DE114323C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42 d.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. August 1899 ab.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Geschwindigkeitsmesser, bei welchem die Umdrehungszahl durch eine in der Drehungsachse des Apparates sich hebende oder senkende Flüssigkeitssäule ermittelt wird.

Der Apparat arbeitet mit zwei verschieden schweren Flüssigkeiten. Diese Verwendung zweier Flüssigkeiten ist jedoch nicht Gegenstand der Erfindung, da sie bereits bekannt ist (s. z. B. Fig. 9 der Patentschrift 42603 der Kl. 42).

Auf der Zeichnung sind zwei verschiedene Ausführungsformen der Vorrichtung dargestellt. Dieselbe besteht aus einem Rohr α, welches mit einem unterhalb desselben befindlichen, quer gerichteten Behälter d, und zwar mit dem äufseren Ende bezw. mit den Enden desselben verbunden ist. Der obere Theil des Rohres α befindet sich in der Richtung der Drehungsachse des Apparates, während der untere so nach aufsen gebogen oder nach beiden Seiten verzweigt ist, dafs die Verbindung mit dem äufseren Ende bezw. mit den Enden des Behälters d ermöglicht wird (siehe Fig. ι bis 4). Das Rohr α ist von einem Rohr b umgeben, welches mit dem oberen Theil des Behälters d in der Nähe der Drehachse durch ein Röhrchen c in Verbindung steht. In dem Behälter d, dessen oberer Wandungstheil nach der Seite hin zweckmäfsig etwas niedriger gestaltet ist, befindet sich die schwere Flüssigkeit, und zwar steht dieselbe so hoch, dafs sie den Behälter d nicht ganz füllt, und dafs somit die leichte Flüssigkeit im Ruhezustande über derselben nach dem Rohr c gelangen und sich in den Rohren α und b, bis zu welchen dieselbe reicht, in gleicher Höhe einstellen kann. Bei der Drehung des Apparates wird die schwere Flüssigkeit nach aufsen gedrängt; dadurch wird die leichte Flüssigkeit in dem Rohr α gehoben und der von der schweren Flüssigkeit verlassene Raum in dem Behälter durch die leichte Flüssigkeit gefüllt, die sich in dem Rohr b befindet. Das Rohr α ist oben offen, so· dafs die Luft aus dem einen in das andere Rohr übertreten kann. Damit sich Temperaturschwankungen der Flüssigkeit nur in ganz geringem Mafse geltend machen können, ist eine Erweiterung e in dem Rohr b angebracht, welche eine gröfsere Menge Flüssigkeit aufzunehmen vermag. Die leichte Flüssigkeit füllt die Erweiterung zweckmäfsig etwa zur Hälfte. Das aufsen mit dem Behälter d in Verbindung stehende Rohr a könnte sich auch aufserhalb des Rohres b und das in der Drehachsengegend mit demselben verbundene Rohr b innerhalb des Rohres a befinden. Ferner könnten die Rohre α und b auch neben einander angebracht sein. Der Apparat wird zweckmäfsig mit einer Theilung versehen, an welcher sich die Umdrehungszahl gemäfs der Hebung der Flüssigkeitssäule in dem Rohr α ablesen läfst. Der untere Theil des Apparates kann auch mit einem Gehäuse umgeben werden, wie in der Zeichnung angedeutet ist.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   1 . Mit zwei verschieden schweren Flüssigkeiten arbeitender Umdrehungsgeschwindigkeitsmesser, dadurch gekennzeichnet, dafs

   ein in der Drehungsachse des Apparates liegendes Rohr (a) mit dem äufseren Ende eines quer gerichteten Behälters (d) verbunden ist, während ein zweites Rohr (b) möglichst in der Nähe der Drehungsachse, und zwar oben mit dem Behälter (d) in Verbindung steht, so dafs die bei der Drehung durch die Schleuderkraft nach aufsen gedrängte schwere Flüssigkeit die leichtere Flüssigkeit in dem einen Rohr (a) hebt, während die in dem anderen Rohr (b) befindliche Flüssigkeit den von der schweren Flüssigkeit verlassenen Raum, in dem Behälter (d) füllt.
2. 2. Eine Ausführungsform des Geschwindigkeitsmessers nach Anspruch ι, gekennzeichnet durch eine, im Rohr (b) angeordnete Erweiterung (e), welche eine gröfsere Flüssigkeitsmenge aufzunehmen vermag, so dafs sich Temperaturunterschiede an der Flüssigkeitssäule nur in geringem Mafse geltend machen können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.