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Heuturm mit Obenentnahme Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur
Obenentnahme bei einem Heuturm mit zentralem Be lüftungskanal des Heustockes, wobei
die Entnahmevorrichtung das Entnahmegut durch eine in derTurmwandung befindliche
Öffnung ausfördert und wobei die Schwerpunktachse der Obenentnahmevorrichtung mit
der Turmlängsmittelachse zusammenfällt.
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Um die Trocknung von Gras zu Fertigheu unabhängig von der Witterung
zu machen, wird mehr und mehr dazu übergegangen, leicht abgetrocknetes Halbheu einzufahren
und es dann einer Dachtrocknung zu unterziehen. Für die Heutrocknung sind verschiedene
Systeme bekannt. Grundsätzlich wird mittels eines Gebläses in den Heustock Luft,
die getrocknet sein kann, eingeblasen.
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Der Heustock kann dabei von einem sogenannten Heuturm umschlossen
sein. Es ist aber auch möglich, das eingefahreneHeu aufzuschütten und durch einBe
lüftungskanalsystem durchzutrocknen. Das zuletzt genannte Verfahren konnte sich
auf Grund seines behelfsmäßigen Betriebes nur in geringen Grenzen einbürgern. Bei
ihm wird die Außenschicht durch die ständigen Temperaturschwankungen und durch Veränderung
der Luftfeuchtigkeit nur in unzureichendem Maße ausgetrocknet.
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Das Belüftungssystem für die Gartrocknung des aufgeschütteten Heus
besteht aus waagerechten Belüftungskanälen und senkrechten Steigkanälen. Diese sind
durch auf und ab bewegliche Schieber nach obenhin abgeschlossen. Die hierfür verwendeten
Ziehkolben können zugleich zur Erzielung der Luftschicht verwendet werden.
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Die andere Art für die Trocknung von Heu sind die sogenannten Heutürme.
Diese sind im wesentlichen ähnlich dem Grünfuttersilos ausgebildet. Abweichend von
den Grünfuttersilos sind dabei häufig die Außenwände luftdurchlässig. Bei dieser
Ausbildung wandert die Trocknungsluft von einem zentralen Belüftungsschacht waagerecht
nach außen zur Turmwand.
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Schließlich hat man bei Heutürmen auch schon, ähnlich wie bei Grünfuttersilos,
die Außenhaut der Turmwandung aus luftundurchlässigem Material hergestellt. Bei
diesen Heutürmen wird die von unten in den zentralen Belüftungsschacht eingeblasene
Trocknungsluft seitlich den Absperrpfropfen umgehen und zur Heustockoberfläche strömen.
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Das Befüllen dieser Heutürme erfolgt vorteilhafterweise mechanisch,
z.B. mittels eines Gebläseförderers, dessen Auslaßende in ein umlaufendes Verteilerrohr
mündet. Die Erstellung des zentralen Belüftungsschachtes während des Befüllvorganges
kann durch
einen hochziehbaren Kolben erfolgen, der bei den bekannten Heutürmen nach
vollständiger Befüllung des Turms und nach gänzlicher Durchtrocknung des eingebrachten
Halbheus entfernt werden kann. Dieser zentrale Belüftungsschacht ist durch die Entleerung
des Heuturms verschiedentlich schon verwendet worden, sei es, daß von Hand das an
der Heustockoberfläche abgenommene Heu durch ihn nach unten abgeworfen wird oder
daß mittels einer mechanischen Entnahme die Ausförderung in den zentralen Be lüftungsschacht
erfolgt.
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Bei der zentralen Ausförderung des zum Verbrauch bestimmten Heus
bedarf es einer speziell für die Ausförderung konstruierten Obenentnahmevorrichtung.
So können nicht die von der Siloentleerung her bekannten und bewährten Obenentnahmevorrichtungen
zum Einsatz gelangen, weil diese das Entnahmegut durch Luken bzw. Schlitze in der
Turm-bzw. Silowandung nach außen fördern.
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Die Entnahme von Heu durch den zentralen Belüttungsschacht ist mit
verschiedenen Nachteilen verknüpft. Es muß zum einen der Hubkolben, der während
der Belüftungszeit im Kanal eingesetzt ist, entfernt werden, zum anderen ist die
Gefahr vorhanden, daß das in den Kanal eingeworfene Gut diesen langsam zusetzt,
mithin die Entnahmeöffnung verstopft wird.
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Um nun diese Nachteile zu beseitigen, ist vorgesehen, daß in dem
Belüftungskanal eine das Hineinfallen von Entnahmegut verhindernde Abdeckung vorgesehen
ist. Die Ausförderung findet durch eine im wesentlichen den Siloobenentnahmegeräten
ähnliche Vorrichtung statt. Diese Obenentnahmevorrichtung kann durch eine in derTurmwandung
befindliche Öffnung ausfördern.
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Die das Hineinfallen von Entnahmegut verhindernde Abdeckung ist vorteilhafterweise
zugleich als
Ziehkolben zur Erzeugung des Belüftungskanals während
der Turmbefüllung verwendbar. Nach der Befüllung ist die Schutzabdeckung unten an
eine Entnahmevorrichtung festlegbar. Die Schutzabdeckung verbleibt also ständig
im Belüftungskanal.
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Dieser ist mithin stets gebrauchsfähig, so daß bei Bedarf ohne weiteres
Trockaungsluft eingeblasen werden kann.
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Der Abdeckungstopf ist vorteilhafterweise an der Entnahmevortichtung
drehbar gelagert. Er ist vorzugsweise als ein elastisch geschlossener, sich nach
unten verjüngender dosenartiger Hohlkörper ausgebildet. Die Deckelfläche des Abdeckungstopfes
ist starr und mit Mitteln versehen, durch welche wechselweise das Anhängen einer
im Heuturm angeordneten Hebevorrichtung oder die Lagerung der Obenentnahmevorrichtung
möglich ist.
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Um ein sicheres Absenken der Obenentnahmevorrichtung bei einer etwaigen
Verlängerung des Entlüftungsschachtes zu gewährleisten, kann der Abdeckungstopf
mit einem das Gewicht erhöhenden Inhalt, z. B. Wasser, befüllbar sein.
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Um bei bestimmten Heuarten eine sichere Ausförderung der Randzone
zu bewerkstelligen, ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß auf die starre Deckelfläche
des Topfes eine haubenförmige, an der Obenentnahmevorrichtung angeordnete Zwischenplatte
aufsetzbar ist, welche seitlich abstehende Trag flächen aufweist Diese schieben
das an den Schacht angrenzende Heu der Obenentnahmevorrichtung zu Die Tragflächen
können in Drehrichtung von vorn oben nach hinten unten schräg angestellt sein.
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Es ist aber auch möglich, der Schutzabdeckung an der Deckeliläche
eine Scheibe zuzuordnen, deren Durchmesser größer als der des Belüftungskanals ist
und die im Bereich der das Heu vom Heustock lösenden Teile der Obenentnahmevorrichtung
einen Ausschnitt aufweist.
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Die Scheibe kann in dem Belüftungskanal einragende Führungsflächen
aufweisen.
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Die Vorderkanten der Führungsflächen sind zur Bei lüftungskanalmittelachse
umgebogen.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind aus der nachfolgenden
Beschreibung der anliegenden Zeichnungen zu entnehmen, in welchen Ausführungsbeispiele
schematisch dargestellt sind. Es zeigt Fig. 1 einen Heuturm mit zentralem Belüftungsschacht,
zum Teil in Seitenansicht, zum Teil im Querschnitt, Fig. 2 eine Draufsicht auf einen
Heuturm nach Entfernung des Heuturmdaches, Fig. 3 eine Vorrichtung zur Obenentnahme,
an welcher die das Hineinfallen von Entnahmegut in den Kanal verhindernde Abdeckung
im Längsschnitt dargestellt ist, Fig. 4 ein anderes Ausführungsbeispiel einer Obenentnahmevornchtung,
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei welchem die Abdeckung durch eine Scheibe
mit untenseitigen Führungsblechen bewirkt wird, Fig. 6 einen Querschnitt längs A-B
der Fig. 5.
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In den Heuturm 1 wird Halbheu über die Förderleitung 2 und dem Drehverteiler
3 von oben her eingeblasen und gleichmäßig verteilt. Längs der Silomittelachse wird
während der Befüllung der Kanal 4 mittels eines Ziehkolbens gebildet. Zur Gartrockuung
des im Turm 1 befindlichen Heustockes 5 wird der Zentralschacht 4 nach oben hin
verschlossen und
mittels eines Saug- bzw. Druckgebläses der Heustock belüftet. Solche
Heuwerbeverfahren sind bereits allgemein bekannt.
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Das Ziel der Erfindung ist darauf gerichtet, bei Heutürmen dieser
Art die Entnahme des Heus zu mechanisieren. Es wird deshalb in den Heuturm 1 eine
an sich bekannte Obenentnahinevorrichtung 6 eingebracht. Solche Obenentnahmevorrichtungen
sind vom Gärfuttersilosektor her bekannt, so daß es keiner weiteren Erläuterung
dieser Vorrichtung bedarf.
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Um ein Hineinfallen von Entnahmegut in den Zentralschacht 4 zu verhindern,
wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, diesen Schacht 4 durch eine Abdeckung zu
verschließen.
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Eine solche Abdeckung besteht vorzugsweise (s. Fig. 3 und 4) aus
einem topf ähnlichen Gebilde 7, das an der Obenentnahmevorrichtung 6 vorzugsweise
drehbar gelagert ist.
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Der Abdeckungstopf 7 besteht aus einem allseitig geschlossenen Mantelteil
8, in welchem innenseitig zur Formgebung Ringe 9 eingelegt sind.
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Der Mantel besteht vorzugsweise aus einem elastischen oder nachgiebigen
Werkstoff, z. B. Kunststofffolie. Die Oberseite 10 des Abdeckungstopfes 7 ist so
ausgebildet, daß zum einen die Obenentnahmevorrichtung 6 z. B. mittels eines Spurkugellagers
11 drehbar gelagert ist. Die axiale Führung übernimmt dabei der Zapfen 12 an der
Unterseite der Entnahmevorrichtung 6, der in eine entsprechende Führungsbüchse 13
des Abdeckungstopfes 7 einragt. Anderseits können an der Oberseite 10 des Abdeckungstopfes7
Kupplungsglieder vorgesehen sein, an welche eine Hebevorrichtung des Heuturms anhängbar
ist. Daraus ergibt sich der Vorteil, daß der Abdeckungstopf 7 nach Abnahme der Obenentnahmevorrichtung
6 bei entsprechender Ausbildung des Ziehkolbens zur Herstellung des Belüftungskanals
4 verwendbar ist.
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Die Obenentuahmevorrichtung 6 besteht in bekannter Weise aus einer
das Heu vom Heustock lösenden Einrichtung, z. B. der Kettenfräse 14, einem Wurfschleudergebläse
15, welches das losgelöste Gut in den Abwurfschacht 16 ausfördert, sowie den Transportwalzen
17, die für die Drehung der Obenentnahmevorrichtung auf dem Heustock sorgen.
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Der Antrieb der Obenentnahmevorrichtung erfolgt mittels eines Elektromotors
18. Diese Teile der Obenentnahmevorrichtung sind an dem Tragständer 19 befestigt.
Dieser Tragständer ist auf der Platte 20 angeordnet, die das Gegenglied zu der Abdeckungstopfoberseite
10 bildet. An ihr ist der Zapfen 12 befestigt.
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Die Tragständerplatte 20 (s. Fig. 3) kann mit Tragflächen 21 versehen
sein, die inDrehrichtung von vorn oben nach hinten unten schräg angestellt sind
und dadurch das den Zentralschacht bildende Heu nach außen drücken. Durch diese
Maßnahme wird erreicht, daß das den Mantel des Belüftungsschachtes bildende Heu
mit Sicherheit von der Fräse 14 erfaßt wird. Um bei Langheu eine zuverlässige Ausförderung
zu erreichen, können am Abdeckungsblech 22 der Fräse 14 außenseitig Schneidmesser
vorgesehen sein, die über die Fräse seitlich überstehende Teile abtrennen und somit
ein Zusetzen des Förderkanals verhindern.
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Der Motor 18 ist an einem Ausleger 27 angeordnet, der gegenüber der
Fräse 14 vorgesehen ist, so daß die Schwerpunktachse der Obenentnahmevorrichtung
6 mit der Längsmittelachse des Abdeckungstopfes 7 zusammenfällt.
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An Stelle eines topfartigen Gebildes zur Verhinderang des Hineinfallens
von Entnahmegut in den Kanal kann auch gemäß den Fig. 5 und 6 eine Scheibe 23 vorgesehen
sein. Auf dieser Scheibe 23 ist der Tragständerl9 der Obenentnahmevorrichtung 6
befestigt. Der Durchmesser der Scheibe 23 ist größer als der des Belüftungskanals
4. An der Unterseite der Scheibe 23 sind die in den Kanal 4 einragenden Führangsbleche
24 vorgesehen. Diese sind vorzugsweise halbschalenförmig ausgebildet. Ihre Vorderkanten
25 sind nach innen umgebogen, damit sie während des Arbeitens der Obenentnahmevorrichtnng
in der Be lüftungskanalwand keinen Schaden anrichten können.
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Die Scheibe 23 ist im Bereich der Fräsel4 mit dem Ausschnitt 26 versehen,
so daß die Fräsel4 bis an den Belüftungskanalrand Heu vom Heustock lösen und der
weiteren Ausförderung zuführen kann.