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Schmiedepresse Die Erfindung bezieht sich auf eine Schmiedepresse
in Einständerbauart mit elektromotorischem Antrieb.
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Es sind mechanische Schmiedepressen mit direktem elektrischen Antrieb
bekannt, bei denen der Stößel, welcher den oberen Schmiedesattel trägt, durch einen
doppelarmigen Hebel angetrieben wird. Die Druckkraft dieses Hebels ist mittels Spindel
und Elektromotor verstellbar. Die Verstellung der Spindel erfolgt auf mechanischem
Wege.
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An dem anderen Ende des doppelarmigen Hebels der bekannten Schmiedepresse
greift eine Treibstange an, die von einer Kurbelwelle bewegt wird. In diese Treibstange
ist noch ein hydraulisches Kissen als Sicherheit gegen Belastung eingebaut. Bei
der Schmiedepresse ist also an zwei verschiedenen Stellen eine zusätzliche Einrichtung
untergebracht, die einerseits die Verstellung der Spindel und andererseits die Sicherung
gegen Überlastung enthält. Die bekannte Bauart kommt im wesentlichen für Pressen
mit geringer Preßkraft und hoher Hubzahl in Frage. Hierbei ist es nicht möglich,
eine solche Presse plötzlich anzuhalten, da dazu erst der Hauptantriebsmoter stillgesetzt
werden muß.
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Es ist weiterhin eine Kniehebelpresse bekannt, bei der eine Hubregelung
durch Schwenkpunktverlagerung am Kniehebelantrieb möglich ist. Hierbei besteht die
Kniehebelanordnung aus drei Schenkeln, wobei der Angriff des Kurbelarmes an dem
Mittelschenkel erfolgt. Bei einer anderen bekannten, mechanisch angetriebenen Presse
ist die Hubregelung am Drehpunkt des den Stößel treibenden Doppelnebels vorgesehen.
Diese Anordnung bietet jedoch keinen Schutz gegen eine Überlastung der Presse. Um
außer der Hubverstellung auch einen Überlastungsschutz zu erhalten, ist es bei der
bekannten Vorrichtung erforderlich, daß zusätzlich eine getrennte Überlastungssicherung
eingebaut wird. Eine solche Ausführung mit getrennter Anordnung der beiden Vorrichtungen
ist jedoch umständlich und aufwendig.
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Bei einem bekannten Federhammer ist die Feder zur Hublagenverstellung
im Drehpunkt heb- und senkbar ausgebildet. Hierbei handelt es sich um eine Regelung
der Schlagstärke von Federhämmern, wobei der Drehpunkt der Feder, die nach Art eines
Doppelhebels gelagert ist, durch hydraulische Kolben verstellt werden kann. Bei
einem Federhammer tritt das Problem der Überlastungssicherung wie bei Hämmern und
Schmiedepressen aus starren Teilen nicht auf, da durch die Nachgiebigkeit des Doppelhebels
infolge der Ausbildung als Feder keine Überlastung des Drehpunktes möglich ist.
Bei einem Steuergetriebe für eine hydraulische Presse ist ferner auch schon vorgeschlagen
worden, zur Vorbestimmung der Hubhöheneinstellung einen Hilfskolben zu verwenden,
der den Hauptkolben teleskopartig durchdringt und durch seine mechanisch einstellbare
Lage die des Hauptkolbens bestimmt.
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Von dieser bekannten Hublageneinstellung geht die Erfindung aus. Sie
hat eine Schmiedepresse zum Gegenstand, bei der der Drehpunkt des doppelarmigen
Hebels durch einen hydraulischen Kolben heb- und senkbar angeordnet ist und bezweckt,
die Hubverstellung und die Überlastungssicherung in vorteilhafter Weise zu einer
Einheit zu verbinden. Dazu wird dem die Schmiedekraft aufnehmenden Kolben zur Verstellung
des Hebeldrehpunktes und zur überlastsicherung ein Teleskopkolben zugeordnet, der
hydraulisch verstellbar ist. Hierbei sollen beide Kolbenseiten des hydraulischen
Kolbens durch den hydraulischen Druck vorgespannt sein.
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Durch eine .solche Ausbildung ergibt sich, daß die Hilfspumpen nur
die wesentlich kleineren Kolbenflächen des Teleskopkolbens zu beaufschlagen haben.
Dadurch können mit relativ kleinen Pumpen für die Praxis brauchbare Verstellgeschwindigkeiten
erzielt werden. Weiterhin erhält man durch die Zusammenfassung der Hublagenverstellanordnung
und des Überlastungsschutzes eine bauliche Einheit, die- wenig aufwendig ist. Die
Herstellungskosten werden geringer. Weiterhin bietet die Anordnung eine einfache
Möglichkeit für eine selbsttätige Regelung.
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Für den Hauptkolben und den Teleskopkolben werden vorteilhaft getrennte
Steuerungsvorrichtungen mit getrennten Leitungen angeordnet.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht; es zeigt
Fig.1 die Schmiedepresse in Seitenansicht,
zum Teil im Schnitt, Fig. 2 eine Vorderansicht der Fig. 1, Fig. 3 einen Längsschnitt
nach der Linie III-111 der Fig. 1 im größeren Maßstab.
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Die mechanische Schmiedepresse gemäß der Erfindung weist einen Ständer
1 in Einständerbauart auf. In diesem Ständer 1 ist der Stößel
2 in Längsrichtung beweglich angeordnet. Er trägt den oberen Schmiedesattel
3, dem der fest angeordnete untere Schmiedesattel 4 gegenübersteht.
Der Stößel 2 ist oben durch einen Kolben 5 geführt, der in einem Zylinder
6 gleiten kann. Der Antrieb des Stößels 2
erfolgt über einen doppelarmigen
Hebel 7, der bei 8
drehbar gelagert ist. Die Verbindung des einen Arms des
Hebels 7 mit dem Stößel 2 erfolgt über den Lenker 9. Der andere freie
Arm des Hebels 7 ist mittels des Lenkers 10 an einer Kurbel
11 angelenkt, auf deren Welle 12 ein Zahnrad 13 angeordnet
ist, das mit dem Zahnrad 14 des Antriebsmotors 15 zusammengreift.
Zwischen der Kurbelwelle 12 und dem Zahnrad 13 ist eine Kupplung
16 eingebaut, mit deren Hilfe es möglich ist, den Schmiedestößel zu jedem
beliebigen Zeitpunkt stillsetzen zu können. Auf der anderen Seite der Kurbelwelle
12 befindet sich vorteilhaft eine Bremse 17, die als Lamellenbremse
ausgebildet sein kann.
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Der Hebeldrehpunkt 8 des doppelarmigen Hebels 7 ist in einem
Rahmen 18 gelagert, der in Längsrichtung verschiebbar angeordnet ist und
unten mit dem Zapfen 19 in dem Ständer 1 geführt ist. Der Rahmen 18 ist an
dem anderen Ende mit einem Kolben 20
versehen, der in dem Zylinder
21 gleiten kann. Die oberen und unteren Zylinderräume des Kolbens
20
können durch die Leitungen 22, 23 und die Steuerungsvorrichtung
24 sowie die weiteren Leitungen 25,
26 wahlweise mit der Pumpe
27 und dem Vorratsbehälter 28 für das hydraulische Druckmedium in
Verbindung gebracht werden.
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In dem oberen Teil des Kolbens 20 befindet sich ein weiterer
Zylinder 29, in dem ein Teleskopkolben 30 angeordnet ist. Die oberen
und unteren Zylinderräume des Teleskopkolbens 30 stehen über die Leitungen
31, 32 und die Steuerungsvorrichtung 33, z. B. einer Schiebersteuerung,
und die weiteren Leitungen 34, 35 wahlweise mit der Pumpe 27 bzw.
dem Vorratsbehälter 28 in Verbindung.
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Zum Verstellen des doppelarmigen Hebels 7 in der Höhe dient,
da nur geringe Kräfte notwendig sind, der Teleskopkolben 30. Je nachdem,
ob der obere bzw. untere Zylinderraum des Zylinders 29 mit der Pumpe über
die Steuereinrichtung 33 in Verbindung gebracht wird, werden der Kolben
20 und damit der Rahmen 18 und zugleich der Drehpunkt 8 des
Hebels 7 in der Höhe verstellt. Dadurch erzielt man eine Verstellung der Schmiedehöhe
des Stößels 2. Die Schmiedekraft selbst wird von dem Rahmen 18 und
dem Kolben 20 aufgenommen, der auf beiden Seiten durch den Druck des hydraulischen
Mittels vorgespannt gehalten wird. Man kann weiterhin mittels des Kolbens
20 auch eine Einstellung des Rahmens 18
in der Höhe vornehmen. Diese
Einstellmöglichkeit dient als Feineinstellung der Schmiedehöhe. Da der Rahmen
18 beiderseits des Kolbens 20 durch ein hydraulisches Kissen gehalten
ist, dient die aus dem Kolben 20 und 21 dienende Einrichtung zugleich
als Überlastungssicherung. Dadurch können die Lenker 9 und 10 starr gehalten
werden.