DE1138919B - Reparaturflick fuer vulkanisierte Kautschukartikel, insbesondere Kraftfahrzeug- und Fahrradschlaeuche sowie -reifen - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

kl. 39 b 7

INTERNATIONALE KL.

C08c;d

G10932 IVd/39b

ANMELDETAG: 11. F E B RUAR 1953 BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG , UNDAUSGABEDER AUSLEGESCHRIFT; 31. OKTOBER 1962

Das Hauptpatent 975 783 betrifft einen Reparaturflicken für Kautschukgegenstände, insbesondere Fahrzeugschläuche und -reifen, der aus einem Hauptkörper aus vulkanisiertem Kautschuk und einer damit fest verbundenen, unvulkanisierten, Schwefel enthaltenden und vulkanisierbaren Kautschukkleb&- schicht besteht, und beansprucht, daß der Hauptkörper ganz oder teilweise aus einer Kautschukmasse besteht, die Kautschuk unlösliche Beschleuniger nebst Schwefel enthält.

Der Hauptkörper des Reparaturflickens nach dem Hauptpatent wird normalerweise durch einzelne Platten aus unvulkanisiertem Kautschuk aufgebaut, wobei die an die Verbindungsschicht angrenzende Platte aus einer Kautschukmischung besteht, der in Kautschuk unlösliche Beschleuniger beigemischt sind, während die übrigen den Hauptkörper formenden Platten in Kautschuk lösliche Beschleuniger enthalten.

Die Schichtenanordnung nach dem Hauptpatent und die besondere Zusammensetzung dieser Schichten zeichnet sich dadurch aus, daß sie bei einem Reparaturflicken mit einer aus unvulkanisiertem Kautschuk bestehenden Verbindungsschicht wirksam den Übertritt eventuell nach der Vulkanisation des Hauptkörpers noch vorhandener Beschleuniger-Restanteile aus dem Hauptkörper in die Verbindungsschicht verhindert und damit die Lagerfähigkeit des Flickens, die dadurch bestimmt ist, wie lange die Verbindungsschicht in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten bleibt, praktisch bis ins Unbegrenzte ausdehnt.

Als gewisser Nachteil des Lösungsvorschlages nach der Hauptpatentanmeldung wird jedoch angesehen, daß ein solcher Reparaturflicken aus mindestens drei besonderen getrennt herzustellenden Teilen, nämlich dem eigentlichen Hauptkörper mit in Kautschuk lösliehen Beschleunigern, einer in Kautschuk unlösliche Beschleuniger enthaltenden Zwischenschicht und der Verbindungs- oder Klebeschicht bestehen muß. Die fabrikmäßige Herstellung derartiger Flicken ist demnach wegen des Aufbaus aus getrennt herzustellenden Schichten kompliziert und teuer. Außerdem ist die genaue Dosierung der verschiedenen schnell oder langsam wirkenden Beschleuniger nicht immer möglich, und die Geschwindigkeit der Beschleunigungswirkung der einzelnen Beschleunigerarten ist ver- schieden. Bei Flicken mit einem größeren bombierten Hauptkörper muß dieser turmartig aus mehreren übereinandergelegten Platten mit zunehmend geringerem Durchmesser aufgebaut werden. Wenn nun eine oder mehrere dieser Platten einen in Kautschuk unlöslichen Beschleuniger, z. B. o-Tolylbiguanid, allein enthält und in brauchbar kurzer Zeit vulkani-Reparaturflick
für vulkanisierte Kautschukartikel,

insbesondere Kraftfahrzeug-
und Fahrradschläuche sowie -reifen

Zusatz zum Patent 975 783

Anmelder:

Stahlgruber Otto Gruber & Co.,
München 8, Rosenheimer Str. 17

Wilhelm Gruber, Fürstenzell bei Passau,
ist als Erfinder genannt worden

sieren soll, so ist ein hoher Einsatz des Beschleunigers notwendig. Dieser hohe Einsatz von o-Tolylbiguanid wirkt dann verbindungshemmend, d. h. die betreffende Schicht vulkanisiert zwar in sich, geht aber nur eine schlechte Verbindung oder gar keine mit den Nachbarlagen ein, wodurch die fabrikmäßige Herstellung ebenfalls erschwert wird.

In Fortentwicklung des Erfindungsgedankens des Hauptpatents werden die vorstehend dargelegten, noch bestehenden Nachteile dadurch überwunden, daß die gesamte Kautschukmasse des Hauptkörpers aus einem einzigen homogenen Kautschukanteil mit einem höheren Prozentsatz an in Kautschuk löslichen Beschleunigern und einem niedrigen Prozentsatz an in Kautschuk unlöslichen Beschleunigern besteht.

Die Erfahrung hat gezeigt, daß bei dieser Zusammensetzung trotz des höheren Prozentsatzes in Kautschuk löslicher Beschleuniger ein Uberwandern derselben in die unvulkanisierte Verbindungsschicht praktisch ausgeschlossen ist und der Flick deshalb beinahe unbegrenzt lange haltbar bleibt, wobei die als äußerst nachteilig empfundene Schichtenspaltung völlig vermieden wird.

Als ein praktischer Prozentsatz hat sich 0,1 bis 1 Gewichtsprozent in Kautschuk unlösliche Beschleuniger und 0,5 bis 2,5 Gewichtsprozente in Kautschuk löslicher Beschleuniger, beides auf Kautschukgewicht berechnet, erwiesen. Offenbar wird durch die verhältnismäßig kleine Menge der in Kautschuk unlös-

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lichen Beschleuniger die erheblich größere Menge von in Kautschuk löslichen Beschleunigern so beeinflußt, daß das gefürchtete Übertreten der Beschleuniger in die Verbindungsschicht nicht mehr stattfinden kann. Andererseits wird es dadurch ermöglicht, den gesamten Hauptkörper aus einer einzigen homogenen Masse zu formen, wodurch die Herstellung eines solchen Flickens wesentlich erleichtert und verbilligt wird.

Als Beispiel und ohne die Erfindung hierdurch zu beschränken, seien für Kautschuk lösliche, schnell wirkende Beschleuniger 2-Mercaptobenzothiazol oder Äthylphenyldithiocarbaminsaures Zink und für den in niedrigem Prozentsatz zu verwendenden in Kautschuk unlöslichen, langsam wirkenden Beschleuniger o-Tolylbiguanid angeführt.

Man hat auch schon früher in gewisse Kautschukqualitäten, z. B. sogenannte Reparatur- oder Stempelkautschukmischungen in Kautschuk lösliche Beschleuniger und in Kautschuk unlösliche Beschleuniger zusammen eingemischt. Diese wurden jedoch nicht zur Herstellung von Reparaturflicken mit einer Verbindungsschicht aus unvulkanisiertem Kautschuk verwendet.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Reparaturflick für vulkanisierte Kautschukartikel, insbesondere Kraftfahrzeug- und Fahrradschläuche sowie -reifen, mit einem Beschleuniger enthaltenden Kautschukhauptkörper und einer damit fest verbundenen, nicht vulkanisierten, Schwefel enthaltenden und vulkanisierbaren Kautschukklebeschicht nach Patent 975 783, da durch gekennzeichnet, daß die gesamte Kautschukmasse des Hauptkörpers aus einem einzigen homogenen Kautschukanteil mit einem höheren Prozentsatz an in Kautschuk löslichen Beschleunigern und einem niedrigen Prozentsatz an in Kautschuk unlöslichem Beschleuniger besteht.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Druckschriften der I. G. Farbenindustrie A. G. über Vulkacit DM, 3. Auflage, 1938, S. 23, und über Vulkacit Mercapto, 1932, S. 45.

   © 209 679/333 10.62