-
Verfahren und Einrichtung zum überwachen eines Pulses auf Ausfall
eines oder mehrerer Impulse, insbesondere für Eisenbahnsicherungsanlagen In einigen
Eisenbahnsicherungsanlagen ist es notwendig, einen Puls, d. h. eine Folge periodisch
wiederkehrender Impulse, auf Ausfall eines oder mehrerer Impulse zu überwachen.
Die hierzu dienende Einrichtung soll an ihrem Ausgang ein Signal liefern, solange
der zu überwachende Puls lückenlos ist. Fehlen ein oder mehrere Impulse, so soll
das Ausgangssignal verschwinden und auch dann nicht wiederkehren, wenn der Puls
wieder fehlerfrei an den Eingangsklemmen der Einrichtung anliegt. Erst wenn danach
ein besonderer Rückstellvorgang eingeleitet worden ist, soll das Ausgangssignal
wieder vorhanden sein. Aus sicherungstechnischen Gründen soll ferner das Ausgangssignal
bei jeder Leitungsunterbrechung und nach Möglichkeit auch bei jeder weiteren Störung
in der Einrichtung, z. B. bei Durchschlag eines Transistors oder einer Diode, verschwinden.
-
Gemäß der Erfindung wird zur Lösung dieser Aufgabe ein Verfahren vorgeschlagen,
bei welchem die zu überwachenden Impulse abwechselnd dem einen oder dem anderen
von zwei Impulstoren zugeleitet werden. Ist das betreffende Impulstor geöffnet,
so wird der Impuls weitergeleitet und zur Öffnung des anderen Impulstores benutzt.
Außerdem ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Hilfspuls vorhanden, der die
gleiche Frequenz hat wie der zu überwachende Puls, aber gegen ihn phasenverschoben
ist. Die Impulse des Hilfspulses werden abwechselnd zur Blockierung der beiden Impulstore
benutzt, und zwar wird der Blockierimpuls immer demjenigen Impulstor zugeführt,
das durch den nachfolgenden Impuls des zu überwachenden Pulses geöffnet werden soll.
Das Verfahren gemäß der Erfindung hat den Vorteil, daß die Einrichtung zu seiner
Durchführung einfach ist und daß die obengenannten sicherungstechnischen Forderungen
leicht und lückenlos erfüllt werden können. Die Einrichtung kann außerdem leicht
so ausgebildet werden, daß das Ausgangssignal auch beim Ausbleiben des Hilfspulses
verschwindet, so daß dieser mit überwacht wird. Ferner läßt sich die Einrichtung
nach der Erfindung auch zur Überwachung eines Wechselstromes auf Amplitude und/oder
Phasenlage verwenden und eignet sich daher z. B. als impulsempfindliches Empfangsorgan
in Schwingungskreisen der induktiven Zugbeeinflussung.
-
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Fig. 2 den dazugehörigen
Impulsplan.
-
Der an Klemme 1 anliegende zu überwachende Puls besteht aus den Impulsen
102, 104, 106, 108 usw., der an Klemme 2 anliegende Hilfspuls aus den Impulsen 201,
203, 205, 207 usw. Durch Einrichtungen zur Frequenzteilung, z. B. durch die bistabilen
Kippkreise 9 und 10, wird die Frequenz beider Pulse halbiert, so daß von dem zu
überwachenden Puls die Impulse 102 und 106 nunmehr als Impulse 302 und 306 an Klemme
3, die Impulse 104 und 108, nunmehr mit 404 und 408 bezeichnet, an Klemme 4 erscheinen.
Ebenso werden die Impulse des Hilfspulses abwechselnd auf die Klemmen 5 und 6 gegeben,
so daß an Klemme 5 die Impulse 503 und 507, an Klemme 6 die Impulse 601 und 605
auftreten.
-
Die wesentlichsten Bestandteile der erfindungsgemäßen Einrichtung
sind zwei Impulstore. Unter einem Impulstor wird eine Einrichtung verstanden, die
in geöffnetem (eingestelltem) Zustand Impulse hindurchläßt, in gesperrtem (blockiertem)
Zustand die Impulse jedoch sperrt. Die Einstellung und Blockierung kann ebenfalls
durch Impulse erfolgen, die besonderen Klemmen zugeleitet werden. Im Beispiel der
Fig. 1 werden die Transfluxoren 11 und 12 als Impulstore verwendet. Es sei angenommen,
daß in beiden Transfluxoren der geöffnete (eingestellte) Zustand besteht. Hierbei
sind die Joche 115 und 116 bzw. 125 und 126 links und rechts von den kleinen
Obertragungslöchern der Transfluxoren entgegengesetzt magnetisiert, z. B. die Joche
115 und 125 von unten nach oben und die Joche 116 und 126 von oben nach unten. Bei
diesem geöffneten (eingestellten) Zustand wird ein auf die Wicklung 113 bzw. 123
gegebener Impuls, der das Joch 116 bzw. 126 ummagnetisiert, auf die Wicklung 114
bzw. 124 übertragen. Ferner sei angenommen, daß die Kippkreise 9 und 10 die durch
Schraffur
angedeuteten entgegengese:zten Zustände einnehmen und nun den Klemmen
2 und 1 nacheinander die Impulse 201, 102, 203, 104
usw. zugeführt werden. Der Impuls 201 bewirkt eine solche Zustandsänderung
des bistabilen Kippkreises 10, daß dieser den Impuls 201 als Impuls
601 über Klemme 6 und Blockierwicklung 120 des Transfluxors
12 leitet. Hierdurch mögen die Joche 125 und 126 beispielsweise
in Richtung von oben nach unten magnetisiert werden, so daß der Transfluxor
12 nun blockiert ist. Der darauffolgende Impuls 102 des zu überwachenden
Pulses gelangt vom bistabilen Kippkreis 9 über Klemme 3 auf die Übertragungswicklung
113 des Transfluxors 11. Er möge um das Übertragungsloch dieses Transfluxors
eine Magnetisierung entgegen dem Uhrzeiger hervorrufen und dadurch einen Impuls
in der Ausgangswicklung 114 induzieren. Dieser Impuls gelangt nach Verstärkung
im Verstärker 13 auf die Einstellwicklung 122 des Transfluxors
12, dessen Joch 125 nun in Richtung von unten nach oben magnetisiert wird,
so daß der Transfluxor 12 wieder eingestellt ist. Der darauffolgende Impuls
203 gelangt über Klemme 5 als Blockierimpuls 503 auf die Blockierwicklung
110 des Transfluxors 11 und blockiert diesen, indem er die Joche
115 und 116 von oben nach unten magnetisiert. Der nun folgende Impuls
104 gelangt unter der Bezeichnung 404 über Klemme 4 auf die
Übertragungswicklung 123 des Transfluxors 12 und magnetisiert das
Joch 126 von unten nach oben, das Joch 125 von oben nach unten. so
daß in der Ausgangswicklung 124 ein Ausgangsimpuls induziert wird. Dieser
Ausgangsimpuls wird im Verstärker 14 verstärkt und auf die Einstellwicklung
112 des Transfluxors 11 gegeben, der dadurch eingestellt wird. Außerdem
erscheint an den Ausgangsklemmen 7
und 8 des Verstärkers
14 das Ausgangssignal. Der beschriebene Vorgang wiederholt sich nach jeweils
zwei Impulsen des zu überwachenden Pulses an der Klemme 1, so daß an den
Klemmen 7 und 8 die Ausgangsimpulse 704, 708 usw., wie in Fig.
2 angedeutet, erscheinen.
-
Fällt ein Impuls des zu überwachenden Pulses, z. B. der Impuls
102, aus, so wird der Transfluxor 12
nach Blockierung durch den Impuls
601 nicht wieder eingestellt. Gelangt nun der Impuls 104 nach Durchgang
durch den bistabilen Kippkreis 9 als Impuls 404
auf die Übertragungswicklung
123 des Transfluxors 12, so kann keine Fußänderung in dem Joch
126 erfolgen, da beide Joche 125 und 126 in Richtung von oben
nach unten magnetisiert sind. Daher gelangt auch kein Einstellimpuls über Verstärker
14 an die Einstellwicklung 112 des Transfluxors 11, der nun
in dem durch Impuls 503 herbeigeführten blockierten Zustand bleibt. Es kann
sich jetzt trotz Anliegen eines fehlerfreien Pulses an Klemme 1 an dem blockierten
Zustand beider Transfluxoren nichts mehr ändern; das Ausgangssignal an den Klemmen
7 und 8 verschwindet. Will man nun die anfangs vorhandene Grundstellung der
Einrichtung wieder herbeiführen, so muß man beide Transfluxoren wieder einstellen.
Dies kann z. B. dadurch geschehen, daß man durch Schließen des Tastenkontaktes
18 kurzzeitig Gleichstrom auf die Wicklungen 111 und 121 der
Transfluxoren 11 und 12 gibt. Es genügt auch, nur einen Transfluxor mit einer
die Grundstellung herbeiführenden Wicklung zu versehen. Der nächste übertragsimpuls
dieses Transfluxors wird dann, wie oben beschrieben, zum Einstellen des anderen
Transfluxors benutzt. Dieser wird dadurch in den Stand gesetzt, auch seinerseits
in regelmäßiger Folge seinen Partner wieder einzustellen; das Ausgangssignal an
den Klemmen 7 und 8 erscheint wieder.
-
In manchen Fällen kann es wünschenswert sein, auch den Hilfspuls zu
übe:wachen. In der Regel muß vermieden werden, daß das Ausgangssignal bei Ausbleiben
des Hilfspulses zur Unzeit erscheint. Dies ist in der Schaltungsanordnung nach Fig.
1 ohnehin der Fall, wenn beide Pulse gleichzeitig ausbleiben. Die Übertragungslöcher
der Transfluxoren werden dann nicht ummagnetisiert, und daher kann auch keine Spannung
in den Eingang des Verstärkers 14 gelangen. Beim Ausbleiben des Hilfspulses
bliebe aber ein kurzzeitiges Wegbleiben des zu überwachenden Pulses unbemerkt, da
nach Wiederkehr des zu überwachenden Pulses die Joche 115 und 116 sowie
125 und 126
wieder ummagnetisiert und damit ein Ausgangssignal an den
Klemmen 7 und 8 erscheinen würde. Daher ist es zweckmäßig, die Schaltung
so einzurichten, daß während des Ausbleibens des Hilfspulses auch das Ausgangssignal
verschwindet. Hierzu kann man, wie in Fig. 1 gestrichelt angedeutet ist, eine Wicklung
127
so anordnen, daß sie den Gesamtquerschnitt eines Transfluxors an einer
Steile umfaßt, die vom Übertragungsloch entfernt ist. Ist der Transfluxor dauernd
eingestellt oder dauernd blockiert, so rindert sich der Gesamtfluß an dieser Stelle
nicht. Dem gestrichelt angedeuteten Verstärker 46 wird dann keine Spannung zugeführt,
an den ebenfalls gestrichelt gezeichneten Klemmen 47 und 48 erscheint kein Ausgangssignal.
In der Grundstellung der Einrichtung, bei welcher Blockierung und Einstellung der
Transfluxoren abwechseln, wird jedoch eine Spannung an den Ausgangsklemmen erzeugt.
Bei Verwendung der gestrichelt angedeuteten Schaltung können die Ausgangsklemmen
7 und 8 am Verstärker 14 weggelassen werden, der Isolierübertrager
15 wird dann an die Klemmen 47 und 48 angeschaltet.
-
Auch bei einer Leitungsunterbrechung an beliebiger Stelle oder beim
Fließen eines Dauerstromes in einer der Transfluxorwicklungen verschwindet das Ausgangssignal
an den Klemmen 7 und B. Die Schaltung erfüllt daher die sicherungstechnischen
Bedingungen auch hinsichtlich des Durchschlageng einer Diode oder eines Transistors
in einem der Verstärker. Will man über die Ausgangsklemmen z. B. ein Relais 17 betreiben,
so ist es zweckmäßig, dieses Relais über den Isolierwandler 15 und den Gleichrichter
16 anzuschließen. Dann ist ein Abfallen des Relais auch sichergestellt, wenn infolge
eines Defektes im Verstärker 14 ständig Gleichstrom über die Klemmen 7 und
8 und die Primärwicklung des Wandlers 15 fließt.
-
Fig.3 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Hier ist
nur die Schaltung der Impulstore dargestellt, die vor den Eingangsklemmen 3 bis
6 und hinter den Ausgangsklemmen 7 und 8 liegenden Schaltungsteile sind fortgelassen
und können den in Fig. 1 bezeichneten entsprechen. Das Impulstor, das in Fig. 1
durch den Transfluxor 11 verwirklicht ist, wird in Fig. 3 durch die Ringkerne
221 und 22 und in entsprechender ',ä7eise das durch den Transfluxor
12
gebildete Impulstor durch die Ringkerne 23 und 24 ersetzt. Die Ringkerne
2? und 23 werden im folgenden als Blockierungskerne bezeichnet. da sie das zugehörige
Impulstor blockieren, während die Ringkerne 22 und 24 der Impulsübertragung
dienen und Übertragungskerne genannt werden sollen. Wird ein
Blockierungsimpuls
auf die Klemme 5 gegeben, so wird der Ringkern 22 durch die Wicklung 224 in der
Richtung nach oben, der Kern 21 durch die Wicklung 213 in der Richtung nach unten
magnetisiert, wie es die Pfeile in Fig. 3 angeben. Ein nachfolgender Impuls an Klemme
3 erzeugt in Wicklung 212 eine Durchflutung, die den Kern 21 in Richtung
nach oben magnetisiert. Die Windungszahl dieser Wicklung sei nun so groß gewählt.
daß das Spannungszeitintegral des Impulses nicht imstande ist, eine vollkcmmene
Ummagnetisierung des Kernes 21 zu bewirken. Dann wird der Strom in der Wicklung
212 auf einen Wert begrenzt, der durch die Windungszahl dieser Wicklung, durch die
Kernabmessungen und die Koerzitivkraft des Werkstoffes begrenzt ist. Die mit Wicklung
212 in Reihe liegende Wicklung 221 des Kernes 22 möge eine so niedrige Windungszahl
haben. daß die Durchflutung, die der genannte Strom in ihr hervorruft. nicht ausreicht,
um die Koerzitivkraft in Kern 22 zu Überwinden. Dann tritt in Kern 22 keine Änderung
des Magnetisierungszustandes ein. Der Impuls wird nicht weitergeleitet, das Impulstor
ist blockiert. Wird hingegen der Kern 21 vorher durch die Wicklung
211
von einem Impuls mit großem Spannungszeitintegral ummagnetisiert, so daß
die Magnetisierungsrichtung nach oben weist, so fließt in den Wicklungen 212 und
221 bei Anliegen eines Impulses an Klemme 3 ein Strom, der den Kern 22 in
Richtung nach unten ummagnetisiert. Dadurch entsteht eine Spannung an Wicklung 223,
die den Verstärker 13 aufsteuert und dadurch einen Impuls in der Rückkopplungswicklung
222 und in der Einstellwicklung 231 des benachbarten Impulstores hervorruft.
Durch den nachfolgenden Blockierungsimpuls an Klemme 5 wird mit Wicklung 224 die
Magnetisierungsrichtung in Kern 22 wieder umgekehrt, so daß ein nachfolgender Impuls
den Kern wieder in entgegengesetzter Richtung magnetisieren und eine Spannung an
der Ausgangswicklung 223 hervorrufen kann. Dadurch wird gleichzeitig das Ausbleiben
des an Klemme 5 anliegenden Hilfspulses überwacht.
-
Die Wirkungsweise der Schaltung in Fig. 3 ist nunmehr durch Vergleich
mit Fig. 1 und dem Impulsplan Fig. 2 ohne weiteres verständlich. Kurz vor Eingang
des Blockierimpulses 601 sind die Ringkerne 21 bis 23 in Richtung
nach oben, der Ringkern 24 in Richtung nach unten magnetisiert. Durch den Blockierimpuls
601 an Klemme 6 wird Kern 24 mittels der Wicklung 244 in Richtung nach oben, Kern
23 mittels der Wicklung 233 in Richtung nach unten magnetisiert. Dadurch ist das
Tor, das aus den Kernen 23 und 24 besteht, blockiert. Der nachfolgende Impuls
302 des zu überwachenden Pulses findet den Ringkern 21 in Richtung nach oben magnetisiert
vor und ist daher imstande, den Ringkern 22 in Richtung nach unten zu magnetisieren.
Das Tor aus den Ringkernen 21 und 22 ist also geöffnet. An Wicklung 223 entsteht
ein Impuls, der durch den Verstärker 13 verstärkt über die Rückkopplungswicklung
222 auf die Wicklung 231 des Ringkernes 23 gelangt, diesen nach oben magnetisiert
und damit das Tor aus den Kernen 23 und 24 wieder öffnet. Der nachfolgende Impuls
503 magnetisiert die Kerne 21 und 22 um und blockiert damit das Tor aus den Kernen
21 und 22. Der darauffolgende Impuls 404 des zu überwachenden Pulses findet das
Tor aus den Kernen 23 und 24 geöffnet vor. Es wird analogerweise an der Wicklung
243 ein Impuls induziert, der über den Verstärker 14 und die Rü:kkpplungswicklung
242 zur Wicklung 211 gelan;und zum öffnen des Tores aus den Kernen 21
und
22 benutzt wird. Gleichzeitig erscheint an den Klemmen 7 und 8 dieses Verstärkers
das Ausgangssignal.
-
Bleibt nun z. B. bei einer Impulsfolge der Impuls 302 aus, so wird
das Tor aus den Kernen 23 und 24 nicht eingestellt, und der Ringkern 23 bleibt in
Richtung nach unten magnetisiert. Der nachfolgende Impuls 503 blockiert das Tor
aus den Kernen 21 und 22; der darauffolgende Impuls 404 des zu überwachenden
Pulses findet das Tor aus den Kernen 23 und 24 blokkiert vor. Er ändert
zwar die Magnetisierung im Kern 23, kann aber im Kern 24 keine Flußänderung hervorrufen,
da, wie oben für die in Reihe mit der Wicklung 212 liegende Wicklung
221 erläutert, die Durchflutung in der in Reihe mit der Wicklung 232 liegenden
Wicklung 241 hierzu nicht ausreicht. Die an der Ausgangswicklung 243 hierbei auftretende
Spannung ist nahezu Null und reicht nicht aus, den Verstärker 14 durchzusteuern.
Dadurch wird auch kein Impuls auf die Wicklung 211 des Kernes 21 übertragen.
Das Tor aus den Kernen 21 und 22 bleibt blockiert. Es ändert sich nun zwar beständig
der Magnetisierungszustand in den Kernen 21 und 23: er bleibt aber in den Kernen
22 und 24 konstant, und es kann kein Ausgangssignal an den Klemmen 7 und 8 erscheinen.
Erst wenn durch kurzzeitiges Schließen des Tastenkontaktes 18 die Kerne 21 und 23
mittels der Wicklungen 214 und 234 bis in die Sättigung in Richtung nach oben magnetisiert
werden, erscheinen wieder Ausgangsimpulse an den Wicklungen 223 und
243.
Die Impulse des zu überwachenden Pulses an Klemme 4 rufen wieder eine
Spannung an Wicklung 243 und damit ein Ausgangssignal an den Klemmen
7
und 8 hervor. Die Grundstellung der Einrichtung ist damit wiederhergestellt.
Auch bei dem in Fig. 3 dargestellten Beispiel ist es ausreichend, nur einen der
Kerne 21 und 23 mit einer Wicklung zum Einstellen der Grundstellung zu versehen.
-
Bei Ausfall des Hilfspulses sind zwar die Tore im obengenannten Sinne
nicht mehr blockiert, es findet aber auch keine Rückmagnetisierung der Kerne
22
und 24 statt. Die Impulse des zu überwachenden Pulses können daher eine
Flußänderung in den Kernen 22 und 24 nicht mehr bewirken, da diese schon in Richtung
nach unten magnetisiert sind. Damit verschwindet auch das Ausgangssignal; das Ausfallen
des Hilfspulses macht sich also bemerkbar.
-
Da Parallelschaltungen in der gezeigten Schaltung vermieden sind und
das Ausgangssignal außerdem nur durch beständige Ummagnetisierung erzeugt wird,
sind alle Teile der Schaltung ruhestrommäßig überwacht. Bei jeder Leitungsunterbrechung
an beliebiger Stelle fällt das Ausgangssignal fort.
-
Die in Fig. 3 gezeigte Ausführung eines Impulstores hat auch Bedeutung
für Einrichtungen außerhalb des Hauptgedankens der Erfindung, insbesondere dann,
wenn ein Impulstor aus Ringkernen aufgebaut werden soll und dabei eine Überwachung
aller Stromwege auf Leitungsunterbrechung gefordert wird.
-
Ein Anwendungsbeispiel der Erfindung, bei welchem ein Wechselstrom
auf Unterschreitung eines bestimmten Amplitudenwertes überwacht wird, zeigt Fig.
4. Hierbei handelt es sich um eine Einrichtung zur induktiven Zugbeeinflussung,
in welcher ein Generator 19, der auf einem Fahrzeug angeordnet ist, einen
Serienresonanzkreis, bestehend aus Kondensator 20
und Koppelspule
25, speist. Der Resonanzkreis ist auf die vom Generator 19 gelieferte
Frequenz abgestimmt. Fährt das Fahrzeug an einem »Halt<, zeigenden Signal vorbei,
so wird an die Spule 25 ein auf die gleiche Frequenz abgestimmter Schwingungskreis
angekoppelt, wodurch eine kurzzeitige Stromsenkung im Kreis der Spule 25 hervorgerufen
wird. Diese Stromsenkung soll eine bleibende Änderung im Schaltungszustand eines
angeschlossenen Empfangsorgans hervorrufen, die erst durch einen Rückstellvorgang,
nicht aber durch Wiederkehr der ursprünglichen Wechselstromamplitude beseitigt werden
soll. Um dies zu erreichen, sind mit der Spule 25 die Wicklungen 261, 271
und 281 der Ringkerne 26, 27 und 28 in Reihe geschaltet. Die Vorgänge in diesen
Ringkernen werden durch das Schaubild Fig.5 veranschaulicht. Die Linie 33 gibt die
Wechselstromdurchflutung in den Ringkernen an. Die beiden Kerne 26 und 27 haben
außerdem eine gleich große Gleichstromvormagnetisierung, die durch die Wicklungen
262 und 272 erzeugt und in Fig. 5 durch die horizontalen Linien 35
und 36 dargestellt wird. Die Gleichstromvormagnetisierung hat auf beiden Kernen
entgegengesetzte Richtung. Die im Wechselstromkreis liegenden Wicklungen der Ringkerne
sind so dimensioniert, daß das Umklappen der Magnetisierungsrichtung kurz nach dem
Über- bzw. dem Unterschreiten der Gleichstromvormagnetisierung eintritt. Auf dem
Kern 28 fehlt die Gleichstromvormagnetisierung; daher tritt hier ein Wechsel
der Magnetisierungsrichtung ein, kurz nachdem der Wechselstrom die Null-Linie
34 in Fig. 5 durchlaufen hat. Beim Umklappen der Magnetisierungsrichtung
entstehen Impulse in den Ausgangswicklungen 263, 273, 282 und 283
der Ringkerne. Die angeschlossenen Verstärker 29 bis 32 sind so eingerichtet,
daß sie nur Impulse einer bestimmten Polarität weiterleiten. Die Wahl dieser Polarität
ist so getroffen, daß nach dem ersten Nulldurchgang des Wechselstromes 33 ein Impuls
601 an Klemme 6, sodann nach überschreiten der Gleichstromvormagnetisierung
35 im Kern 26 ein Impuls 302 an Klemme 3 entsteht. Unterschreitet
der Wechselstrom sodann die Vormagnetisierung 35 auf Kern 26, so entsteht in der
Wicklung 263 ein nicht dargestellter Impuls, den der Verstärker 29 sperrt
und der nicht an Klemme 3 gelangt. Der nächste weiteraeleitete Impuls
503 tritt an Klemme 5 auf, wenn der Wechselstrom die Null-Linie
34 unterschreitet. Danach folgt ein Impuls 404, der durch den Ringkern
27
bei Unterschreiten der Gleichstromvormagnetisierung 36 an Klemme
4 hervorgerufen wird. Ein Vergleich ; des Schaubildes Fig.5 mit dem Impulsdiagramm
Fig. 2 zeigt, d,aß durch die Schaltungsanordnung der Fig. 4 Blockierimpulse und
zu überwachende Impulse in der gleichen Reihenfolge erzeugt werden, wie sie die
in Fig. 1 und 3 beschriebenen Einrichtungen zum ordnungsgemäßen Arbeiten benötigen.
Eine an die Klemmen 3 bis 6 angeschlossene Einrichtung nach einer
der Fig. 1 oder 3 läßt daher ihr Ausgangssignal verschwinden, sobald in einer Halbwelle
des zu überwachenden Wechselstromes die in den Kernen 26
und 27 eingestellte
Vormagnetisierung unterschritten wird. Erst nach Betätigen der Rückstelltaste
18 kehrt das Ausgangssignal zurück. Die Anwendung einer derartigen Einrichtung
bei der induktiven Zugbeeinflussung hat den besonderen Vorteil, daß alle Leitungswege
überwacht sind, daß die Einrichtung auch auf sehr kurzzeitige Stromsenkungen anspricht
und daß mechanisch bewegte Teile vermieden werden. Es ist nach dem Vorhergehenden
ohne weiteres ersichtlich, daß Einrichtungen nach den Fig. 1 bis 3 auch verwendet
werden können, um die Phasenlage einer Wechselspannung relativ zur Phasenlage einer
Vergleichsspannung zu überprüfen. Es ist dazu nur noiwe>?@ü::, den Pfilfspuls durch
die Vergleichsspannun= auf den zu überwachenden Puls durch die Spannung zu erzeugen,
deren Phasenlage geprüft werden soll.
-
Obwohl es in EisenKhnsignalanlagen aus sicherungsteehnischen Gründen
besonders zweckmäßig ist, Einrichtungen nach der Erfindung in der Technik der magnetischen
Speicherkerne auszuführen, ist die Anwendung der Erfindung jedoch auf diese Technik
nicht beschrinkt. Die Erfindung läßt sich vielmehr auch mit anderen elektronischen
Speicherelementen verwirklichen.