DE949965C

DE949965C - Verfahren zur Entgasung oder Aktivierung fester, vorzugsweise roher Brennstoffe nach dem Wirbelschichtverfahren

Info

Publication number: DE949965C
Application number: DEB22744A
Authority: DE
Inventors: Dr Paul Feiler
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1952-11-04
Filing date: 1952-11-04
Publication date: 1956-09-27

Description

Verfahren zur Entgasung oder Aktivierung fester, vorzugsweise roher Brennstoffe nach dem Wirbelscbichtverfahren Es ist bekannt; feste Brennstoffe, wie z. B. Steinkohle, Braunkohle, Torf, Holz u. dgl., nach dem Wirbelschichtverfahren zu entgasen. Dabei werden die genannten Stoffe durch Gase oder Dämpfe, -z. B. Verbrennungsgase oder überhitzten Wasserdampf, bei erhöhten Temperaturen, z. B. bei q.oo bis 6oo°, in wirbelnder Bewegung gehalten, wodurch sie zunächst getrocknet und dann entgast werden. Dabei zeigt sich, insbesondere beim Arbeiten mit weichen, wenig abriebfesten und leicht zerbröckelnden Brennstoffen, z. B. bei Braunkohle und Torf, häufig der Nachteil, daß durch die wirbelnde Bewegung eine beträchtliche Menge der Brennstoffe zu Staub zerkleinert wird und mit den z. B. als Aktivier-, Trocken-, Schwel- und Entgasungsmittel dienenden Gasen oder Dämpfen mitgerissen wird. Dabei handelt es sich in -den meisten Fällen um gut trockenen, teilweise entgasten Brennstoffstaub von hohem Heizwert, der jedoch infolge seiner Feinkörnung für viele Zwecke nicht verwertet werden kann.
Es wurde gefunden, daß man feste, vorzugsweise rohe Brennstoffe nach dem Wirbelschichtverfahren mit besonderem Vorteil trocknen und anschließend entgasen kann, wenn man den von den Behandlungsmitteln, also z. B. den Trocken- und Entgasungsmitteln, sowie den gebildeten Gasen und Dämpfen mitgerissenen Brennstoffstaub in bekannter Weise abtrennt und vergast und die entstehenden heißen Gase als Behandlungsmittel, z. B. Trocken- und Entgasungsmittel, dem Verfahren wieder zuführt. Die Abscheidung des mitgerissenen BTenmtsfwfg.taübeS erfolgt z. B. rniftels Zyklon oder im elle3chen Hochspannungsfeld und die Entgasung zweckmäßig mit heißen Verbrennungsgasen .oder Entgasungsgasen, z. B. mit Schwelgasen, gegeenfallls unter Zugabe von etwas Wasserdampf. Bei Bildung besonders großer Mengen von Staub kanrn auch ein Teil des abgeschiedenen Staubes oder ein Teil des daraus erzeugten Gases für andere Zwecke, z_ B. zur Erzeugung von Dampf oder elektrischem Strom, vervaendet werden. Zweckmäßig scheidet man den Staub bei solchen Temperaturen ab, daß er im trockener Form anfällt, z. B. zwischen zoo und 4o®9. Etwa gebildeter Teer kann nach dem Staub abgeschieden, doch kann auch unter solchen Bedingungen gearbeitet werden, daß weniger wertvolle, aus den festen Brennstoffen herrührende teerige Bestandteile und Asphalte mit dem Brennstoffstaub niedergeschlagen werden, und zwar nur so viel, daß der Staub noch in fester Form ausgetragen werden kann. Der Teer und die Asphalte werden dann mit dem Brennstoffstaub vergast.
Das neue Verfahren kann auch vorteilhaft bei der Aktivierung von Brennstoffen Verwendung finden, insbesondere bei solchen mit hohem Abrieb. In diesem Fall wird der von den gas- und dampfförmigen Aktiviermittelnund gebildeten Aktiviergasen mitgerissene und abgeschiedene Brennstoffstaub vergast und das gebildete heiße Gas als Aktiv iermittel verwendet.
Vorteilhaft führt man die durch Vergasung des Brennstoffstaubes erzeugten Gase oberhalb des Rostes, der das Wirbelbett trägt, ein.
Das Verfahren ist besonders vorteilhaft bei der Behandlung von weichen, leicht zerbröckelnden Brennstoffen bzw. solchen mit hohem Abrieb, z. B. mulmiger, lignitischer oder knorpeliger Braunkohle, oder Brennstoffen mit geringem spezifischem Gewicht, wie Torf und Sägemehl, als Ausgangsstoff.
Beispiel In einem Schachtofen werden 5oo kg mulmige Rohbraunkohle mit 55% Wasser und 4% Teer nach dem Wirbelbettverfahren bei 5oo° im Strom von heißen Verbrennungsgasen, denen Wasserdampf beigemischt ist, zunächst getrocknet, dann verschwelt. Die Trocknung und Schwelung ist nach 45 Minuten beendigt. In dieser Zeit werden aus den heißen Trocken- und Schweldämpfen in einem anschließenden Zyklon rund z5 kg Kohlenstaub abgeschieden, der praktisch wasserfrei und ausgeschwelt ist.
Der heiße, angefallene Brennstoffstaub wird laufend mit Luft in einer Kammer mittels Staubbrenner verbrannt; die heißen Verbrennungsgase werden als zusätzliches Spülgas und Bewegungsmittel für die Trocknung und Schwelung in das Wirbelbett eingeführt. Die Einführung erfolgt zweckmäßig über dem Rost, auf dem sich der wirbelnde Brennstoff befindet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: t. Verfahren zur Entgasung oderAktivierung fester, vorzugsweise roher Brennstoffe nach dem Wirbelschichtverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß man den von den gebildeten Gasen und Dämpfen mitgerissenen Brennstoffstaub in an sich bekannter Weise von den Gasen und Dämpfen abtrennt, ganz oder teilweise, zweckmäßig mit sauerstoffhaltigen Gasen, vergast und die gebildeten. heißen Gase als Behandlungsmittel-in das Wirbelbett zurückführt. a. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß man unter solchen Bedingungen arbeitet, daß der Brennstoffstaub zusammen mit aus den Brennstoffen entweichenden teerigen Bestandteilen und Asphalten niedergeschlagen wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 674935; deutsche Patentschrift Nr. 330 924; französische Patentschrift Nr. 69o 65o.