DE1145590B - Verfahren zur Herstellung von Aktivkohle - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Aktivkohle

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DE1145590B
DE1145590B DEB63732A DEB0063732A DE1145590B DE 1145590 B DE1145590 B DE 1145590B DE B63732 A DEB63732 A DE B63732A DE B0063732 A DEB0063732 A DE B0063732A DE 1145590 B DE1145590 B DE 1145590B
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gases
free oxygen
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DEB63732A
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English (en)
Inventor
Dr Paul Feiler
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BASF SE
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BASF SE
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/30Active carbon
    • C01B32/312Preparation
    • C01B32/336Preparation characterised by gaseous activating agents

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Aktivkohle Es ist bekannt, zur Herstellung von Aktivkohle feste kohlenstoffhaltige Stoffe, insbesondere Brennstoffe, bei hohen Temperaturen mit aktivierend wirkenden Gasen und bzw. oder Dämpfen zu behandeln. Als gas- und dampfförmige Aktivierungsmittel werden im allgemeinen Wasserdampf, Verbrennungsgase, Kohlensäure, Luft oder andere sauerstoffhaltige Gase für sich oder in Mischung untereinander verwendet. Die Aktivierung wird üblicherweise bei Temperaturen zwischen 600 und 1000° C, insbesondere zwischen 700 und 900° C, durchgeführt. Hierbei wendet man vorteilhaft das bekannte sogenannte Wirbelschichtverfahren an. Es ist auch bekannt, die Aktivierung in zwei Stufen vorzunehmen, wobei man die Aktivierung in der ersten Stufe mit freien Sauerstoff enthaltenden Gasen durchführt und in der zweiten Stufe mit freien Sauerstoff nicht enthaltenden Gasen weiteraktiviert. Dabei kann die Temperatur in der zweiten Stufe etwa gleich hoch oder höher als in der ersten Stufe sein.
  • Es wurde nun gefunden, d.aß sich die Herstellung von Aktivkohle aus festen kohlenstoffhaltigen Stoffen, insbesondere aus Brennstoffen, durch Behandlung in zwei Stufen mit Aktivierungsgasen, die freien Sauerstoff enthalten können, bei Temperaturen zwischen 600 und 1000° C nach dem Wirbelsahichtverfahren, wobei man das zu aktivierende Gut in der ersten Stufe mit freien Sauerstoff enthaltenden Aktivierungsgasen voraktiviert und in der zweiten Stufe mit freien Sauerstoff nicht enthaltenden Aktivierungsgasen weiteraktiviert, wobei ferner die Verweilzeit in der zweiten Stufe kürzer als in der ersten Stufe ist, besonders vorteilhaft durchführen läßt, wenn man den Gehalt an freiem Sauerstoff in den Aktivierungsgasen im Verlauf der ersten Behandlungsstufe von anfangs 0 bis 5 auf 6 bis 25 Volumprozent, vorzugsweise von etwa 2 auf etwa 16 Volumprozent, ansteigen läßt.
  • Die Vorteile des neuen Verfahrens bestehen im wesentlichen in einer Verkürzung der Aktivierungszeit, Erhöhung der Ausbeute an Aktivkohle, Gewinnung eines höheren Anteils an Grobkorn. Außerdem hat das in der ersten Verfahrensstufe erhaltene Abgas einen höheren Heizwert und kann vorteilhaft in das Aktivierungsverfahren zurückgeführt werden.
  • Das Verfahren wird in der für WirbeIschichtverfahren üblichen Weise durchgeführt. Man kann die beiden Verfahrensstufen räumlich trennen, vorteilhaft wird das Verfahren jedoch in einem Reaktionsraum durchgeführt, der in Zonen unterteilt ist, z. B. in zwei übereinanderliegende Wirbelschichten, wobei man die Aktivierung mit freien Sauerstoff enthaltenden Gasen in der oberen Wirbelschicht vornimmt, dann den zu aktivierenden Stoff durch ein überlaufrohr in die untere Wirbelschicht bringt und dort mit Aktivierungsgasen zu Ende aktiviert, die keinen freien Sauerstoff enthalten. Dieser Aktivierung kann sich noch eine Nachaktivierung, z. B. mit Wasserdampf oder Kohlensäure, anschließen.
  • Nach dem Verfahren der Erfindung wird der Sauerstoffgehalt der Aktivierungsgase in der ersten Zone im Laufe des Verfahrens von anfangs 0 bis 5 auf 6 bis 25 Volumprozent, vorzugsweise von anfangs 1 bis 3 Volumprozent auf 10 bis 20 Volumprozent, insbesondere von anfangs etwa 2 auf etwa 16 Volumprozent, gesteigert. So aktiviert man beispielsweise zunächst mit nur 21/o Sauerstoff enthaltenden Gasen, nach einigen Minuten steigert man den Sauerstoffgehalt auf 6 oder 8 0,'o, dann auf 12 bis 16 %, eventuell abschließend bis auf 251/o.
  • Die Zuführung des Sauerstoffs und bzw. oder der sauerstoffhaltigen Gase kann unterhalb und bzw. oder in der Höhe der Wirbelschicht erfolgen. Man kann auch einen Teil oberhalb der Wirbelschicht einführen. Es ist vorteilhaft, den Sauerstoff an mehreren Stellen in verschiedenen Höhen einzuführen.
  • Wenn man in der erfindungsgemäßen Weise verfährt, kann man die Verweilzeit in der zweiten Zone, wo mit freien Sauerstoff nicht enthaltenden Gasen oder Dämpfen aktiviert wird, wesentlich herabsetzen, z. B. auf ein Viertel oder ein Zehntel der Verweilzeit in der ersten Stufe.
  • Die übrigen Verfahrensbedingungen entsprechen den üblichen. So wird zweckmäßig das aus der ersten Zone durch Behandlung mit freien Sauerstoff enthaltenden Gasen und Dämpfen gewonnene heiße, nunmehr sauerstofffreie Gas als Aktivierungsgas der zweiten Zone zugeleitet, vorteilhaft unter Zusatz von überhitztem Wasserdampf, Kohlensäure oder Verbrennungsgasen. Der ersten Zone können noch eine oder mehrere Zonen vorgeschaltet sein, in denen der kohlenstoffhaltige Ausgangsstoff durch die heißen Abgase der ersten Aktivierungszone vorerhitzt, getrocknet und gegebenenfalls entgast wird. Die Führung der Aktivieruingsmittel erfolgt am besten im Kreislauf durch beide Zonen unter zusätzlicher Zuführung von freiem Sauerstoff und bzw. oder Luft sowie Wasserdampf und bzw. oder Kohlensäure vor oder in der ersten Aktivierungszone und unter Zuführung von zusätzlichem Wasserdampf und bzw. oder Kohlensäure und Wärme in die zweite Aktivierungszone.
  • Als Ausgangsstoff werden am besten Brennstoffe verwendet und deren Verkokungsprodukte, z. B. Holz, Torf, Braunkohle bzw. Holzkohle, Torfkohle, Braunkohlenschwelkoks oder andere körnige, aber kleinstückige kohlenstoffhaltilge Stoffe, wie z. B. Lignin, Pflanzenteile od. dgl.
  • Die Temperaturen sollen sich zweckmäßig in der ersten Zone zwischen 650 und 1000° C, in der zweiten Zone zwischen 600 und 1000° C bewegen.
  • Beim Arbeiten mit übereinander angeordneten Aktivierungszonen wird der aus der obersten Wirbelschicht von den Gasen und Dämpfen mitgenommene Staub zweckmäßig durch einen irn Aktivierungsofen selbst angebrachten Zyklon abgeschieden und in die Wirbelschicht zurückgeführt. Auf diese Weise gelingt es auch, den feineren Staub weitgehend zu aktivieren.
  • Durch entsprechende Einstellung der Menge der Aktivieruugsmittel und der Temperaturen in den beiden Aktivierungszonen kann so gearbeitet werden, daß das im überschuß entstehende Aktivierungsgas in der Zusammensetzung ein wertvolles Synthesegas darstellt, das gegebenenfalls lediglich noch einer Reinigung bedarf.
  • Den zu aktivierenden kohlenstoffhaltigen Stoffen können vor oder während der Aktivierung die Aktivierung fördernde Stoffe, z. B. Verbindungen von Eisen, Mangan, Aluminium, Erdalkalimetallen und Alkalimetallen, zugesetzt werden. Die erhaltene Aktivkohle ist vorzüglich für katalytische Zwecke, insbesondere auch als Träger für Katalysatoren, geeignet.
  • Das Verfahren kann auch bei der Regenerierung gebrauchter Aktivkohlen angewandt werden. Beispiel In einem Schachtofen wird Braunkohlenschwelkoks in einer Korngröße von 1 bis 7 mm bei Rotglut nach dem Wirbelschiehtverfahren mit einem Gemisch heißer Verbrennungsgase und Wasserdampf aktiviert. In der ersten Stufe wird durch Zugabe von Sauerstoff innerhalb der ersten 10 Minuten der Gehalt an freiem Sauerstoff in den Verbrennungsgasen von anfangs 2 Volumprozent auf 6 Volumprozent und dann innerhalb von 22 Minuten auf 15 Volumprozent erhöht, wobei eine Temperatur in der Wirbelschicht von 880° C erreicht wird. Nun wird die Aktivierung mit Verbrennungsgasen, die keinen freien Sauerstoff enthalten, 8 Minuten lang zu Ende geführt. In der zweitem Stufe erhöht sich die Temperatur in der Wirbelschicht praktisch nicht mehr.
  • Man erhält Aktivkohle mit der Methylenblauzahl 11. Die Vorteile des neuen Verfahrens sind aus nachstehender Tabelle ersichtlich, bei der das Verfahren mit Steigerung des Sauerstoffs in der ersten Stufe mit dem bekannten Verfahren verglichen wird, bei dem der Sauerstoffgehalt in der ersten Zone konstant bei 2 % Sauerstoff gehalten wird.
    02-Gehalt: Verbrennungsgas
    (Aktiviergas)
    2 bis 15 0/0 1 2%
    Aktivierzeit . . . ....... 40 Min. 65 Min.
    AusbeuteAktivkohle .. 35°/o 32%
    Kornanteil 0 bis 2,5 mm 46% 52%
    Heizwert Abgas Hu . . . 1450 kcal 1340 kcal

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Aktivkohle aus festen kohlenstoffhaltigen Stoffen, insbesondere aus Brennstoffen, durch Behandlung in zwei Stufen mit Aktivierungsgasen, die freien Sauerstoff enthalten können, bei Temperaturen zwischen 600 und 1000° C nach dem WirbelschicU-verfahren, wobei man das zu aktivierende Gut in der ersten Stufe mit freien Sauerstoff enthaltenden Aktivierungsgasen voraktiviert und in der zwein Stufe mit freien Sauerstoff nicht enthaltenden Aktivierungsgasen weiteraktiviert, wobei ferner die Verweilzeit in der zweiten Stufe kürzer als in der ersten Stufe ist, dadurch gekennzeichnet, daß man den Gehalt an freiem Sauerstoff in den. Aktivierungsgasen im Verlauf gier ersten Behandlungsstufe von anfangs 0 bis 5 auf 6 bis 25 Voltprozent, vorzugsweise von etwa 2 auf eia 16 Volumprozent, steigert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzeit des zu aktivierenden Gutes in der zweiten Stufte, in der die Behandlung mit Aktiviergasen durchgeführt wird, die keinen freien Sauerstoff enthalten, auf ein Zehntel bis ein Viertel der Vexweilzeit in der ersten Stufe begrenzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die die zweite Stufe verlassenden aktivierten Produkte zur Nachaktivierung mit Kohlensäure oder solche enthaltenden Gasen oder Dämpfen behandelt.
DEB63732A 1961-08-22 1961-08-22 Verfahren zur Herstellung von Aktivkohle Pending DE1145590B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT375624B (de) * 1982-09-06 1984-08-27 Schwarze Pumpe Gas Veb Verfahren zur herstellung von aktivkohle

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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AT375624B (de) * 1982-09-06 1984-08-27 Schwarze Pumpe Gas Veb Verfahren zur herstellung von aktivkohle

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