-
Spule Gegenstand der Erfindung ist eine Spule, die sich zur Verwendung
in der Textilindustrie eignet, und zwar insbesondere zum Aufwinden von Kunststoffgarnen,
die anläßlich einer Behandlung mit Dampf schrumpfen. Bisher werden zu diesem Zweck
zumeist Kartonspulen verwendet, die unter dem Druck des schrumpfenden Garns zerstört
werden und jeweils immer wieder ersetzt werden müssen. Gegenstand der Erfindung
ist eine Spule, die wiederholt verwendet werden kann und deren Wandung durch eine
Mehrzahl von federnd nachgiebig aufeinander sich abstützenden Elementen, z. B. aus
Metall oder Kunststoff, gebildet ist, welche Elemente eine praktisch kontinuierliche
Außenfläche bilden. Die Spule kann daher ihren Umfang unter dem Druck des aufgewundenen
Materials vermindern und nach dem Entfernen des Materials den Umfang wieder auf
den ursprünglichen Durchmesser vergrößern.
-
Es sind schon Spulen bekannt, die zu diesem Zweck eine in radialer
Richtung elastisch nachgiebige Wand von annähernd kontinuierlicher Außenfläche aufweisen.
-
Bei diesen bekannten Spulen besteht die nachgiebige Wand aus dünnem
Blech, das entweder eine Oberlappungsstelle aufweist oder nach einem anderen Vorschlag
in außerordentlich komplizierter, praktisch kaum ausführbarer Weise mehrfach umgebogen
ist.
-
Diese Spulen sind zum Aufwickeln von nassen Fasern und Garnen, insbesondere
von frisch gesponnenen Kunstseidefäden od. dgl., bestimmt, wobei die Längenänderung
der Fäden beim Trocknen nur etwa 1 bis 1,5 °/0 beträgt. Sie gestatten aber nicht
eine Schrumpfung von 10 bis 20 O/o, wie sie z. B. bei der Wärmebehandlung von Fäden
und Garnen aus Kunststoff, z. B. Nylon, auftreten. Die bekannten Blechspulen würden
einer so großen Schrumpfung nicht folgen können und ebenso zerquetscht werden wie
die üblichen Kartonspulen. Außerdem bilden die erwähnten Überlappungsstellen eine
praktisch nicht vernachlässigbare Diskontinuität der Spulenoberfläche, die bei dem
üblichen Spulenantrieb durch Reibtrommeln zu periodischen Geschwindigkeitsänderungen
beim Abspulen führt, was z. B. beim Verzwirnen des Fadens der Regelmäßigkeit des
erzeugten Zwirns Abbruch tut.
-
Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß die
Wand durch mehrere starre in axialer Richtung und in Umfangsrichtung sich erstrekkende
Elemente gebildet ist, die aneinandergeführt sind und durch zwischen ihnen angeordnete
Federn auseinandergedrückt werden.
-
In der Zeichnung ist eine beispielsweise und zweck-
mäßige Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf
die Spule, Fig. 2 einen teilweisen Aufriß, Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie
III-III der Fig. 2, Fig. 4 einen teilweisen Aufriß des Spulenträgers und Fig. 5
einen Axialschnitt durch den Spulenträger.
-
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Spule besteht aus mehreren Elementen,
z. B. aus Leichtmetall oder Kunststoff, die federnd nachgiebig aufeinander abgestützt
sind. Bei der dargestellten Ausführungsform sind zwei verschiedene Arten von Elementen
vorgesehen, nämlich breitere Elemente 1 und schmalere, angenähert T-förmige Elemente
2. Diese letzteren treten mit ihren Schenkeln 3 in entsprechende Ausnehmungen der
Elemente 1. In die Ausnehmungen sind Blattfedern 4 eingelegt, welche das Bestreben
haben, die Elemente 1, 2 auseinanderzudrücken. Wie ersichtlich, weisen die Elemente
1, 2 der Spulenwandung eine kontinuierliche Außenfläche auf. Zur Sicherung der sich
axial erstreckenden Elemente 1, 2 in axialer Richtung sind auf den Elementen 1 Abdeckplatten
3 angeschraubt, welche beidseitig über die Enden 3 der Elemente 1 und 2 ragen. In
den Abdeckplatten 5 sind Schlitze 6 vorgesehen in welche Stifte 7 eintreten. die
stirnseitig an den Elementen 2 angebracht sind. Durch die Teile 6, 7 werden benachbaite
Elemente 1 2 in Bezug aufeinander geführt und in ihrer gegenseitigen Beweg mg begrenzt.
-
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß ein radial auf die Spulenwandung
ausgeübter Druck den Umfang der Spule vermindert, indem die Elemente 2 in die Ausnehmungen
der Elemente 1 eintreten und dabei die Federn 4 zusammendrücken. Hört der radiale
Druck auf, so dehnt sich die Spulenwandung wieder gleichmäßig aus. Dieser Vorgang
vollzieht sich beim Dämpfen, wobei die Spule vom Spulenträger abgenommen ist.
-
Zum Bewickeln der Spule mit Garn wird sie auf den in den Fig. 4 und
5 dargestellten Spulenträger aufgebracht. Eine Buchse 8 trägt an ihren Enden Scheiben
9 und sitzt auf einer Achse 17. Die Scheiben 9 weisen an ihren nach außen gerichteten
Seiten Kegelflächen 10 auf. Zwischen den Scheiben 9 und den Achsenden sind auf der
Achse 17 Scheiben 11 vorgesehen, die den Kegelflächen 10 zugekehrte, entgegengesetzt
gerichtete Kegelflächen 12 aufweisen. Die Scheiben 11 können in axialer Richtung
dadurch einander genähert oder voneinander entfernt werden, daß die eine Scheibe
11 im Gewindeeingriff mit dem Ende der Achse 17 steht. Durch Drehen der unteren
(Fig. 5) Scheibe 11 mittels des Griffes 14 läßt sich der gegenseitige Abstand der
Scheibe 11 vermindern oder vergrößern. Im ersteren Fall werden demzufolge' die auf
den Kegeiflächen 10, 12 aufliegenden Drahtfederringe 13 gespreizt; sie verengern
dagegen ihren Durchmesser, wenn die Scheiben 11 von den Scheiben 10 entfernt werden.
Es ist dabei möglich, die Drahtfederringe so weit zu dehnen, daß sie über den Außendurchmesser
der Scheiben 10, 11 vorstehen und dadurch an der Innenwand der Wandung 1, 2 anliegen.
-
Die Spule wird dann durch Reibung mitgenommen.
-
Auf der Oberseite einer der Scheiben 11 ist eine Anschlag- und Führungsscheibe
15 angeordnet, welche radial vorstehende, auf die Stirnwände zu liegen kommende
Lappen 16 aufweist.
-
Zum Einführen des Spulenträgers gemäß Fig. 4, 5 in die Spule gemäß
den Fig. 1 bis 3 werden die Scheiben 11 von den Scheiben 10 entfernt, so daß die
Drahtfederringe 13 in die durch die Kegelflächen 10, 12 gebildeten Rinnen eintreten.
Der Spulenträger wird dann von oben in die Spule gesteckt, wobei die Lappen 16 auf
die Wandelemente 2 zu liegen kommen. Durch Drehung des Griffes 14 werden die Scheiben
11 den Scheiben 10 axial genähert und dadurch die Drahtfederringe 13 so weit gedehnt,
daß sie an der Innenseite der Spule zur Anlage kommen und dieselbe bei der Drehung
der Spulenträgerachse mitnehmen.
-
Die beschriebene Spulenkonstruktion ist sehr einfach zu handhaben
und wird auch bei Dauerbetrieb nicht zerstört. Dabei ermöglicht sie eine Anpassung
des Spulendurchmessers an die jeweils gegebenen Verhältnisse.
-
PATBNTANSPRÜCHF: 1. Spule mit einer in radialer Richtung elastisch
nachgiebigen Wand von annähernd kontinuierlicher Außenfiäche, deren Umfang sirh
unter dem Druck des aufgewundenen Materials vermindern und nach Entfernen des Materials
wieder auf den ursprünglichen Durchmesser vergrößern kann, dadurch gekemlzeichnet,
daß die Wand durch mehrere starre, in axialer Richtung und in Umfangsrichtung sich
erstreckende Elemente (1, 2) gebildet ist, die aneinander geführt sind und durch
dazwischen angeordnete Federn (4) auseinandergedrückt werden.