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Vorrichtung zum Aufwickeln eines Stranges übereinander geschichteter
Faserstoffbahnen, vorzugsweise aus Wellpapier oder Wellpappe Gegenstand der Erfindung
ist eine Vorrichtung zum Aufwickeln eines Stranges übereinander geschichteter Faserstoftbahnen,
vorzugsweise aus Wellpapier oder Wellpappe, die aus einem endlosen Band besteht,
das von senkrecht gelagerten Führungsrollen geführt und angetrieben ist und ferner
horizontal angeordnete, über Rollen laufende Bänder aufweist, die das Arbeitsgut
an seiner Unterseite unterstützen.
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Bekannt sind Haspeln zum Aufwickeln von dünnen bzw. gekreppten Papieren,
die mit einem Tragfilz zusammenarbeiten, der als endloses Band ausgebildet ist und
einen Teil des Umfangs der Haspel umschließt, um den Aufwickelvorgang zu unterstützen.
Einrichtungen dieser Art sind aber nicht dazu geeignet, um die der Erfindung zugrunde
liegende Aufgabe zu lösen, nämlich einen Strang aus übereinander geschichteten Faserstoffbahnen
in der Weise zu behandeln, daß ein Strang entsteht mit einer zur Bildung von Zuschnittpaketen
ausreichender Dicke. Die hierbei auftretenden Schwierigkeiten, die in einer sauberen
Führung des aufzuwickelnden Ausgangsstranges und in der Erzielung einer ausreichenden
Wickelspannung bestehen, lassen sich mit der bekannten Haspel nicht in befriedigender
Weise überwinden.
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Ähnliche Überlegungen gelten auch für andere um eine horizontale Achse
drehbaren Haspeln, da auch bei ihnen das Durchhängen des Wickelgutes und die Unmöglichkeit
zur Erzielung einer gleichbleibenden, ausreichenden Wickelspannung nachteilig in
Erscheinung tritt.
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Nach einem früheren Vorschlag soll das Aufwickeln der in größerer
Anzahl von einem Längsschneider kommenden Papp- bzw. Wellpappebahnen in der Weise
erfolgen, daß zwischen eine Vorrichtung, die die aus dem Längsschneider kommenden
Pappestreifen um 90° dreht und sie zu einem Strang aneinanderliegender Streifen
zusammenführt, und dem Querschneider ein aufrecht stehendes endloses, über senkrecht
gelagerte Führungsrollen laufendes, angetriebenes, zwei parallele, gerade verlaufende
Bahnen bildendes und angetriebenes Transportband vorgesehen ist. Von diesem bekannten
Vorschlag unterscheidet sich die Erfindung dadurch, daß bei ihr Mittel vorgesehen
sind, um dem aufrecht stehenden endlosen Transportband eine bessere Festigkeit zu
verleihen und um die Wickelspannung des aufgewickelten Stranges annähernd konstant
sowie ausreichend groß zu halten.
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Erfindungsgemäß wird die letztgenannte Aufgabe dadurch gelöst und
die Nachteile der bekannten Haspeln vermieden, daß das in lotrechter Richtung laufende
Band aus Stäben besteht, die nach Art einer Jalousie gelenkig miteinander verbunden
sind und ferner die Bänder über die Rollen mit einer etwas höheren Geschwindigkeit
angetrieben sind als das Jalousieband.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes.
Es zeigt Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung nach der Erfindung,
die mit einem an sich bekannten Längsschneider zusammenarbeitet, Fig. 2 eine Draufsicht
auf die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung, Fig. 3 eine Stirnansicht der Vorrichtung
gemäß der Erfindung, Fig. 4 eine Draufsicht auf den in Fig. 3 dargestellten Teil
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 5 einen Ausschnitt aus Fig. 4, der die Befestigung
des Anfangs des aufzuwickelnden Stranges übereinandergelegter Arbeitsgutstreifen
an der Vorrichtung nach der Erfindung in Draufsicht zeigt, und Fig. 6 eine Seitenansicht
der in Fig. 5 dargestellten Befestigungsvorrichtung.
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Von der Vorratsrolle 1 (Fig. 1) wird die beispielsweise aus Wellpapier
bestehende Arbeitsgutbahn 2 in an sich bekannter Weise dem aus den Schneidmessern
5 und 6 bestehenden Längsschneider zugeführt. Die scheibenartig ausgebildeten Schneidmesser
5 und 6 sind auf den quer zur Laufrichtung der Arbeitsgutbahn 2 angeordneten Wellen
3 und 4 befestigt. Der Antrieb dieser Schneidmesserwellen 3 und 4 erfolgt über die
Kette 7 und ein zugehöriges Kettenrad von einer das Kegelrad 6 tragenden Welle aus.
Das Kegelrad 6 steht im Eingriff mit dem Kegelrad
9, das auf der
parallel zur Laufrichtung der Arbeitsgutbahn 2 angeordneten und ortsfest gelagerten
Welle 10 befestigt ist. Die Welle 10 steht mit einem Getriebe 11 in Verbindung,
dessen Übersetzung in an sich bekannter Weise 'stufenlos veränderbar ist. Das Getriebe
11 seinerseits wird von einer Welle 12 angetrieben. Diese steht über das Kegelradpaar
13,14 mit einer Kette 15 in Verbindung, die durch das Ritzel 18 angetrieben wird.
Dieses ist auf der Ausgangswelle eines zweiten Getriebes 17 mit stufenlos veränderbarer
Übersetzung angeordnet, das von einem Elektromotor 16 angetrieben wird. Die Kette
15 läuft einerseits über das Kettenrad 19, andererseits über das Kettenrad 20, das
den Antrieb der umlaufenden Teile der den eigentlichen Gegenstand der Erfindung
bildenden Wickelvorrichtung bewirkt.
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Wie insbesondere aus Fig.3 ersichtlich ist, ist das Kettenrad 20 auf
einer Welle 26 angeordnet, die in dem Maschinengestell 22 und dem daran befestigten
Lagerarm 24 der Wickelvorrichtung gemäß der Erfindung gelagert ist. Die Welle 26
trägt einen Zylinder 25, über den eine endlose, vorzugsweise aus einem flexiblen
elastischen Werkstoff, insbesondere Gummi, bestehende Bahn 33 geführt ist. Diese
Führungsbahn 33 läuft in horizontaler Richtung an dem Gestell 22 der Wickelvorrichtung
entlang und ist an ihrem dem Zylinder 25 entgegengesetzt liegenden Ende über einen
gleich großen, jedoch nicht angetriebenen Zylinder -34 geführt, der in ähnlicher
Weise wie der Zylinder 25 an dem Maschinengestell 22 gelagert ist. Die Führungsbahn
33 dient als tragende Unterlage des auf der Wickelvorrichtung aufzuwickelnden Stranges
41 des Arbeitsgutes, das der Wickelvorrichtung in Form des aus den übereinandergefügten
Streifen 46 gebildeten Bandes 49 zugeführt wird.
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Auf der Seite des Maschinengestells 22 der Wickelvorrichtung, die
derjenigen gegenüberliegt, an der das horizontale Führungsband 33 angebracht ist,
ist in ganz ähnlicher Weise ein Führungsband 37 angebracht, das mit dem Führungsband
33 übereinstimmt und sich von ihm lediglich dadurch unterscheidet, daß es sich mit
seiner das aufgewickelte Arbeitsgut 41 tragenden Oberfläche in entgegengesetzter
Richtung zur Bewegung des Führungsbandes 33 bewegt. - -Zur Erzielung dieser Bewegung
des Führungsbandes 37 ist der Antriebszylinder 35 für dieses Band auf einer horizontal
im Maschinengestell 22 und in dem an diesem befestigten Arm 39 gelagerten Welle
38 angebracht, die an ihrem in das Innere des Maschinengestells 22 hineinragenden
Ende ein fest mit ihr verbundenes Kegelrad 40 trägt. Dieses Kegelrad steht
im Eingriff mit dem auf der lotrecht im Maschinengestell 22- gelagerten Welle 29
angebrachten Kegelrad 28, das seinerseits im Eingriff mit dem Kegelrad 27 steht.
Dieses ist auf dem in das Innere des Maschinengestells. 22 hineinragenden Ende der
von dem Kettenrad 20 angetriebenen, den Zylinder 25 tragenden Welle 26 befestigt.
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Die das Kegelrad 28 tragende Welle 29 kann erfindungsgemäß gleichzeitig
als Achse 30 des senkrecht stehenden Führungszylinders 31 für das erfindungsgemäß
aus den auf den Gurten 56, 57 befestigten Jalousiestäben 55':bestehende lotrechte
Führungsband 32 ausgebildet sein.
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Das Jalousieband 32 ist in an sich bekannter Weise über die Umfänge
der fünf in einer Reihe hintereinander angeordneten Zylinder 31 geführt. Die Zylinder31
sind sämtlich drehbar in dem Maschinengestell 22 gelagert. Sie können beispielsweise
aus unmittelbar oder mit einem gewissen Abstand übereinandergelegten hölzernen Riemenscheiben
bestehen und an ihrem Umfang mit Nuten versehen sein, die zur Aufnahme der endlosen
Gurte 56, 57 dienen. Auf diese Weise wird das Jalousieband 32 von den Zylindern
31 geführt und getragen.
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Um das Gewicht des Jalousiebandes 32 aufzunehmen bzw. um die Beanspruchung
der dieses Gewicht tragenden, an den Führungszylindern 31 abgestützten Gurte 56,
57 zu vermindern, kann oberhalb des oberen stirnseitigen Endes des Jalousiebandes
32 eine geschlossene, das Maschinengestell umgebende Führungsschiene 59 vorgesehen
sein, die beispielsweise aus einem Bandeisenprofil besteht und mittels der Verbindungsstücke
64 an einer Anzahl von senkrecht stehenden Tragsäulen 65 befestigt ist.
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Auf der Führungsschiene 59 laufen Tragrollen 58, die mit Spurkränzen
62 und 63 versehen sind. Sie sind an den zurückgebogenen Enden von Bügeln 60, 61
drehbar gelagert, die ihrerseits durch Vernieten, Verschrauben, Verkleben od. dgl.
mit einzelnen Jalousiestäben 55 verbunden sind, wobei diese Jalousiestäbe in gleichem
Abstand über das Jalousieband 32 verteilt sind. Infolgedessen ist das Jalousieband
an den Laufrollen 58 auf der Führungsschiene 59 so aufgehängt, daß einerseits die
die Jalousiestäbe 55 tragenden Gurte 56, 57 entlastet werden und ein
Absinken des Jalousiebandes infolge seines Eigengewichts in den Zwischenräumen zwischen
den Führungszylindern 31 mit Sicherheit vermieden wird.
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In dem Raum zwischen den beiden horizontal laufenden Führungsbändern
33, 37 an den Schmalseiten des Maschinengestells 22 wird das aufgewickelte Arbeitsgut
41 von ortsfest am Maschinengestell befestigten, ebenen, halbkreisringförmig ausgebildeten
Plattformen 66, 67 abgestützt, über deren glatte Oberfläche das Arbeitsgut41 hinweggleitet.
Die Plattformen 66, 67 sind mit ihren Schmalseiten 68, 69 bis dicht an die Scheitellinien
der Führungszylinder 25, 34, 35, 36 für die Führungsbahnen 33, 37 herangeführt.
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Der Antrieb der Führungsbahnen 33, 37 erfolgt je nach den jeweils
maßgebenden Arbeitsbedingungen gegebenenfalls mit einer von der Umfangsgeschwindigkeit
des Jalousiebandes 32 abweichenden Geschwindigkeit, wodurch erreicht werden kann,
daß auf das Arbeitsgut beim Aufwickeln auf das Jalousieband 32 eine gewisse, die
Bildung eines dicht zusammenhängenden Wickels unterstützende Spannung ausgeübt werden
kann.
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Dem gleichen Zweck einer Regelung der Spannung, mit der der auflaufende
Strang 49 des Arbeitsguts aufgewickelt wird, dienen auch eine oder mehrere Andrückrollen
72, die in einfacher Weise an den Armenden 73 von Winkelhebeln 73, 74 drehbar ge-.
lagert sind. Die Winkelhebel 73, 74 sind um einen Zapfen 76 schwenkbar an
winkelförmigen Tragarmen 75 gelagert, die ihrerseits fest mit dem Maschinengestell
22 verbunden sind. Auf den Armen 74 der Winkelhebel 73, 74 sind Gegengewichte 77
angebracht, die gegebenenfalls mit Hilfe von Feststellschrauben 78 zur Erzeugung
des erforderlichen Anpreßdruckes der Rollen 72 verstellt werden können. Beim Abnehmen
des Arbeitsgutwinkels 41 von der
Wickelvorrichtung können die Andrückrollen
72 in einfacher Weise durch Hoch- und Zurückschwenken der Arme 74 aus dem Bereich
des Arbeitsgutes gebracht werden.
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Um die Arbeitsgeschwindigkeit der Schneidvorrichtung 5, 6 der Beschaffenheit
und den Abmessungen des jeweils zu verarbeitenden Arbeitsgutes anpassen zu können,
ist das stufenlos veränderbare Getriebe 11 zwischen den Hauptantrieb 16, 17 und
die Längsschneidvorrichtung 5, 6 zwischengeschaltet, während die gesamte Arbeitsgeschwindigkeit
der Wickelvorrichtung durch Verändern der Drehzahl des Antriebsmotors 16 oder durch
Regelung des Übersetzungsverhältnisses des Getriebes 17 geregelt wird.
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Die Befestigung des Anfangs der aufzuwickelnden Arbeitsgutbahn 49
auf dem Jalousieband 32 erfolgt in einfacher Weise mit Hilfe der in den Fig. 5 und
6 dargestellten Vorrichtung. Diese besteht im wesentlichen aus einer Walze 51, die
in den Lagern 54, 53
an einer Jalousieleiste 55 mit Hilfe des Handhebels 50
drehbar gelagert ist, wobei entweder die Walze 51 exzentrisch gegenüber ihrer Schwenkachse
52 angebracht ist oder diese Schwenkachse ihrerseits in Exzentern gelagert ist,
die mit Hilfe des Handhebels 50 geschwenkt werden können. Durch die Betätigung dieses
Handhebels wird die Walze 51 entweder von der Oberfläche der Jalousieleiste 55,
an der sie gelagert ist, entfernt oder ihr genähert, so daß der Anfang der Arbeitsgutbahn
49 von ihr auf die Oberfläche des Jalousiestabes 55 gepreßt oder ihr gegenüber freigegeben
wird. Die Exzentrizität zwischen der Oberfläche der Walze 51 und der Lagerung 53,
54 der Welle 52 ist so bemessen, daß durch Schwenken des Handgriffs 50 eine ausreichende
Klemmwirkung auf den Arbeitsgutbahnanfang ausgeübt wird und dieser von dem Jalousieband
32 in einwandfreier Weise mitgenommen werden kann.
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Die Jalousiestäbe 55 können naturgemäß an Stelle von endlosen Gurten
56, 57 auch von einer zusammenhängenden Bahn aus flexiblem Werkstoff, z. B. Leinwand,
Gummi od. dgl., getragen werden. Ihre Verbindung mit den Gurten 56, 57 oder dem
Leinenband kann vorzugsweise durch Aufkleben erfolgen.
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Die Gurte 56, 57 können einen rechteckigen oder trapezförmigen Querschnitt
aufweisen. Sie können auch aus handelsüblichen Gummikeilriemen bestehen, die in
ihrem Querschnitt entsprechend geformte Nuten auf den Umfängen der Führungszylinder
31 eingreifen. Die zur Aufnahme der Gurte oder Keilriemen 56, 57 dienenden Nuten
können auch durch zwischen den einzelnen Abschnitten der Führungszylinder 31 verbleibende
Zwischenräume gebildet werden, was insbesondere dann zweckmäßig ist, wenn die Führungszylinder
aus einigen konzentrisch übereinander angeordneten Riemenscheiben marktgängiger
Bauart bestehen.
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Die Führungszylinder 31; 25, 34; 35, 36 können gegebenenfalls in an
sich bekannter, in der Zeichnung der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellter
Weise verstellbar ausgebildet sein, um erforderhchenfalls die in den von ihnen geführten
endlosen Bändern herrschende Spannung regeln zu können. Erfahrungsgemäß ist eine
solche Nachstellbarkeit der Führungszylinder jedoch nicht unbedingt erforderlich.