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Drehwaage zum lWessen kleiner Gravitationskräfte In denn Patent 463
128 ist eilte Vorrichtung zum Meissen kleiner Kräfte beschrieben, welche
dadurch gekennzeichnet ist, daß ein Torsionsfaden ein starres System mit zwei im
gleichen horizontalen Abstand vom Faden angebrachten, gleich schweren Gewichten
von konstantem Niveauunterschied derart trägt, daß eines der Gewichte im Niveau
des Waagebalkens liegt, während das andere vermittels eines starren Stabes oberhalb
des Waagebalkenniveaus befestigt ist. Diese Vorrichtung hat gegenüber älteren -den
Vorteil, daP die Gesamthöhe des Apparates erheblich vermindert ist; andererseits
kann eine gewisse Höhe deshalb nicht unterschritten werden, weil, um den Angriffspunkt
des Torsionsdrahtes nicht tiefer als den Schwerpunkt des Gehänges zu legen, eine
als Galgen bezeichnete Vorrichtung angebracht ist, an deren oberem Ende der Faden
angreift. Die Höhe des Apparates wird also außer durch die Mindestlänge des Fadens
noch durch die hinzukommende Länge des Galgens bestimmt.
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Im folgenden wird eine Abänderung der Vorrichtung beschrieben, durch
die der Galgen entweder gespart oder doch beträchtlich verkürzt werden kann. Die
Abänderung besteht darin, daß durch eine geeignete Regelung der Maßenverh.ältnisse,
beispielsweise durch die Anbringung eines Gewichtes unterhalb der Mitte des Waagebalkens,
der Schwerpunkt des Systems tiefer gelegt wird. Wird diese Einrichtung vorgesehen,
so kann auf die Anbringung des Galgens verzichtet werden, oder gegebenenfalls läßt
sich dieser erheblich verkürzen.
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Mit der beschriebenen Neuerung sindmehrfache Vorteile verbunden: Zunächst
wird infolge des Fortfalls eines Balkens die Konstruktion vereinfacht. Außerdem
kann die Höhe der gesamten Vorrichtung noch mehr vermindert werden, als es bei dem
in dem Hauptpatent beschriebenen Apparat der Fall ist. Die Gesamthöhe des Apparates
ist, wie bereits ausgeführt, außer durch die Länge des nach oben aufragenden Stabes
noch durch die Länge des Torsionsfadens bestimmt, welcher eine bestimmte Mindestlänge
besitzen muß. Wie aus den Abbildungen des Hauptpatentes ersichtlich ist, ergibt
sich also die Gesamthöhe des Apparates aus der Summe der Längen des Fadens und des
Galgens. Kommt, wie es nach der Erfindung geschehen soll, der Galgen in Fortfall,
oder wird er beträchtlich vermindert, so wird für die Gesamthöhe im wesentlichen
nur die erforderliche Länge des Fadens maßgebend sein. Es wird also durch die Neuerung
an der Gesamthöhe gespart und der durch das Hauptpatent verfolgte Zweck vollkommen
erreicht. Endlich wird durch die Neuerung auch die Stabilität des Systems vergrößert
und der
Widerstand des Waagebalkens gegen Kippungen vermehrt.
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Die Abbildung zeigt eine Ausführungsform der Vorrichtung. Der Waagebalken
b trägt an der einen Seite das Gewicht cl und an der anderen den senkrechten Stab
f mit dem Gewichte c. g ist der verkürzte Galgen, h1 der Punkt, an welchem der Torsionsfaden
angreift; h ist ein unterhalb der Mitte des Waagebalkens angebrachtes Gewicht. Würde
die Vorrichtung der Einwirkung dieses Gewichtes entzogen sein, so dürfte der Torsionsfaden
entsprechend der höheren Lage des Schwerpunktes nicht tiefer als bei h2 angreifen.
Die Anbringung des Gewichtes hat zur Folge, daß der Angriffspunkt des Torsionsfadens
an die Stelle 1t1 gelegt werden kann. In der neuen Einrichtiuig befindet sich daher
das obere Ende des Fadens bei p, während es sich bei der älteren Einrichtung bei
g befunden hatte. Die Gesamthöhe des Systems ist demnach um die Strecke p-g verkürzt.
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Anstatt die den Schwerpunkt des Systems bestimmenden Gewichte unveränderlich
anzuordnen, kann man auch alle Gewichte oder einen Teil. derselben verstellbar machen,
um die Höhe des Schwerpunktes nach Bedarf regeln zu können.
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Durch die Anbringung des Gewichtes h an einer nach unten führenden
Stange tritt eine Vergrößerung der Apparatur praktisch nicht ein, weil das Instrument
zwecks seiner Verstellbarkeit in verschiedenen Azimutrichtungen auf einem zur Sicherung
gegen Verbiegung hohl. angefertigten Konus ruhen muß, der in einer am .oberen Ende
einer Tragsäule befestigten Büchse läuft, und dieser untere Raum die Möglichkeit
gewährt, den Hebelarm des Ausgleichgewichtes h verhältnismäßig lang zu wählen. Das
Erfordernis eines dickeren Aufhängedrahtes zwecks Anwendung eines schwereren Gewichtes
ist nicht vorhanden, da die Tragfähigkeit des Aufhängedrahtes zumeist nicht vollkommen
ausgenutzt zu werden pflegt.