DE1144440B - Verfahren zur Herstellung von fluessigen Zubereitungen fuer Dauerwellen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von fluessigen Zubereitungen fuer DauerwellenInfo
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- D06M13/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von flüssigen Zubereitungen für Dauerwellen.
Sie betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer zum Dauerwellen geeigneten wäßrigen Lösung
von a-Mercaptocarbonsäureamiden vom pH-Wert
von 5 bis 7,5, vorzugsweise pH-Wert 7, das darin besteht,
daß eine lagerfähige, auf den pH-Wert 8 bis 9,5 eingestellte Lösung erst unmittelbar vor der Anwendung
mit sauer reagierenden Stoffen versetzt wird.
Es ist bereits bekannt, daß man mit Thioglykolsäureamidlösungen
verschiedener Konzentration vom Pjj-WertS,! bis 7,6 bzw. 8,5 oder 9,6 brauchbare
Dauerwellen erhält.
Nun sind aber Lösungen von Thioglykolsäureamid bei sauren und selbst schwach alkalischen pnten
nicht stabil, da sie hydrolysieren und Schwefelwasserstoff entwickeln. Man kann sie also nicht
lagern.
Lösungen im vorgenannten höheren pH-Bereich
von 8,5 oder 9,6 lassen sich praktisch nicht verwenden, da sie nicht nur die Kopfhaut der behandelten
Person angreifen, sondern auch die Hände des Friseurs.
Man hat daher in der Erkenntnis, daß es unmöglich ist, Mercaptosäureamid in solcher Lösung aufzubewahren,
bereits an Stelle des Amids selbst eine Verbindung verwendet, die erst unmittelbar vor der
Anwendung in das Amid umgewandelt wird. Hierfür wurde Thioglykolid vorgesehen, das durch Aminolyse
das freie Amid liefern soll.
In der Praxis erweist sich jedoch ein solches Verfahren als kaum durchführbar, denn die Aminolyse
des Thioglykolids ist bei weitem nicht vollständig, so daß eine genaue Dosierung des Mittels nicht möglich
ist, die Einwirkungszeiten viel zu lang werden und die erzielten Resultate dementsprechend mangelhaft
sind.
Es sind ferner Dauerwellenpräparate bekannt, die eine Additionsverbindung von Thioglykolsäure an
Brenztraubensäure enthalten. Um ein derartiges Präparat praktisch verwerten zu können, ist es notwendig,
ihm in einer getrennten Verpackung das Alkalisierungsmittel beizugeben. Bringt man nun das Alkalisierungsmittel
mit dem Präparat zusammen, dann wird die Additionsverbindung sehr leicht hydrolytisch
in Thioglykolsäure bzw. Thioglykolat gespalten.
Der Verwendung der Additionsverbindung kommt praktisch keine Bedeutung zu, da die Brenztraubensäure
kein Handelsprodukt ist und somit einen zu teuren Ausgangsstoff darstellt, um ein darauf gegründetes
Verfahren wirtschaftlich genug erscheinen zu lassen.
Verfahren zur Herstellung
von flüssigen Zubereitungen für Dauerwellen
von flüssigen Zubereitungen für Dauerwellen
Anmelder:
Societe Monsavon-L'Oreal, Paris
Societe Monsavon-L'Oreal, Paris
Vertreter: Dipl.-Ing. DipL-Chem. Dr. phil. Dr. techn.
J. Reitstötter, Patentanwalt,
München 15, Haydnstr. 5
Beanspruchte Priorität:
- 15 Frankreich vom 29. Mai 1958 (Nr. 766 685)
- 15 Frankreich vom 29. Mai 1958 (Nr. 766 685)
Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, die Mercaptocarbonsäureamide für die Anwendung
im sauren bis schwach alkalischen Gebiet in eine solche zur Aufbewahrung geeignete Form zu bringen,
daß ihre Herstellung bzw. Hydrolyse aus einer anderen Verbindung unmittelbar vor Gebrauch vermieden
werden konnte.
Zunächst muß es a priori unmöglich erscheinen, solche Aufbewahrungsbedingungen für die Mercaptocarbonsäureamide
ausfindig zu machen, denn es waren zwei einander entgegenwirkende Faktoren bei der Zersetzung dieser Verbindungen zu berücksichtigen.
Die Hydrolyse einerseits erreicht bekanntlich im allgemeinen ein Minimum bei annähernder Neutralität
und steigt mit wachsender H- oder OH-Ionenkonzentration
stark an. Es war daher vorerst zu erwarten, daß die Mercaptocarbonsäureamide im annähernd
neutralen Bereich am stabilsten sein würden. Andererseits war aber anzunehmen, daß die Abgabe von
Schwefelwasserstoff (die andere Ursache für die In-Stabilität der Mercaptocarbonsäureamide) wie bei
ähnlichen anderen Verbindungen gerade im neutralen bis basischen Gebiet ihr Maximum erreichen würde.
Es war daher überraschend, daß entgegen der erwarteten Instabilität der Amide im alkalischen
Milieu gefunden wurde, daß sich bei pH-Werten zwischen 8 und 9,5 stabile Lösungen herstellen lassen.
Aus dieser Erkenntnis zieht die Erfindung die
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Nutzanwendung, wobei es zur Herstellung der eigentlichen Gebrauchslösung der weiteren Maßnahme bedarf,
zu den alkalischen Lösungen sauere Lösungen zuzufügen, um das Dauerwellenmittel im sauren
Milieu, und zwar in einem pg-Bereich von 5 bis 7,5, vorzugsweise 7, anwenden zu können.
Zur Herstellung der alkalischen Lösung des reduzierenden Amides werden Amide der allgemeinen
Formel
R
HS —C —CO —NH-R"
HS —C —CO —NH-R"
R'
verwendet, in der R = H oder ein Alkylrest mit höchstens 4 Kohlenstoffatomen, R'= H oder ein
Alkylrest mit höchstens 4 Kohlenstoffatomen, R"= H oder ein Alkyl- bzw. Hydroxyalkykest mit höchstens
4 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Vergleichende Untersuchungen über den Verlauf von Hydrolyse und H2S-Entwicklung zahlreicher
Mercaptocarbonsäureamide in Abhängigkeit vom Augenblick der Verwendung durch 10 cm3 einer
390 g Citronensäure je Liter enthaltenden Lösung neutralisiert. Das erhaltene Gemisch hat einen pg-Wert
von 6,8 bis 6,9.
Die mit dieser Lösung imprägnierten Haare werden auf Wickel aufgerollt. Hierauf sättigt man die
Locken mit der angegebenen Lösung und läßt das Haar 15 bis 25 Minuten bei Zimmertemperatur oder
auch 8 bis 12 Minuten unter Erhitzen — mit Hilfe
einer geeigneten Apparatur — auf 80° C ruhen. Man spült die Haare und behandelt sie wie üblich mit
einer oxydierenden Lösung. Die so erhaltene Dauerwelle sieht ansprechend aus und ist außerordentlich
wasch- und feuchtigkeitsbeständig. Die Hände des Friseurs wie auch die Kopfhaut der behandelten
Person bleiben unangegriffen.
Eine Lösung, enthaltend 8% Mercaptoacetamid, wird mit Ammoniak auf einen pH-Wert von 9,0 gebracht.
100 cm3 dieser Lösung werden im Augenblick der Verwendung durch 8 g primäres Ammoniumphosphat neutralisiert. Die erhaltene Lösung hat
pH-Wert der Lösung zeigen nachstehende Ergebnisse, 25 einen pH-Wert von 6,6 bis 6,7. Sie wird wie im Beidie
in der Zeichnung graphisch dargestellt sind. spiel 1 und mit ähnlichen Resultaten angewandt.
Den Versuchen lag eine 13%ige Lösung von Mer- Beispiel 3
captoacetamid bei einer Temperatur von 20° C zu- p
100 cm3 einer Lösung, enthaltend 5,5% N-Methyl-
grunde. Kurve A bezeichnet die Hydrolyse nach
Smonatiger Lagerung, Kurve B den ebenfalls nach 30 mercaptoacetamid der Formel
5monatiger Lagerung abgegebenen Schwefelwasserstoff, beide als Funktion verschiedener pa-Werte.
5monatiger Lagerung abgegebenen Schwefelwasserstoff, beide als Funktion verschiedener pa-Werte.
Man ersieht, daß sich entgegen dem zu Erwartenden das Maximum der HjS-Abgabe mehr in das
saure Gebiet hinein erstreckt (Kurve B), während die 35 Ammoniak auf den pa-Wert 8,4 eingestellt; im
Hydrolyse (Kurve Ä) noch ziemlich weit ins alka- Augenblick der Anwendung fügt man 10 cm3 einer
Lösung von 520 g Milchsäure je Liter Wasser zu.
Das so erhaltene Gemisch hat einen pg-Wert von
HS-CH2-CO-NH-CH3
und 3% primäres Ammoniumphosphat, werden mit
lische Gebiet hinein äußerst schwach bleibt. Es gibt also einen ganz bestimmten pg-Bereich, nämlich etwa
8,5 bis 9,5, wo Hydrolyse und H2S-Enitwicklung
gleichzeitig ein Minimum betragen.
Die Erfindung gibt somit die Lehre, die unter den erfindungsgemäß erkannten Bedingungen hergestellten
lagerfähigen Lösungen der Mercaptocarbonsäureamide erst unmittelbar vor Gebrauch durch Zusatz
einer geeigneten sauer reagierenden bzw. Puffersubstanz auf den für die Durchführung von Dauerwellen
erwünschten pH-Wert von ungefähr 5 bis 7,5
einzustellen.
Durch die erfindungsgemäße Arbeitsweise in zwei
Stufen, d. h. durch zwei getrennte Einstellungen des 50 wird mit Ammoniak auf einen pg-Wert von 8,6 einpH-Wertes
werden die bisherigen Nachteile vermie- gestellt. Im Augenblick der Anwendung werden
den, und es wird ermöglicht, bei vollständiger Sta- 100 cm3 dieser Lösung mittels 10 cm3 einer 300 g
bilität der zum Versand gelangenden Produkte in Citronensäure und 550 g primäres Natriumorthoeinf
achster Weise eine Gebrauchslösung zu erhalten, phosphat je Liter enthaltenden Lösung neutralisiert,
deren pH-Wert völlige Unschädlichkeit sowohl für 55 Der erhaltene pa-Wert des Gemisches ist 6,8. Das
den Friseur als für die behandelte Person gewähr Gemisch wird unter den gleichen Bedingungen und
6,2. Dieses Gemisch wird wie im Beispiel 1 beschrieben angewandt und ergibt ähnliche Ergebnisse.
Eine Lösung, enthaltend 11,5 «/0 os-Mercapto-propionamid
der Formel
HS-CH-CO-NH8
CH3
den Friseur als für die behandelte Person gewährleistet.
Die folgenden Ausführungsbeispiele sollen der Erläuterung der Erfindung dienen.
100 cm3 einer Lösung, enthaltend 9,9% Mercaptoacetamid
der Formel
HS-CH2-CO-NH2
die mit einer Ammoniaklösung (etwa 11 g je Liter) auf einen pH-Wert von 8,5 eingestellt ist, werden im
Gemisch wird unter den gleichen Bedingungen und mit gleichem Ergebnis wie im Beispiel 1 beschrieben
verwendet.
100 cm3 einer Lösung, enthaltend 9,9% Mercaptoacetamid,
die mit Ammoniak (etwa 11 g je Liter) auf einen pH-Wert von 8,5 eingestellt ist, werden im
Augenblick der Verwendung durch Zusatz von ungefähr 3,9 g pulverförmiger Citronensäure unter Rühren
neutralisiert. Das erhaltene Gemisch hat dann einen pH-Wert von 6,8 bis 6,9.
Diese Lösung wird in der bereits angegebenen Art und mit ähnlichen Ergebnissen angewandt.
Claims (1)
- Patentanspruch.Verfahren zur Herstellung einer zum Dauerwellen geeigneten wäßrigen Lösung von a-Mercaptocarbonsäureamiden mit einem pH-Wert von 5 bis 7,5, vorzugsweise einem pg-Wert von 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine lagerfähige, auf einen pH-Wert von 8 bis 9,5 eingestellte Lösung erst unmittelbar vor der Anwendung mit sauer reagierenden Stoffen versetzt wird.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldung Sch 1010IV a/30 h (bekanntgemacht am 24. 12. 1953);Kosmetik, Parfüm, Drogenrundschau, Heft 3/4 vom Mai 1955, S. 126.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
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FR1144440X | 1958-05-29 |
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Publication Number | Publication Date |
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- NL NL105377D patent/NL105377C/xx active
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- 1958-05-29 FR FR1197194D patent/FR1197194A/fr not_active Expired
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