellen oder an der Einlaufseite des Tragkörpers zuzuführen. Die nach Füllung der ersten Ausnehmungen übrigbleibende Flüssigkeit fliesst der Reihe nach in die nachfolgenden Ausnehmungen und die tatsächlich überschüssige Flüssigkeit fliesst am andern Ende des Tragkörpers ab. Bei einem waagrechten Tragkörper können die Ausnehmungen überdies durch im Innern des den Tragkörper bildenden festen Blockes ausgebildete Kanäle untereinander verbunden sein, doch ist diese Zwischenverbindung nicht unbedingt erforderlich.
Bei voneinander unabhängigen Ausnehmungen wird der Tragkörper vorteilhaft aus einer Mehrzahl von Elementen, die untereinander ausgetauscht werden können, zusammengesetzt.
Bei den vorstehend erläuterten Ausführungsformen, bei denen in dem unter dem Glasband liegenden festen Tragkörper Ausnehmungen, Rinnen u. dgl. ausgebildet und mit einer Flüssigkeit gefüllt sind, welche den Tragkörper nicht benetzt, können diese Ausnehmungen, wie bereits angedeutet worden ist, durch gleich grosse Zonen ersetzt werden, die aus einem durch die Flüssigkeit benetzbaren Material bestehen und im Tragkörper so angeordnet sind, dass die Flüssigkeit in diesen Zonen festgehalten wird und ebenso wie im ersteren Falle Flüssigkeitskuppen bildet.
Bei allen Ausführungsformen der Erfindung wird ein wichtiger Vorteil erzielt, der darin besteht, dass die Dauer der Berührung zwischen dem Glas und dem flüssigen Träger im Vergleich zu einem durchgehenden flüssigen Träger verkürzt wird, weil die Berührungsfläche zwischen dem Glas und dem flüssigen Träger verkleinert ist. Dadurch wird auch die Gefahr, dass zwischen dem flüssigen Träger und dem Glas schädigende Wirkungen auftreten, herabgesetzt.
Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen die Fig. 1 und 2 eine erste Ausführungsform der Erfindung im Längsschnitt bzw. in Draufsicht. Die Fig. 3, 4 und 5 stellen im Längsschnitt, im Querschnitt bzw. in Draufsicht eine andere Ausführungsform der Erfindung dar, bei welcher die Ausnehmungen als
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Rinnen ausgebildet sind. In den Fig. 6,7 und 8 ist im Längsschnitt, im Querschnitt bzw. in Draufsicht eine weitere Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht, bei welcher die Rinnen einen pfeilförmigen Verlauf haben. Die Fig. 9,10 und 11 zeigen im Längsschnitt, im Querschnitt bzw. in Draufsicht eine vierte Ausführungsform der Erfindung, bei der die Ausnehmungen kreisrund sind.
Fig. 12 ist ein Querschnitt einer Variante der Ausführungsform nach den Fig. 9 - 11, die für die Herstellung einer unebenen Glastafel bestimmt ist. Fig. 13 zeigt in perspektivischer Darstellung teilweise im Schnitt eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher die Flüssigkeit durch im festen, unter der Glastafel liegenden Tragkörper vorgesehene Kanäle mit der Unterfläche der Glastafel in Berührung gebracht und durch Querrinnen abgeführt wird, die quer zur Richtung der Bewegung des Glases verlaufen. Fig. 14 ist eine teilweise aufgeschnitten dargestellte perspektivische Teilansicht einer andern Ausführungsform der Einrichtung nach Fig. 13.
In den Fig. 1 und 2 ist das Glasband 1 zu erkennen, das sich in Richtung des Pfeiles f bewegt.
Das Glasband liegt mit Ausnahme seiner Ränder, die mit einem gekühlten Teil des festen Tragkörpers in Berührung kommen können, auf einander folgenden Flüssigkeitskuppen 2,3, 4 auf, welche durch die Oberfläche einer Flüssigkeit gebildet werden, die sich in Ausnehmungen an der Oberfläche von unter dem Glasband liegenden, aus feuerfestem Material bestehenden Blöcken 5,6, 7 befindet. Diese Blöcke können ihrerseits von Kanälen 8,9, 10 durchsetzt sein, in denen eine Heiz- oder Kühlflüssigkeit in Umlauf gehalten werden kann, wenn das Glasband einer thermischen Behandlung unterworfen werden soll.
Gemäss den Fig. 3,4 und 5 werden die Flüssigkeitskuppen, welche das Glas abstützen, durch eine Flüssigkeit gebildet, die sich in aufeinanderfolgenden Rinnen 12,13, 14 befindet, welche in der Oberfläche von feuerfesten Blöcken gleicher Form wie die Blöcke 5,6, 7 der zuerst beschriebenen Ausführungsform vorgesehen sind. Aus der Draufsicht nach Fig. 5 ist zu erkennen, dass diese Rinnen geradlinig verlaufen und quer zur Bewegungsrichtung des Glasbandes angeordnet sind.
In den Fig. 6, 7,8 sind die Rinnen 15,16, 17 ähnlich wie die Rinnen in den Fig. 3,4, 5 angeordnet, sie haben aber einen pfeilförmigen Verlauf.
Gemäss den Fig. 9, 10,11 sind statt der Rinnen kreisrunde Ausnehmungen 18 vorgesehen, die alle in einer Ebene liegen, wogegen in Fig. 12 der feuerfeste Tragkörper 19 eine nach Art einer Stra- ssenfahrbahn gewölbte Oberfläche hat, wobei die Ausnehmungen 18 ebenfalls kreisrund sind, wodurch
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die entlang von quer zur Glasbandbewegungsrichtung verlaufenden Linien ausmünden. Zwischen diesen Linien sind Rinnen 36 mit geringer Tiefe ausgebildet, die ebenfalls in Querrichtung verlaufen. Die Flüssigkeit wird durch die Kanäle 35 kontinuierlich unter Druck an die Oberfläche des Blockes geführt und strömt durch die Rinnen 36 und randseitigen Sammelrinnen 37 in ein Rückführsammelrohr ab.
Bei dieser Ausführungsform wird der Träger der Glastafel 1 durch die Flüssigkeit gebildet, welche aus den Kanälen 35 austritt und sich von den Linien, in denen die Mündungen der Kanäle 35 liegen, in Richtung der Pfeile f" nach der stromaufwärtigen und stromabwärtigen Seite der Blockfläche verteilt, ehe sie in die A bzugsrinnen abfliesst.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 14 besteht der Träger aus quer verlaufenden Leisten 34, zwischen denen Spalträume 37 vorhanden sind. Diese Querleisten können, wie dargestellt, mit Kanälen 38 versehen sein und bestehen in diesem Falle aus Metall oder porenfreiem, feuerfestem Material. Sie können auch aus einem porösen Material, z. B. aus porösem Graphit bestehen, haben aber dann keine Kanäle. Die Zufuhr der Flüssigkeit erfolgt entweder durch die Kanäle 38 oder durch die Poren des porösen Materials aus Verteilungskanälen 39, welche im unteren Teil des Tragkörpers ausgebildet sind. Die Flüssigkeit steigt aus diesen Verteilungskanälen 39 nach oben und strömt durch die Spalträume 37 in Sammelkanäle 40 ab, welche die Flüssigkeit in den Strömungskreislauf zurückführen.
Der Film oder die Tropfen, welche durch die Flüssigkeit gebildet wird bzw. werden, verteilt bzw. verteilen sich auf der Oberfläche des leistenförmigen Tragelementes 34, indem die Flüssigkeit in Richtung der Pfeile f" gegen die Spalträume 37 fliesst.
Bei den in den Fig. 13 und 14 dargestellten Ausführungsformen der erfindungsgemässen Einrichtung wird die Flüssigkeit während einer bestimmten Zeit dauernd mit der unteren Fläche des Glasbandes in Berührung gehalten, indem die Flüssigkeit kontinuierlich durch viele Öffnungen des unter dem Glasband liegenden festen Tragkörpers zugeführt wird, wobei der Tragkörper entweder aus porösem Material bestehen oder mit Zuführungskanälen versehen sein kann.
Der eigentliche Träger der Glastafel besteht also aus einzelnen Tropfen, die sich gegebenenfalls vereinigen, um einen unterbrochenen Film oder eine
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Reihe aufeinanderfolgender Filme zu bilden, und nach dem Durchlaufen eines vorbestimmten Weges auf den Tragkörper mittels an der Oberfläche des Tragkörpers vorgesehener Sammelrinnen abgeführt werden, die von der Tafel oder Bahn freitragend überbrückt werden.
Im Rahmen der Erfindung sind auch noch andere Ausführungsformen möglich. Beispielsweise können die Tragelementc 34 in Richtung der Bewegung der Glastafel angeordnet sein ; in diesem Falle dürfen die Spalträume 37 nicht in Linie mit den Elementen 34 liegen, um die Gefahr von Verformungen der Glastafel auszuschalten. Die Elemente 34 können auch in Form eines Karreemusters ausgebildet sein, wobei die Seiten der Quadrate schräg in bezug auf die Bewegungsrichtung der Glastafel verlaufen.
Der Tragkörper kann ferner statt einer ebenen Oberfläche irgend eine zylindrische Oberfläche haben, die in Richtung der Vorschubbewegung mit bestimmten Richtungsänderungen verläuft, welche auf eine Glastafel übertragen werden sollen, um z. B. gewellte Glastafeln herzustellen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Abstützung einer Tafel oder Bahn aus Glas od. ähnl. thermostatischen Materia-
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fläche der flüssigen Stützkörper in Berührung steht, voneinander getrennte Stützkörper (2,3, 4) angeordnet sind, deren Oberfläche über die Oberseite des bzw. der festen Tragkörper vorragt, so dass die Tafel bzw. Bahn die Trennstellen zwischen den Stützkörpern freitragend überbrückt.