DE1136361B

DE1136361B - Verfahren zum Herstellen eines Tunnels in Schildbauweise

Info

Publication number: DE1136361B
Application number: DESCH28901A
Authority: DE
Inventors: Alfred Schneidereit
Original assignee: ALFRED SCHNEIDEREIT
Current assignee: ALFRED SCHNEIDEREIT
Priority date: 1960-12-12
Filing date: 1960-12-12
Publication date: 1962-09-13

Description

Verfahren zum Herstellen eines Tunnels in Schildbauweise Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Tunnels in Schildbauweise, bei dem ein Vortriebsschild zur Verwendung kommt, dessen vorderer, zur Ortsbrust hin offener Arbeitsraum durch eine Querwand gegenüber dem Tunnelraum abgeschlossen ist, und dieser Arbeitsraum mit unter Druck stehendem Wasser gefüllt wird, das den an der Ortsbrust anstoßenden Boden abstützt. Bei bekannten Verfahren dieser Art wird der Boden von dem Wasser durch Spülen oder unter Zuhilfenahme von mechanischen Vorrichtungen gelöst und zusammen mit dem Wasser aus dem vorderen Arbeitsraum abgeleitet. Das Wasser kann sich dabei in ständigem Umlauf befinden. Der Boden wird durch Absetzen oder ähnliche Maßnahmen vom Wasser getrennt.
Diese Bauweise kann angewendet werden, um die mitunter mit Gefahren verbundene Abstützung der Ortsbrust von Hand zu vermeiden. Insbesondere bei Unterwassertunneln, wo die Verwendung von Druckluft den gefürchteten Luftausbruch hervorrufen kann, ist die Bauweise von Vorteil.
Als stützende Flüssigkeit wurde bisher Wasser verwendet. Da ein kohäsionsloser Boden durch Wasser nicht gestützt werden kann, sondern seine natürliche Böschung ausbildet, waren der Anwendung dieser Bauweise Grenzen gesetzt. Bei bindigem Boden, bei dem auch Wasser eine stützende Wirkung ausüben kann, bringt die Anwendung dieses Verfahrens nicht wesentliche Vorteile gegenüber den herkömmlichen Bauweisen mit offenem Schild, weil die Voraussetzungen, welche die Verwendung eines geschlossenen Schildes notwendig machen, kaum bestehen.
Erfindungsgemäß wird dem Wasser im Arbeitsraum Bentonit od. dgl. beigemischt, so daß sich eine thixotrope Flüssigkeit bildet. Diese ist in der Lage, auch kohäsionslosen Boden zu stützen. Die Ortsbrust kann lotrecht abgebaut werden, ohne die Standsicherheit des Bodens und etwa darüber befindlicher Bauwerke zu gefährden.
Das Lösen und Fördern kann auf die eingangs bereits beschriebene Weise geschehen. Der Druck der stützenden Flüssigkeit wird weitgehend von den Vortriebspressen beeinflußt. Um Druckschwankungen der thixotropen Flüssigkeit beim Vortrieb weitgehend auszugleichen, wird ein Windkessel zweckmäßig sein. Der Vortrieb geschieht in dem gleichen Maße, in dem Boden oder Flüssigkeit aus dem Arbeitsraum herausgenommen wird.
Im Ausnahmefall muß zur Beseitigung besonderer Hindernisse oder zur Reparatur der Arbeitsraum betreten werden. Dieses kann dadurch geschehen, daß man der thixotropen Flüssigkeit einen Zusatz beigibt, der sie zum Erstarren bringt. Zum Beispiel kann man Zement in einer solchen Menge zusetzen, daß die Festigkeit der Masse nach dem Erhärten einem standfesten Ton entspricht.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen eines Tunnels in Schildbauweise, bei dem ein Vortriebsschild zur Verwendung kommt, dessen vorderer, zur Ortsbrust hin offener Arbeitsraum durch eine Querwand gegenüber dem Tunnelraum abgeschlossen ist, und dieser Arbeitsraum mit unter Druck stehendem Wasser gefüllt wird, dadurch gekennzeichnet, daß dem Wasser im Arbeitsraum Bentonit od. dgl. beigemischt wird, so daß sich eine thixotrope Flüssigkeit bildet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 45 562, 269 432, 388 278, 590 413; deutsche Auslegeschrift V 8619 V/19f (bekanntgemacht am 23. August 1956); Rolt Hammond, »Tunnel Engineering«, London, 1959, S. 234.