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Verfahren zur Herstellung von haltbaren Emulsionen aus Asphalt, anderen
bituminösen Stoffen und Ceresin Es ist ein Verfahren zur Herstellung von Emulsionen
aus hochmolekularen Kohlenwasserstoffen bekannt, gemäß dem zunächst eine Emulsion
mit Hilfe eines emulgierenden Stoffes, wie Seife oder ein ähnliches Dispersionsmittel,
hergestellt wird. Bei diesem Verfahren wird in sieben verschiedenen Phasen zu der
Emulsion je das Vierfache des zu emulgierenden Stoffes, z. B. öl, zugesetzt. Für
die Durchführung des Verfahrens ist ein Apparat erforderlich, der sechs Mischer
besitzt. Nachdem die Behandlung im ersten Mischer durchgeführt ist, wird die in
diesem gewonnene Emulsion in den nächsten Mischer überführt, wo sie mit dem Vierfachen
der ursprünglichen Menge des zu emulgierenden Stoffes vermischt wird. In der gleichen
Weise wird in jedem der folgenden Mischer verfahren, während im ersten Frischemulsion
erzeugt und nun in derselben Weise weitergeführt und angereichert wird.
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Das Kennzeichen dieses Verfahrens liegt darin, daß nach und nach in
kleinen Mengen so viel des zu emulgierenden Stoffes zugefügt wird, als die Frischemulsion
bei dauerndem innigen Mischen aufzunehmen vermag. Die Verdünnung erfolgt mit Wasser.
Die Höchstmenge, die der ursprünglichen Emulsion an zu emulgierenden Stoffen zugefügt
werden kann, beträgt bei diesem Verfahren 25- bis 35mal soviel als das zugefügte
Dispersionsmittel, die zugefügte Seife. Nach Erreichung dieser Höchstanreicherung
tritt ein Brechen der Emulsion ein. Die Alkalität des Emulgators (Seife) reicht
somit nur für das Verhältnis z : 3o aus, dann tritt eine Störung des chemischen
Gleichgewichtes in der Emulsion und damit deren Zerfall in ihre Komponenten ein.
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Diesem bekannten Verfahren gegenüber kennzeichnet sich der Erfindungsgegenstand
dadurch, daß bei diesem nur einmal eine sogenannte Stammemulsion mit einem Emulgator
und den zu emulgierenden Mitteln hergestellt wird. Diese Stammemulsion wird dann
erfindungsgemäß zum Emulgator und verschwindet letzten Endes völlig in der unendlichen
Menge Emulsion, die sich mit ihr herstellen läßt, wenn man nur stets den zu emulgierenden
Stoff und alkalisches Wasser mit einem unterhalb i o% liegenden Gehalt an Alkali
zusetzt.- Nach einer gewissen Zeit besteht Emulgatr und Emulsion nur noch aus Asphalt
(anderen bituminösen Stoffen bzw. Ceresin) und alkalischem Wasser in einer je nach
dein Verwendungszweck schwankenden Verdünnung.
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Es ist verständlich, daß dieser geringe Alkaligehalt bei der Verwiendung
der fertigen Emulsion von großem Vorteil ist. Solche
schwachalkalischen
bituminösen Emulsionen, zu deren Herstellung alkalisches Wasser mit einem unter
z % liegenden Ätzalkalzgehait (z. B. 0,3% Ätznatron) benutzt wird, lassen sich nur
unter Mitverwendüng einer Restemulsion,aus geschmolzenen bituminösen Stoffen, wie
Asphalt, Ceresin und anderen, herstellen.
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Die gemäß der Erfindung hergestellten Emulsionen sind haltbar, d.
h. sie ändern sich nicht durch Ausfallen oder Abscheidung von Bestandteilen. Sie
sollen als Bindemittel für Pflasterungen, Brikettierungen u. dgl., als wetterfeste
Überzüge auf Stein, Holz, Metall usw:, für Gebäude, Mauern, Zäune, zur Imprägnierung
von Zement- oder Betonmassen, auch Dachabdeckungen usw. Verwendung finden. Beispiel
I 500 g geschmolzenes Bitumen werden vermittels eines alkalischen
Stärkegels unter Zusatz von Soo ccm lauwarmem Wasser, enthaltend 2,5 g Ätznatron,
ernulgiert. Dem erhaltenen 11 Emulsion wird nunmehr in einem größeren Gefäß
unter ständigem Rühren 5o kg geschmolzener Asphalt, 50 1 lauwarmes Wasser, enthaltend
i 5o g Atznatron, zugesetzt. Es entstehen nun i oo 1 Asphaltemulsion, die in einen
Mischer gegeben werden; dessen Rührwerk so eingerichtet ist, daß es die ioo 1 der
genannten Emulsion erreicht und durchmischt. Es können nunmehr, ohne daß jemals
eine Frischemulsion mit einem Emulgator wieder hergestellt wird, unbegrenzte Mengen
von Asphaltemulsionen hergestellt werden, wenn man diesen ioo 1 Emulsion geschmolzenen
Asphalt und gleichzeitig; je nach denn Grade der beabsichtigten Verdünnung, alkalisches
Wasser zufügt, das in iöoo 1 etwa 3 kg Ätznatron enthält. Es ist nur dafür zu sorgen,
daß stets so viel Emulsion im Mischer bleibt-, daß dessen Rührwerk in diese eintaucht.
Es bildet also ein Rest Emulsion den Emulgator für die-Emulgierung immer neuer Mengen
zu emulgierender Stoffe; ohne daß je wieder eine Frischemulsion unter Zuhilfenahme
bekannter Emulgatoren hergestellt wird. Der fertigen Lösung, die an sich sehr stabil
ist, können Stabilisatoren zugesetzt werden. Beispiel 11
250 kg Asphalt
werden in einem Kessel unter Verrührung erhitzt. Ist die Masse flüssig geworden,
so läßt man eine bituminöse Emulsion, die auf bekanntem Wege unter Verwendung eines
geeigneten Emulgierungsmittels hergestellt wird und beispielsweise iöo l betragen
kann, die aus; 50 kg geschmolzenem Asphalt, 1300 9 Stärke, z70
9 Ätz, natrön und 5o 1 Wasser bereitet wurden, einlaufen und setzt der Masse
überdies noch 250 1 dünne Natronlauge, enthaltend 750 g Ätznatron,
hinzu.
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,Beispiel III Es werden zunächst gleiche Mengen gereinigtes handelsübliches
Ceresin mit handelsüblichere Petroleum unter leichtern. Erwärmen vermischt, so daß
eine homogene Masse von butterartiger Beschaffenheit entsteht.
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-In einem Mischer von entsprechender Größe werden beispielsweise 8
1 einer Asphaltemulsion eingefüllt, auf etwa 70° angewärmt und. der Mischer in Bewegung
gesetzt. Zu dieser Emulsion werden allmählich 5o kg des Ceresin-Petroleum-Gemisches,
das durch Erhitzen auf 70° C dünnflüssig gemacht ist, sowie 501 alkalisches Wasser,
dessen Gehalt an Ätznatron 0,3% beträgt, hinzugefügt.
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Es entsteht eine Emulsion von tadelloser Beschaffenheit; die aus einer
geringen Menge von Asphalt aus der Restemulsion und aus Ceresin, Petroleum zu gleichen
Teilen und aus alkalischem Wasser besteht. Diese Emulsion ist vollständig haltbar
und zeigt nach dem Abkühlen eine salbenartige Beschaffenheit: Vermittels eines kleinen
Teiles dieser angewärmten Emulsion lassen sich weitere Mengen des Cer eSin-Petroleum-GemiSChes
unter Zusatz von 0,3% Ätznatron enthaltendem alkalischen Wasser emulgieren, ein
Vorgang, der sich immer wiederholen läßt.
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Die Alkalimenge im Wasser darf auch hier nur gering sein und soll
0,30;o gewöhnlich nicht übersteigen. Der fertigen Emulsion wird ein Stabilisator;
z. B. Seife, Glycerin o. dgl., zugesetzt. Im Fälle von Seife genügt ein Zusatz von
o,30lo. Ein Teil der so hergestellten Emulsion wird dann neuerdings zur Erzeugung
von Emulsion verwendet.