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Verfahren zur Herstellung haltbarer Emulsionen von Teer, Asphalt n. dgl.
Es ist bekannt, dass eine wässerige Emulsion von Öl, Teer, Bitumen od. dgl., welche mittels Seife oder einem ähnlichen Emulgiermittel hergestellt ist, an Öl usw. angereichert werden kann, wenn man weitere Mengen Öl unter Rühren zusetzt. Dabei erhält man als Produkt eine gebrauchsfertige Emulsion, welche jedoch stets das Emulgiermittel enthält. Man hat es bisher geradezu für notwendig gehalten. dass Seife oder ein derartiges Emulgiermittel in der Emulsion bleibt, um das Öl in der wässerigen Phase dispergiert zu halten.
Es wurde nun gefunden, dass die Gegenwart des Emulgiermittels bloss zur Einleitung der Emul- gierung notwendig ist und dass, wenn einmal die Emulsion hergestellt ist, ein Teil derselben zur Herstellung weiterer Emulsionsmengen verwendet werden kann und dass wieder ein Teil dieser weiteren Emulsion als Emulgiermittel für die nächste Partie benutzt werden kann usw. Es zeigt sich, dass, nachdem eine gewisse Anzahl von Partien in dieser Weise hergestellt sind, die letzte Partie eine so geringe Menge des ursprünglichen Emulgiermittels enthält, dass dieses bei der Bildung der Emulsion nicht mehr mitwirken kann.
Wenn beispielsweise eine wässerige Emulsion von 100 Teilen Bitumen mit Hilfe von
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Bitumen mit Wasser verwendet werden, wird die zweite Emulsion nur mehr 1% Harzseife enthalten und wenn wieder ein Zehntel der zweiten Emulsion zur Emulgierung weiterer 100 Teile von Bitumen mit. Wasser verwendet werden, so wird die dritte so hergestellte Emulsion nur mehr yo der Harzseife enthalten. Da man in dieser Weise unbegrenzt weiterarbeiten kann, so wird die Harzseife schliesslich aus der Emulsion verschwinden, die man zur Emulgierung weiterer Mengen Bitumen verwendet.
Eine notwendige Bedingung dieses Emulgierverfahrens ist es, dass das Wasser, welches als wässerige Phase bei der Emulgierung verwendet wird, schwach alkalisch ist ; 0-1-0'2% Alkali liefern die besten Ergebnisse ; wenn man das Alkali dem Wasser zusetzt, muss man auch die Gegenwart von Stoffen in Wasser, welche das Alkali neutralisieren, berücksichtigen.
Es ist nicht unbedingt notwendig, dass die zur Einleitung der Emulgierung verwendete Emulsion eine Emulsion jenes Materials ist, dessen Emulgierung der Zweck des vorliegenden Verfahrens ist : so kann man beispielsweise eine Emulsion von Olivenöl verwenden, um die Emulgierung von Bitumen durchzuführen.
Der Gegenstand der Erfindung besteht in der Herstellung einer Emulsion, welche leicht fliesst, mit Wasser beliebig mischbar und verhältnismässig haltbar ist, d. h. eine Emulsion, deren Bestandteile sich nicht leicht entmischen, u. zw. betrifft die Erfindung die Herstellung wässeriger Emulsionen aus bituminösen Stoffen, welche als Bindemittel im Strassenbau, in der Herstellung von Konlebriketts oder als konservierende Überzugsmasse für Stein, Holz, Metall u. dgl. beispielsweise auf Gebäuden oder Zäunen Verwendung finden sollen. Ferner können sie auch zur Imprägnierung von Beton od. dgl., Dachpappe und anderen, als Dachdeekungsmaterial verwendeten Stoffen benutzt werden.
Es wird beispielsweise eine kleine Menge einer Emulsion hergestellt, indem man zunächs ; 10 Mineralwachs (Montanwachs) bei möglichst niedriger Temperatur schmilzt, und der geschmolzenen
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und gleichzeitig ungefähr 50 I heissen, alkalisch gemachten Wassers zusetzt. Der Alkaligehalt des Wassers kann etwa 0'1% NaOH äqllivalent sein. Er soll jedoch nicht viel grösser sein, zou sind beispielsweise
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meist bereits zuviel zur Erzielung guter Emulsionen. Dieser erste Anteil der hergestellten Emulsion dient nun zur Bereitung weiterer Mengen. Schmilzt man beispielsweise weitere 10 leg Mineralwachs, so kann dies mittels der zuerst hergestellten Emulsion durch blossen Zusatz alkalisch gemachten Wassers emulgiertwerden.
Wird nun von dieser neu hergestellten Emulsion wieder ein geringer Teil weggenommen, so kann dieser in analoger Weise zur Herstellung weiterer Mengen von Emulsion dienen, ohne dass das ursprüngliche Emulgiermittel (in diesem Falle Gummiarabicum) verwendet wird, vorausgesetzt, dass man alkalisch gemachtes Wasser benutzt.
Es ist zu bemerken, dass die fortgesetzte Emulgierung des Mineralwachse im obigen Beispiel nicht die Folge einer chemischen Reaktion des schwach alkalischen Wassers auf das Wachs ist ; es ist richtig, dass Montanwachs freie Säure enthält, von der man annehmen könnte, dass sie mit Alkali Seife gibt, die als Emulgiermittel wirkt. Dem ist aber tatsächlich nicht so. Montanwachs bildet mit Alkali von 0'1-0'2% keine stabile Emulsion, wie sie erfindungsgemäss hergestellt werden soll. Ferner tritt die Emulgierung von Bitumen, welches frei von verseifbarer Substanz ist, mittels des Verfahrens gemäss der Erfindung ebenso leicht ein, wie die von Montanwachs.
Man besitzt also gemäss der Erfindung ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Emulsionen. Eine geringe Menge der Emulsion wird mittels eines der bekannten emulgierende Mittel hergestellt und während man dieses im Kessel verrührt, wird der zu emulgierende Stoff und alkalisch gemachtes Wasser im richtigen Verhältnis in den Kessel eingeführt, wobei die Menge der eingeführten Stoffe nur durch die Grösse des Kessels begrenzt oder praktisch unbegrenzt ist, wenn man mit gleicher Geschwindigkeit, wie die Zufuhr der zu emulgierende Substanz und des alkalisch gemachten Wassers erfolgt ; die Emulsion am Boden des Kessels ausfliessen lässt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung haltbarer Emulsionen von Teer, Asphalt u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass das Emulgiermittel nur bei Beginn zugesetzt und ein Bruchteil der so erhaltenen Emulsion nebst schwach alkalischem Wasser zur Emulgierung einer weiteren Partie des Ausgangsmaterials verwendet wird, worauf man einen Bruchteil der so erhaltenen Emulsion in der gleichen Weise verwendet, welcher Vorgang unbegrenzt fortgesetzt werden kann.