DE1496417C - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine aus einer flüssigen Unterlage bestehende Unterstützung für Scheiben oder
Bänder aus Glas oder anderen in warmem Zustand plastisch verarbeitbaren Werkstoffen und ein Verfahren
zur Anwendung der Unterstützung. Die Unter-Stützung dient insbesondere während der Durchführung
einer Wärmebehandlung im Rahmen der Herstellung der Scheiben oder Bänder als deren Träger.
Es ist bereits eine Unterstützung bekannt, auf die Glas in geschmolzenem Zustand oder bereits in Band- ίο
oder Scheibenform, jedoch in noch plastischem Zustand, abgelegt wird und die aus einem flüssigen Träger
besteht. Die Trägerflüssigkeit weist eine höhere Dichte als der Glaswerkstoff auf, und das Glas wird
hierbei durch die Wirkung der hydrostatischen Kräfte getragen. Es handelt sich hierbei also um eine
»schwimmende« Lagerung des Glases auf der Unterstützung. Zwischen den Kanten des Glasbandes oder
der Glasscheibe und den Wandungen des Behälters, der die die Unterstützung bildende schwere Flüssig- *o
keit enthält, wird ein beträchtlicher Zwischenraum aufrechterhalten, so daß die Oberfläche der aus einer
Flüssigkeit gebildeten Unterstützung erheblich größer ist als die Oberfläche der auf der Unterstützung
schwimmenden Scheibe oder des betreffenden Ban- as des.
Als Trägerflüssigkeit dient bei der bekannten Vorrichtung ein durch Luft oxydierbares geschmolzenes
Metall, beispielsweise Zinn. Zum Schutz gegen eine Oxydation wird im gesamten Bereich der Unterstützung
eine neutrale oder reduzierende Atmosphäre aufrechterhalten. Hierzu ist eine umfangreiche Anlage
mit verschiedenen Vorrichtungen zum Herstellen und Aufrechterhalten einer solchen Atmosphäre erforderlich.
Wenn bei der bekannten Vorrichtung als Trägerflüssigkeit
nicht oder nur wenig oxydierbare Metalle, beispielsweise Edelmetalle oder Legierungen von diesen,
eingesetzt werden dürfen, um auf die umfangreiche Anlage zur Aufrechterhaltung einer neutralen
oder reduzierenden Atmosphäre verzichten zu können, ist durch die Anlage der Vorrichtung als durchgehendes
Flüssigkeitsbad der Einsatz einer außerordentlich großen Menge an nicht oder wenig oxydierbarem
Metall notwendig. Die Verwendung derartiger Metalle ist daher praktisch unmöglich.
Wenn bei der bekannten Vorrichtung die Glasscheibe oder das Glasband das Bad verläßt, muß die
Förderebene, die bis dahin durch die Oberfläche des Bades in einer bestimmten horizontalen Ebene liegt,
gewechselt werden, um eine Berührung mit den Kanten des die Flüssigkeit enthaltenden Behälters zu vermeiden.
Die Glasscheibe muß beispielsweise einem dem Bad nachgeschalteten höher gelegenen Rollenförderer
zugeführt werden. Die Überführung bedingt, daß das Glas zu diesem Zeitpunkt bereits so weit verfestigt
ist, daß keine unerwünschten Verformungen der Oberfläche der Scheibe als Folge der Richtungsänderung
eintreten.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß eine Unterstützung der bekannten Art selbst bei Anwendung
kostspieliger Maßnahmen, wie der Einrichtung und Aufrechterhaltung einer reduzierenden oder neutralen
Atmosphäre, nicht in der Lage ist, einem noch plastisch verformbaren Glasband oder einer solchen
Glasscheibe eine Unterstützung zu geben, die die Einrichtung der für eine qualitativ hochwertige
Wärmebehandlung notwendigen Bedingungen zuläßt.
Zur Vermeidung der angegebenen Nachteile wird erfindungsgemäß eine aus einer flüssigen Unterlage
bestehende Unterstützung für Scheiben oder Bänder aus einem in warmem Zustand plastisch verarbeitbaren
Werkstoff, beispielsweise wie Glas, insbesondere während der Durchführung einer Wärmebehandlung
derselben vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie aus einer Mehrzahl von nicht
miteinander zusammenhängenden, ihrerseits auf einer festen Unterlage aufruhenden flüssigen Tragelementen
besteht.
Bei Anwendung einer erfindungsgemäßen Unterstützung werden die Schwierigkeiten und Nachteile,
die bei der bekannten Vorrichtung auftreten und grundsätzlich darauf beruhen, daß ein durchgehendes
Bad verwendet wird, auf dessen Oberfläche das Glas schwimmt, vermieden.
Die Unterstützung des Glasbandes oder der Glasscheibe nach der Erfindung durch eine Mehrzahl von
voneinander getrennten Tragelementen, die ihrerseits auf einer festen Unterlage aufruhen und deren tragende
Fläche oberhalb dieser festen Unterlage liegt, hat zur Folge, daß das Glas in den Zwischenräumen
zwischen zwei benachbarten flüssigen Tragelementen nicht in Kontakt mit der festen, diese tragenden
Unterlage gelangen kann. Hierdurch entfällt die Notwendigkeit, das Niveau der Glasscheibe, sobald diese
die Gesamtheit der flüssigen Tragelemente verläßt, zu ändern. Dieser Vorteil ist von Bedeutung, weil es
nunmehr für den Weitertransport im wesentlichen unbeachtlich ist, ob zum Zeitpunkt der Übergabe bereits
eine weitgehende Verfestigung, wie sie bei der bekannten Vorrichtung notwendig ist, eingetreten ist.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist eine Unterstützung dadurch gekennzeichnet,
daß die voneinander unabhängigen flüssigen Tragelemente aus einer gegenüber dem in warmem
Zustand plastisch verarbeitbaren Werkstoff praktisch inerten und diesen nicht benetzenden Flüssigkeit
bestehen, die die Scheibe bzw. das Band durch die Wirkung ihrer Oberflächenspannung trägt.
Dadurch, daß die Unterstützung erfindungsgemäß die Glasscheibe bzw. das Glasband nicht mittels
hydrostatischer Kräfte, sondern durch die Oberflächenspannung der flüssigen Tragelemente hält,
können beliebige, z. B. auch spezifisch leichtere Trägerflüssigkeiten benutzt werden.
Ein wesentlicher Vorteil aller Ausführungsfonnen nach der Erfindung besteht darin, daß im Verhältnis
zu der bekannten Vorrichtung eine außerordentlich geringe Menge an Trägerflüssigkeit benötigt wird.
Hierdurch wird ermöglicht, als Trägerflüssigkeit Edelmetalle zu verwenden, die wenig oder überhaupt
nicht oxydierbar sind.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform sind die flüssigen Tragelemente in Ausnehmungen auf der
festen Unterlage untergebracht, die ihre örtliche Lage auf der Unterlage sichern und über die die Tragelemente
mit ihren tragenden Flächen vorspringen.
Die flüssigen Tragelemente können auf der Unterlage auch durch auf dieser gebildete, von der Flüssigkeit
benetzbare Zonen festgehalten werden.
Sowohl die die tragende Flüssigkeit aufnehmenden Ausnehmungen als auch die benetzbaren Zonen der
festen Unterlage sind vorteilhaft in der Bewegungsrichtung der Scheibe bzw. des Bandes langgestreckt
gestaltet.
Nach einer Weiterbildung sind die Ausnehmungen
bzw. die benetzbaren Zonen der festen Unterlage quer zur Fortbewegungsrichtung der Scheibe bzw. des
Bandes schmaler als die Breite der Scheibe bzw. des Bandes. .'. :."..-'....
Für die Anwendung der erfindungsgemäßen Unter-Stützung ist wesentlich, daß sich die Scheibe aus Glas
od. dgl. in plastischem Zustand befinden kann, ohne daß dadurch, daß die Unterstützung aus nicht miteinander
zusammenhängenden Tragelementen besteht, ihre Planizität beeinträchtigt wird. Voraussetzung
hierfür ist, daß das Glas auf den Tragelementen nicht verweilt, sondern sich diesen gegenüber relativ
bewegt.
Diese bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Unterstützung erforderliche-,. Relativbewegung zwisehen
der Glasscheibe und den flüssigen Tragelementen braucht nicht notwendig eine Bewegung der Glasscheibe
zu sein. Auch falls die Glasscheibe noch in plastischem Zustand z.B. für die Dauer einer thermischen
öder chemischen Behandlung im Ruhe- ao zustand sein soll, kann ihre Unterstützung nach der
Erfindung erfolgen. In diesem Fall werden die flüssigen Tragelemente ihrerseits unter der Glasscheibe
derart bewegt, daß sich ihre in Kontakt mit der Glasscheibe befindliche Zone ständig ändert. Das kann «5
z. B. durch eine hin- und hergehende Bewegung der festen Unterlage, auf der die flüssigen Tragelemente
aufruhen, erzielt werden.
Die Erfindung ermöglicht den Transport der Scheibe in plastischem Zustand ebenso wie auch die
.gleichzeitige Durchführung von mechanischen oder chemischen Behandlungen, denen sie in diesem Zustande
unterworfen werden kann, ferner auch den Transport der Glasscheibe durch Zonen von abnehmenden
Temperaturen hindurch, durch welche das fortlaufende Erstarren der Scheibe und deren Kühlung
ohne Beeinträchtigung ihrer Oberflächen bewirkt wird.
Erfindungsgemäß können ferner Trägerflüssigkeiten von voneinander verschiedener Beschaffenheit
verwendet werden. Dabei wird die Art der Trägerflüssigkeiten besonders unter Berücksichtigung der
aufeinanderfolgenden Temperaturen, denen die Glasscheibe ausgesetzt wird, gewählt.
Die Form der aus Flüssigkeit bestehenden Tragelemente wird im oberen Bereich infolge der Relativbewegung
in nicht symmetrischer Weise verändert. Die geringfügige Mitnahmewirkung als Folge der Relativbewegung
ergibt eine Verringerung des Krümmungsradius des oberen Formbereichs an seiner hinteren
(stromabwärtigen) und eine Vergrößerung dieses Radius an seiner vorderen (stromaufwärtigen)
Seite. Die Abbremsung der Glasscheibe als Folge dieser doppelten Verformung ist um so größer, je
größer die Mitnahmewirkung ist. Diese Erscheinung führt zu einer selbsttätigen Regelung. Ferner wirkt
diese Abbremsung der für die Vorwärtsbewegung eines Glasbandes eingesetzten Energie entgegen, so
daß der auf das Glasband ausgeübte Zug im Fall eines plastischen Zustandes des Glases in ein Ausziehen
und eine Verjüngung des Bandes herbeiführendem Sinne wirkt. Dabei ist es nicht notwendig,
das Band durch vor der Ziehzone wirkende mechanische Mittel zurückzuhalten. Es ist lediglich notwendig,
eine Einschnürung des Glasbandes dadurch zu verhindern, daß dessen Kanten, sei es durch die
üblicherweise hierfür angewendeten Mittel wie Rändelräder, wie sie beim vertikalen Ziehen von Glasbändern
angewendet werden, oder durch ein besonderes Merkmal der Erfindung bildende Vorrichtungen,
die weiter unten noch beschrieben werden, zurückgehalten werden.
Die Bremskräfte können beeinflußt werden, und zwar entweder durch Änderung der Neigung' der
festen Unterlage für die flüssigen Tragelemente oder durch eine Änderung der Anzahl und der Abmessungen
derselben. : .:.'."'.'
Die Bremskräfte können beispielsweise dadurch völlig vernichtet und umgekehrt sogar eine Förderwirkung
auf das Glasband ausgeübt werden, daß die Oberfläche der festen tragenden Unterlage in der Bewegungsrichtung
des Bandes nach unten geneigt wird. Durch Neigen der Oberfläche der festen Unterlage in
umgekehrter Richtung wird die abbremsende Kraft und damit die auf das Band ausgeübte Zugkraft vergrößert,
so daß hierdurch, falls das Band in dieser Zone hinreichend plastisch -ist, sein Ausziehen und
damit seine Verjüngung herbeigeführt werden kann.
Es hat sich gezeigt, daß es von Vorteil ist, die Anzahl der flüssigen Tragelemente und damit die durch
deren obere Formbereiche ausgeübte Bremswirkung zu erhöhen. Die wenn auch sehr geringe abbremsende
Wirkung jedes einzelnen Elementes kann durch deren Vervielfachung eine erhebliche Haltevorrichtung herbeiführen.
Die Abmessungen der Tragelemente, ihre Anzahl und die der Zwischenräume, durch die die
Tragelemente voneinander getrennt sind, werden so gemessen, daß das noch weiche Glas sich nicht auf
dem Wege zwischen zw^ Tragelementen absenken
und dann in örtlichen Kontakt mit der festen tragenden Unterlage gelangen kann, auf welcher die Flüssigkeit
ihrerseits abgestützt ist. Falls sich die Glasscheibe gegenüber der flüssigen Unterstützung im
Stillstand befinden würde, würde ein Durchhängen früher oder später eintreten. Deshalb ist es erforderlich,
wie bereits erwähnt, daß das Glas in einer Relativbewegung gegenüber den flüssigen Tragelementen
gehalten wird. Dadurch werden die Punkte, an denen es unterstützt ist, unterständig erneuert, so daß
ein Absenken nicht eintreten kann. Das gleiche Ergebnis wird erzielt, wenn sich nicht die Scheibe, sondern
die Tragelemente gegenüber der Scheibe. bewegen.
Es besteht daher eine Beziehung zwischen der Fortbewegungsgeschwindigkeit
der Scheibe und der Größe des freien Zwischenraums zwischen jedem der in der Bewegungsrichtung der Scheibe aufeinanderfolgenden
flüssigen Tragelemente. Außerdem ist die Temperatur der Scheibe und die hiervon abhängige Viskosität
zu beachten. Wie die praktischen Erfahrungen gezeigt haben, erfolgt keine die Planizität beeinflussende
Verformung einer auf 900° C erhitzten üblichen Spiegelglasscheibe, falls diese sich mit einer
Geschwindigkeit von 1,50 m/Min, bewegt und die Abstände zwischen den flüssigen Tragelementen die
Größenordnung von 1 cm nicht überschreiten.
Die flüssigen Tragelemente können erfindungsgemäß von stabförmiger Gestalt sein, indem parallel
zueinander liegende und quer zur Fortbewegungsrichtung des Glases verlaufende Rinnen bis zum
Überlaufen mit Flüssigkeit gefüllt werden. Die so hergestellten stabförmigen Tragelemente sind in ihrer
Längsrichtung zweckmäßig in Abschnitte unterteilt, wobei zu beachten ist, daß die Aufteilung von in
Förderrichtung aufeinanderfolgenden stabförmigen
Elementen gegeneinander versetzt erfolgt.
Die stab- und kettenförmig aneinander anschließenden
Trageiemente können eine gerade Linie bilden. Andererseits ist es auch möglich, sie beispielsweise
pfeilspitzenartig so auszubilden, daß ihre Scheitel, die Pfeilspitzen, in der Symmetrieachse des
Glasbandes liegen und in dessen Bewegungsrichtung weisen. In diesem Fall sind, wie oben erwähnt, die
abbremsend wirkenden Kräfte schräg nach außen gerichtet und besitzen eine Komponente, die gleichzeitig
einerseits der Einschnürung des Glasbandes entgegenwirkt, andererseits sein Ausziehen erleichtert. Ein
ähnliches Ergebnis kann durch Rinnen von gekrümmtem, z. B. kreisbogenförmigem Verlauf erhalten
werden. .·..-..■ ■ ■ -
7-Um eine. Flachglasscheibe, d. h. eine solche von
rechteckigem Querschnitt, herzustellen, müssen die in f
Kontakt mit der Scheibe stehenden Erzeugenden der durch die Flüssigkeit gebildeten Tragelemente horizontal
verlaufen. Es kann jedoch auch von Vorteil sein, in der oben beschriebenen Weise eine ebene, in
der Fortbewegungsrichtung des Glasbandes nach unten geneigte feste Unterlage zu verwenden, um die
abbremsenden Kräfte zu vernichten, zu verringern oder umgekehrt sogar eine treibende Wirkung herbeizuführen.
Ferner kann auch in umgekehrter Weise eine in der Förderrichtung des Glasbandes nach oben
gerichtete feste Unterlage verwendet werden, um hierdurch ' die abbremsenden Kräfte zu vergrößern und
die ausziehende Wirkung zu erhöhen. · 1 Die ansteigende oder abfallende feste Unterlage
kann statt aus einer ebenen Fläche auch aus einer zylindrisch gebogenen Fläche bestehen, auf deren Erzeugenden
die Tragelemente liegen, wobei trotzdem jedes Tragelement horizontal und im wesentlichen
senkrecht zu der Achse der Fortbewegungsrichtung des Bandes bleibt. Die Unterschiede der Krümmung
des Glasbandes in dem noch plastischen Zustand desselben wirken sich, solange der Krümmungsradius
der festen Unterlage, auf welcher die Tragelemente aufruhen, groß bleibt und sich das Band deshalb während
seines Überganges von dem plastischen in den starren Zustand über eine plane Unterlage bewegt,
nicht nachteilig auf die endgültige ebene Beschaffenheit des Bandes aus.
Die vorstehend beschriebene Form der Unter-Stützung ist nur für die Herstellung von Flachglas geeignet.
Die Erfindung ermöglicht, es jedoch auch, Scheiben von nicht rechteckigem Querschnitt, wie
beispielsweise ein Band mit zylindrisch gestalteter oder. Wellungen aufweisender Oberfläche herzustellen.
Dies wird nach einer Weiterbildung der Erfindung dadurch erzielt, daß die die Tragelemente bildende
Flüssigkeit auf die Oberfläche einer festen Unterlage, deren Profil dem der herzustellenden
Scheibe entspricht, aufgebracht wird. In diesem Falle kann z. B. auf der zylindrisch gebogenen Oberfläche
der festen Unterlage eine Vielzahl von kleinen Aussparungen von kugeliger oder länglicher Form in
solcher Anordnung vorgesehen werden, daß das Glasband so gleichmäßig wie möglich von den durch
die freien Oberflächen der in diesen Aussparungen befindlichen Flüssigkeit gebildeten Tragelemente
unterstützt wird.
Für jede Art der Anordnung der Tragelemente ist es erforderlich, daß das Glasband sämtliche mit Flüssigkeit
gefüllten Ausnehmungen vollkommen überdeckt und ihre seitlichen Endbereiche etwas übergreift,
weil sonst die Gefahr besteht, daß die Flüssigkeit durch die Wirkung des von dem Glas auf sie
ausgeübten Druckes zum Teil'aus den Hohlräumen herausgepreßt wird.
' Die Fortbewegung des im plastischen Zustand befindlichen Glasbandes kann nach der Erfindung dadurch
erleichtert werden, daß seine Kantenbereiche z.B. dadurch verfestigt werden, daß sie in Kontakt
mit gekühlten festen Flächen gelangen. Beispielsweise können die unteren Flächen der Kantenbereiche des
Bandes über in der festen Unterlage gebildete streifenförmige
Kühlelemente gleiten. -;■■;·■
Bei der Inbetriebnahme einer erfindungsgemäßen Unterstützung oder zum Nachfüllen von Flüssigkeit
genügt es, die Flüssigkeit im Überschuß den obenliegenden Bereichen der festen Unterlage oder auch
der Stelle zuzuführen, an der das Glasband auf die Unterstützung aufläuft. Die. überschüssige Flüssigkeit
wandert weiter, nachdem die ersten Aussparungen mit Flüssigkeit gefüllt worden sind. Sie füllt die fol^
genden Ausnehmungen, und ihr nicht aufgenommener Rest wird schließlich am anderen Ende der festen
Unterlage abgeführt. Die Ausnehmungen können, insbesondere im Falle einer tragenden Unterlage mit
horizontal liegender Oberfläche, miteinander über Kanäle, die im Inneren der die Bauelemente der
festen Unterlage bildenden Blöcke verlaufen, in Verbindung stehen. Eine Verbindung der Ausnehmungen
ist jedoch keineswegs notwendig. Wenn die Ausnehmungen voneinander unabhängig sind, ergibt sich
eine einfache Gestaltung der festen Unterlage, die dann aus einer Mehrzahl von leicht gegeneinander
austauschbaren Bauteilen zusammengesetzt werden kann.
Die Ausnehmungen, Rillen usw., die verschiedenartig geformt sein können und durch Hohlräume in
der Oberfläche der festen Unterlage gebildet sind sowie eine die feste Unterlage nicht benetzende Flüssigkeit
aufnehmen, können durch in die Unterlage eingesetzte Zonen von gleichen Flächengrößen ersetzt
werden, die aus einem durch die Flüssigkeit benetzbaren Werkstoff bestehen. Hierdurch wird die Flüssigkeit
auf diesen Zonen festgehalten und bildet auf diese Weise eine der Zahl der Zonen entsprechende
Anzahl von flüssigen Tragelementen.
Solche durch die Flüssigkeit benetzbaren Zonen können durch feste Metalle gebildet werden, die mit
der tragenden Flüssigkeit an der Grenzfläche eine Legierung bilden. Diese Voraussetzungen sind insbesondere
erfüllt, wenn die benetzbaren Zonen aus Eisen oder Kupfer bei Verwendung von geschmolzenem
Zinn als tragende Flüssigkeit gebildet sind. Es hat sich jedoch gezeigt, daß demgegenüber für die
Bildung der Zonen Metalle vorzuziehen sind, die, während sie sich einerseits oberflächlich verzinnen,
der Erscheinung einer Risse bildenden Korrosion nicht ausgesetzt sind. Dieser Forderung entspricht
z. B. Molybdän.
Die Art des Stoffes, mit dem eine nicht benetzbare feste Unterlage gebildet wird, hängt von der Art der
zu verwendenden Flüssigkeit und von der Temperatur in dem jeweiligen Bereich der Tragelemente ab.
Bei geschmolzenem Zinn als Flüssigkeit können bis zu Temperaturen in der Nähe von 1000° C oder sogar
darüber Stoffe wie Quarz oder sillimanithaltige Agglomerate, die von geschmolzenem Zinn weder
angegriffen noch benetzt werden, verwendet werden. Auch Graphit eignet sich zu diesem Zweck, da er
den Vorteil besitzt, daß er leicht bearbeitbar und in-
folge seiner guten Wärmeleitfähigkeit nicht der Gefahr, bei stoßweisen Wärmebeanspruchungen zu springen, ausgesetzt ist. In diesem Fall ist es möglich, die
Wärmebehandlung, der das Glasband unterworfen werden soll, dadurch zu steuern, daß im Inneren der
aus Graphit bestehenden Bauteile Heiz- oder Kühlvorrichtungen angeordnet sind.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die Flüssigkeit auch kontinuierlich
in Kontakt mit der unteren Fläche des Glasbandes bzw. der Glasscheibe gebracht werden. Hierzu
quillt die Flüssigkeit aus einer Mehrzahl von öffnungen
in der festen Unterlage. Der Flüssigkeitsdurchgang erfolgt entweder über für diesen Zweck vorgesehene
Kanäle oder dadurch, daß die Unterlage aus einem porösen Werkstoff besteht. In diesem Fall
wird die Glasscheibe durch voneinander getrennte Tröpfchen getragen, die sich gegebenenfalls miteinander
vereinigen, dann einen unterbrochenen Film oder eine Reihe von aufeinanderfolgenden Filmen ao
bilden können und, nachdem sie einen vorbestimmten Weg auf der tragenden Unterlage zurückgelegt haben,
über zu diesem Zweck auf deren Oberfläche vorgesehene Sammelrinnen abgeführt werden. ■'
Ein sehr wesentlicher Vorteil der erfindungsgemä- as
ßen Unterstützung und des Verfahrens zur Durchführung
von Wärmebehandlungen auf Unterstützungen nach der Erfindung besteht im Gegensatz zu der
bekannten Vorrichtung und deren Anwendungsmöglichkeiten
in der Abkürzung der Zeitdauer, während der sich das Glas mit der tragenden Flüssigkeit in
Kontakt befindet. Die Zeitdauer ist erheblich größer, wenn das Glas von einem ununterbrochenen flüssigen
Träger getragen wird. Die Abkürzung der Kontaktdaüer ergibt sich aus der Verringerung der Größe der
Fläche, auf der das Glas und die tragende Flüssigkeit in Kontakt miteinander stehen, in Verbindung mit der
Aufteilung der Flüssigkeit in stationäre flüssige Tragelemente. Hierdurch wird die Gefahr von Reaktionen
zwischen der tragenden Flüssigkeit und dem Glas verringert.
■ Falls die die Trägelemente bildende Flüssigkeit aus einem oxydierbaren, geschmolzenen Metall oder aus
einer solchen geschmolzenen Metallegierung wie Blei oder Zinn besteht, ist es von Vorteil, dieses Metall
durch eine neutrale oder reduzierbare Atmosphäre zu schützen. Im Gegensatz zu der bekannten Vorrichtung
ist es bei einer erfindungsgemäßen Unterstützung nicht notwendig, eine solche Atmosphäre im Bereich
der gesamten Vorrichtung aufrechtzuerhalten. Es ge- so nügt vielmehr, das Schutzgas in die zwischen den
flüssigen Tragelementen gebildeten Zwischenräume einzublasen. Falls die feste Unterlage aus Graphit
besteht, kann sie in der gleichen Weise durch das Gas geschützt werden, das in diesem Falle unter Ausnutzung
der Porosität des Graphits durch den Graphitkörper
hindurch zugeführt werden kann. '
Wenn zwischen dem oxydierbaren flüssigen Metall und der Glasscheibe eine reduzierende Atmosphäre
durch Einblasen aufrechterhalten wird, kann nicht nur das flüssige Metall selbst gegen Oxydation, sondern
gleichzeitig auch das Glas gegen eine Reaktion mit dem flüssigen Metall geschützt werden. Es ist festgestellt
worden, daß bei Verwendung von geschmolzenem Silber als tragende Flüssigkeit bei Temperaturen
oberhalb 9600C dasselbe nicht mehr in das Glas
diffundiert, falls der Kontakt zwischen beiden Stoffen in einer Atmosphäre erfolgt, die Wasserstoff enthält.
Hierdurch wird der Übergang des Silbers in den ionisierten Zustand verhindert. Nachfolgend werden verschiedene
Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Unterstützung an Hand der Zeichnungen und mit
Bezug auf diese das erfindungsgemäße Verfahren zur Durchführung von Wärmebehandlung auf diesen
Unterstützungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen ■-■',',■' ;;-: : : . "
Fig. 1 und 2 einen in Längsrichtung einer Stützvorrichtung geführten Vertikalschiiitt und eine Draufsicht
einer Stützvorrichtung nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung, :·;■■■-'■■·
Fig. 3, 4 und 5 einen in Längsrichtung geführten Vertikalschnitt sowie einen in Querrichtung geführten
Vertikalschnitt und eine Draufsicht einer anderen Ausführungsform einer Stützvorrichtung, bei der die
Ausnehmungen als Rinnen ausgebildet sind,
Fig. 6, 7 und 8 einen Längsschnitt und einen Querschnitt, vertikal geführt, sowie eine Draufsicht
einer dritten Ausführungsform,, bei. der die Rinnen pfeilförmig ausgebildet sind,· : .
Fig. 9, 10 und 11 in gleicher Darstellungsweise
drei Ansichten einer vierten Ausführungsform, bei der die Ausnehmungen kreisförmig gestaltet sind,.
F i g. 12 einen Querschnitt durch eine gegenüber der in den F i g. 9 bis 11 dargestellten abgeänderte
Ausführungsform einer Vorrichtung zur Herstellung einer nicht ebenen Scheibe, _
F i g. 13 einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform der Stützvorrichtung in größerem Maßstab
zur Darstellung einer Möglichkeit zur Unterstützung der Kantenbereiche der Glasscheibe und zur Bildung
einer Gäsatmosphäre an der unteren Fläche der Glasscheibe,
·'.-' - .
Fig. 14 eine perspektivische Darstellung, teilweise im Schnitt, einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
nach der die tragende Flüssigkeit durch in die feste Unterlage gebohrte Kanäle fortlaufend in
Kontakt mit der unteren Fläche der Glasscheibe gebracht und durch gegenüber der Fortbewegungsrichrung
der Scheibe quergerichtete Rinnen abgeführt wird, . : :
F i g. 15 eine perspektivische Darstellung, teilweise im Schnitt, einer der in F i g. 14 dargestellten Ausführungsform
ähnlichen Gestaltung einer erfindungsgemäßen Unterstützung. - :
In den Fig. 1 und 2 ist mit 1 das Glasband bezeichnet,
welches sich in Richtung des Pfeiles / bewegt. Das Glasband ruht mit Ausnahme seiner Kantenbereiche,
die in Kontakt mit gekühlten Bereichen der festen tragenden Unterlage gelangen können, auf
aufeinanderfolgenden, je durch die obere Fläche der in den in der Oberfläche von aneinanderliegenden
Blöcken 5, 6, 7 aus feuerfestem Werkstoff gebildeten Ausnehmungen enthaltenen Flüssigkeit gebildeten
Tragelementen 2, 3, 4 auf. Die Blöcke 5, 6, 7 können von Kanälen 8, 9, 10 durchdrungen sein, durch
welche je nach den Voraussetzungen, die sich vom Gesichtspunkt der thermischen Behandlung, die das
Glasband erfahren soll, ergeben, ein beheizendes oder kühlendes Medium hindurchgeleitet wird. \
Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 3, 4, 5 sind die das Glas unterstützenden Tragelemente
durch die in den in der Oberfläche von den Blöcken 5, 6, 7 bei der erstbeschriebenen Ausführungsform
entsprechenden Blöcken gebildeten aufeinanderfolgenden Rinnen 12, 13, 14 enthaltene Flüssigkeit gebildet.
Aus der Aufsicht gemäß F i g. 5 ist ersichtlich,
909 541/72
daß bei diesem Ausführungsbeispiel die Rinnen geradlinig, quer zu der Vorschubrichtung des Glases
verlaufend, angeordnet sind.
■ Bei der Ausführungsform gemäß den F i g. 6, 7, 8 sind die Rinnen 15, 16, 17 analog denen gemäß den
F i g. 3, 4, 5, jedoch pfeilspitzenförmig ausgebildet.
Gemäß den Fig. 9, 10 und 11 sind die Rinnen durch im Querschnitt halbkreisförmige Ausnehmungen
18, die sämtlich in ein und derselben Ebene liegen, ersetzt. Bei der in Fig. 12 dargestellten Ausführungsform
ist demgegenüber zwecks Herstellung einer kontinuierlichen Scheibe 20 von entsprechend
gekrümmtem Profil die Oberfläche einer feuerfesten Unterlage 19 gewölbt. .
Bei der in Fig. 13 dargestellten Anordnung ruht der mittlere Bereich der Glasscheibe 1 auf den aus
dem in den Ausnehmungen 3 eines Graphitkörpers 21 enthaltenen geschmolzenen Metall gebildeten Tragelementen
2 auf. .
Die Kantenbereiche 22 des Glasbandes ruhen auf seitlichen festen Tragkörpern 23 und 24. Von diesen
bildet der aus Graphit oder anderem feuerfestem Werkstoff bestehende Tragkörper 23 einen Zwischenkörper
zwischen dem durch einen inneren Kühl· Wasserkreislauf 25 gekühlten Tragkörper 24 aus Stahl
und dem Graphitblock 21. Hierdurch wird ein Temperaturgefälle..für
die Kühlung des Kantenbereiches 22 erzeugt. Mit 26 ist eine Zuleitung für Schutzgas
bezeichnet, welches bei 27, 28 und 29 austritt und hierdurch das geschmolzene Metall und den Graphitblock
gegen jeden Kontakt mit der Außenluft sichert. Falls dieses Gas ein reduzierendes Gas ist,
schützt es ferner die untere Fläche der Glasscheibe dagegen, daß etwa das Glas in Reaktion mit der tragenden
Flüssigkeit tritt.
Die gesamte, tragende Anordnung ruht auf einem Mauerwerk.3Q, welches von Röhren 31 durchdrungen
wird, welche von Heiz- oder Kühlmitteln durchströmt werden. Durch eine dichte Panzerung 32 wird das
Mauerwerk nach außen isoliert und die. bei 28 vorhandene .Schutzatmosphäre für den Graphitblock 21
aufrechterhalten.
Bei der in F i g. 14 dargestellten Ausführungsform sind in dem festen tragenden Körper in Querreihen
vertikale Kanäle 35 angeordnet, zwischen deren Mündüngen
an der oberen Fläche des Tragkörpers 34 ebenfalls querverlaufende Rinnen 36 von geringer
Tiefe gebildet sind. Die Zuführung der tragenden Flüssigkeit nach der Oberfläche des Körpers 34 erfolgt
unter Druck kontinuierlich durch die vertikalen Kanäle 35. Die Flüssigkeit tritt über die Querrinnen
36 aus und sammelt sich in Seitenrinnen 37, durch welche sie zu einem Sammelbehälter geleitet wird, aus
dem sie gegebenenfalls und vorzugsweise nach Reinigung in den Kreislauf zurückgeführt wird. Bei dieser
Ausführungsform erfolgt die tragende Unterstützung der Glasscheibe 1 durch die aus den Mündungen der
Kanäle 35 herausquellende Flüssigkeit, welche sich stromaufwärts und stromabwärts der Linien, auf
welchen diese Kanäle liegen, in Richtung der Pfeile f
verteilt, bevor sie in die Abführungsrinnen gelangt.
Bei der in F i g. 15 veranschaulichten Ausführungsform besteht der Tragkörper aus quergerichteten Elementen
34, zwischen welchen Schlitze 37 gebildet sind. Diese Elemente können, wie dargestellt, Kanäle
38 aufweisen. Sie bestehen in diesem Falle aus Metall oder dichtem feuerfestem Werkstoff. Sie können
andererseits aber auch aus einem porösen Werkstoff,
z. B. porösem Graphit bestehen. In diesem Falle weisen sie keine Vertikalkanäle auf. Die Zuführung der
Flüssigkeit an die obere Fläche der Elemente erfolgt in dem ersten Falle durch die Kanäle, im zweiten
durch die Poren des porösen Werkstoffes von an der Basisfläche der Elemente angeordneten Kanälen 39
aus. Die Flüssigkeit tritt anschließend in die Schlitze 37 ein und -wird durch die Sammelvorrichtungen 40
gesammelt, von denen aus sie, ebenfalls vorzugsweise nach Reinigung, wieder in den Kreislauf zurückgeführt
wird. Der durch die Flüssigkeit gebildete Film oder die aus dieser bestehenden Tröpfchen verteilen
sich über das Element 34 in Richtung nach den Schlitzen 37 hin, wie das durch die Pfeile /"' angedeutet
ist.
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend im einzelnen
beschriebenen und in den Figuren dargestellr ten Ausführungsformen beschränkt. Vielmehr sind
demgegenüber Abänderungen, möglich, ohne von ihrem Grundgedanken abzuweichen. So könnten die
Bauteile, welche die feste tragende Unterstützung bilden, auch in der Fortbewegungsrichtung der Glasscheibe
nebeneinanderliegend angeordnet sein. In diesem Falle muß, um die Gefahr einer Verformung der
Scheibe zu vermeiden, Vorsorge dafür getroffen sein, daß die Schlitze 37 nicht miteinander fluchten. Ferner
könnten die Elemente 34 auch so zueinander angeordnet sein, daß sie zusammen ein Viereck bilden,
wobei dann dessen Seitenkanten schräg zu der Fortbewegungsrichtung
der Glasscheibe verlaufen.
Ferner könnte die feste tragende. Unterlage, statt, wie oben beschrieben, eben ausgebildet zu sein, auch
jede beliebige zylindrisch gebogene Form erhalten, die in der Fortbewegungsrichtung der Glasscheibe so
ausgebildet ist, daß der Glasscheibe die entsprer
chende„Querschnittsform, z.B. .die einer Wellglasscheibe,
erteilt wird.
Claims (24)
1. Aus einer flüssigen Unterlage bestehende Unterstützung für Scheiben oder Bänder aus
einem in warmem Zustand plastisch verarbeitbaren Werkstoff, beispielsweise Glas, insbesondere
während der Durchführung einer Wärmebehandlung derselben, dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterstützung aus einer Mehrzahl von nicht miteinander zusammenhängenden,
auf einer festen Unterlage (z. B. 5, 6 oder 7) aufruhenden flüssigen Tragelementen
(z. B. 2, 3 oder 4) besteht.
2. Unterstützung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die voneinander unabhängigen
flüssigen Tragelemente (z. B. 2, 3 oder 4) aus einer gegenüber dem in warmem Zustand plastisch
verarbeitharen Werkstoff praktisch inerten und diesen nicht benetzenden Flüssigkeit bestehen,
welche die Scheibe bzw. das Band (1) durch die Wirkung ihrer Oberflächenspannung
trägt.
3. Unterstützung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigen Tragelemente
(z. B. 2, 3 oder 4) in ihre örtliche Lage auf der festen Unterlage (5, 6 und 7)
sichernden Ausnehmungen derselben, über welche sie mit ihren tragenden Flächen vorspringen,
untergebracht sind.
4. Unterstützung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die flüssigen Tragelemente (z. B. 2, 3 oder 4) ,in ihrer örtlichen Lage auf der festen Unterlage
(5, 6 und 7) durch auf dieser gebildete, von der Flüssigkeit benetzbare Zonen festgehalten werden.
5. Unterstützung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet· * '
daß die die tragende Flüssigkeit aufnehmenden Ausnehmungen oder benetzbaren Zonen der
festen Unterlage (z. B. 5, 6 oder 7) in der Bewegungsrichtung der Scheibe bzw. des Bandes (1)
langgestreckt gestaltet sind.
6. Unterstützung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausnehmungen oder benetzbaren Zonen der festen Unterlage quer zur Bewegungsrichtung
der Scheibe bzw. des Bandes (1) liegen und Tragelemente (12,13,14) aufnehmen, die schmaler als
die Breite der Scheibe bzw. des Bandes (1) sind, so
7. Unterstützung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die die flüssigen Tragelemente (15, 16 und 17) aufnehmenden Ausnehmungen oder benetzbaren
Zonen der festen Unterlage pfeilspitzenartig gestaltet sind, wobei die Spitzen in die Fortbewegungsrichtung
der Scheibe bzw. des Bandes (1) weisen.
8. Unterstützung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen oder benetzbaren
Zonen auf der Oberfläche der tragenden Unterlage die Form von in geringen Abständen
voneinander angeordneten, schmalen, quer zur Bewegungsrichtung der Scheibe bzw. des Bandes
(1) verlaufenden, vorzugsweise geradlinigen Streifen besitzen.
9. Unterstützung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigen
Tragelemente (18) längs einer gekrümmten Oberfläche, z. B. einer Zylindermänteln1 äche, angeordnet
sind.
10. Unterstützung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigen
Tragelemente (18) kugelförmige Tröpfchen sind.
11. Unterstützung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche der festen Unterlage (z. B. 8, 6 oder 7) gegenüber der Bewegungsrichtung der
Scheibe bzw. des Bandes (1) nach unten und damit ihre Bremswirkung vermindernd oder nach
oben und dadurch ihre Bremswirkung erhöhend geneigt ist.
12. Unterstützung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflächen der festen Unterlage (19) der Form der Scheibe bzw. des Bandes (20) angepaßt,
beispielsweise zylindrisch ausgebildet sind.
13. Unterstützung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeit an mehreren Stellen der festen Unterlage nach oben geleitet wird und an der
Oberfläche der Unterlage hervorquillt, und zwar entweder auf dem Wege durch die Poren eines
für die Unterlage verwendeten porösen Werkstoffs oder auf dem Wege durch in der festen Unterlage
(34) gebildete Kanäle (35).
14. Unterstützung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
■ daß die feste Unterlage aus einer Mehrzähl von aufeinanderfolgenden und/oder nebeneinanderliegenden
Elementen (5, 6 und 7) zusammengesetzt ist. ■.·■..·.
15. Unterstützung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die feste Unterlage oder, falls sie aus einer Mehrzahl von Elementen besteht, die Einzelelemente
(ζ. B. 5, 6 und 7) je mit Heiz- oder Kühlvorrichtungen (25) versehen sind.
16. Unterstützung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die feste Unterlage (21) an ihren unterhalb der Kantenbereiche (22) der Scheibe bzw. des
Bandes (1) liegenden Bereichen kühlbare und derart auf die Kanten der Scheibe bzw. des Bandes
(1) verfestigend wirkende Bereiche (24) aufweist.
17. Unterstützung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragelemente (18) aus
voneinander getrennten Tröpfchen oder einer Reihe von aufeinanderfolgenden Filmen gebildet
werden, die nach Zurücklegen eines vorbestimmten Weges auf der Unterlage in unterhalb der
Oberfläche dieser Unterlage vorgesehenen Sammelkanälen abgezogen werden.
18. Verfahren zur Durchführung von Wärmebehandlungen von auf flüssigen, voneinander getrennten
Unterstützungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17 aufruhenden Scheiben
oder Bändern aus in warmem Zustand plastisch verarbeitbaren Werkstoffen, beispielsweise Glas,
dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe bzw. das Band, wenigstens solange sie bzw. es sich in
noch verformbarem Zustand befindet, relativ zu den flüssigen Tragelementen bewegt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß unter Bildung der Tragelemente
aus einer oxydierenden Flüssigkeit in die Zwischenräume zwischen diesen ein Schutzgas eingeführt
wird.
20. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß in die Zwischenräume zwischen
den flüssigen Tragelementen ein Gas eingeführt wird, das eine Reaktion zwischen dem im warmen
Zustand plastisch verarbeitbaren Werkstoff und der Trägerflüssigkeit verhindert.
21. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheibe bzw. das Band aufeinanderfolgend über aus verschiedenartigen Flüssigkeiten
bestehende Tragelemente bewegt wird, deren Eigenschaften insbesondere den Temperaturen,
denen die Scheibe bzw. das Band während der Bewegung ausgesetzt ist, angepaßt werden.
22. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigen Tragelemente
unter der unteren Fläche der Glasscheibe derart beweglich angeordnet sind, daß sich die Zonen
der Scheibe, in welchen diese sich mit dem flüssigen Tragkörper in Kontakt befindet, ständig
ändern.
23. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die jedes der Tragelemente bildende
Flüssigkeit durch in der festen Unterlage gebildete Kanäle oder durch die Poren eines
porösen Werkstoffes der Unterlage im kontinuierlichen Kreislauf zugeführt, in Kontakt mit der
Unterfläche der Scheibe bzw. des Bandes gebracht,
dann abgeleitet und gegebenenfalls während dieses Kreislaufs einer Reinigungsbehandlung
unterzogen wird.
24. Ausführungsform des Verfahrens nach
einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigen Tragelemente
derart relativ zu der Scheibe bzw. dein Band bewegt werden, daß sich die Lage der Berührungszonen
fortlaufend ändert.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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