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Vorrichtung zur Durchlüftung des Kurbelgehäuses einer Brennkraftmaschine
Die Belüftung des Kurbelgehäuses einer Brennkraftmaschine ist eine Notwendigkeit.
Sie erfolgt in der Regel dadurch, daß aus dem Kurbelgehäuse nach oben ein Stutzen
herausgeführt ist, der mit der Außenluft über eine Olabscheidevorrichtung in Verbindung
steht. In bestimmten Fällen reicht diese einfache Art der Belüftung nicht aus. Man
hat daher, damit eine wirkliche Durchlüftung des Kurbel-Qehäuses stattfindet, an
einer geeigneten Stelle einen Luftstrom in das Kurbelgehäuse eingeführt, der durch
den zuvor genannten Stutzen wieder ins Freie tritt. Den Luftstrom hat man einem
Gebläse entnommen, welches an der Maschine zur Kühlung, Lüftung oder Ladung vorhanden
ist. Auch ist es bei Fahrzeugen bekannt, den Fahrwind zur Belüftung des Kurbelgehäuses
zu benutzen. Letzteres hat jedoch den Nachteil, daß bei Stillstand des Fahrzeuges
eine unzureichende Belüftung erfolgt. Wenn die Brennkraftmaschine zu ihrem Betrieb
entweder zur Kühlung, Spülung oder Ladung ein Gebläse aufweist, bestehen zur Belüftung
des Kurbelgehäuses keine besonderen Schwierigkeiten. Diese treten erst auf, wenn
bei einer Brennkraftmaschine, zu deren Betrieb kein besonderes Gebläse vorhanden
ist, eine starke Belüftung des Kurbelgehäuses erzielt werden soll.
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Um eine starke Durchlüftung des Kurbelgehäuses bei einer Brennkraftmaschine
zu erzielen, zu deren Betrieb kein besonderes Gebläse vorhanden ist, hat man ein
Schleudergebläse mit einer an der Bre.nnkraftmaschine angebauten elektrischen Maschine
verbunden. Hierbei ist eine Durchlüftung des Kurbelgehäuses nicht möglich, wenn
eine elektrische Maschine fehlt. Ein Fehlen dieser Maschine liegt durchaus im Bereich
der Möglichkeit, weil eine Brennkraftmaschine auch ohne eine solche elektrische
Maschine oder eine andere Hilfsmaschine, an welche der Gebläseläufer befestigt werden
könnte, lieferbar sein muß.
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Bei einer anderen bekannten Kurbelgehäusedurchlüftungseinrichtung
ist das Gebläse mit dem Schwungrad der Maschine verbunden und kann dabei zwischen
diesem und dem Kurbelgehäuse angeordnet sein. Das hat zwar den Vorteil, daß zur
Verbindung des Gebläsegehäuses mit dem Kurbelgehäuse lediglich eine Öffnung in der
gemeinsamen Wand der beiden Gehäuse vorgesehen zu sein braucht. Die bekannte Anordnung
ist aber so getroffen, daß stets die Saugseite des Gebläses mit dem Kurbelgehäuse
verbunden ist. Wegen der Größe des Schwungrades ergibt sich für das mit diesem zu
kombinierende Gebläse eine aufwendige Bauweise. Dieser Aufwand scheint nur gerechtfertigt,
wenn - wie in dem bekannten Fall - größere Luftmengen durch das Kurbelgehäuse geleitet
werden sollen, um es von innen zu kühlen. Für die normale Kurbelgehäuseentlüftung
kann man mit kleineren Luftmengen auskommen. Die bekannte Einrichtung hat außerdem
den Nachteil, daß an der Lufteintrittsstelle in das Kurbelgehäuse, also getrennt
vom Gebläse, ein Luftfilter vorgesehen werden muß, das zusätzlichen Raum beansprucht.
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Ausgehend von dieser bekannten Durchlüftungsebnrichtung betrifft die
Erfindung eine Vorrichtung zur Durchlüftung des Kurbelgehäuses einer Brennkraftmaschine
mit einem von dieser angetriebenen und ausschließlich der Durchlüftung dienenden
Schleudergebläse, welches auf der aus dem Kurbelgehäuse herausragenden Verlängerung
einer Welle unmittelbar neben der Kurbelgehäusewand befestigt und von einem Gehäuse
umschlossen ist, dessen eine Wand von der Wand des Kurbelgehäuses gebildet wird,
wobei zur Durchlüftung des Kurbelgehäuses eine in der dem Kurbelgehäuse und dem
Gabläsegehäuse gemeinsamen Wand vorgesehene Öffnung dient.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine ausreichende Durchlüftung des Kurbelgehäuses
bei baulich einfacher Anordnung und unter Einsparung von besonderen Leitungen Sowie
eines Einbauraumes für das Luftfilter zu erreichen. Diese Aufgabe wird gemäß der
Erfindung dadurch gelöst, daß die das Schleuderrad des Gebläses tragende Verlängerung
der Welle ohnehin vorgesehen ist, jedoch eigens zu dem Zweck, im Bedarfsfall weitere
Hilfsgeräte antreiben zu können, wobei auf der vom Kurbelgehäuse abgewandten Seite
des Schleuderrades, der Einströmsedte desselben, ein mit ihm umlaufendes und von
der von ihm angesaugten
Luft durchströmtes Luftfilter angeordnet
ist, und daß die Öffnung zur Durchlüftung des Kurbelgehäuses an die Druckseite des
Schleudergebläses angeschlossen ist.
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Das Wesen der Erfindung besteht also darin, daß die - eigens zu dem
Zweck, im Bediarfsfalle Hilfsgeräte antreiben zu können - aus dem Kurbelgehäuse
herausragende Verlängerung einer ohnehin vorgesehenen Welle der Brennkraftmaschiae
mit einem Schleuderrad und einem mit diesem umlaufenden Luftfilter in der genannten
Art der Anordnung sowie des Druckanschlmes an das Kurbelgehäuse verbunden ist. Der
aus dem Kurbelgehäuse herausragende Stummel der Welle ist beim sogenannten Grundmotor
einer Brenmkraftmaschinentype stets vorhanden, doch trägt er nicht das Schwungrad
der Maschine, das in gewohnter Weise vorgesehen ist, sondern er dient eigens als
Antriebsmöglichkeit für Hilfsgeräte; allerdings wird von der Möglichkeit, Hiffsgeräte
anzutreiben, nicht bei allen Abwandlungsforme.n des Grundmotors Gebrauch gemacht.
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Es soll hier noch erwähnt werden, daß es an sich bekannt isst, zur
Durchlüftung des Kurbelgehäuses an eine in der dem Kurbelgehäuse und dem Gebläsegehäuse
gemeinsamen Wand vorgesehene Öffnung den Druckstutzen eines Gebläses anzuschließen.
Dieses Gebläse sitzt jedoch auf einem aus denn Kurbelgehäuse der Maschine herausragenden
Wellenstummel, der nur zum Antrieb dieses Gebläses dient und nicht zum Antrieb von
anderen Hilfsmaschinen für die Brenmkraftmaschine vorgesehen ist. Bei dieser bekannten
Anordnung ist auch ein Filter für die Kurbe1gehäusedurchlüftung vorgesehen, doch
ist dieses ortsfest in der Ansaugleitung zum Gebläse angeordnet, welches in diesem
Fall nach dein Verdrängerprinzip arbeitet. Diese besondere Ansaugleitung ist beim
Erfindungsgegenstand nicht erforderlich. Außerdem ist das Verdrängergebläse erheblich
mehr verschleißgefährdet als das Schleudergebläse gemäß der Erfindung.
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Es sei noch erwähnt, daß bei der bekannten Ausführung, bei der das
Schwungrad mit einem Gebläseläufer zur Durchlüftung des Kurbelgehäuses kombiniert
ist, ein Lufrtfiker nicht vorgesehen ist. Es ist aber an sich bekannt, ein Filter
zur Reinigung der Verbrennungsluft in ein Schwungrad einzubauen, doch wirkt das
Schwungrad in bezug auf dieses Filter nicht als Gebläse.
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Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung ergibt sich, wenn das
Filter ringförmig und auf der Antriebswelle mittels einer auf dieser befestigten
Nabe angeordnet isst, wobei diese Teile als Zentrieraufnahme und Träger für eine
Riemenscheibe dienen. Diese Ausführungsform gibt auch die Möglichkeit, die Riemenscheibe
fortzulassen, wenn sie zum Betrieb der Brennkraftmaschine nicht erforderlich ist.
In der Regel ragt bei Brennkraftmasclünen das vordere Ende der Kurbelwelle aus dem
Kurbelgehäuse heraus und trägt eine Riemenscheibe zum Antrieb von Hilfsmaschinen,
wie z. B. der Lichtmaschine usw. Gemäß der Erfindung kann diese Riemenscheibe mit
Teilen, die den Läufer des Schleudergebläses zur Durchlüftung des Kurbelgehäuses
bilden, kombiniert werden. Dabei kann der Gebläseläufer durch ein Ringstück gebildet
werden, welches auf seiner dem Kurbelgehäuse zugewandten Seite die Schaufeln trägt.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Abb. 1 zeigt, soweit es zur Erläuterung der Erfindung erforderlich
ist, schematisch den vorderen Teil des Kurbelgehäuses einer Brennkraftmaschine im
senkrechten Längsschnitt; Abb. 2 zeigt eine Ansicht in Richtung des Pfeiles u in
Abb. 1; Abb. 3 zeigt in einem gegenüber den Abb. 1 und '_ größeren Maßstab eine
andere Ausführungsform. Das Kurbelgehäuse der Brennkraftmaschine besteht aus einem
oberen Teil 1, der die nicht dargestellten Zylinder trägt, und einem unteren Teil
2, der als Kurbelwanne. an den oberen Teil des Kurbelgehäuses in bekannter Weise
angeschraubt ist. Vorn ragt aus dem Kurbelgehäuse das vordere Ende der Kurbelwelle-
3 heraus und trägt eine Riemenscheibe 4 zum Antrieb von Hilfsmaschinen. Die Riemenscheibe
4 ist mit dem Läufer eines Schleudergebläses zur Belüftung des Kurbelgehäuses
verbunden. Die Kurbelwelle trägt vorn eine Nabe 5, die von einem ringförmigen Ansaugefilter
6 umgeben ist. Das An,saugefilter 6 ist auf seiner dem Kurbelgehäuse
zugewandten Seite mit dem Läufer eines Schleudergebläses verbunden. Dieser besteht
in einfacher Weise aus einem auf die Nabe 4 aufgesetzten Schaufelkranz 7. Der Schaufelkranz
7 ist von einem Luftführungsgehäuse 8 umgeben, welches mit einer Öffnung
9 des Kurbelgehäuses in Verbindung steht. Damit die Baulänge der Maschine nicht
unnütz vergrößert wird, wird das Luftführungsgehäuse auf einer Seite unmittelbar
von der Wand des Kurbelgehäuses gebildet.
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Die Abb. 3 zeigt eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung,
bei der eine auf dem vorderen Ende der Kurbelwelle aufgesetzte Nabe 10 ein ringförmiges
Ansaugefilter 11 trägt, welches mit dem Gebläseläufer 12 verbunden ist, wobei
diese Teile als Zentrieraufnahme und Träger für eine Riemenscheibe 13 dienen,
die von beliebiger Größe sein kann. Der Gebläseläufer 12 wird gebildet durch einen
einfachen Blechkranz, der auf seiner der Maschine zu gerichteten Seite die Schaufeln
trägt. Schrauben 15 dienen dazu, den Gebläseläufer und die Riemenscheibe mit der
Nabe 10 zu verbinden. In der Nabe 10 befinden sich Löcher 16, durch
welche die Befestigungsschrauben zur Kurbelwelle hindurchgeführt werden.