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Einrichtungen für Fernschreibgeräte zur wahlweisen Ansteuerung von
zwei verschiedenen Sonderfunktionen durch Hintereinanderempfang einer vorbestimmten
Fernschreibkombination Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für Fernschreibgeräte
zur wahlweisen Ansteuerung von zwei verschiedenen Sonderfunktionen mittels der gleichen
Fernschreibkombination.
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Das im internationalen Fernschreibverkehr verwendete Fünf-Schritt-Alphabet
wurde seinerzeit mit den durch die Buchstaben-Ziffern-Umschaltung gegebenen 64.
Zeichenmöglichkeiten als ausreichend angesehen, einen alle wesentlichen Buchstaben
und Zeichen umfassenden telegrafischen Schriftverkehr führen zu können.
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In neuerer Zeit, in der die Fernschreibtechnik auch in der Informationstechnik
starke Verwendung gefunden hat, treten des öfteren durch die beschränkte Zeichenmöglichkeit
Schwierigkeiten auf, den gestellten Forderungen zu genügen. Da es sich hierbei zumeist
um zusätzlich geforderte Schaltfunktionen handelt, ist man dazu übergegangen, diese
durch eine Folge gleicher oder voneinander unterschiedlicher Kombinationen zu kennzeichnen.
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Weit schwieriger ist es jedoch, zusätzliche Schriftzeichen unterzubringen,
da diese aus praktischen Gründen in derselben Umschaltstellung ansteuerbar sein
müssen wie die übrigen Buchstaben, so daß gegebenenfalls freie Kombinationen in
einem anderen Shift, wie sie bei verschiedenen nationalen Fünf-Schritt-Alphabeten
gegeben sind, nicht verwendet werden können.
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Dieses Problem dürfte allerdings bei Sprachen aus den indogermanischen
und romanischen Sprachgebieten kaum auftreten, da diese mit den gegebenen sechsundzwanzig
Buchstaben in jedem Falle auskommen. Schwierigkeiten dieser Art treten hingegen
oft bei Sprachen auf, die unter Verwendung anderer Schriftzeichen ein umfangreicheres
Alphabet haben und daher eine Erweiterung der möglichen Buchstabenkennzeichnung
erforderlich machen oder diese zumindest wünschenswert erscheinen läßt. Dabei handelt
es sich oft nur um einzelne zusätzliche Buchstaben oder Schriftzeichen, deren Fehlen
empfindlich stören würde.
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Um dieser Gegebenheit unter Verwendung von Fernschreibmaschinen nach
dem Fünf-Schritt-Alphabet Rechnung tragen zu können, wird gemäß der Erfindung eine
Einrichtung vorgeschlagen, bei der auf Grund des erstmaligen Empfangs der vorbestimmten
Kombination Mittel wirksam werden, die das zugehörige Schaltglied nach einmaliger
Betätigung sperren und gleichzeitig ein anderes Schaltglied zum Einfallen freigeben,
damit dieses nach zweimaligem Empfang der vorbestimmten Kombination eine andere
Schaltfunktion auslöst. An Hand eines Ausführungsbeispieles soll in Verbindung mit
den Zeichnungen die Erfindung näher erläutert werden.
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Fig. 1 zeigt die Einrichtung gemäß der Erfindung in Vorderansicht;
Fig. 2 stellt die Einrichtung nach Fig. 1. in Draufsicht dar, wobei sämtliche Lagerbolzen
und -stifte aus Gründen der besseren übersicht nur durch positionierte strichpunktierte
Linien gekennzeichnet sind.
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Fernschreibmaschinen, bei denen die genannte Einrichtung eine sinnvolle
Verwendung findet, sind zumeist als sogenannte Dreishift-Maschinen ausgebildet,
die neben der üblichen Buchstaben-Ziffern-Umschaltung noch eine dritte Schreibstellung
aufweisen, in der bei einer Verwendung in Ländern mit andersgearteten Schriftzeichen
der nationale Verkehr unter Verwendung der landesüblichen Buchstaben abgewickelt
wird. Da es hierbei vorkommen kann, daß wegen der beschränkten Anzahl von Kombinationen
wichtige Zeichen nicht mehr unterzubringen sind, wurde die genannte Einrichtung
geschaffen, die es durch Doppelausnutzung einer Kombination ermöglicht, eine andere
zu erübrigen, die damit zur Ansteuerung eines sonst nicht unterzubringenden Schriftzeichens
verwendbar ist. Dabei ist zu berücksichtigen, daß diese Maschinen auch im internationalen
Verkehr voll einsatzfähig bleiben müssen, ohne daß eine möglicherweise manuelle
Umstellung seitens des Bedienungspersonals erforderlich ist.
Auf
Grund dieser Voraussetzung wurde als doppelt auszunutzende Kombination das Wagenrücklaufzeichen
gewählt, das normalerweise im internationalen Verkehr nur einfach gegeben wird.
Da sich hieran grundsätzlich das Zeilenfortschaltzeichen anschließt, wurde die Einrichtung
so ausgelegt, daß diese Funktion durch ein weiteres Wagenrücklaufzeichen ausgelöst
wird, und das so oft gegeben wird, wie eine Zeilenschaltung erwünscht ist. Wird
jedoch die Folge der Wagenrücklaufzeichen durch ein oder mehrere andere Zeichen
unterbrochen, so wird automatisch dafür gesorgt, daß alle eingestellten Teile der
Einrichtung in ihre Ruhelage zurückkehren. Damit ist gewährleistet; daß echte Wagenrücklaufzeichen
keine anderen Funktionen auslösen können.
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Der durch die Maßnahme frei gewordenen Zeilenschaltkombination ist
ein besonderer Tastenhebel zugeordnet, der einschließlich dem zugehörigen Typenhebel
nur in der dritten Schreibstellung in an sich bekannter Weise freigegeben ist, während
in dieser Maschinenstellung das auf die Zeilenschaltkombination normalerweise ansprechende
Zeilenschaltglied, im folgenden als Schaltkamm bezeichnet, durch an sich bekannte
Mittel an seiner Funktionsausübung gehindert wird. Damit ist gewährleistet, daß
die derart ausgerüsteten Maschinen sowohl im nationalen Verkehr mit erweitertem
Schriftzeichenbereich als auch im internationalen Verkehr voll einsatzfähig sind,
ohne daß jeweils Umschaltungen vorzunehmen sind, die das Bedienungspersonal unnötig
belasten.
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Im nachfolgenden wird der konstruktive Aufbau der erfindungsgemäßen
Einrichtung und deren Funktion näher erläutert.
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Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist die Einrichtung auf einer Grundplatte
12 aufgebaut, die gleichzeitig zur Führung der Schaltkämme 1, 9 und 8 dient und
über die die Einrichtung an der Maschine befestigt wird: In der Grundplatte fest
angeordnet sind zwei Lagerbolzen 12a und 12b, auf denen die Schieber 3, 6 und 7
horizontal im Bereich ihrer gleich großen Langlöcher verschiebbar sind. Auf dem
rechtwinklig zur Grundplatte verlaufenden Ansatz 12c ist im Bereich des Schiebers
3 eine Rastfeder 4 angebracht. Die Winkelhebel 2 und 10 sind gemäß Fig. 1 an der
dort sichtbaren Seite der Grundplatte 12 auf den Lagerstiften 2a bzw. 10a drehbar
gelagert, während der Winkelhebel 11 auf der Rückseite der Grundplatte 12
angeordnet ist und um den Lagerstift 11 a dreht. Der Schieber 3 ist mit zwei rechtwinklig
nach innen stehenden Bolzen 3 a und 3 b versehen, die sich in den Wirkungsbereich
der Winkelhebel 2 bzw. 11 erstrecken. Ein weiterer Anschlagbolzen 3 d beeinflußt
den über eine Feder 5 mit dem Schieber 3 verbundenen Schieber 6 über dessen Nase
6b. Bolzenförmige Ansätze 2 b und 11 a der Winkelhebel 2 bzw: 11 wirken über Ansätze
7a bzw. 7d auf den Schieber 7.
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Beim Empfang einer ersten Wagenrücklaufkombination fällt nur der zugeordnete
Schaltkamm 1 ein, da der Schaltkamm 9, der der gleichen Kombination zugeordnet ist,
durch die Nase 6 b des Schiebers 6 gesperrt wird und löst dadurch die Rückführung
des Wagens in seine Anfangsstellung aus. Gleichzeitig betätigt er aber auch den
Winkelhebel 2, der einmal den Schieber 3 über den Bolzen 3 a von der Raststellung
3 c in die Raststellung 3 e mit der Feder 4 bringt, während gleichzeitig über den
Ansatz 2 b der gefederte 7b Schieber 7 derart bewegt wird; daß die Sperrnase 7c
unter den verzögert einfallenden Schaltkamm 8 zu stehen kommt und dessen Funktion
verhindert.
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Dieser Schaltkamm 8 dient dazu, bei einer Unterbrechung der Wagenrücklaufzeichenfolge
den Schieber 3 und damit die gesamte Einrichtung wieder in Grundstellung zu bewegen.
Dieses ist jedoch nur möglich, wenn der Schieber 7 nicht betätigt wird, d. h. wenn
keiner der beiden Schaltkämme 1 und 9 eingefallen ist.
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Andererseits wird die Feder 5 zwischen Schieber 3 und Schieber 6 gespannt,
da der Schieber 6 an einer Folgebewegung durch Anschlag der Nase 6a am eingefallenen
Schaltkamm 1 gehindert wird. Erst beim Rücklauf des Schaltkammes 1 in seine Grundstellung
kommt der Schieber 6 frei und folgt dem Federzug 5 bis zum Anschlag der Nase 6 b
am Anschlagbolzen 3 d: Dadurch ist nun der Schaltkamm 1 über die Nase 6a gesperrt,
während die Nase 6b den Schaltkamm 9 freigegeben hat.
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Beim Empfang einer unmittelbar anschließenden zweiten Wagenrücklaufkombination
kann nun der Schaltkamm 9 einfallen, der funktionsgemäß die Zeilenschaltung auslöst.
In dieser Stellung können mittels aufeinanderfolgender Wagenrücklaufzeichen beliebig
viele Zeilenschaltungen durchgeführt werden.
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Der Kamm 8 ist so ausgebildet, daß er auf sämtliche Kombinationen
einfallen kann. Da der Schieber 7 nur durch die Wagenrücklaufkombination den Kamm
8 sperrt, wird jede andere Kombination zur Auflösung der Sperrstellung des Schiebers
6 führen. Der einfallende Kamm 8 schaltet über den Hebel 11 und Stift 3 b die Schieber
3 und 6 in Normalstellung. Der Schieber 3 kehrt dabei in die dargestellte Raststellung
zurück. Damit ist der Empfänger wieder für normalen Empfang eingerichtet.