DE1143431B - Emulsion fuer Bauzwecke aus Gemischen von Bitumen und Teerbestandteilen - Google Patents

Emulsion fuer Bauzwecke aus Gemischen von Bitumen und Teerbestandteilen

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DE1143431B
DE1143431B DEL39579A DEL0039579A DE1143431B DE 1143431 B DE1143431 B DE 1143431B DE L39579 A DEL39579 A DE L39579A DE L0039579 A DEL0039579 A DE L0039579A DE 1143431 B DE1143431 B DE 1143431B
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DE
Germany
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bitumen
tar
emulsion
emulsions
mixtures
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DEL39579A
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Inventor
Dr Rer Nat Karl Krenkler
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LECHLER BAUTENSCHUTZCHEMIE oHG
Original Assignee
LECHLER BAUTENSCHUTZCHEMIE oHG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L95/00Compositions of bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch
    • C08L95/005Aqueous compositions, e.g. emulsions

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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • Emulsion für Bauzwecke aus Gemischen von Bitumen und Teerbestandteilen Im Bauwesen, vor allem im Straßenbau, werden Bitumenemulsionen wegen ihrer einfachen Verarbeitung und guten Bewährung viel verwendet. Dessenungeachtet besteht seit langem ein starkes Bedürfnis für ihre Verbesserung.
  • Man ist im Straßenbau bestrebt, bei bituminösen Bindemitteln die Eigenschaften von Bitumen, welches sich durch eine große Plastizitätsspanne und gute Alterungsbeständigkeit auszeichnet, mit denen von Steinkohlenteer zu vereinigen; Steinkohlenteer besitzt den Vorzug einer besonders guten Benetzung der zu verkittenden Mineralstoffe. Dies geschieht in der Praxis unter anderem durch Anwendung von Verschnittbitumen, welches eine Mischung aus etwa 85 Teilen Bitumen und 15 Teilen flüchtigen Teerölen darstellt, außerdem durch Verwendung von sogenanntem Teerasphalt, welcher aus einer Mischung von etwa 2 Teilen Bitumen und 1 Teil Steinkohlenteer besteht. Teerasphalt ist jedoch kein Handelsprodukt, sondern muß jeweils zur Aufbereitung von Belagsmassen aus Bitumen und Teer am Bearbeitungsort hergestellt werden, weil die Mischung sich während der Lagerung und des Transports im Gefäß entmischen würde.
  • Die Emulgierung von Verschnittbitumen oder Teerasphalt ist jedoch nicht die Lösung für das Problem, Bitumenemulsionen mit einem Zusatz von haftungsverbessernden Teerbestandteilen herzustellen. Verschnittbitumen ist an sich flüssig und bedarf deshalb, abgesehen von Sonderzwecken, zur Verarbeitung keiner Emulgierung.
  • Bei einem Gemisch aus Bitumen und Steinkohlenteer, bei welchem der Bitumenanteil überwiegt, ergibt sich die Schwierigkeit, daß auf Grund kolloidchemischer Vorgänge sich die hochmolekularen Bestandteile des Steinkohlenteers in Flockenform ausscheiden. Bei der üblichen Herstellungsweise von Teerasphalt durch Zusammengeben der Mischungsbestandteile in der Mischanlage spielt dies keine Rolle, weil die feinverteilten Flocken hochmolekularer Teerbestandteile in dem Bindemittelgemisch verteilt sind und als plastischer Füller wirken. Anders ist dies, wenn man Emulsionen aus derartigen Gemischen herstelleu will.
  • Hierbei stören die sich ausscheidenden Flocken der hochmolekularen Teerbestandteile sehr; denn bei der Emulgierung ist es nötig, das schmelzflüssige Bindemittel in kleine Teilchen von wenigen Mikron Durchmesser aufzuspalten. Dabei stören diese Flocken, die sich nicht fein verteilen lassen. Die sich bildenden groben Teilchen machen die Emulsion inhomogen und unbeständig.
  • Es hat sich gezeigt, daß man die Vorteile einer Mischung von Teerbestandteilen und Bitumen auch bei Emulsionen nutzbar machen kann, wenn man für diesen Zweck die höchstsiedenden Bestandteile des Steinkohlenteers, technisch als Pechdestillat und Pechkoksöl anfallend, verwendet. Es sind dies Steinkohlenteerfraktionen, welche in ihrer Hauptmenge zwischen 350 und 480" C übergehen.
  • Die Erfindung betrifft demgemäß Emulsionen für Bauzwecke, enthaltend eine Mischung von Bitumen und dieses weichmachenden Teerbestandteilen, wobei der Bitumenanteil höher ist als der Anteil an Teerbestandteilen, dadurch gekennzeichnet, daß der Weichmacher für das Bitumen aus Pechdestillat und/oder Pechkoksöl, d. h. Teerdestillaten, welche zum überwiegenden Teil über 350" C destillieren, besteht.
  • Gegenüber dem als Verschnittmittel üblichen Anthracenöl haben diese Destillate verschiedene Vorteile.
  • Einer besteht darin, daß ihre weichmachende Wirkung geringer ist. Beispielsweise wird durch den Zusatz von 50/o Anthracenöl zum Emulgier-Bitumen dessen Erweichungspunkt stark herabgesetzt. Es entsteht dadurch ein Bindemittel, welches bei warmer Witterung zu weich ist und eine zu geringe Klebekraft besitzt.
  • Von den höchstsiedenden Steinkohlenteerbestandteilen der beschriebenen Art kann man die drei- bis vierfache Menge zusetzen, um zu demselben Erweichungspunkt zu gelangen. Da die Voraussetzung für die Wirksamkeit der Teerbestandteile ein Anteil von mindestens 100/o ist, ergibt sich von selbst, daß Anthracenöl hierfür nicht in Frage kommt. Dagegen sind die hochsiedenden Pechdestillate gut geeignet.
  • Ein weiterer Nachteil des Anthracenöls besteht darin, daß es zu mehr als zwei Drittel unter 3500 C destilliert und sogar beträchtliche Mengen unter 300" C destillierender Anteile enthält. Die niederersiedenden Anteile verflüchtigen sich nach der Anwendung des Bindemittels im Laufe der Zeit, was zur Folge hat, daß der im Bindemittel verbleibende Anteil an Teerbestandteilen nur einen Bruchteil der an sich schon geringen Anthracenölmenge beträgt. Demgegenüber haben die Pechdestillate und das Pechkoksöl eine viel geringere Verdunstungsneigung und verbleiben auf die Dauer in dem Bitumenbindemittel.
  • Die höchstsiedenden Teerfraktionen bieten gegenüber dem als Verschnittmittel für Bitumen bekannten Anthracenöl außerdem den Vorteil, daß sie weniger Phenole enthalten. Anthracenöl enthält davon 4 bis 5 °/0, die Pechdestillate in der Regel weniger als 1 °/o.
  • Durch Herabsetzung des Phenolgehalts wird die Emulgierbarkeit verbessert.
  • Das beschriebene Stoffgemisch enthält wesentliche und dadurch auch wirksame Anteile an Teerbestandteilen. Diese Emulsionen weisen insbesondere folgende Vorteile auf: Die Emulsionen können auf kürzeste Brechzeit eingestellt werden, beispielsweise 4 Sekunden im Gegensatz zu 10 bis 20 Sekunden bei üblichen unstabilen Bitumen-Emulsionen. Man kann wohl auch bei dem letzteren die Brechzeit noch verkürzen; aber dann leidet die Lagerstabilität, so daß solche Bitumen-Emulsionen mit besonders kurzer Brechzeit nicht mehr transport- und lagerfähig sind. Im Gegensatz dazu läßt sich bei Zusatz höchstsiedender Teerdestillate eine sehr gute Lagerstabilität bei gleichzeitig kürzester Brechzeit erreichen. Letzteres ist für die Praxis von größter Bedeutung; denn es ist wichtig, daß die Emulsion sofort nach dem Verspritzen bricht und nicht durch etwa eintretenden Regen verdünnt und weggewaschen wird.
  • Das erfindungsgemäße Bindemittelgemisch ermöglicht die Herstellung verbesserter, frostbeständiger Emulsionen. Nach bisheriger Erfahrung und Praxis war es notwendig, zur Erzielung von Frostbeständigkeit den Emulgatorgehalt der üblichen Bitumen-Emulsionen wesentlich zu erhöhen. Je höher aber der Emulgatorgehalt, desto länger ist die Brechzeit und um so empfindlicher sind solche Emulsionen gegen vorhandene und hinzukommende Feuchtigkeit. Aus diesem Grunde ist es mit den bisherigen frostbeständigen Emulsionen kaum möglich, im Winter haltbare Straßenbeläge herzustellen. Im Unterschied dazu kann man durch Zusatz höchstsiedender Teerdestillate frostbeständige Emulsionen bei bisher nicht bekannter kurzer Brechzeit herstellen. Dadurch ist es möglich, die Sicherheit dieses Winterbauverfahrens wesentlich zu steigern.
  • Das erfindungsgemäße Bindemittel bildet beim Ausbreiten an der Luft ein festes Oberflächenhäutchen im Gegensatz zum reinen Bitumen, das durch die ganze Masse gleichbleibt. Dieses Häutchen ist zurückzuführen auf die unter dem Einfluß der Luft an der Oberfläche des Bindemittels stattfindende Polymerisation, welche zu einer Verharzung der polymerisierbaren Teerbestandteile führt. Diese Polymerisationshaut wirkt in besonderem Maße rutschverhindernd, eine Tatsache, die auch von den reinen Teerbindemitteln bekannt ist. Es ist infolgedessen durch das beschriebene Verfahren möglich, einen wichtigen Vorteil der Teerbindemittel auch auf die Bitumen-Bindemittel zu übertragen.
  • Die hochsiedenden Teerdestillate bewirken eine Verbesserung der Haftungs- und Benetzungseigenschaften, bedingt durch ihren aromatischen und teilweise polaren Charakter im Gegensatz zu den im Bitumen enthaltenen Mineralölen, welche völlig unpolar sind. Durch die üblichen Verschnittöle, wie Anthracenöl, wird diese Wirkung nicht erreicht, weil diese zu stark erweichend wirken und deshalb nur in verhältnismäßig geringer Menge zugesetzt werden können. Bei den hochsiedenden Teerdestillaten wird diese Wirkung in hohem Maße erzielt, ohne daß das Bindemittel Bitumen zu stark erweicht wird.
  • Mineralmassen, welche mit der erfindungsgemäßen Emulsion gebunden werden, erreichen viel schneller eine hohe Stabilität als bei Verwendung üblicher Bitumen-Emulsionen. Zum Nachweis wurden Mörtelmischungen aus Flußsand und Brechsand unter Zusatz von Emulsion in Tontöpfe eingefüllt und der Anstieg der Festigkeit der Masse durch Aufsetzen eines mit 20kg belasteten Stempels mit 1 qcm Druckfläche geprüft.
  • Für eine Eindringtiefe von 8 mm ergaben sich folgende Belastungszeiten in Sekunden:
    Nach Erhärtungszeit in Tagen
    1 2 3 4 7 14
    Handelsübliche, stabile
    Bitumen-Emulsion . . . 0 0 1,5 2 3,5 24
    Erfindungsgemäße Emul-
    sion . 1 1 8 12 55 402
    Der raschere Stabilitätsanstieg bei der erfindungsgemäßen Emulsion dürfte mit den besseren Benetzungs-und Umhüllungseigenschaften des Bindemittels zusammenhängen.
  • Beispiel 65 Teile eines schmelzfiüssigen Gemisches aus 75 Teilen Bitumen der Penetration 45 und 25 Teilen Pechdestillat, zu mehr als 800/o zwischen 350 bis 450" C destillierend, werden mit 35 Teilen einer Auflösung von 4 Teilen Kali-Tallölseife in 96 Teilen Wasser emulgiert und anschließend in einer Homogenisiermaschine auf feinste Verteilung gebracht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Emulsion für Bauzwecke, enthaltend eine Mischung von Bitumen und dieses weichmachenden Teerbestandteilen, wobei der Bitumenanteil höher ist als der Anteil an Teerbestandteilen, dadurch gekennzeichnet, daß der Weichmacher für das Bitumen aus Pechdestillat und/oder Pechkoksöl, d. h. Teerdestillaten, welche zum überwiegenden Teil über 3500 C destillieren, besteht.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Winkler, Der Steinkohlenteer und seine Aufarbeitung, 1951, S. 209 unter Gb 2, S. 210/211; Bitumen- und Asphalt-Taschenbuch, 1959, S. 106 bis 110, 115/116, 321 bis 323.
DEL39579A 1961-07-19 1961-07-19 Emulsion fuer Bauzwecke aus Gemischen von Bitumen und Teerbestandteilen Pending DE1143431B (de)

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